Gesäugetumor - Gibt es Hoffnung?

  • Ich möchte nur etwas zum Thema "dem Hund die Schmerzen ansehen" schreiben: Anfang der 90er Jahre holten wir eine Hündin aus dem TH. Sie war etwa 6 Jahre alt und hatte bereits einen Gesäugetumor, der ganz deutlich zu sehen war. Man konnte ihn anfassen, ohne dass es anscheinend schmerzhaft war. Damals, bei uns auf dem Dorf, vertrat der TA die Meinung, nur nicht rangehen, lieber abwarten, ob sich das Ding verändert. Tat es etwa ein Jahr lang nicht und die Hündin lebte anscheinend froh und zufrieden bei uns. Sie war eine ganz liebe, ruhige Hündin, die gern und lange spazieren ging und keinesfalls einen kranken Eindruck machte.


    Dann begann der Tumor doch recht schnell zu wachsen. Wir hatten inzwischen den TA gewechselt und der neue schlug die Hände überm Kopf zusammen, als er den inzwischen faustgroßen Tumor sah, der unter ihrem Bauch hing. Es gab Untersuchungen, die zeigten, dass es in der Lunge bereits kleine Metastasen gab. Trotzdem ließen wir Sandy operieren und den Tumor entfernen. Von der OP erholte sie sich schnell und es war unglaublich, wie sie danach aufgeblüht ist. Zuvor ist sie nie gerannt und nun tobte sie über die Wiese und erschien um Jahre jünger, nun, wo dieser elende Tumor weg war. Sie hatte noch ein wunderbares halbes Jahr und durfte dann friedlich gehen, kurz bevor es wieder schlimm wurde.


    Ich schreibe das nicht, weil ich denke, dass du deine Maus operieren lassen solltest, sondern deshalb, weil wir die ganze Zeit nicht bemerkt hatten, wie sehr sie durch den Tumor beeinträchtigt war. So fröhlich, wie sie aussah nach der OP aussah, muss es zuvor sehr schlimm für sie gewesen sein. Trotzdem war ihr das nicht anzumerken. Sie war lieb, interessiert, hat gut gefressen, war nie krank, nur eben recht ruhig und wir dachten, sie ist eben so. Dabei war es der Tumor, der sie so ruhig sein ließ. Bitte warte nicht darauf, bis es deiner Hündin derart elend geht, dass du es nicht mehr übersehen kannst!

  • ihr selber, ist es überhaupt nicht so aufgefallen, weil sie ihn jeden Tag um sich hatte. Wir anderen Hundehalter, die sie alle paar Tage sahen, konnten aber sehr deutlich die Verschlechterung wahrnehmen.

    Das ist ein wichtiger Punkt. Hat man den Hund ständig um sich, bemerkt man die winzigen Veränderungen zum Schlechteren von Tag zu Tag gar nicht so recht, man gewöhnt sich einfach mit der Zeit immer mehr an den Zustand. Es ist ja heute so wie gestern, und morgen kaum anders als heute.

    Würde dieselbe Veränderung aber von jetzt auf gleich passieren, wäre man aufs höchste alarmiert und würde dann auch handeln.


    Da können andere Menschen, die den Hund seltener sehen, wirklich gute Anstöße geben. Denn sie sehen oft klarer, wie sehr sich der Zustand seit dem letzten Treffen verschlechtert hat.


    Ich habe so einen Anstoß auch schon gebraucht, nicht für einen Hund, aber für einen Vogel.


    Dagmar & Cara

  • Zitat :

    "Auch muss ich schweren Herzens akzeptieren, dass nunmal nicht jeder Hund 18 Jahre alt werden darf."



    Lass Dich mal fest drücken.

    Meine Berner Sennenhündin Benny war mein erster Hund, mein Seelenhund, mein Ein und Alles. 15 jahre hatte ich mit ihr abgemacht. 15 Jahre, daran hatte ich nie gezweifelt.


    Und dann kam dieser sch... Krebs. Aus 15 Jahren wurden 10 Jahre. Aber nach all dem Glück, der Freude und der Liebe, war es doch Zeit loszulassen.


    Es ist nicht leicht, und nach 7 Jahren vermisse ich sie noch immer. Doch es war an der Zeit - ihre Zeit war gekommen und alles, was ich tun konnte, war sie zu begleiten auf ihrem Weg.


    Es ist der schwerste Weg, den man mit seinem geliebten Hund gehen muss. Ich fühle mit Dir, ich weiss, wie schwer diese Loslassen ist. Und doch ist es unausweichlich. Und wenn ich heute zurück denke, bin ich froh, diese Entscheidung nicht zu spät getroffen zu haben.

  • Ich verfolge das Thema hier auch von Anfang an.

    Ich denke hier ist alles gesagt… aber auch ich möchte dir ganz viel Kraft wünschen, Kraft das du die richtige Entscheidung FÜR deinen Hund treffen kannst und Kraft für dich in der schweren Zeit.


    Ich musste meine Seelenhündin vor 3 Jahren gehen lassen, die Entscheidung fiel mir unendlich schwer aber ich traf sie schnell und so durfte sie morgens in meinen Armen Zuhause friedlich einschlafen.

    Vor 7 Monaten habe ich meinen 14 Jahre alten Rüden gehen lassen müssen recht unerwartet und der ein oder andere hätte vielleicht auch noch ein paar Tage gewartet aber das wäre nur für mich gewesen nicht jedoch für den Hund…

    Vor 3 Wochen habe ich meinen grade mal 7 Jahre alten Kater gehen lassen müssen er frass schlecht ich bin zum Tierarzt und hab ein Röntgenbild machen lassen und da sah man ihn… den Riesen großen Tumor. Natürlich hätte ich ihn noch ein paar Tage mit nach Hause nehmen können um mich in Ruhe zu verabschieden aber warum? Für mich? Das hatte er nicht verdient und so ging auch eher völlig ungeplant aber das einzigste Richtige für ihn.


    Sie fehlen allen aber der letzte und schwierigste Liebesbeweis ist gleichzeitig auch der wichtigste.

    Nie gehen unsere Fellnasen ganz! Im Herzen und in unseren Erinnerungen sind sie immer bei uns.

  • Ich würde deinen Hund am besten die nächsten Tage in einer kompetenten TK wie z.B. Hofheim vorstellen, die können die Lage besser einschätzen wie alle anderen hier, nur warten würde ich nicht mehr. Der dicke Bauch wird wohl tatsächlich vom Chushing kommen. Ich drücke deiner Hündin die Daumen, das sie vielleicht doch noch eine Chance hat.

  • Nachdem das jetzt 2. Mal gesagt wurde:

    Nein nicht jeder Hund mit Cushing hat so einen Bauch! Das kann passieren ja. Aber da das durch Fetteinlagerungen kommt, dauert es z.B. einige Zeit bis zu dem Punkt!

    Mir sagte aber der TA, ein Hängebauch ist ein typisches Symptom von Cushing.

  • Hallo


    Den Druckverband mache ich, damit meine Hündin Sandy den Gesäugetumor in Ruhe lässt. Denn jedesmal wenn sie daran rummacht, fängt es an zu bluten.


    Schade, können Hunde uns Hundehaltern nicht mitteilen, ob, wo und wann sie schmerzen haben. Da bleibt eben nur, sich danach zu orientieren, ob das Tier wie gewohnt frisst, trinkt, der Blick aufgeweckt und klar ist und ob sich was im Verhalten verändert hat, das Tier am Leben teilnimmt und Lebenswillen hat.


    Mein TA hatte schon in anderen Bereichen bei Sandy einen Verlauf prognostiziert, der erfreulicherweise nicht eingetreten ist. Es ist halt ein sehr grosses Dilemma, wenn es um die Frage nach OP geht, wenn der Hund Cushing hat. Das birgt ein zusätzliches hohes Risiko. Darauf wird immer wieder hingewiesen.


    Ich kenne eine Hundehalterin, deren fast 19 Jahre alter Hund alle OPs trotz seines sehr hohen Alters locker weggesteckt hat. Aber dieser Hund hat eben keine Vorerkrankungen.


    Vielen Dank für die Empfehlung des Tierarztes in Wehr. Was ich bezüglich Tierarzt-Empfehlung gemacht habe, darauf werde ich separat noch eingehen.

  • Da bleibt eben nur, sich danach zu orientieren, ob das Tier wie gewohnt frisst, trinkt, der Blick aufgeweckt und klar ist und ob sich was im Verhalten verändert hat, das Tier am Leben teilnimmt und Lebenswillen hat.

    Ich möchte dir echt nicht zu nahe treten, weil ich deine Trauer durchaus nachvollziehen kann, aber ich muss es noch einmal in aller Deutlichkeit sagen:


    Wenn du wirklich das Beste für deine Hündin willst, dann wartest du eben NICHT, bis das alles nicht mehr der Fall ist! Ich habe leider schon zahlreiche (Familien-)Hunde loslassen müssen, und ALLE haben bis zum Schluss gefressen und getrunken und waren - mehr oder weniger - klar und aufgeweckt. Zum Schluss gab es durchaus mal Veränderungen im Blick, und selbstverständlich verändert sich das Verhalten, wenn ein Tier älter wird (meine Hündin ist 11 und topfit und verhält sich trotzdem anders als noch mit 8).


    Aber deine Hündin hat Schmerzen, Unwohlsein, und wenn du Pech hast, wird dieser Tumor irgendwann platzen! Willst du das?! Bitte geh noch einmal in dich und frage dich ganz ehrlich, wie viel du deiner Hündin zumuten möchtest. Ich bin sicher, dass du ihr ein schönes Leben ermöglicht hast, und genauso hat sie einen möglichst "schönen", würdevollen Tod verdient.

  • Ich verfolge den Thread auch von Anfang an und wünsche euch erstmal alles Gute.

    Weißt du, ein langes Leben ist leider nicht immer gegeben. Und, was hat das Alter heutzutage noch auszusagen? Schau in die Welt hinaus, da ist es egal ob Mensch ob Tier, gestorben wird in jedem Alter und ja, teilweise viel zu jung.

    Das soll auf keinen Fall hartherzig oder abgebrüht klingen, es ist einfach die Realität. Vor der ich zugegebenermaßen auch gerne mal die Augen verschließe….. Allerdings nicht, wenn es um mein Tier geht. Denn hier habe ich die Möglichkeit einen Leidensweg zu unterbinden, ihm viel zu ersparen und ein würdiges sterben zu ermöglichen. Mir ist klar, dass du dich an jeden Funken klammerst, wäre unnormal wenn nicht, aber bitte verliere nicht die Realität aus den Augen, zum Wohl deines Hundes. Denn lieben heißt auch loslassen….

    Vielen lieben Dank.


    Genau diese Realität ---> "Schau in die Welt hinaus, da ist es egal ob Mensch ob Tier, gestorben wird in jedem Alter und ja, teilweise viel zu jung", sind für mich solche Dinge im Leben, die ich in meiner persönlichen Wahrnehmung als sehr ungerecht sehe und mit der ich meine liebe Mühe habe. Dennoch weiss ich auch: So ist die (knallharte) Realität des Lebens. Ob Mensch oder Tier. Die einen werden sehr alt und bleiben dennoch bis auf kleinere Wehwechen gesund und die anderen werden von schweren unheilbaren Krankheiten heimgesucht.

  • Den Druckverband mache ich, damit meine Hündin Sandy den Gesäugetumor in Ruhe lässt. Denn jedesmal wenn sie daran rummacht, fängt es an zu bluten.

    Das macht sie nicht aus Spaß, sie hat Schmerzen. Wie lange willst du noch warten, wenn die Ärzte nichts mehr tun können? Bis der Tumor vollständig aufplatzt?

    Mit allem drum und dran, der Pyo, dem Cushing - mach ihr noch einen schönen Tag und lass sie gehen.

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