Hund knurrt auf dem Sofa
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Wir haben vor 2 Tagen einen Hund aus dem Tierheim adoptiert (Auslandstierschutz, kein Straßenhund). Der gute ist etwa 4 Jahre alt.
Gerade hatten wir eine Situation, die uns etwas verunsichert hat.
Bisher durfte er nicht aufs Sofa, weil wir erst einmal eine Decke als Unterlage organisiert haben. Heute war es dann soweit, ich lag ausgestreckt auf dem Sofa, mit einer weiteren Decke zugedeckt, und hab ihn zu mir gerufen. Er lag darauf hin neben mir, begann aber sofort bei jeder Bewegung meiner Beine zu knurren. Wir haben ihn noch nicht knurren hören und wissen sein Verhalten nicht einzuordnen, da kein Reiz wirklich neu war.
Wir dachten zuerst, dass er die Bewegung unter die Decke nicht einordnen kann. Allerdings haben wir schon voher mit ihm auf dem Boden gekuschelt und waren dabei zugedeckt, ohne Probleme. Außerdem hat er nicht die Bewegung untersucht, sondern mein Gesicht fixiert.
Er könnte sich erschrocken haben, hat sich dabei aber bisher immer mit einem Satz in Sicherheit gebracht um kurz danach die Ursache zu erforschen (etwa als mal ne Flasche runtergefallen war). Er blieb aber regungslos liegen und knurrte nur.
Er könnte keine Lust auf Anfassen gehabt haben, hat sich aber an mich gekuschelt und mit Streicheleinheiten von meinen Händen kein Problem gehabt.
Er könnte das Sofa in irgendeinem Dominanzverhalten für sich beansprucht haben, aber wir haben ihn schon häufiger in den letzten Tagen von der Couch geschoben, ohne Probleme.
Ich hab beim Spaziergang auch schon weggeworfenes Essen aus seinem Maul geholt, ohne dass er geknurrt hätte.
Das einzige Verhalten, das uns sonst als etwas ungewöhnlich aufgefallen ist, ist dass ee Menschen sehr oft und ausgiebig abschleckt, insbesondere die Hände.
Da wir Hundeanfänger sind würden wir gerne von erfahrenen Leiten Ideen sammeln was los gewesen sein könnte :)
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Ach ja, die Situation gelöst haben wir, indem meine Freundin in einem anderen Raum interessante Geräusche gemacht hat, woraufhin er sofort vom sofa gehüpft iat um nachzuschauen. Wir mögen ihn zwar total, kennen ihn aber letztlich erst seit kurzem und haben uns bei seinem knurren keine direkte Zurechtweisung getraut. Insbesondere da mein Gesicht direkt vor seinem war.
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Ich würd sagen er n der kleine ist ja gerade neu und dabei sich einzugewöhnen, da kann sich noch einiges in seinem Verhalten ändern.
Da ihr Anfänger seid und das noch nicht so richtig einordnen könnt würde ich euch zu einem Trainer vor Ort raten der ihn und euer zusammenleben beurteilt.
Bis dahin rate ich Filme zur Hundekomunikation zu schauen.
Den Hund zu verstehen ist unheimlich viel wert im Zusammenleben.
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Hunde, die in einen neuen Haushalt und zu neuen Haltern kommen, halten sich zunächst meist abwartend zurück und wirken dadurch sehr "brav". Nach und nach packen sie dann ihr Köfferchen aus und zeigen ihr eigentliches Wesen - mit allen Vorzügen und Macken.
Es zahlt sich daher aus, wenn man erst einmal strengere Regeln einführt als man es eigentlich auf Dauer vorhat - zB nicht aufs Sofa - und den Hund konsequent daran gewöhnt. In dem Maße, wie man sich allmählich beidseitig besser kennenlernt und Vertrauen aufbaut, kann man die Regeln dann lockern.
Ich möchte nicht mit einem mir weitgehend unbekannten Hund auf Augenhöhe "wem gehört das Sofa" spielen. Wenn Menschensitzplatz und Hundeplatz in der Kennenlernzeit deutlich getrennt sind, wird ein möglicher Konflikt vermieden.
Fressbares aus dem Maul nehmen sehe ich auch kritisch bei einem Hund, der euch noch nicht vertraut. An der Leine sollte sich das doch vermeiden lassen.
Wenn du sagst, ihr hättet den Hund schon vom Sofa geschubst, war er dann alleine oder mit euch auf dem Sofa?
Auch diese Situation sollte so nicht passieren. Geschirr und Hausleine helfen, um den Hund nicht schubsen oder überhaupt anfassen zu müssen.
Überhaupt ist es sinnvoll, den neuen Hund nicht - auch nicht freundlich kuschelnd - körperlich zu bedrängen.
Dagmar & Cara
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Was ist es denn für ein Hund bzw für eine Mischung? Und wisst Ihr sonst irgendwas von ihm?
Es wird so nach und nach immer mehr an Verhalten zum Vorschein kommen, was am Anfang nicht gezeigt wird - und da sind 2 Tage keine Zeit.
Bei unserer Franzi fing es so nach ca 3 - 4 Monaten an, dass sie plötzlich Verhaltensweisen gezeigt hat, die vorher auch nicht ansatzweise zu erahnen waren und mit ein paar "kämpfen" wir jetzt auch täglich (wobei sie Gott sei Dank vor allem uns gegenüber und auch gegenüber anderen Menschen in keiner Weise aggressiv oder bedrohend ist).
Das intensive Ablecken der Hände kann ein Beschwichtigungssignal sein - ich würde es gar nicht so weit kommen lassen, dass der Hund bei anderen Menschen an die Hände kommt bzw, dass andere Menschen ihm so nahe kommen, denn es scheint ihm ja eher unangenehm zu sein.
Auf jeden Fall würde ich an Eurer Stelle einen passenden Trainer suchen. Wir haben mit Franzi ca 10 Tage gewartet bis wir zur Trainerin gefahren sind, damit sie sich eben erst mal daheim eingewöhnen kann. Dort haben wir einiges gerade bzgl Kommunikation etc gelernt und das ist doch sehr wichtig. Leider kam uns dann für ein weiteres Training mit Begleitung Corona dazwischen.
Gibt es vielleicht ein Bild von Eurer Fellnase?
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Von welcher Gewichtsklasse und Größe von Hund reden wir hier denn? Mischling kann ja nun Alles mögliche sein
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Hunde sind Opportunisten.
Auch ohne, dass man die Dominanzschiene fährt, kann man in der Glaskugel lesen, dass er beginnen wird, den Raum einzunehmen, den ihr ihm gewährt. Wenn er erst einmal abgespeichert hat, dass er das Sofa verwalten kann, weil ihr es zulasst, dann wird er das tun, wenn es ein einigermassen selbstbewusster Hund ist. Deswegen halte ich den Rat, den dagmarjung euch gegeben hat, für sehr wichtig. Gerade am Anfang klare Regeln, Räume selbst verwalten und klar bestimmen, was der Hund darf und was nicht. Wenn man sich besser kennt und sich einschätzen kann, dann kann man immer noch mehr zulassen. Ungut ist halt, wenn der Hund die Erfahrung macht, dass er euch durch Drohverhalten steuern kann, weil auch das wird er dann tun. Nicht weil er ein überaus dominanter Hund ist, sondern einfach, weil er die Strategie probiert und es funktioniert. Also sollte man durch kluges Management am Anfang verhindern, dass es überhaupt so weit kommt, weil ernsthaft in den Konflikt gehen, will ja auch keiner. Wenn ihr unsicher seid, merkt das der Hund und das macht ihn stark.
Ich halte einen Trainer bei einem Hund, der schon so früh seine Grenzen euch gegenüber mit Drohverhalten deutlich macht, für eine sehr gute Idee.
Meiner Ansicht nach setzt körperliche Interaktion, die für beide Seiten angenehm und harmonisch ist, eine gewisse Vertrautheit voraus, deswegen würde ich noch nicht so sehr körperlich interagieren, sondern den Hund erst kennen lernen und ihn durch Verhaltensbeobachtung einschätzen. Auch dabei kann Hundeanfängern ein Trainer helfen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund klare Führung braucht, um kein problematisches Verhalten zu entwickeln, steigt bei manchen Rassen deutlich, weshalb es gut wäre, zu wissen, welcher Schlag Hund das ist.
Es ist einfach ein grundsätzlicher Unterschied, ob man einen Labbi oder einen Dsh auf dem Sofa liegen hat, um mal ein Beispiel zu nennen.
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ihr kennt euch noch gar nicht ausreichend. Ihr habt wenig Erfahrung (miteinander). Der hund hat bisher seine Plätze, futter, Ressourcen beanspruchen müssen ggü anderen. Da würde ich ohn.nicht in solche Situationen bringen. Sondern erst mal nur mitlaufen lassen, seinen Platz ihm lassen (nicht dort anfassen etc)' und mit Zunahme von vertrauen gegenseitig erst in so schwierige Situationen wie geteilte Ressourcen gehen.
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Es kann sehr gut sein, dass er von der Bewegung unter der Decke erschrocken war. Bei unserem Tierschutzhund war es auch so. Er war 1 Jahr alt, als er zu uns kam und kannte das Leben in einer Wohnung nicht. Er durfte nach ca. 3 Monaten aufs Sofa und es hat eine Weile gedauert, bis er gecheckt hat, dass es meine Füße sind. Es kommt ja auch hinzu, dass sich der Hund entspannt und dann nicht sofort zuordnen kann, was sich da bewegt. Ich habe ihm meinen Fuß gezeigt und meistens war es dann gut; aber auch weil ich keine Angst hatte. Wenn er aber mal weiter gemotzt hat und sich nicht wieder entspannt hat, habe ich ihn runtergeschickt. Man erkennt auf Dauer, ob der Hund sich nur erschreckt oder ob er dir auf "seinem" Liegeplatz seine Regeln aufdrücken will. Bei Letzterem sofort ruhig runterschicken, das kapieren sie schnell. Ersteres legt sich mit der Zeit und Gewöhnung.
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Ich würde all diese Dinge mit einem mir unbekannten, erwachsenen Hund nicht tun. Wenn mir so was ins Haus kommt, dann gelten zu meiner und der Sicherheit des Hundes zunächst recht strenge Regeln bis ich das einschätzen kann. Heißt: Der Hund darf sich nicht an mich legen zum Schlafen oder Kuscheln, er lernt erst Mal auf Abstand zu bleiben bis ich ihn einlade (was ich anfangs auch eher selten und dann nur sehr kurz mache), ich griffele aber im Gegenzug auch maximal wenig an ihm herum. Ich nutze auch gerne Maulkorb - das ist eins der ersten Dinge, die ich übe. Der Hund läuft dann evtl. auch im Haus erst Mal nur mit Maulkorb herum.
Das aufdringliche Verhalten und Hände lecken kann ein Zeichen sein, dass er mit menschlicher Nähe ein Problem hat. Man darf nicht glauben, dass ein Hund, bloß, weil er sich selber aufdrängt, das schön finden würde. Oft versuchen Hunde darüber auch herauszufinden wie kompetent das Gegenüber ist. Und ein Gegenüber, dass seinen Individualbereich nicht verwalten kann, ist eher unglaubwürdig für Hunde ...
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