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Hallo :)
Wie bereits in meiner Vorstellung erwähnt habe ich 3 Deutsche Schäferhunde. Monster (Rüde) ist 1 Jahr alt, Rayne (Hündin) ist 4 Jahre alt und Josie (Hündin) ist 8 Jahre alt. Nun überlege ich ob ich einen vierten dazu packen soll, aber dazu muss ich etwas ausholen.
Es geht um einen Deutschen Schäferhund(Mischling?) aus Ungarn namens Gabor, er wird auf 5 bis 7 Jahre geschätzt. Gabor kam vor einem Monat als Direktimport nach Österreich und wurde dort von einer Freundin einer Freundin von mir adoptiert. Man weiß nicht viel über Gabors Herkunft, aber er dürfte wohl mal ein "Zuhause" gehabt haben, da er mit Halsband und Kette auf der Straße gefunden wurde, jedoch kein Chip oder keine Marke.
In der Beschreibung von Gabor stand wohl, dass er schüchtern, aber sehr lieb und freundlich zu Menschen sei. Er brauche etwas Zeit um aufzutauen und wünscht sich ein ruhiges Zuhause ohne Kinder und Kleintiere.
Nunja, die Besitzerin von Gabor verzweifelt an ihm. Er ist nicht nur schüchtern, er hat wohl Todesangst vor Menschen. Sie lebt in einer Wohnung ohne Garten und er verbringt seine Tage in einer Ecke kauernd. Er pieselt sich ein sobald man ihn anspricht. Er frisst und trinkt nur nachts wenn alle schlafen und das auch nur manchmal, er ist ständig am Zittern, schreit manchmal, wenn man ihm zu nahe kommt und ihm geht es wohl richtig mies. Man kann nicht mit ihm raus gehen, deshalb macht er überall in die Wohnung und frisst wohl seinen eigenen Kot.
Vom sogenannten Verein kommt wohl keine Unterstützung und man fühlt sich komplett allein gelassen.
Nun hat meine Freundin mich gefragt ob ich Gabor übernehmen könnte, zumindest für eine Weile, bis sich eine endgültige Lösung für ihn findet.
Ich lebe sehr ländlich in einem Haus mit einem sehr großen Grundstück. Gabor könnte hier draußen leben, wenn er das möchte, er dürfte aber natürlich auch ins Haus. Er müsste keinen Kontakt zu mir haben, müsste nicht Gassi gehen und ich würde auch nichts von ihm erwarten. Er könnte sich an meinen anderen Hunden orientieren und so vielleicht etwas auftauen.
Das Ding ist nur, dass ich keine Ahnung von Angsthunden habe, ich hatte noch nie einen und hatte eigentlich auch nie geplant einen zu übernehmen. Denkt ihr, dass das gut gehen kann, dass ich dem Hund gute Lebensumstände bieten könnte?
Ich glaube, dass Hunde wie Gabor niemals nach Österreich/Deutschland kommen und grundsätzlich nicht eingefangen werden sollten und gezwungen mit Menschen zusammen zu leben. Deshalb frage ich mich ob es ok wäre ihn einfach sein Ding machen zu lassen. Oder ob man da mit Trainer und Verhaltenstierarzt ankommen sollte?
Platz, Zeit und Geld hätte ich für einen vierten. Aber die Frage ist ob ich ihm das bieten kann, was er braucht oder ob er im Tierheim besser dran wäre?
Was können die Angsthunde Erfahrenen Leute dazu sagen?
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Ich ruf mal @Cindychill sie hat auch eine Angsthündin bei sich daheim
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Denkt ihr, dass das gut gehen kann, dass ich dem Hund gute Lebensumstände bieten könnte?
So, wie du dein Umfeld beschreibst: ich denke schon. Wenn deine Hunde grundsätzlich verträglich sind und Gabor eben auch mit Hunden klar kommt, dann könnte das klappen.
Wie sind denn deine Schäfis () grundsätzlich drauf?
Deshalb frage ich mich ob es ok wäre ihn einfach sein Ding machen zu lassen. Oder ob man da mit Trainer und Verhaltenstierarzt ankommen sollte?
Am Anfang schadet es nicht, den Hund einfach in Ruhe zu lassen. Sicherheitshalber würde ich aber ein Panikgeschirr samt kurzer, schlaufenloser Hausleine am Hund dran lassen, bis er sich an die neue Umgebung und vor allem an dich gewöhnt hat.
Du kannst ja vorab filmen, wie sich der Hund verhält und das dann an (d)einen Trainer schicken. Der kann dann evtl auch einschätzen, ob angstlösende Medikamente eine Option wären - da wäre dann der Gang zum Verhaltenstierarzt ein guter Weg. In den ersten Wochen würde ich auf neue Reize (fremde Menschen gehören in meinen Augen dazu) verzichten und erstmal stumpf den Alltag leben. Routine, Routine, Routine. Es hilft vielen Angsthunden extrem, wenn der Tagesablauf immer gleich und vor allem für den Hund auch berechenbar ist.
Meine Bonny wurde vom Tierheim auch als "Angsthündin" vermittelt. Am Anfang, das waren so die ersten ~2 Wochen, hab ich sie in Ruhe ankommen lassen, ihr nur Futter + Wasser hingestellt und sie eben für kurze Gassirunden mit rausgenommen. Mein Rüde war immer mit dabei, damit sie auch einen Hund hat, an dem sie ablesen kann "Ok, ist gerade gar nicht soooo schlimm".
In den ersten drei Tagen hat sie sich z. B. gar nicht aus dem Bad heraus getraut und auch nur nachts gefressen + getrunken. War ok für mich. Ich hab morgens einfach neues Futter und Wasser bereit gestellt, ihr dann beim Bringen der neuen Rationen einfach "Guten Morgen, Bonny" gesagt und hab sie wieder in Ruhe gelassen. Die Tür vom Bad war natürlich immer offen, sodass sie dann auch nachts auf Streifzüge hätte gehen können. Dadurch hat sie dann auch aus sicherer Distanz unseren Alltag kennenlernen können.
Nach und nach hat sie sich dann ins Wohnzimmer getraut. Da stand eine große Gitterbox, die ich in weiser Voraussicht mit Decken abgehangen hatte, damit sie höhlenartiger wirkt. Noch heute liebt Bonny alles höhlenartige. Ihr Lieblingsplatz im Haus (wir sind mittlerweile von der Wohnung ins freistehende Haus umgezogen) ist die "Kuschelecke" bestehend aus div. Körbchen und Decken unter meinem Schreibtisch.
Es hat gedauert, bis sie zu mir Vertrauen gefasst hat. Jetzt, fast 2 Jahre später, vertraut sie mir fast blind und in der Zeit hat sich auch gezeigt, dass Bonny eigentlich kein richtiger Angsthund ist. Sie ist einfach nur schüchtern, braucht viel Ruhe, hat Angst vor Fremden (Frauen sind aber ok! Männer sind gruuuuselig) und ist mit Action schnell überfordert.
Ich rufe auch noch mal Phonhaus, sie kennt sich u. A. auch mit Angsthunden und dem Deprivationssyndrom aus, das solche Hunde öfter mal begleitet.
Wenn du dir die Aufgabe zutraust und hier entsprechende Kontakte knüpfen kannst (Trainer, Verhaltenstierarzt etc pp), dann seh ich da wirklich kein Problem. Ein Haus mit Garten im Nirgendwo ist alle mal besser für Gabor als die Wohnung
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Also die äußeren Umstände klingen eigentlich ziemlich perfekt. Allerdings muß der Zaun ausbruchsicher sein, ein Hund, der eigentlich nur weg möchte, ist erstaunlich findig, was Fluchtwege finden angeht.
Wie groß ist denn das Grundstück?
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Oder ob man da mit Trainer und Verhaltenstierarzt ankommen sollte?
Ich glaube, mein Weg wäre ein zumindest telefonisches, aber ausführliches Beratungsgespräch mit einem Verhaltenstierarzt, bevor ich den Hund aufnehmen würde. Einfach um ausloten zu können, was bestenfalls/ schlimmstenfalls im Alltag und finanziell auf Dich zukommen könnte. Das Gespräch wird sicherlich Geld kosten, aber wenn Du den Hund aufnimmst, dürfte da noch deutlich mehr auf Dich zukommen.
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Hi,
je nachdem, wo das Kerlchen herkommt, gibts als Alternative zur Vermittlung immAusland nur lebenslang Shelter oder Tod. In Osteuropa müssen Straßenhunde eingefangen werden, wenn die Fänger ihrer habhaft werden können und dürfen nicht mehr zurück auf die Straße. Kastrieren und wieder aussetzen ist leider nicht.
Meine zweite Hündin war anfangs ähnlich und hat sich toll entwickelt. Aber sie hatte auch den Hang mitgebracht, Kontakt aufzunehmen, trotz Angst.
An sich hören sich die Bedingungen bei Dir super an, wenn Deine 3 den Neuzugang wohlwollend dulden. In Hundebegleitung und ruhiger Umgebung unauffällig mitlaufen können, ohne dass erstmal große Erwartungen an ihn gerichtet werden, ist für einen Kandidaten, wie Du ihn beschreibst, optimal.
Wenn Du damit leben kannst, dass dieser Hund anders ist und ggf. auch immer etwas anders bleiben wird, seine eigenen Stärken erkennen kannst, das Grundstück sichern kannst und Mobberei unter den Hunden verhindern kannst, wüsste ich nicht, was dagegen spricht Und ich finde es schön, dass Du grundsätzlich dazu bereit bist.
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Das Wichtigste wäre, dass dein Grundstück so gesichert ist, dass Gabor niemals rauskommt. Wenn der über den Zaun geht oder sich drunter durchgräbt, dann ist er weg, das muss dir klar sein. Einen derart panischen Hund findet man nie wieder.
Wenn du das entsprechende Grundstück hast, dort auch einen Zwinger bauen kannst, in dem der Hund mal weggepackt werden kann (Stichwort medizinische Versorgung, Schonung bei Verletzungen etc.) und der auch witterungsgeschützt ist, dann spräche in meinen Augen nichts dagegen, den Hund zu übernehmen. Weißt du, wie er mit Artgenossen ist?
Ich habe lange Jahre eine Kangalhündin im Tierheim betreut, die ähnliche Voraussetzungen mitbrachte und sich ohne Zwang mit viel Geduld irgendwann mir anschloss. Hätte ich damals deine Bedingungen gehabt, hätte ich sie sofort adoptiert.
Den Hund einfach so vor sich hin leben lassen würde ich allerdings nicht, sondern ich würde versuchen, ein gewisses Maß an Umgang mit Menschen mit ihm zu erarbeiten. Dazu braucht es einen auf Angsthunde spezialisierten Trainer.
Unter den Bedingungen, unter denen Gabor jetzt lebt, dauernd mit dem Auslöser seiner Panik konfrontiert, ist er so unter Stress, dass er nicht lernen kann. Wenn dieser Dauerstress durch ein passenderes Umfeld wegfällt, kann sich das möglicherweise ändern. Auch ist es möglich, dass Gabor sich von deinen Hunden etwas abschaut und auf lange Sicht die Panik vor dir ablegt.
Allerdings musst du dir sehr bewusst sein, dass mit einem solchen Hund wahrscheinlich nie ein normales Leben möglich sein wird. Wenn das für dich kein Problem ist, wenn du es schaffst, nichts von ihm zu erwarten und wenn du Zeit, Ressourcen und Motivation hast, das anzugehen, dann kann das für diesen Hund eine Chance auf Verbesserung der Lebensqualität sein.
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Ich habe persönlich keine Erfahrung mit Angsthunden, weiß also nicht ob ich überhaupt mitreden kann, daher nur meine Gedanken dazu…..
Für mich klingen deine Voraussetzungen ideal! Denn: alles kann, nichts muss.
Er hätte Zugang zum Garten anstatt nur in einer Wohnung sein zu müssen. Es sind andere Hunde vor Ort an denen er sich orientieren kann und die ihm vielleicht auch Sicherheit geben.
Ich freue mich über jeden Mensch der sich um so ein verängstigtes Tier bemüht und ihm eine Chance gibt.
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Danke erstmal für eure Antworten.
Ja, der Zaun, der ist das einzige was mich etwas nervös macht. Untergraben könnte er ihn nicht, aber er ist 1.80 m hoch und da käme er wohl drüber, oder? Ich meine, wenn er wirklich Panik hat und weg will.
Ich würde ihm natürlich alles bieten was er braucht. Sollte sich herausstellen, dass er auftaut und dass er grundsätzlich dazu bereit ist wäre ich natürlich auch bereit mit einem Trainer zu arbeiten. Mir geht es nur darum, dass, wenn er wirklich so extrem wie beschrieben ist, sich mir die Frage stellt inwieweit das Sinn machen würde.
Er hätte alle Zeit der Welt. Mir ist auch bewusst, dass er anders wäre als meine anderen und das ist ok.
Wie sind denn deine Schäfis ( ) grundsätzlich drauf?
Alle ziemlich cool, vor Allem die zwei Weiber. Monster ist Junghundetypisch noch ein wenig wild und manchmal etwas übermütig, aber er lässt sich gut in die Schranken weisen.
Ich bin mir aber sehr sicher, dass sie einen neuen gut aufnehmen würden in der Runde, vor allem einen zurückhaltenden. Ich würde natürlich gut aufpassen, dass es nicht zu Mobbing kommt, glaube ich aber nicht.
Wie groß ist denn das Grundstück?
1800 qm.
Weißt du, wie er mit Artgenossen ist?
Also laut diesem Verein ist er sehr gut mit Artgenossen, besser als mit Menschen. Er hat im Shelter mit sehr vielen Hunden zusammengelebt und sich da wohl sehr gut eingefügt und ist quasi unsichtbar geworden.
Wie sehr man diesem Verein trauen kann ist eben die Frage, aber oft sind Hunde aus dem Ausland ja besser mit Hunden als mit Menschen.
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Gäbe es die Möglichkeit, einen Überkletterschutz oben am Zaun anzubringen, vielleicht auch nur einen etwas kleineren Teil abzutrennen und diesen Teil des Zauns oben besonders zu sichern?
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