Ersthund – Für die Fitness und fürs Herz

  • Schweizer Schäferhund?
    (Ich hab mir das Profil nochmals angesehen und hier ja auch den Tipp bekommen, dass der Schweizer evtl. gut passen könnte. Aber diese Rasse wird sehr groß, richtig? Bin mir noch nicht sicher, ob das im Verhältnis wirklich passend ist. Jemand Erfahrung mit dieser Rasse?)

    Wir sind vom Schweizer Schäferhund u.a. wegen der Dinge, die LifeWithDogs beschreibt, abgekommen und zum Kurzhaarcollie geschwenkt.
    Die sind zwar auch nicht schmächtig, der Vater unseres Welpen wiegt zB 28kg, aber vor allem da wir bereits einen Hund haben, wäre mir ein Schweizer Schäferhund(-Rüde) zu groß gewesen.


    Wieso fallen die Entscheidungen? Wegen dem Preis?

    Ein Hauptgrund ist sicher die "sofortige Verfügbarkeit". Beim seriösen Züchter wartet man gern auch ein Jahr und länger, das ist für viele Leute scheinbar zu lang. Die Preise der Vermehrer dagegen sind mittlerweile oft so hoch wie beim Züchter und je nach (Fantasie-)Rasse sogar höher, daran kann es eigentlich nicht liegen.

  • Also, ganz ehrlich (auch und besonders zu mir selbst): bevor ich mich für keinen Hund entscheiden kann, nehme ich schlussendlich auch keinen auf. Aber wenigstens habe ich mich dann entsprechend vorher darüber informiert. Wieso fallen die Entscheidungen? Wegen dem Preis? Oder aus reiner Unwissenheit? Gibt's da eine Einschätzung?

    Ach, es gibt halt irgendwo Welpen, man fährt "nur mal gucken" und dann waren sie entweder so süss (sofort verliebt etc.) oder man musste den Hund "retten", weil die Hunde so vernachlässigt waren.


    Auf einer emotionalen Ebene meist verständlich, kann auch positiv enden, aber trotzdem nicht so richtig schlau. Man sollte zum Welpengucken niemals einen Geldbeutel mitnehmen.

  • Und was das Thema Hund/Kind angeht - bei Kindern wird die "Anschaffung" ja eher selten mit Aussenstehenden vorher besprochen - und selbst wenn man sich vielleicht manches mal denken könnte "hast du dir das gut überlegt" wäre es schon ungleich übergriffiger, das zu äussern.


    Ein Hund wird gekauft und kann wieder verkauft werden, das ist einfach was vollkommen (komplett und völlig und absolut) anderes. Und es gibt - anders als bei Kindern - Null gesellschaftliche Unterstützung, wenn man es nicht hinbekommt, da ist man auf sich alleine gestellt - und erwachsen wird so ein Hund auch nicht.


    Emotional ist es, trotz aller Parallelen, einfach was ganz ganz anderes.

  • Weil ich Urlaub habe und gerade auf einen Arzttermin hin warte, habe ich mich mit der "worst case"-Frage zu den jeweiligen Rassen auseinander gesetzt und mir mal eine Aufstellung zusammen geschrieben. :nerd_face:


    Fühlt euch frei, mich zu korrigieren oder aus Erfahrung Ergänzungen dazu zu schreiben. Ich habe mich mitunter an den Rasseprofilen dieser Seite orientiert, die ich bei meinen Recherchen gefunden habe: Wamiz – Hunderassen-Profile


    Worst Case Dackel:

    • Ist die Erziehung nicht konsequent genug, kann es passieren, dass der Dackel die Führungsschwächen des Halters erkennt und ausnutzt. Somit würde er nicht folgen und u.U. wirklich machen, was er will. Hinzu kommt, dass Dackel offenbar gerne ausreißen, um ihrem Jagdtrieb zu folgen. Im worst case, mit inkonsequenter Erziehung, würde man den Hund wahrscheinlich nicht gut im Zaum halten und schon gar nicht frei laufen lassen können.

    Worst Case Golden Retriever:

    • (Nur gelesen!) Goldies aus schlechter Züchtung können angeblich ein gewisses Aggressionspotential mitbringen. Hier sollte also unbedingt auf einen seriösen Züchter geachtet werden.
    • Worst Case Gedanke von mir: evtl. zu schwer zum führen und als Junghund vielleicht zu stürmisch für die Senioren im Haushalt. Haltbar für Mutti, weil sehr groß und schwer? Worst case wäre ein Sturz oder eine ähnliche Verletzung durch einen ungestümten Hund.
      Kann man dem über die Welpen- und Junghundeschule vorbeugen? Im Worst Case könnte Mutti den Hund auch nicht halten, wenn er an der Leine zieht.
    • Neigt angeblich zur Zerstörungswut im Haushalt, wenn er nicht ausgelastet ist

    Worst Case Sheltie:

    • Rasse kann zu einem Kontrollzwang neigen und ist super ungern alleine, gilt auch als unselbstständig. Im Worst-Case: wenn der Hüteinstinkt nicht unter Kontrolle ist, besteht die Gefahr, dass der Sheltie auch Radfahrern, Sportlern etc. hinterherjagt. Angeblich absoluter Leinenzwang? (nur gelesen)
    • Bei Langeweile neigt er zur Zerstörungswut, muss also gut ausgelastet werden

    Worst Case Kurzhaarcollie:

    • Unzufriedenheit bei zu geringer Auslastung, könnte im worst case zu Verhaltensauffälligkeiten führen, evtl. nicht nur gegenüber dem Halter, sondern auch Fremden?
    • Angeblich Futterempfindlichkeit und sensibel für bestimmte Krankheiten -> im worst case hohe Arztkosten? (Erfahrungen?)

    Worst Case Wolfsspitz:

    • Hang zum andauernden Kläffen, Ärger mit den Nachbarn?

    Worst Case Border Terrier:

    • versteht sich nicht oder nur schwer mit anderen Hunden und beschert damit Probleme bei der Leinenführung. Außerdem kann es passieren, dass er sich nicht mit Katzen versteht und ggf. dann den Katzen gefährlich werden könnte. Mitunter wird er als Energiebündel beschrieben und daher nicht für Senioren empfohlen.


    Je länger ich mich einlese, desto mehr werde ich Fan von Wolfsspitz und Kurzhaarcollie. Ich möchte aber auch den Goldie noch nicht abschreiben; die Züchterin, die ich angeschrieben habe, muss laut Empfehlung sehr gut sein, also möchte ich sie auf jeden Fall kennen lernen.


    Und: ich habe den Hundeverein angeschrieben, mein Anliegen vorgebracht und schon Rückmeldung bekommen. Werde angerufen, damit wir einen Termin ausmachen können.

  • Worst Case Kurzhaarcollie:

    • Unzufriedenheit bei zu geringer Auslastung, könnte im worst case zu Verhaltensauffälligkeiten führen, evtl. nicht nur gegenüber dem Halter, sondern auch Fremden?
    • Angeblich Futterempfindlichkeit und sensibel für bestimmte Krankheiten -> im worst case hohe Arztkosten? (Erfahrungen?)

    Mit Kasper gehe ich 3mal am Tag spazieren…morgens und abends jeweils ca. eine halbe Stunde und mittags ca. 1-2 Stunden. Donnerstags Abends gehen wir zum Mantrailing und Samstags in die Hundeschule …..ist jetzt nicht so mega viel und bisher ist er zufrieden.


    Futterempfindlichkeit kann ich bei ihm nicht bestätigen….bisher frisst und verträgt er alles, aber grundsätzlich kann man bei jeder Rasse/Mix einen Futtersensiblen Hund bekommen. Beim Collie gibt es einige Erbkrankheiten, aber die Hunde werden darauf getestet. Bisher hatten wir recht niedrige TA-Kosten. Impfen, kleinere Sachen, wie mal ne Magenverstimmung, Zwingerhusten und ne kleine Hautgeschichte…nix wildes

  • Zu geringe Auslastung (genauso wie Überforderung) tut keinem Hund gut und geht auf Dauer ziemlich sicher mit irgendwelchen Verhaltensauffälligkeiten einher. Das ist sicher nicht rassespezifisch (wobei sich natürlich abhängig vom Hundetyp die Ausprägung unterscheiden kann).


    Kann man dem über die Welpen- und Junghundeschule vorbeugen? Im Worst Case könnte Mutti den Hund auch nicht halten, wenn er an der Leine zieht.

    Erfahrungsgemäß: nur bedingt. Auch ein an sich gutmütiger, ruhiger Junghund mit einigem Leinentraining kann mal in die Leine springen oder zerren. Gerade, wenn vielleicht noch nicht so viel Erfahrung mit großen, stürmischen Junghunden da ist.

    Wie sehr einen das stört, hängt stark vom eigenen Befinden ab. Wie sehen das deine Eltern? Wie fit sind die? Nur weil jemand schon etwas älter ist, muss er ja nicht automatisch „gebrechlich“ sein.

  • Ich kann nur zum Spitz was sagen, also wenn dich Bellen stört (den Ausdruck Kläffen mag ich nicht), dann hol dir keinen Spitz! Ein Spitz ist seit eh und je (ist übrigens eine der ältesten Hunderassen Europas) darauf selektiert zu melden. Klar kann man das lenken, aber verbieten oder ganz abgewöhnen bitte nicht, ganz davon abgesehen, dass man sich damit eine ordentliche Aufgabe ins Haus holt. Wenn ihr ein großes Grundstück habt auf dem der Hund ein bisschen Wachen und auch melden darf, wenn was ungewöhnliches passiert, dann könnte das für deine Ansprüche der richtige Hund sein. ich finde es immer schade, wenn Menschen der Spitz gefällt und sie ihn dann trotz ihres Wachtriebs haben wollen und fragen ob man dies abgewöhnen kann. (Ich weiß, hast du nicht getan). Ich hab mir den Hund genau darum gewählt, ich wollte einen Wächter und einen Allrounder, hat geklappt! :herzen1:

  • Ich nehm mir mal den Golden:


    (Nur gelesen!) Goldies aus schlechter Züchtung können angeblich ein gewisses Aggressionspotential mitbringen. Hier sollte also unbedingt auf einen seriösen Züchter geachtet werden.

    Ehrlich gesagt kommt das auch bei seriösen Züchtern vor. Es ist immer noch ein Hund. Nur, dass die Rasse keine grundsätzliche Artgenossenunverträglichkeit hat oder nicht tendenziell nach vorne geht, heißt nicht, dass der nicht manche andere Hunde blöd findet.


    Es gibt unter Retrievern einige Leinenpöbler, das darf mich nicht vergessen.

    evtl. zu schwer zum führen und als Junghund vielleicht zu stürmisch für die Senioren im Haushalt. Haltbar für Mutti, weil sehr groß und schwer? Worst case wäre ein Sturz oder eine ähnliche Verletzung durch einen ungestümten Hund.

    Wenn wir davon ausgehen, dass der Knirps mal 30 kg hat - ja. Meine 25 kg Labrador-Hündin hat mich so ab 20kg ein paar Mal fast umgerissen. Da reicht ein kurzer unachtsamer Moment. Golden sind nicht gerade klein, als Junghunde sehr ungestümt und werden meine ich spät erwachsen.


    Kann man dem über die Welpen- und Junghundeschule vorbeugen? Im Worst Case könnte Mutti den Hund auch nicht halten, wenn er an der Leine zieht.

    Nur bedingt. Als Ersthundehalter mit der Rasse prophezeie ich eine Phase von mindestens 6-12 Monaten, in der der schon kräftige Junghund nicht einfach so easy peasy leinenführig mitläuft. Man macht da einfach aus Unwissenheit viel falsch, auch wenn man sich noch so viel informiert.


    Und ich finde ehrlich gesagt nix gruseliger, als wenn wir jemand mit großem Hund entgegen kommt und ich seh von weitem, dass er oder sie den Hund nicht halten kann...


    Neigt angeblich zur Zerstörungswut im Haushalt, wenn er nicht ausgelastet ist

    Das trifft meiner Meinung nach auf die meinsten Welpen- und Junghunde zu. Über-/Unterforderung, Phasen, Alleinbleib-Training.... bei manchen Leuten geht mehr kaputt, bei anderen weniger. Aber die Rasse kann grundsätzlich lernen alleine zu bleiben, das ist jetzt kein Pattex-Hund.

  • wobei meine Mutter hier schon vor der Fellpflege zurück schreckt, was ich tatsächlich verstehen kann. Hat jemand einen reinrassigen Wolfsspitz und kann seine Erfahrung hierzu teilen?

    Ich habe einen Finnischen Lapphund, der vom Fell her ähnlich ist. Ich würde sagen, alle zwei Wochen 45 Minuten bürsten muss schon sein. Und wenn er mal in den Matschtümpel springt, muss man natürlich länger spülen um den Dreck unter der Dusche rauszukriegen als bei einem Vizsla, aber Hexenwerk ist die Fellpflege jetzt nicht.

    Bitte WAS soll der Vizsla machen? Du meinst, wenn der Vizsla um den Tümpel

    herum galoppiert ist, oder? :rolling_on_the_floor_laughing:

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