Schwieriger Welpe. Was kann ich tun?

  • Ich werfe noch die Gesundheit des Schäferhundes (besonders aus solchen Quellen) mit ein. Joggen und Radfahrbegleitung ist jetzt nicht das beste für große Rassen, die oft Probleme mit Hüfte und Gelenke haben. Das sollte ihr bedenken.

  • Ich bin schon zur Stelle


    Schäferhunde sind tolle Hunde, wenn man mit ihnen arbeiten will. So als nebenher lauf Hund absolut ungeeignet. Wir haben jetzt schon den x-ten Schäferhund auf dem Platz bei uns, der unbedacht angeschafft wurde und nun unkontrollierbar ist.

    Diese Hunde sind genetisch seit ewig darauf gezüchtet, Aufgaben zu erledigen, teils eigenständig und teils in enger Kooperation mit ihren Menschen. Ich habe gestern den Vergleich mit Sprengstoff gehört - er wird hochgehen. Absolut sicher wird er explodieren. Aber entweder gewollt wie zB in einem Abrissunternehmen oder völlig unkontrolliert und mit zum Teil verheerenden Folgen.


    Nur laufen reicht da nicht aus, denn körperliche Auslastung steigert die Kondition, woraufhin das Pensum an Auslastung gesteigert werden muss und so weiter. Ein Kreislauf, der nicht zu gewinnen ist und eher schädlich sein kann, weil schnell Überlastung eintritt.

    Beim Welpen übrigens aufgrund seiner Anatomie nochmal viel schneller:

    https://forum.hund.info/beitrag/1911-skelett-eines-welpen/?


    Zum Thema Auslastung eines Schäferhundes:

    Die brauchen Aufgaben, sonst suchen sie sich welche. Überleg dir mal, wozu diese Hunde gezüchtet wurden? Was ihr Aufgabengebiet ausmacht? Ich würde dir sogar raten, einmal im Verein ein Training mit anzusehen, dann verstehst du erst, warum diese Hundetypen Kopfarbeit jeglicher Form brauchen.

  • Nun ist ein Schäferhund aber auch kein Hexenwerk, wenn man sich reinkniet geht auch das. Das hängt eben davon ab welches Individuum man hat und was man bereit ist zu investieren.


    Schlussendlich: nicht jeder Border will hüten, nicht jeder Schäfi will arbeiten. Natürlich kann man mit allen Hunden auch einfach Pech haben, rasse- und mischlingsunabhängig....


    Welche Anlagen der Kleine aber tatsächlich hat wird man sehen. Ich halte nicht so viel davon die TE jetzt schon wegen der Hundewahl ggfs. zu verunsichern.

  • Zum Thema Auslastung eines Schäferhundes:

    Die brauchen Aufgaben, sonst suchen sie sich welche. Überleg dir mal, wozu diese Hunde gezüchtet wurden? Was ihr Aufgabengebiet ausmacht? Ich würde dir sogar raten, einmal im Verein ein Training mit anzusehen, dann verstehst du erst, warum diese Hundetypen Kopfarbeit jeglicher Form brauchen.

    Danke, dass du so schnell gekommen bist.

    Könntest du vielleicht noch erklären, was das bedeutet?

    Die brauchen Aufgaben, sonst suchen sie sich welche.


    Denn ich glaube, dass die TE, Hundeanfänger, nicht versteht, was du damit meinst. Also was macht ein Schäferhund, wenn er nur spazierengehen darf, beim Joggen mitlaufen darf und sonst keine Auslastung hat?

    Wie verhält sich ein Schäferhund, wenn Besuch kommt, usw.

    Ich wusste früher ja auch nicht, was das bedeutet. Ich dachte auch, dass Hund Hund ist, dass sie nur unterschiedlich groß sind und unterschiedliche Farben und Felllänge haben.

  • Ging mir tatsächlich auch so. Dachte Hunde sehen einfach unterschiedlich aus, aber nicht, was da hinter jeder Rasse steckt. Dass Collie und Pudel ich sag mal "einfacher" sind, wenn sie keine extra Aufgabe bekommen und Schäfi oder Dobermann eben spezieller sind und für ein konfliktfreies Leben einfach mehr brauchen.

  • Ok, also mal klein gedröselt:


    Den Gebrauchshunden ist gemeinsam, dass sie solche Dinge wie zB Wachen, Schützen, Hüten tief genetisch verankert in ihrem Wesen haben. Da gibt es noch etliche mehr.

    Heißt, sie werden wachen, schützen, hüten.

    Jetzt können wir diesen Hunden die Möglichkeit dazu geben, indem wir ihnen Aufgabenbereiche geben, in denen das möglich ist, also sprich Schafe hüten lassen, Grundstücke bewachen lassen oder im idealen Regelfall - einen Sport geben, wo sie genau das ebenfalls dürfen. Bei Schäfern sagt man gerne IGP, Obedience wäre auch eine Idee.

    So ausgelastet sind diese Hunde wirklich nett und zufrieden.


    Wenn sie aber ihr dringendstes Bedürfnis nach Arbeit nicht in geordneten Bahnen ausleben können, suchen sie sich Ersatzbefriedigungen. Im harmlosesten Fall treiben sie die Besitzer in den Wahnsinn und demolieren das Haus. Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass sich das genetische Verhalten dann eben 1:1 unkontrolliert zeigt - Radfahrer jagen, Besucher stellen, Familie hüten. Dann wird der Alltag zum Spießrutenlauf, weil tendenziell alles als Anlass für eine Ersatzbefriedigung genutzt werden kann - Autos, Gehstöcke, Kinder, Fahrräder, Katzen. Teils wird der eigene Mensch kontrolliert und eingeschränkt. Und ja, die Schätzchen wissen um die Argumente in ihrem Maul.


    War das plastisch genug?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!