Der Kastrations-Thread

  • Ich finde es wirklich ein sehr wichtiges Thema, welches viele Diskussionen gibt.


    Meine erste Hündin wurde auf Empfehlung des TAs Frühkastriert, um Gebärmutterkrebs vorzubeugen. Ich würde es wirklich NIE wieder so machen. Schliesslich braucht der Hund ja seine Hormone um "erwachsen" zu werden :sweet: Ich bin mir aber doch schon am überlegen, wie das dann bei meiner nächsten Hündin sein wird. Will ich sie überhaupt kastrieren lassen? Eigentlich war meine Antwort klar: NEIN! Doch nun lese ich doch immer wieder von gesundheitlichen Problemen, welche mit einer Kastra nicht wären :ka:

    Fellveränderung ist auch immer so ein Thema: Wie hat sich dass Fell eurer Hunde nach der Kastra so verändert? Vorher/nachher Bilder fände ich da auch ganz spannend :bindafür:


    Das hier soll einfach ein allgemeiner Kastrations Laber Thread werden. Ich bin auf eure Meinungen gespannt ;)

  • Ich weiß nicht, ob es schon einen Kastra-Thread gibt?


    Ich habe Coco mit 1,5 Jahren unkastriert bekommen (untypisch für einen Auslands-Tierschutzhund). Wir hatten davor in der Familie auch nur kastrierte Hündinnen (1x auf anraten des Tierheims/Tierarztes mit etwa 8 Monaten kastriert, 1x kastriert aus Rumänien bekommen).

    Ich habe mich etwas eingelesen in die Sache mit der Läufigkeit und Auswirkungen der Kastration und beschloss, Coco nicht zu kastrieren, solange es nicht unbedingt notwendig ist.

    Sie hat sich mit den nächsten Läufigkeiten jedes Mal wirklich weiterentwickelt, ist erwachsener und sicherer geworden. Die Läufigkeiten verliefen stets problemlos, nur in den Scheinträchtigkeiten gab es starke körperliche Auswirkungen (Milchbildung, Felllabwurf, Gewichtsabnahme).

    Mit 6 Jahren hatte sie dann eine schlimme Pyometra und musste notfallmäßig kastriert werden. Die Gebärmutter war mit über 1kg Eiter gefüllt! Es dauerte gut 1 Woche bis sie sich von der OP erholt hatte und ich habe mir danach immer wieder ausgemalt, was passiert wäre, wenn ich an dem einen Abend nicht doch noch zum Tierarzt gegangen wäre. Die Anzeichen waren nämlich wirklich minimal (etwas schlapp, Fressunlust).


    Nach der Kastra konnte ich jetzt nicht wirklich negative Auswirkungen feststellen. Coco frisst mit mehr Appetit und ist nicht mehr so heikel. Davor hat sie Trockenfutter den ganzen Tag stehen gelassen, jetzt wird die Schüssel sofort geleert.


    Das einzig negative ist bei ihr wirklich das Fell. Vor der Kastra hat es immer mit den Scheinträchtigkeiten zusammengepasst, dass sie im Frühsommer ihr Fell abgeworfen hat und dann wirklich nur noch dünnes, glattes Fell hatte. Jetzt hat sie das ganze Jahr über sehr dichtes, dickes Fell und hat deutlich mehr Probleme mit der Hitze.


    Aufgrund der eher positiven Entwicklung, der hohen Gefahr einer Pyometra und den doch einschränkenden Läufigkeiten/Scheinträchtigkeiten, bin ich aktuell eher auf dem Stand, dass ich eine Hündin mit 3/4/5 Jahren kastrieren würde. So, dass sie sich gut entwickeln kann, aber dann nicht mehr dauernd mit Argusaugen auf eine mögliche Pyometra geachtet werden muss. Und ehrlich gesagt, finde ich es schon viel entspannter, wenn man nicht Hundesport, Hundetreffen, Turniere, Urlaube usw. um die Läufigkeiten herumplanen muss.

    Aber ich finde, da muss jeder einfach seine eigenen Erfahrungen machen und Entscheidungen treffen. Ich bin gegen generelles kastrieren von jungen Hunden, aber auch kein kompletter Kastra-Gegner.

  • Hallo!

    Wir haben Hailey seit einem Jahr, bis jetzt ist sie intakt und gerade das 2. Mal läufig.

    Beim letzten Mal war die Scheinmutterschaft ziemlich heftig. Sie wollte 3 Wochen nicht ihr Körbchen verlassen und hat kaum gefressen. Ihre Milchdrüsen waren geschwollen und sie hatte Milch. Allerdings hatte sie auch einen so extremen Entwicklungsschub, dass ich mir gedacht habe, dass das Positive doch überwogen hat.

    Der erste Tierarzt bei dem ich wegen der Scheinmutterschaft war, hat sofort von Kastration gesprochen und mir Galastop gegeben.

    Ich habe mir dann eine 2. Meinung geholt, auf das Galastop verzichtet und ausgemacht, sie mindestens 2-3 Mal läufig werden zu lassen und dann weiter zu schauen.

    Damit kann ich gut leben. Sollte die Scheinmutterschaft diesmal wieder so heftig sein werde ich mich noch einmal mit allen positiven und negativen Auswirkungen beschäftigen. Insgesamt finde ich Hailey mit (geschätzten) 2 Jahren aber noch zu jung für eine Kastration, sollten keine anderen Probleme dazu kommen.

    Liebe Grüße

  • Goofy war bisher der erste Hund, bei dem ich die Entscheidung getroffen habe zu kastrieren, die Vorgänger waren schon kastriert.


    Ich wollte eigentlich warten bis er 2-3 Jahre alt ist (also erwachsen werden lassen), er hat sich aber mit etwa 18 Monaten zu einem ziemlichen Assi gemausert, der alle Rüden anfallen wollte.

    Das Thema war mit der Kastration verschwunden.


    Goofy ist schlank, frisst normal, die Muskulatur ist etwas weniger definiert als "davor", sein Fell ist schön. Und sein Penis suppt nicht mehr.


    Andererseits scheint er für Rüden sehr interessant zu riechen und inzwischen kann er unkastrierte Rüden präventiv nicht ausstehen, weil die ihn meistens belästigen wollen. Also irgendwie trotzdem nicht mit jedem umgänglich.


    Vorher-Nachher ist halt auch Einjährig-Fünfjahrig.


    Vorher

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    Heute

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    Bei Yara warte ich noch. Ihre erste Läufigkeit war völlig entspannt, die zweite kommt gerade. Wenn möglich soll sie erst erwachsen werden.


    Meine Hunde waren im Übrigen alle schlank, "trotz" Kastration.

  • Hier auch noch Vergleichsfotos vom Fell:

    Sommer 2019 (im November 2019 wurde sie dann kastriert:










    Und ganz aktuell:






    Achso, schlank ist sie immer noch, obwohl sie besser frisst. Aber vor der Kastra war sie zum Teil richtig mager und ich musste darauf achten, dass sie nicht ins Untergewicht rutscht. Da hatte sie zum Teil nur noch knapp 23 kg.

    Jetzt hat sie relativ konstant 25kg (bei 60 cm SH) und sie ist schlank, aber nicht dürr.

  • Kimi wurde mit 4 Jahren und 5 Monaten kastriert.


    Bei ihr habe ich es sehr, sehr lange überlegt und abgewägt, ob ich sie wirklich kastrieren lasse oder nicht. Das Problem war, dass sie vor und während der Läufigkeit komplett durch den Wind war, in alte Verhaltensmuster zurückgefallen ist, sie war sehr gereizt anderen Hunden gegenüber und war regelrecht depressiv und wollte nichts mehr unternehmen. Während der Scheinschwangerschaft das gleiche Thema. Das große Problem dabei war, dass sie durch eine Pankreatitis mit knapp 3 Jahren dann regelmäßig gesundheitlich abgerutscht ist. Sie war ständig irgendwie krank und immer viel zu dünn (in den schlechtesten Zeiten hatte sie 3,7kg, das war echt nicht schön anzusehen).

    Während der Kastration stellte sich dann heraus, dass ihre Gebärmutter schon zystisch verändert war. Also war es genau richtig zu kastrieren.


    Sie ist immer noch oft krank, aber diese wahnsinnige Unruhe ist weg. Sie ist deutlich ausgeglichener im Vergleich zu vorher. Mittlerweile wiegt sie 4,5kg, was gern so bleiben kann.


    Ihr Fell hat sich schon verändert, es ist weniger pflegeleicht geworden. Ich muss sie alle zwei bis drei Wochen baden (mein Rüde wird "nur" alle 4 bis 6 Wochen gebadet), weil das Fell sonst irgendwie schmierig und wattig wird und dann auch für sie weniger angenehm ist. Ansonsten habe ich aber keine Veränderungen bemerkt.

  • Wir hatten/haben schon alles.

    Dago, der Rüde wurde mit 2 Jahren kastiert, weil er so triebgesteuert war, dass er das Fressen verweigerte, abhaute , wenn sich ihm die Gelegenheit bot und sein Verhalten war nicht erträglich. Also wurde er kastriert; er hat sich nicht verändert, sein Fell war schön, sein Wesen blieb lieb, nur man musste etwas auf das Fressen achten, denn er fraß sehr gern


    Atti wurde erst mit 8 Jahren aus gesundheitlichen Gründen kastriert und ihm hat die Kastra nicht gut getan. Seine Spritzigkeit war weg, er war träger als vorher und sein Fell hat sich verändert


    Faro kam bereits kastriert aus dem TS, er hat keine Probleme, weder mit der Figur noch mit dem Fell


    und jetzt Moja

    Für mich stand eigentlich immer fest, wenn eine Hündin mal hier einziehen sollte, wird sie nach der 1. Läufigkeit kastriert, doch meine Freundin gab mir ein Buch über Kastration und deren Folgen und seit dem bin ich mit dem Thema durch. Moja bleibt intakt, es sei denn es treten gesundheitlliche Probleme auf

    Das Buch sollte jeder lesen, der sich mit dem Thema Kastra auseinander setzt

    Kastration und Verhalten beim Hund

    Buch von Sophie Strodtbeck und Udo Gansloßer

  • Wie schon ein paar Mal geschrieben wurde Willy mit knapp 2,5 Jahren nach der dritten Läufigkeit aufgrund einer Pyo kastriert.


    Sie ist ruhiger als noch vor einem Jahr, aber das schiebe ich auf das Erwachsen-werden, sie nimmt gerade zu, was aber wohl mit dem Futter sowie mit dem sommer-bedingten Wegfal des Radfahrens zusammenhängt, aber echt nicht dramatisch. Ich find sie irgendwie unverändert.

    Bis auf ihr Fell. Sonst hat sie im Frühjahr, ein paar Wochen nach der Läufigkeit, einmal kräftig abgehaart und hatte dann dünnes Fell, jetzt trägt sie noch Wollpulli, haart mir aber seit Februar alles voll... Sie tut mir da richtig leid.

  • Super, danke für den Thread. Finde es sehr interessant, was ihr für Erfahrungen gemacht habt.


    Als ich ein Kind war, waren von 4 Hunden 3 kastriert. 2 Rüden kamen so aus dem Tierschutz. Einer wurde von uns kastriert. Und die Hündin war intakt da es eine alte Zuchthündin meiner Oma war und sie sehr unproblematisch war was Läufigkeit und Scheinträchtigkeit anging.


    Ich bin immer der Meinung, dass ich nur kastrieren würde, wenn gesundheitlich notwendig oooder wenn es starke Beeinträchtigungen für den Hund gibt.


    Hier haben wir jetzt folgende Situation:

    Dakota ist erst 8 Monate alt und war noch nicht läufig. Hier warten wir natürlich ab und wenn es keine Probleme gibt, soll sie intakt bleiben.

    Alana war bereits 2 x läufig. Sie ist 1 Jahr und 10 Monate alt. Ihre 3. Läufigkeit steht kurz bevor. Die erste Läufigkeit im Juli 2020 war unproblematisch. Sie hatte zwar ein recht großes Gesäuge aber zeigte keine Verhaltensbeeeinträchtigungen.

    Bei der zweiten Läufigkeit im Februar 2021 war das leider anders.

    Zuerst war sie ca 1 Monat mit Beginn der Läufigkeit sehr verfressen. Das wäre mir egal da sie eher heikel ist. 1 Woche nach Ende der Läufigkeit kippte das um in wenig Appetit, depressives Verhalten, großes Gesäuge, Mattigkeit. Sie schlurfte bei Spaziergängen in gewohnten Gebieten wie ein alter Hund hinter mir her. Nur in neuen Gebieten hatte sie Elan. Dieser ganze Zustand von Depressionen und Antriebs- und Appetitlosigkeit dauerte 6 bis 8 Wochen.

    Wir beobachten hier noch 2 Läufigkeiten, welche wir diesmal homöopathisch unterstützen werden. Wenn diese 2 Läufigkeiten genauso beeinträchtigend werden für Alana, dann wird sie im Frühsommer 2022 kastriert. Ich mag ihr nicht 4 Monate im Jahr sowas zumuten. Dafür ist ein Hundeleben zu kurz.

    Sie hatte immer riesen Sprünge Gemacht bei den Läufigkeiten, weshalb ich (wenn möglich!) Immer 2 bis 4 Läufigkeiten abwarten würde vor der Kastra aber wenn es nicht anders geht... gibts schlimmeres.

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