Nachhaltige Hundehaltung: Austausch-Thread

  • Hallo zusammen :winken:


    da ich über die Suchfunktion keinen passenden Thread gefunden habe, versuche ich es mal, mit einem Neuen. Vielleicht haben ja noch weitere User Interesse sich konkret darüber auszutauschen, wie man die eigene Hundehaltung nachhaltiger gestalten könnte? Bei mir prägt das Thema durchaus Kauf- oder auch Nicht-Kaufentscheidungen oder auch das Training. Ich würde meine eigene Hundehaltung generell gerne nachhaltiger, ressourcenschonender und auch umweltfreundlicher gestalten.


    Ganz konkret zu allen möglichen Themen, völlig egal ob Ernährung, Alltag, Ausbildung, etc.. Ich würde mich freuen, gemeinsame Ideen und Gedanken zu dem Thema auszutauschen. Sich bei Kauf- oder Nicht-Kaufentscheidungen zu unterstützen oder verschiedene Themen zu diskutieren.


    Jemand Interesse? :smile:

  • Uh, das ist ein tolles Thema! Ich bin auch immer mal wieder am überlegen, wie man nachhaltiger leben kann, auch im Bezug auf die HundeHaltung. Derzeit bin ich dabei meine Leckerlis umzustellen von gekauft zu selbst gemacht. Ist aber gar nicht so einfach neben Schicht und Umzug und so. Mir fehlt echt die Zeit. :fear:


    Bei Körbchen und so bin ich am überlegen, ob ich jemanden frage der nähen kann. Der soll mir dann aus Umweltfreundlichen Materialen ein Körbchen nähen. In der großen Wohnung jetzt bräuchten wir eigentlich noch 1-2 Körbchen....


    Im Agi bastel ich meine Spieli selber. Einfach eine Fleece decke zerschneiden und daraus ein zergel machen. Aus einer Fleece Decke bekomme ich so 3-4 Zergel die dann auch echt lange halten. Und sie liebt sie. :D Obwohl ich hierfür nach einer Alternative suche...Fleece decken sollen ja oft nicht unbedingt so Umweltfreundlich hergestellt sein, aber allemal besser als die Spieli die man so kaufen kann...

  • Ich bewirtschafte mein Land und halte meine Rinder nach Kriterien des ökologischen Landbaus - da bei den Hunden, die hier als HSH bei den Rindern im Einsatz sind, Halt zu machen, käme mir schräg vor.

    Ich bin vermutlich der DF-User mit dem wenigsten Hundekram. |)

    Ich hab noch die Näpfe meines allerersten Hundes von 1990 im Einsatz. Hier gibts für jeden Hund ein Halsband, eine Leine und selbst die werden, solange sie noch taugen, von Hund zu Hund weitervererbt.

    Mir ist der vernünftige Umgang mit Insektiziden wichtig - deshalb arbeite ich seit Jahren (auch bei den "normalen" Hunden vor den HSH) mit Kieselgur gegen Ektoparasiten wie Flöhe und Rheudanon (zugelassen für Bio-Betriebe) als Repellent gegen Zecken und z. B. Herbstgrasmilben.

    Damit kommen wir gut hin.


    Praktischerweise sind HSH-Rassen i. d. R. Rassen, die deutlich weniger Fleischbedarf haben, als "normale" Hunde. Hier finden sich im Napf zu 3/4 Kohlenhydratquellen/Gemüse und nur zu 1/4 Fleisch, damit geht es den Hunden am besten. Ein zu hoher Fleischanteil kann sich sowohl in Temperamentsproblemen als auch in Hautproblemen äussern.

    Hier gibts wurmwidrige Kräutermischungen und pauschal entwurmt wird nicht. Das geht nach regelmäßigen Kotproben wie bei den Rindern und Ponys auch. WENN entwurmt wird, dann so, dass das Zeugs nicht auf meinen Flächen landet. Also ähnlich wie bei den Rindern, die mit dem winterlichen Umzug in Offenstall mit Auslauf b. Bd. entwurmt werden und kurz vor dem Austrieb auf die Weide im Frühjahr. Auf den Flächen würden die WK auch die Nützlinge im Boden töten. Ein Unding, wie ich finde.

    (Deshalb krieg ich auch bei Fremd-Hundekacke auf meinen Flächen immer das kalte Grausen)


    Futtertechnisch hab ich es leicht, an Fleisch in Bio-Qualität zu kommen - ich habe viele Tierhalter im Bekanntenkreis. Meine Hunde fressen wenig reines Muskelfleisch, sie bekommen das, was beim Schlachten für den menschlichen Verzehr abfällt. Ein Tier nur für meine Hunde zu schlachten, fände ich ebenfalls sehr sehr schräg. Bei einem sehr alt gewordenem Tier ists was anderes, das schmeckt den meisten Menschen nicht mehr. Den Hunden ists egal, wenn das Fleisch etwas zäher ist.

    Gemüse und Kartoffeln baue ich selbst an - auch da bekommen die Hunde ihren Anteil von ab und auch da gehts in die Richtung, was beim Verarbeiten für den menschlichen Verzehr abfällt. Das klingt jetzt nach Müllschlucker, ists aber gar nicht, damit sind so Dinge gemeint, wie dass für die Hunde die kleinen Mini-Kartoffeln gekocht werden oder die kleinen krummen Möhrchen vom Pikieren oder Fenchel, der beim Wachsen ins Stocken geraten ist.

  • Ich bin im Sachen Nachhaltigkeit alles andere als ein Vorbild, habe aber einen guten Tipp für Kuscheltiere. In den Läden des Roten Kreuzes gibt es die oft für 1€. Ich frage dann ganz gezielt nach denen, die schon länger da sind und kein Kind haben wollte. Die bekommt dann mein Hund. So müssen nicht extra Ressourcen für die Herstellung von neuen Kuscheltieren verbraucht werden, die nach einer Zeit eh kaputt gemacht werden.

  • Oh Chris, in einem Punkt kann ich dich locker schlagen: Ich hab immer noch eine wunderschöne Lederleine im Gebrauch, die von meinem ersten Hund stammt. Anno Domini 1974 - die braucht jetzt nur mal einen neuen Haken.

  • die braucht jetzt nur mal einen neuen Haken.

    Sowas finde ich total wichtig. Reparieren statt wegschmeissen.

    Oder manches Mal auch: einen neuen Verwendungszweck finden, statt wegschmeissen.

    Das hat jetzt nix mit HH zu tun, aber hier wird z. B. aus einer kaputten Regentonne ein Hochbeet.

  • @Alimonera Das Dilemma kenne ich :fear: Ausbildung und Nachhaltigkeit. Wir haben uns jetzt einen Moby-Ball gekauft, der soll keine Weichmacher und Giftstoffe enthalten, denn irgendwas brauche ich nunmal - ein Band habe ich selbst dran befestigt. Auch versuche ich möglichst hochwertige Beißkissen zu kaufen um maximale Langlebigkeit zu erreichen. Leinen selbstgemacht aus Leder und alles immer nach dem Motto "so wenig wie möglich, so viel wie nötig". Ich werde mir über den Winter Schritt für Schritt meine eigene kleine Werkstatt fürs Ledermachen und Schneidern einrichten und selbst passende Materialien nutzen. Dort will ich dann sowohl für den Hund, als auch für uns fertigen. Kann aber dauern, weil ich dafür wieder viel in den Kleinanzeigen kaufen mag.


    Näpfe habe ich hier ein paar wenige aus Steingut. Gekauft bei einem Handwerker. Mehr gibts auch nicht.


    Im Alltag hat mein Hund wirklich wenig. Liegeplatz ist ein altes, geschenktes Sofa und eine Matte. Sie hat ein breites Halsband für Lernphasen, ein Kettenhalsband, eine Lederleine und ein Geschirr + Flexi für die Schonzeit. Aber die Ausbildung :mute: Ich hole schon sehr vieles gebraucht aus den Kleinanzeigen.


    McChris deine Ernährung der Hunde ist so ziemlich mein Ziel. Aktuell leasen wir ein Freiland-Schwein, da darf der Hund dann auch Reste verwerten. Milch gibts seit neustem von der Milchtankstelle, Eier ab Herbst/Winter dann aus dem eigenen Garten. Kartoffeln in Bio-Qualität vom Biobauern, Gemüse aus dem eigenen Küchengarten (wir üben allerdings noch |) ). Ich lese mich aber noch viel ein... aktuell gibts es also noch Fertigfutter, weil ich leider einfach noch nicht so weit bin. Und du sprichst auch direkt das richtige Thema an: Gesundheitsvorsorge. Zeckenmittel und Entwurmen. Dort bin ich mir mega unsicher. Denn an der Gesundheit will man natürlich echt nicht "sparen". Aber es landet eben alles in der Umwelt. Danke für deinen Beitrag!

  • Reparieren statt Neukaufen ist mir auch sehr wichtig. Aktuell verbaue ich in neue Leinen immer Edelstahl- oder Messing-Karabiner von Sprenger. Keine Ahnung, ob die irgendwie besonders auf die Umwelt achten um ehrlich zu sein. Aber die Karabiner sind wesentlich kleiner als die anderer Hersteller und mir gefällt die Qualität ganz gut.


    Allgemein möchte ich auch den immer höheren Aufwand für Sozialisierung und Ausbildung nicht mitgehen. Superleckerlis aus Käse, Fleisch, Banane.. ständig irgendwo hinfahren zum Gassi oder "Training". Uff! Damit fühle ich mich nicht wohl.

  • Das Thema beschäftigt mich auch immer wieder mal.

    Jeder Hund hat hier nur je ein Halsband, Geschirr, Mantel für alte Tage und je eine kurze und eine lange Leine. Die Plastikwannen sind wahrscheinlich auch schon 40 Jahre alt und eine Futterschüssel aus Keramik war schon die Schüssel von meinem ersten Hund, den ich als Kind 1964 bekommen habe.

    Spielies und Wasserspielzeuge hab ich schon immer selbst gebastelt. Alte Handtücher, Strümpfe mit Weinkorken, unbrauchbare Kleidung ist mit etwas Zeit und Geschick wunderbar umzubauen.

    Daran und am Futter kann ich wenig drehen, am Zeckenschutz will ich es nicht und entwurmt wird wenn wirklich was da ist.
    Bei mir ist das Auto für die Gassifahrten die größte Umweltbelastung. Ich will und werde aber nicht nur noch an der kurzen Leine durch die Stadt laufen und die Hunde im Park auf die Wiesen kacken lassen.


    Ich bin mal auf eure Ideen gespannt.

  • Ich denke, dass das Gassi-Thema auch abhängig vom Wohnort ist. Ich wohne ja mitten auf dem Land und hier fahren die Leute eben auch "raus". Das kommt für mich einfach nicht infrage.

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