Wesensschwäche - Reizoffenheit-unsozialisiert

  • „Wesensschwach“ im Sinn einer problematischen Eigenschaft ist für mich ein Hund, der nicht weiß, was er will, dem Klarheit fehlt. Der in seiner Interessenlage unsicher ist, sich schnell von Reizen von Außen von seiner Position abbringen lässt und auch unter ähnlichen Bedingungen sehr schwankend in seinen Reaktionen ist. Was ein Stück Unberechenbarkeit mit sich bringt.

    So sehe ich das auch. Gerade dieses Schwankende, Unberechenbare

    Wobei es natürlich auch vom momentanen Streßlevel abhängt, wie der Hund den Dingen gegenüber eingestellt ist, insofern ist das auch nur eine Annäherung so eine Definition für mich. Wenn Megan glücklich ist, kann sie stressige Dinge besser wegstecken, als nach nem blöden Tag, genauso wird es schwieriger bei Krankheit. Aber trotzdem gibt es bei ihr eine gewisse Sicherheit in ihrem Wesen, daß sie weiß, was sie will , also ihre Interessen kennt, ähnliche Bedingungen lassen sich ja nur schwer objektiv ausmachen.

  • So ein Hütehund ist eben auch nicht für Stadtgänge und Hundeplatz konzipiert. Vielleicht ist die Rasse für Dich einfach nicht passend?

    Für mich ? Im Gegenteil. Absolut perfekt sind sie.


    Aber wie gesagt wenn ich hier so ein Thema starte muss ich auch irgend etwas beschreiben. Das heisst ja nicht das ich 24 stunden am Tag drüber jammere oder hadere

  • Ja, das fällt mir manchmal sehr schwer und dann stresse ich mich, weil ich nicht entspannt bin und dann wirds natürlich noch schlimmer für uns beide :woozy_face:


    Du glaubst nicht, wie oft ich froh bin, dass Frodo NUR bellt, wenn er gestresst ist. Würde er nach vorne gehen wie Finya früher, wäre das ein noch sehr viel unlustigerer Alltag.


    Vielleicht sollte ich echt mal Meditation lernen. Dann könnte ich vielleicht auch mal sinnerfassend Ruhe vermitteln und nicht nur so tun als ob |)


    Wenn das Lob an mich gerichtet ist, dann danke dir! Das ist sehr lieb!






    Für wesensschwach halte ich Frodo übrigens keineswegs. Der ist sehr umweltsicher, liebt es in der Stadt rumzulaufen (sehr viel mehr als ich) und hat überhaupt keine Probleme mit Silvester, Feuerwerk oder ähnlichem. Menschenmassen sind ihm egal. Er fährt Auto, Öffis, Seilbahn. Völlig wurscht, aber zu viel Bewegung stresst ihn sehr. Wind findet er zB furchtbar, besonders im Herbst, wenn alles rumfliegt, genauso schlimm findet er leise Geräusche, die irgendwas ankündigen, was ihn mal sehr aufgeregt hat (egal ob positiv oder negativ) und da reicht eine einzelne Verknüpfung völlig aus, um ihn jedes Mal hochzufahren. Das zu löschen ist dann mega schwer.

  • Ah, spielen wir wieder "Ich weiß besser wie dein Hund ist als du!"?


    Mit nem Hüti darf man also nicht durch die Stadt... Das ist normal für die? Alle gesammelten Hüterassen also von Haus aus so wesensschwach das sie die Reize überhaupt nicht filtern können?

    Frag mich grad ob die Besitzer der Shelties die ich hier manchmal in der Stadt treffe ihre Hunde dann gedopt haben... Und die 3 Aussies die hier sogar in der kleinen Innenstadt wohnen stehen dann wohl auch dauerhaft unter Beruhigungsmitteln.

    Und was machen die ganzen Hütis dann bloß auf den großen Hütewettbewerben?


    Und seit wann ist es ein hohes Ziel das der Hund möglichst glücklich durchs Leben läuft? Strange....

    Es sollte absolut selbstverständlich sein das man den Hund eben für den Hund so angenehm durchs Leben führt wie möglich. Und damit isses eben wieder sehr individuell, der eine hat Angst hiervor, kann damit nicht, oder hiermit nicht... Dann baut man als Halter eben darum herum. Aber doch immer mit dem Ziel das der Hund so glücklich wie möglich ist.


    Reizoffen wird ja gerne verwendet und quasi mit nervös gleichgesetzt. Dabei sind das 2 völlig verschiedenen Dinge.

    Der Whippet ist reizoffen. Das muss so, wär ja arg blöd für nen Hetzhund sonst. Nervös ist er aber garnicht, im Gegenteil, er ist sehr nervenstark. Er filtert sehr genau, je nachdem wie interessant der Reiz ist geht ein Ohr hoch, oder er guckt, sowas halt. Für Leute die Hunde gewöhnt sind deren, ich nenns mal "Aufmerksamkeitsradius", so ungefähr 20 Meter ist wirkt das dann natürlich voll nervös weil die überhaupt nicht mitkriegen worauf Hamilton reagiert. Die sehen es nicht weil ihr Hund es nicht mitkriegt.

    Das macht meinen Hund aber nicht nervös, auch wenn diese Leute das behaupten. :ka:


    Ebenso ist ängstlich und meidend doch nicht gleich wesensschwach. Aber ein Hund der bei Kleinigkeiten eben keine Angst hat, sondern Panik, der ist schlicht wesensschwach.

    Inwiefern man daran arbeiten kannund wie weit man kommt liegt am jeweiligen Hund selbst.

    Da spielen dann Genetik, Aufzucht, Sozialisierung und so weiter mit rein, die ja eben je nach Hund völlig verschieden sind.

  • Richtig, nervös ist mein Hund nie gewesen. Immer wenn ich erzähle, sie ist sehr reizoffen denkt jeder, ich hab nen total aufgeregten, nervösen Hund an der Leine. Sie guckt halt schon extrem viel, denke, sie kann das nicht so schnell verarbeiten und dadurch wird sie dann eher überlastet, ihr geht das alles bisschen schnell. Aber auch dann kann sie überlegt handeln. Ihre Ideen waren nur nicht immer so gut, wie sie inzwischen sind


    Angst empfinde ich auch als gesunden Mechanismus, nur überhand nehmen sollte sie halt nicht


    Ja, ich kenne auch die Hüter, die alle ganz normal durch die Stadt dackeln, wobei es auch ein Stück weit Gewöhnung ist. Toll, also so richtig, findet das wahrscheinlich kein Hund, manche machen es nur besser mit.

  • Toll, also so richtig, findet das wahrscheinlich kein Hund, manche machen es nur besser mit.

    Die gibt's tatsächlich - mein Opi ist so einer. Je mehr zu gucken und zu riechen, desto besser. :herzen1: Was ihn nicht interessiert, blendet er komplett aus, und es interessiert ihn dann WIRKLICH nicht. Das finde ich total bemerkenswert und genieße es. Ich weiß ja, wie es anders ist...

  • Toll, also so richtig, findet das wahrscheinlich kein Hund, manche machen es nur besser mit.

    Meine lieben es. Menschen gucken ist super, der Whippet liebt es bewundert zu werden und für Arren sind Menschen alle neue Freunde und Streichler.

    Aber meine findens auch cool zu ruhigen Zeiten am Rand der Kirmes langzugehen.

    Ich habe mir ja bewußt Begleithunde ausgesucht.

  • Bei einem Hund wie meinem ist es halt extrem wichtig wo er hin kommt. Lucca wäre in einer Familie mit 3 kleinen Kindern mitten in der Stadt nicht glücklich. Oder mit jemandem der sagt so im Juni 22 läufst du A3

    Nur das hat er hier ja nicht. Deshalb funktioniert es auch. Und ich kanns halt auch mit Spezialfällen. Hab ja Kahre Erfahrung.

  • @EmmaSonja


    Doch, gibt es. Ronja fand Stadt toll, mochte Menschenmassen, störte sich keinen Funken am Verkehr und schätzte besonders die Orte, an denen viele Menschen gemeinsam gegessen haben. Fiel erstens immer was ab und zweitens gabs reichlich Beachtung und Bewunderung. Wenn wir durch Frankfurt marschiert sind, ist sie umso mehr stolziert wie ein Pardegaul, umso mehr Leute geguckt haben :lol:


    Und nein, auch Panik ist für mich nicht gleichbedeutend mit Wesensschwäche. Was für den einen Hund Kleinigkeiten sind ist für den anderen Hund eine Aufgabe. Aus vielfältigen Gründen. Da eine Norm festlegen zu wollen heißt genau das, was vorgeworfen wurde: „Ich weiß besser wie Dein Hund ist als Du.“


    Panik ist erstmal nur eine neuronale und hormonelle Reaktion auf ein Übermaß an Reizen mit zu wenig Ressourcen und Lösungsmöglichkeiten im Umgang.

  • Toll, also so richtig, findet das wahrscheinlich kein Hund, manche machen es nur besser mit.

    Meine lieben es. Menschen gucken ist super, der Whippet liebt es bewundert zu werden und für Arren sind Menschen alle neue Freunde und Streichler.

    Aber meine findens auch cool zu ruhigen Zeiten am Rand der Kirmes langzugehen.

    Ich habe mir ja bewußt Begleithunde ausgesucht.

    Das ist aber nicht die Regel, nur weil deine Hunde das können. Dafür bringen die andere Sachen nicht auf die Reihe.


    Zu erwarten dass jeder Hund alles kann, finde ich überzogen, das ist bei uns Menschen ja auch so. Nicht jeder ist gesellig und mag ständig Trubel um sich. Da wird es doch auch akzeptiert.

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