"Schwierige" Hunde zu Katzen?

  • Hallo,


    ich und mein Verlobter möchten uns in 1-2 Jahren einen Hund holen. Wir haben zuhause 2 Kater.


    Wir würden gerne jemandem aus dem Tierheim ein neues Zuhause geben, und da mein Partner mit "schwierigen" Hunden viel Erfahrung hat und wir beide sehr viel Zeit und Geduld haben, denken wir immer wieder daran, einen von denen zu nehmen, die eher unwahrscheinlich ein Zuhause finden würden.

    Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie weit man da gehen kann, wenn man schon Tiere zuhause hat. Dass Aggression oder bissiges Verhalten eher nicht passen würde denke ich mir schon, aber gibt es des Weiteren bestimmte Kategorien, die euch einfallen, die überhaupt nicht oder ganz gut passen würden in dem Fall? Ist zum Beispiel auch Ängstlichkeit schon zu riskant, selbst wenn es sich nie aggressiv gezeigt hat und die Katzenverträglichkeit getestet wurde? Würdet ihr allgemein nur um auf Nummer sicher zu gehen einen unkomplizierten Hund auswählen oder hat da jemand auch anders gute Erfahrungen gemacht?


    Die Kater selber sind verträglich und zeigen sich nicht so schnell gestresst, falls das noch wichtig ist.


    Danke schonmal :)

  • Meiner Meinung nach, kann man Katzenverträglichkeit nicht testen. Mein Hund ist als Welpe zu 2 Katzen gekommen und versteht sich gut mit den beiden. Draußen findet er fremde Katzen durchaus interessant und würde die vielleicht auch jagen, wenn ich ihn lassen würde. Sprich, die Katzen die zur Familie gehören sind ok, andere aber daraus nicht unbedingt. Auch wenn ein Hund im Tierheim als verträglich mit Katzen angepriesen wird, heißt es nicht, dass er es auch wirklich ist. Gerade gibt es einen Thread einer Userin, deren Hund, eine ihrer Katzen fast tot gebissen hätte. Der Hund wurde im Tierheim als katzenfreundlich angepriesen und hat schon ein Jahr bei ihr gewohnt. Der Kater fehlt jetzt 1 Auge, 1 Bein und die Rute. Ich würde mir also sehr gut überlegen, was ich zu meinen Katzen dazu hole und würde die Tiere nicht zusammen alleine lassen

  • Ich würde keinen Hund nehmen, von dem bekannt ist, dass er sich anderen Tieren gegenüber tendenziell eher "ungut" in aggressive Richtung verhält, wobei natürlich ein komplett mit Artgenossen unverträglicher Hund dennoch mit Katzen prima klarkommen kann.


    Zudem würde ich eher keinen Hund holen, der stark auf Bewegungsreize anspringt und sich dann extrem schnell voll hochspult. Jagdtrieb wäre allerdings kein Hinderniskriterium, da es sehr viele Hunde mit sogar starkem Jagdtrieb gibt, die dennoch die Katzen im eigenen Zuhause komplett in Ruhe lassen...


    Ist einfach schwierig, da pauschal was zu empfehlen :ka: Im besten Fall wird man im Tierheim so beraten, dass man einen mit Katzen unkomplizierten Hund bekommt, der ja aber durchaus dennoch "Macken" haben kann, wenn ihr gewillt seid, diese zu akzeptieren bzw. daran zu arbeiten.


    Eine Idee wäre ein älterer Hund, die Senioren finden halt oft altersbedingt oder auch wegen Wehwehchen nicht so schnell ein neues Plätzchen...

  • Was Tierheime anbelangt - dort gibt es wohl eine große Bandbreite: Manche kennen und beschreiben ihre Schützlinge zutreffend, andere eher weniger.


    Ganz vorsichtig wäre ich bei Tierschutzorganisationen, die Hunde aus Sheltern/Tierheimen/"Pflegestellen" im Ausland direkt importieren.


    Nastro war laut Beschreibung der Orga den "Katzen ein lieber Spielgefährte"... Ich habe keine Katze... Hätte ich eine gehabt? Keine Ahnung ob ich es geschafft hätte, einen Burgfrieden zu etablieren.

  • Den Tierheimbeschreibungen würde ich da nicht über den Weg trauen. Niemals!

    Wenn Ihr Katzen habt, holt euch einen Welpen von einem guten Züchter. Am besten von einem, der selber Katzen hat. Den Welpen könnt Ihr dann von vornherein an Eure Katzen gewöhnen. Alles andere ist Glücksspiel.

  • Was ist eure Definition von "schwieriger Hund"?


    Grundsätzlich kann es verschiedene Gründe geben, die dafür sorgen dass ein Hund einer Katze gefährlich werden kann :


    - Jagdtrieb

    - gesteigertes Beutefangverhalten

    - Unsicherheiten oder Ängste ( a la "Ich fress den bevor er mich frisst"/ Angriff ist die beste Verteidigung)

    - Ressourcenverteidigung

    - Eifersucht

    - Schmerzen

    - irgendwelche blöden Trigger ( die man bei Second Hand Hunden oft nicht kennt)


    Am Sichersten wäre es, wenn ihr euch für einen passenden Welpen von einem seriösen Züchter entscheidet.

  • Was ist denn ein schwieriger Hund? Viele sind ja bereits mit einem völlig normalen Welpen schon komplett überfordert, bekommen Depressionen, schlaflose Nächte und keine Ahnung was noch, weil der Hund halt noch nicht stubenrein ist usw.


    Vieles hängt auch von den Katzen ab, das wird gelegentlich unterschätzt. Kennen Eure Hunde Katzen? Es gibt Katzen, die sich nicht mehr an Hunde gewöhnen und es gibt Katzen, die der Meinung sind, daß der Hund bitte wieder ausziehen soll und das kann echt stressig werden, wenn die Katzen das beschließen.


    Ich hatte lange Zeit Hunde und Katzen und habe sie auch zusammen nach Eingewöhnung allein gelassen, die Katzen hatten aber ihre Fluchtmöglichkeiten ganz nach oben auf die Schränke über einen zimmerhohen Kratzbaum.


    Wichtig war mir eine ruhige Zusammenführung, es wurde allgemein niemand gejagt, getrenntes Fressen.


    Hat hier bei mir immer super geklappt, auch erwachsene Katzen zu erwachsenen Hunden oder erwachsene Hunde zu erwachsenen Katzen.

    Es gibt durchaus seriöse Pflegestellen in Deutschland seriöser Vereine, bei denen Hunde und Katzen zusammen leben. Meine Freundin hat nur Hunde aus dem Auslandstierschutz, war auch Pflegestelle, da war halt immer Bedinungung an den Verein, daß die Hunde katzenverträglich sind, was auch immer der Fall war, selbst bei den Windhunden, die sie aufnahm. Wichtig dafür ist halt ein gewissenhafter und ehrlicher Verein.

  • Eine Idee wäre ein älterer Hund, die Senioren finden halt oft altersbedingt oder auch wegen Wehwehchen nicht so schnell ein neues Plätzchen...

    Das würde ich auch vorschlagen.

    Meine erste Seniorin Bonny zB hat bei der Vorbesitzerin mit Katzen zusammengelebt, da gab es nie Probleme. Bonny ist aber auch eher ängstlich, meidet Konflikte und braucht viel Ruhe (die sie sich selbst nimmt). Ich denke, ihr könnte ich problemlos eine Katze vor die Nase setzen - sie würde kurz mal schauen, wer das ist und damit wäre die Sache für sie gegessen. Die Katze wäre dann uninteressant für sie.


    Ein ruhiger, vielleicht eher schüchterner Hund scheint mir persönlich hier die bessere Wahl zu sein als ein draufgängerisches Exemplar. Schaut euch mal in den umliegenden Tierheimen um (von Direktimporten würde ich die Finger lassen). Je nach Tierheim können die Pfleger ihre Schützlinge sehr gut einschätzen.

  • Vielen Dank für die vielen Antworten! Mit "schwierigen" Hunden hatte ich die gemeint, die eben wegen diversen Wehwehchen länger brauchen, um adoptiert zu werden. Wir wollten zuerst auch einen Welpen vom Züchter holen um wirklich abgesichert zu sein, aber am liebsten wäre natürlich stattdessen einer aus dem TH, wo da schon so viele sitzen, wenn denn möglich...


    Senioren und schüchterne, ruhige Hunde klingen auf jeden Fall schonmal gut. Wir würden eh wegen den Katzen auch einen in der Nähe suchen, damit wir fragen können, ob wir den Hund mal auf einem begleiteten Spaziergang kurz ins Haus lassen können (abgetrennt von den Katzen), damit sie auch vor der Zusammenführung (die wir auch langsam + mit Gitter angehen werden) zumindest mal den anderen gerochen und gehört haben. Bin mir nicht sicher, wie realistisch der Plan ist.

    Sonst gucken wir uns dann nach Pflegestellen mit Katzen um wo wir uns das angucken könnten oder nehmen, wenn das alles nach längerem Suchen wirklich nicht gut aussieht, einen Welpen wie vorgeschlagen.


    Schade, dass in den Beschreibungen da so oft unehrlich vorgegangen wird mit der Verträglichkeit. :frowning_face: Schnellere Vermittlung ist ja auch nicht viel tierfreundlicher wenn dann im neuen Zuhause was passiert. Danke für die Warnungen.

  • Mal andersherum gefragt:


    Kennen eure Katzen Hunde? =)


    Es gibt auch solche und solche Katzen... und die kannst du nicht "mal eben" mit Geschirr und Hausleine sichern, wenn sie ggf. den Hund verfolgen wollen.


    Meine Katzen waren 8 Jahre alt, als der Welpe dazu kam und es hat eine ganze Weile gedauert bis wir alle gemeinsam auf dem Sofa liegen konnten. Man muss das wollen und die Möglichkeit haben die Tiere räumlich zu trennen und jedem seinen Rückzugsort zu geben.


    Mittlerweile ist es bei uns sehr entspannt, alle Tiere können allein zuhause bleiben und leben friedlich miteinander. Fremde Katzen hasst meine Hündin übrigens wie die Pest und würde da auch keine Gefangenen machen... :fear:

    Das wurde aber ja schon mehrfach geschrieben, dass es nicht das gleiche ist und auf die Individuen selbst ankommt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!