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Kann natürlich auch passieren, dass er heute Abend oder morgen wieder knurrt, wenn wir versuchen ihn zum Aufstehen zu bewegen. Aber wir nehmen's ihm nicht übel, wenn es so kommt. Das wird schon.
Ja und dann muss man eben reagieren, lässt man ihn liegen oder bleibt man gleichmäßig freundlich auffordernd, stellt sich seitwärts und wartet halt, bis die Murmeln anders fallen. Wie tief der Hund schläft kann man auch mit Ansprache vorher nachkucken, wenn ein Hudn tief weg ist, msus er eben auch erstmal richtig wach werden und sich klar werden ,wo er ist.
Ich meine er klingt in allem schon richtig super. Meine hat aus dem Schlaf heraus die anderen Hunde und Katzen hier attackiert und man merkte, dass sie erst viel später sich wirklich gewahr wurde, ach so, ich bin ja hier, ich muss nicht mehr kämpfen. (Sie hat dann angebunden geschlafen um die anderen zu schützen) Die Alpträume haben noch Monate gedauert und waren schlimm. Also vielleicht auch mal drauf achten, ob er träumt und dann eben in diesem Modus ist, ich muss verharren und mich schützen.
ZitatGenerell frisst er nicht, wenn wir den Raum verlassen. Dann legt er sich wieder auf seinen Platz und lässt den Napf stehen, deswegen müssen wir momentan immer noch in der Nähe bleiben, bis er fertig gegessen hat. Wahrscheinlich traut er uns nicht über den Weg und will uns beim Fressen daher im Blick behalten oder so. ^^ Aber ist ja okay.
Ich würde das anders interpretieren. Er traut der Situation nicht über den Weg, sicherlich werden im Zwinger, sobald er ans Futter wollte, andere auf ihn losgegangen sein, weil die das Futter beansprucht haben. Das er nur in Anwesenheit von euch frisst ist ein Vertrauensbeweis und keiner, das er euch kontrolliert. Bei misstrauen wäre es doch nun echt logischer, dass er frisst, wenn keiner von euch das Futter wieder beanspruchen könnte. Kann mir eher vorstellen, dass er eher fressen konnte, wenn Menschen ihn beschützt haben.
ZitatManchmal gräbt er dabei die Schnauze auch richtig zwischen die Beine oder in den Pulli, wenn man weite Sachen trägt. Diese Variante macht er bei mir aber nicht mehr. Mir war das zu enger Kontakt so früh und das scheint er verstanden zu haben, daher hält er bei mir jetzt ein bisschen mehr Abstand.
Also wenn ich da ein mein "Rüh mich nicht an, fletsch" denke, ich bin ganz grün vor Neid. Und das er das geändert hat zeigt doch wie sensible Antennen er hat und sich an unterschiedliche Menschen anpassen kann. Ein toller Kerl!
Was hattest du dir denn vorgestellt? Daneben, dass er sehr viel größer ist als gedacht. Das war sicher ein Schock. Hattet ihr Videos von ihm?
ZitatAber er legt sich gerne direkt an unsere Füße und schläft dort auch. Bei meinem Mann lag er heute 3 Stunden am Stück auf den Füßen.
Dem sollte man auch Vertrauen. Find ich ... wie du sagst, ihr macht das shcon! Dasm it den Artgenossen wird wahrscheinlich ziemlich viel Arbeit. Aber sonst klingt es wunderbar!
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Hi
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Das er so rumblödeln kann ist ein super Zeichen. Wie war denn der Shelter, wo er herkommt? Ich finde es klingt, als konnten sie sich da doch auch mal um die Tiere kümmern.
Das Shelter ist ein kleines ganz engagiert geführtes Shelter in Sofia und ich bin sicher, dass es ihm da verhältnismäßig gut ging - abgesehen eben von seinen Problemen mit den Artgenossen. Man merkt ihm auch an, dass er den Umgang mit Menschen gewöhnt ist. Er hat ja auch vor seiner Zeit dort nicht auf der Straße gelebt, sondern bei einer Familie als "Hofhund". Leider wurde er dann von denen zurückgelassen, als sie den Hof aufgaben, aber die haben dann wohl selbst irgendwie drauf aufmerksam gemacht, dass da noch ein Hund auf dem Hof ist, der Hilfe braucht. Also kommt er aus verhältnismäßig wohl noch erträglichen Umständen, der Süße.
Wenn er eh gerne seinen Kopf versteckt, kann man auch ein stell dich zwischen meine Beine trainieren.
Das haben wir jetzt schon angefangen an der größeren Kreuzung, über die wir müssen. Wenn wenig Verkehr ist reicht "warte" (da bleibt er dann einfach an lockerer Leine stehen bis die Ampel grün wird und wir "rüber" sagen), aber wenn viel los ist oder schwere Laster rumfahren, dann ist er nervös. Mein Mann lässt ihn dann zwischen seinen Beinen stehen und dann entspannt er sichtlich. Mal sehen, ob wir das bei Hundebegegnungen irgendwie nutzen können. Das Problem ist da, dass er sofort in die Leine steigt, auch wenn der andere Hund noch wirklich extrem weit weg ist und auch nichtmal in unsere Richtung kommt. Wenn er z. B. in 300 Meter Entfernung einen Hund an der nächsten Ecke sieht, der nicht mal auf uns zu sondern sogar quer zu uns läuft steht er auf den Hinterbeinen in der Leine und knurrt und kläfft wie von Sinnen.
Wie macht ihr das denn genau, wenn ihr einem begegnet?
Wenn der andere Hund sehr, sehr weit weg ist - wie oben beschrieben- und auch gar nicht in unsere Richtung kommt, sprich wenn Freddys Aufmucken völlig unbegründet ist, dann drehen wir kurz die Richtung, bis seine Aufmerksamkeit wieder bei uns ist und gehen dann langsam wieder zurück in die Richtung, in die wir eigentlich wollten. Meistens, wenn er den Hund dann wieder im Blick hat, steigt er dann nicht mehr in die Leine sondern steht still und schaut so lange, bis der Hund aus dem Blickfeld verschwunden ist und läuft dann weiter.
Wenn der andere auf uns zu kommt, versuchen wir einen großen Bogen zu laufen, aber wenn Freddy wirklich in der Leine hängt und gar nicht mehr ansprechbar ist, dann ändern wir die Richtung, aber nach Möglichkeit quer zum anderen Hund. Also wir laufen nicht "vor ihm weg", sodass er uns im Rücken hängt, sondern seitlich weg. Dann suchen wir uns einen Ort an den wir uns stellen, der möglichst von hinten und einer Seite geschützt ist (vor einer Mauer, Baumgruppe etc.) und warten, bis der andere Hund in gebührendem Abstand vorbeigelaufen ist. Freddy starrt dann und hängt je nach Hund auch noch kläffend in der Leine, wenn der andere direkt auf unserer Höhe ist, aber nicht mehr so schlimm wie wenn wir in Bewegung sind. Da unsere bisherige Spazierroute keine engen Wege beinhaltet (außer 150m von der Haustür zur Kreuzung), sondern Wiesen und Parkplätze oder Brachflächen, kann man i.d.R. nicht nur vor oder zurück, sondern auch großzügig seitlich ausweichen. Das ist praktisch.
Das find ich traurig. Ja, die Vorstellung jeder Hund muss dankbar sein und ab Tag eins einen lieben vertrauen und funktionieren ist nunmal verkehrt. Aber ich finds ebenso verkehrt zu glauben, es gäbe nicht sowas wie Sympathie vom ersten Tag an und Erleichterung nun in einer anderen Situation zu sein wie zuvor.
Ich wollte ihm ja nicht unterstellen, dass er uns gar nicht mag oder dass ein TS-Hund nicht auch zu positiven Gefühlen in der Lage ist, aber nach allem was ich gelesen habe, scheint es mir einfach wahrscheinlicher, dass er nicht so schnell aus lauter Liebe kommt, sondern dass Unsicherheit auch ein wichtiger Faktor ist. Heißt ja nicht, dass er uns nicht auch nebenbei noch sympathisch finden kann. Vielleicht irre ich da auch. Aber egal, was es ist, ich nehme ihn einfach an, wenn er ankommt und bin nett zu ihm - so oder so. Seine Motivation verstehen zu wollen ist einfach mein Bedürfnis, weil ich mich dann selbst sicherer fühle im Umgang.
Kann mir eher vorstellen, dass er eher fressen konnte, wenn Menschen ihn beschützt haben.
Stimmt, das kann natürlich auch sein, das kam mir gar nicht in den Sinn.
Und das er das geändert hat zeigt doch wie sensible Antennen er hat und sich an unterschiedliche Menschen anpassen kann. Ein toller Kerl!
Das stimmt, dafür bin ich unheimlich dankbar. Bei mir liegt er oft einfach nur neben dran und schläft oder fordert mich regelrecht auf, wenn ich nicht am Rechner sitze und arbeite, mit ihm zu trainieren. Sitzen, Geschirr anziehen, Raumgrenzen akzeptieren und z. B. vor der Küche stehen bleiben, wenn er gerade nicht rein soll, weil wir mit heißen Sachen hantieren - sowas üben wir miteinander und das macht er richtig toll mit.
Mein Mann ist eher der Kuschel-und-Spiele-Papa und dem rückt er auch richtig auf die Pelle, das wär mir absolut zu viel und das scheint er ganz genau zu wissen. Das ist richtig toll. Er ist auf jeden Fall total intelligent und richtig feinfühlig.
Was hattest du dir denn vorgestellt? Daneben, dass er sehr viel größer ist als gedacht. Das war sicher ein Schock. Hattet ihr Videos von ihm?
Die Größe war eher für meinen Mann ein kleiner Schock. Ich bin mit DSH aufgewachsen und liebe große Hunde. Der Mann wollte lieber so Kniehoch. Wir haben uns dann auf "größerer mittelgroßer Hund" geeinigt und dann wurde es eben doch eher mein Wunschkaliber. Aber er ist drüber weg.
Ich hatte mir Freddy viel komplizierter vorgestellt um ehrlich zu sein. Wir hatten Fotos und ein Video und da hat man gesehen, dass er unsicher und schreckhaft, aber auch am Menschen interessiert ist. Es hieß, dass er Menschen gegenüber misstrauisch ist, sehr ängstlich und viel Zeit braucht, um aufzutauen und auch dann eher ein zurückhaltender, ruhiger ist. Ich hatte dann wie gesagt auch viel über TS-Hunde gelesen und hatte ein ziemlich klares Bild im Kopf von einer langwierigen und schwierigen Annäherung, vielen Problemen im Zusammenleben etc.
Nun ist er hier und präsentiert sich super zugänglich, freundlich, verspielt, unkompliziert und sogar extrem gelehrig. Einzig die Schnapp-Sache und die Hundebegegnungssache sind bisher "negativ" aufgefallen, wobei das mit dem Schnappen ja auch einfach ein Problem im Umgang mit ihm ist, das wir lösen müssen. Ich glaube innerlich warte ich die ganze Zeit so ein bisschen darauf, dass die Bombe platzt, weil ich dem Frieden nicht so ganz traue. Ist wohl so eine "zu schön um wahr zu sein" Situation. Momentan hab ich eher das Gefühl, dass ICH diejenige bin, die Zeit braucht, warm zu werden und nicht der Hund (oder mein Mann).
Wir sind auf jeden Fall sehr froh, Freddy bekommen zu haben. Ich bin gespannt, wie er sich weiter entwickelt und freue mich darauf, eine vertrauensvolle Bindung zu ihm auf- und weiter auszubauen.
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Ich weiß nicht, ob das hier nun eher untergeht und ein neuer Thread besser wäre oder ob es okay ist hier weiterzuschreiben, aber nun hat sich doch noch ein recht spezifisches Problem aufgetan, bei dem ich Hilfe bräuchte:
Wir wohnen im 3-Parteien-Haus: Wir unten, Nachbarn oben und in so einem Seitengebäude (das ganze Ding war früher mal so ein Dreiseithof) wohnt ein weiterer Nachbar. Es gibt einen Garten, der in 3 Parzellen durch so brusthohe Hecken geteilt ist: Für jede Partei ein Gartenteil. Freddy hat bereits an seinem 2. Tag den Nachbar im Garten neben uns kennen gelernt und seitdem immer wieder gesehen, hat sich freundlich verhalten, kam zum Streicheln, hat mit ihm gespielt etc.
Samstag waren wir in unserem Garten und der Nachbar kam raus in seine Parzelle und Freddy ist abgegangen wie Schmidts Katze. Er hat gebellt, sich in die Leine (er ist mit Schleppleine im Garten) gestellt, hat geknurrt. Später hatte er sich beruhigt und der Nachbar stand an der Hecke und hat mit meinem Mann gesprochen. Freddy lag etwas abseits, ist dann aufgestanden und ganz ruhig hingelaufen und als er vor ihm stand hat er vor ihm in die Luft geschnappt und (danach!) angefangen zu knurren. Der Nachbar hat nicht versucht ihn anzufassen, stand nur da und hat die Hände ganz ruhig gehalten, hatte kein bedrohlich wirkendes Gartengerät oder sonst was.
Gestern selbes Spiel, wir waren im Garten, der Nachbar kam und Freddy ist völlig ausgeflippt. Heute Morgen saß der Nachbar mit Kaffee draußen und mein Mann war nach der Gassirunde kurz mit Freddy im Garten und Freddy hat wieder gebellt wie irre und ist in die Leine gesprungen.
Ich bin um ehrlich zu sein völlig und komplett ratlos, wo das herkommt und weiß deswegen auch gar nicht so recht, wie ich dagegen steuern soll. Er kennt den Nachbarn und war sonst immer ganz freundlich. Auch draußen auf der Straße ist er zu fremden Menschen freundlich, es sei denn, die sind irgendwie "komisch" für ihn (tragen große Sachen, sitzen im Rolli, haben Kinderwagen), dann verbellt er auch schon mal kurz. Aber er hat sich bei einem anderen Menschen noch nie so aggressiv in die Leine geschmissen, wie beim Nachbarn. Und es scheint ja auch keinen Unterschied zu machen, ob der Nachbar schon im Garten ist, wenn wir kommen oder ob er erst raus kommt, wenn wir schon da sind. Und der Nachbar ist ja auch gar nicht in "unserem" Garten, sondern in seinem Teil.
Ist das territoriales Verhalten? Aber warum hat das dann so plötzlich angefangen? Letzten Mittwoch z. B. haben wir den Nachbarn draußen getroffen und da war noch alles gut.
Oder war es ein Fehler, Freddy im Garten zu füttern? Vor dem ersten Ausraster haben wir Freddy zum ersten Mal im Garten was zu futtern gegeben, einen Kauknochen nämlich. Aber als der Nachbar kam, war der Knochen schon aufgefuttert. Also den Knochen verteidigen kann er nicht gewollt haben. Dennoch - vielleicht hat er den Garten nun abgespeichert als Ort mit leckeren Dingen und will demnach Ressourcen verteidigen auch wenn er aktuell dort nichts hat?
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Das Kerlchen ist ja noch keine zwei Wochen bei Euch. Es ist nicht verwunderlich, dass sich am Verhalten etwas ändert und sich neue Facetten zeigen. Es wäre eher verwunderlich, täte es das nicht.
Was Euer Hund an Bereitschaft mitbringt, seine Umgebung und seine Ressourcen zu verteidigen, das wird sich erst in der kommenden Zeit so richtig zeigen. Was er als seinen schützenswerten Bereich definiert, kann sich erst herauskristallisieren, wenn er richtig angekommen ist. Ist aber wohl so, dass Ihr gerade einen Voreindruck davon bekommen hat, dass er fremde Menschen in „seinem“ Bereich für verzichtbar hält. Ob nun aus Angst, Unsicherheit oder territorialem Verhalten.
Ich würde an Eurer Stelle erstmal gar nicht so schnell in die „feine“ Interpretation gehen, sondern das Verhalten beobachten, ohne gleich zu werten (Daten sammeln quasi). Schaut, ob Ihr da eher Unsicherheit oder eher Vorwärtsgehen als Tendenz seht. Und vermittelt ihm gleichzeitig, dass es nicht sein Job ist, die Gartengrenzen zu bewachen, sondern Eurer. Falls Ihr das noch nicht habt, würde ich auch schon mal einen Maulkorb auftrainieren.
Wichtig ist, dass Ihr ruhig und souverän reagiert. Wenn das Ruhe halten im Garten noch zu viel für ihn ist, dann führt ihn rein.
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Wie reagiert ihr denn in der Situation? Wie zeigt ihr was ihr von ihm wollt, bevor er ausrastet? Wenn er schon am Explodieren ist, wird er wahrscheinlich nicht mehr ansprechbar sein und man sollte ihn aus der Situation führen. (Hausleine)
Es kann verschiedenenste Ursachen geben. Aber klar ist, Freddy will sich den Nachbarn an der Hecke vom Leib halten. Meist fängt das Verhalten schon vor dem Aufstehen und Hingehen an.
Hunde unterscheiden nicht zwischen das ist doch immer der nette Nachbar, wer sich bedrohlich verhält, bekommt das kommuniziert. Das kann auch gegen das nette Herrchen/Frauen gehen. Deshalb den Hund lesen. Immer, auch wenn man sich schon 5 Jahre kennt. Und bei eurer kurzen Zeit wisst ihr noch nichts voneinander.
Ich würde mal wild vermuten Freddy ist eher der Typ, der nach vorne geht. (Maulkorbtraining) Motiv dahinter muss sich definitiv ein Profi angucken.
Könnt ihr eine Kamera so installieren, dass ihr das mal aufnehmt? (vielleicht seht ihr im Video auch mehr als in der Situation) Falls ihr wirklich keinen Trainer in Anfahrtnähe habt? Es gibt auch Onlinetrainer. Aber wenn euch das Verhalten schon verunsichert, dann würde ich euch das lieber nicht allein austesten lassen.
Kann auch sein, dass euer täglichen Programm gerade zuviel für ihn ist und er mit der Gartensituation nicht klarkommt, weil er soviel zu verarbeiten hat. Ressourcen oder Unsicherheit oder oder.
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Huhu :)
Ich habe hier auch eine TS Hündin aus Rumänien sitzen, die mittlerweile seit 3 Monaten bei mir ist. Bei uns hat es auch so ca. nach 2-3 Wochen angefangen, dass Luna den Anfangsstress einigermaßen verdaut hatte und sich getraut hat uns ihr „wahres Wesen“ zu zeigen. In der 2. Woche musste direkt einmal mein Freund auf sie aufpassen, weil meine ganze Familie den Termin zur Impfung hatte und da lag Luna die ganze Zeit in ihrem Korb und es scheint sie gar nicht gekümmert zu haben. So oder so war mein Freund immer zwischendurch da, hat sie aber größtenteils ignoriert. Also weit und breit kein Problem in Sicht. Dann zwischen der 2. und 3. Woche saßen wir ganz entspannt auf der Couch, Luna hat auf der Erde geschlafen, mein Freund hat sich bewegt und plötzlich ist Luna ausgerastet wie nichts. Hat auch angefangen zu bellen und zu knurren, ich wusste gar nicht was los ist. Ab dem Zeitpunkt fand sie meinen Freund erstmal richtig blöd. Dann fing es auch langsam an, dass sie Besucher verbellen wollte, sowohl im Garten als auch in der Wohnung.
Ich bin kein Profi, aber ich glaube so nach 3 Wochen etwa realisieren die Hunde langsam, dass sie in einer neuen Situation sind und fangen an die neuen Räumlichkeiten als „zuhause“ zu sehen, dass sie beschützen wollen. Bei meinem Freund und vielleicht auch eurem Nachbarn könnte ich es mir so erklären, dass vielleicht dieses Aufpassen in der Anfangszeit (und bei eich das mit dem Nachbarn „spielen“) zu viel für den Anfang war , der Hund aber mitgemacht hat weil er keine andere Wahl hatte.
Oft ist spielen ja auch nicht spielen, sondern viel mehr fiddeln (habe ich auch erst hier im DF gelernt). Der Hund sieht freudig aus, als wollte er spielen, aber eigentlich ist das ganze nur eine Übersprungshandlung, um Unsicherheiten zu kaschieren und sich der Situation anzupassen um Stress zu vermeiden. Also es kann sein , dass euer Freddy den Nachbarn noch nie besonders toll fand, aber sich noch nicht getraut hat, das durch Knurren und Bellen zum Ausdruck zu bringen. Weißt du wie ich das meine?
(Ich schreibe gleich noch weiter, muss leider kurz weg. 🙈)
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Schaut, ob Ihr da eher Unsicherheit oder eher Vorwärtsgehen als Tendenz seht. Und vermittelt ihm gleichzeitig, dass es nicht sein Job ist, die Gartengrenzen zu bewachen, sondern Eurer. Falls Ihr das noch nicht habt, würde ich auch schon mal einen Maulkorb auftrainieren.
Das versuchen wir, gestaltet sich aber gar nicht so einfach, weil er überhaupt nicht mehr ansprechbar ist, wenn er loslegt. Der Maulkorb ist bereits bestellt und unterwegs. Wir haben jetzt erstmal einen günstigeren Kunststoffmaulkorb zum Trainieren bestellt, weil ich es auf die Schnelle nicht geschafft habe, mich ins Thema richtig einzulesen. Ich hoffe, das reicht zunächst zum Trainieren.
Wie reagiert ihr denn in der Situation? Wie zeigt ihr was ihr von ihm wollt, bevor er ausrastet? Wenn er schon am Explodieren ist, wird er wahrscheinlich nicht mehr ansprechbar sein und man sollte ihn aus der Situation führen. (Hausleine)
Also jetzt in den Situationen am Wochenende, wo er in die Leine gesprungen ist und gekläfft und geknurrt hat, wie blöde, haben wir bevor er ausgerastet ist, ihm gar nichts zeigen können. Das hat schlicht und einfach den Hintergrund, dass er schon aufgedreht ist, als er den Nachbarn nur kommen gehört hat, da hatten wir beide noch gar nicht gemerkt, dass der überhaupt auf dem Weg in den Garten ist.
Freddy war also quasi schon auf 180 einfach weil er die Schritte Richtung Garten gehört hat, die wir noch gar nicht wahrgenommen haben.
Wir waren dementsprechend in den ersten Sekunden verwirrt was jetzt überhaupt plötzlich los ist, dann als der Nachbar für uns als Ursache sichtbar wurde, haben wir Freddy versucht anzusprechen und uns körperlich zwischen ihn und den Reiz zu begeben. Wenn das keinen Erfolg brachte, haben wir ihn rein gebracht (gestern und heute früh).
Am Samstag hat er auf die Ansprache reagiert, wahrscheinlich auch, weil er Nachbar ganz hinten im Eck (am weitesten von unserer Hecke entfernt) Unkraut gerupft hat. Als er sich hingelegt hat und ruhig war, sind wir danach wieder unseren Gartentätigkeiten nachgegangen und haben ihn liegen lassen. Er hat sich dann auch auf die Seite gelegt und die Beine ausgestreckt und gepennt, was ich eigentlich als Zeichen der Entspannung gewertet hatte und schon ganz zuversichtlich war. Bevor er aufgestanden ist und Richtung mein Mann/Nachbar lief hat er m. E. auch nicht gestarrt, sondern eigentlich ganz entspannt in der Gegend rumgeschaut. Als er aufgestanden ist hat er sich noch gestreckt und wo anders geschnüffelt.
Erst auf den letzten 3 Schritten bevor er meinen Mann/Nachbarn erreicht hat, hat er dann die Bürste gestellt und wurde steif, aber bevor ich da irgendwie reagieren konnte, hat er schon in die Luft geschnappt und gekläfft/geknurrt. Also er hat jetzt nicht sekundenlang vorher gestarrt, ihn fixiert oder ist steif hingestakst oder irgendwas was von meiner Position (ich saß weiter hinten im Beet) aus leicht erkennbar gewesen wäre. Von meiner Warte aus sah das erst aus wie eine entspannte Annäherung und schlug dann kurz vor der Hecke um.
Mein Mann hat sich dann direkt dazwischen gestellt und Freddy hat versucht um ihn herum wieder direkt an die Hecke und den Nachbarn zu kommen. Er hat dann die Leine genommen, Freddy auf Abstand gebracht und dann rein geführt. Gegenüber meinem Mann hat Freddy keinerlei Aggressionen gezeigt - das hat man ja auch öfter, dass der Hund dann so aufgebracht ist, dass er wild in der Gegend rumschnappt und -springt, aber das hatten wir zumindest dieses Mal nicht. Er hat dann getobt bis er selbst die Gartenpforte überschritten hat und dann, als wär ein Schalter umgelegt, ist er wieder entspannt neben meinem Mann bis in die Wohnung gelaufen, hat nicht mehr zurückgeschaut, gebellt oder gezogen oder sonst was.
Kann auch sein, dass euer täglichen Programm gerade zuviel für ihn ist und er mit der Gartensituation nicht klarkommt, weil er soviel zu verarbeiten hat. Ressourcen oder Unsicherheit oder oder.
Das kann total gut sein. Ich wüsste nur leider gar nicht, wie wir unser Programm noch weiter reduzieren sollten.
Wir gehen jeden Morgen (ca. 8 - 8.30 Uhr) und Abend (ca. Mitternacht) mit ihm dieselbe kurze Runde zum Lösen. Dabei müssen wir über eine Kreuzung, dann sind wir auf einer Wiese and die eine Brachfläche anschließt. Da gehen wir eine große Schleife und wieder nach Hause. Oft treffen wir auf der Runde keine Menschenseele oder sehen nur von weitem mal jemanden. Etwa alle 2 Tage sehen wir mal einen anderen Hund, aber das versuchen wir durch Richtungswechsel, große Bögen usw. zu entschärfen. Das funktioniert je nach Hund gut oder gar nicht. Dazwischen geht's am Nachmittag ein Mal kurz raus zum Pinkeln und wieder rein (5 - 7 Minuten außer Haus würde ich schätzen).
Zusätzlich gibt es 2 Mal am Tag Futter, auf den Gassi-Runden gibt es Leckerchen und wenn er Hund von sich aus ankommt, streicheln wir ihn, sonst lassen wir ihn in Ruhe.
Unter der Woche gehen wir jeden 2. oder 3., am Wochenende jeden Tag für 1 Stunde raus in den Garten.
Die restliche Zeit schläft Freddy oder liegt auf einem seiner 3 Plätze. Etwa 50% dieser Schlafzeit auch allein in einem Raum. Das kann er sich ja aussuchen und er entscheidet sich etwa Hälfte-Hälfte bei uns im Raum zu sein oder eben allein.
Ich habe auch schon überlegt, den Garten nochmal aus dem Programm zu streichen und ihn erst dann wieder mit in den Garten zu nehmen, wenn er länger hier ist. Andererseits erscheint mir das auch schade für ihn, denn er ist so gerne draußen.
Falls ihr wirklich keinen Trainer in Anfahrtnähe habt? Es gibt auch Onlinetrainer. Aber wenn euch das Verhalten schon verunsichert, dann würde ich euch das lieber nicht allein austesten lassen.
Ich habe dem einen Trainer hier, der eigentlich voll ist, jetzt mal auf den AB gequatscht. Mal sehen, ob und wann der zurückruft. Eine persönliche Betreuung wäre mir natürlich auch lieber als Online-Training.
Bis dato - Garten lieber aus dem Programm? Garten nur noch mit Maulkorb (wenn das trainiert wurde)? Garten, aber mit kürzerer Leine, damit er gar nicht in die Nähe des Nachbargartens/bis an die Hecke ran kommt? Gibt es da Tipps/Meinungen?
Bin sehr besorgt, dass wir Probleme mit dem Nachbarn bekommen, die dazu führen, dass wir den Hund weggeben müssen.
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Ah, jetzt hat sich hier mein Beitrag mit der sehr interessanten Antwort von lisa_do überschnitten. Dazu fiel mir kurz was ein.
Ich bin kein Profi, aber ich glaube so nach 3 Wochen etwa realisieren die Hunde langsam, dass sie in einer neuen Situation sind und fangen an die neuen Räumlichkeiten als „zuhause“ zu sehen, dass sie beschützen wollen.
Ich schrieb ja letzte Woche schon mal, dass Freddy gar nicht in den Garten macht. Also gar nicht, er hat auch nicht mit Urin markiert bisher. Das hat sich inzwischen geändert. Kot hat er noch nicht abgesetzt im Garten (nicht schlecht eigentlich, kann ruhig so bleiben xD), aber er hat seit Donnerstag oder Freitag angefangen, den Garten ausgiebig zu markieren und auch dort richtig zu pinkeln. Vielleicht ist das auch ein Zeichen, dass er es jetzt als "zu Hause" sieht.
Was du schreibst, leuchtet jedenfalls ein und könnte sein.
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Hallo nochmal,
bis Euer Hund „wirklich“ bei Euch zu Hause ist, dauert das wahrscheinlich noch eine ganze Weile. Gerade mit den ganzen Unsicherheitsthemen, die er hat. Da sind 12 Tage nichts. Einen Tipp habe ich auf jeden Fall
Streich sowas „Bin sehr besorgt, dass wir Probleme mit dem Nachbarn bekommen, die dazu führen, dass wir den Hund weggeben müssen“ erstmal aus Deinen Gedanken. Du baust damit nur Druck auf. Bei Dir und beim Hund. Und je angespannter Du in Begegnungssituationen mit dem Nachbarn gehst, desto sicherer sorgst Du dafür, dass Dein Hund den Nachbarn nachhaltig doof findet. Hat der Nachbar denn mit irgend einer Silbe angedeutet, dass er erwartet, dass Du den Hund abgibst? Wenn nein, dann ist das Kopfkino Kopfkino sorgt aber dafür, dass Du Dir Sorgen um die Zukunft machst, anstatt mit Deinem Hund im Hier und Jetzt zu arbeiten. Da lebt er aber, nur da könnt Ihr Euch treffen.
Ich kann Dir aus der Ferne nicht sagen, ob Du das Gartenprogramm ganz streichen solltest. Nur ist es sehr wahrscheinlich so, dass Euer Hund den Garten eben nicht als ruhigen Ort sieht, an dem man abschaltet und den lieben Gott einen guten Mann sein lässt Wie sollte er auch, sowas kennt er ja nicht. Anspannung ist also da. Hat in diese: Fall dazu geführt, die fremde Person vertreiben zu wollen. Damit müsst Ihr ab jetzt rechnen und umgehen. Wie das am Besten und Einfachsten für Euch Alle ist, wird sich dann vorort zeigen
Erkennst Du es, wenn er sich aufregt? Habt Ihr schon Ansätze, wie Ihr ihn da unterbrechen könnt? Wenn nicht: Ist auch noch sehr früh, also kein Grund zur Sorge. Aber das sind so die nächsten Schritte: Den Hund anleiten. Wenn er sich aufregt oder in irgendwas reinsteigern möchte, Führung und Sicherheit geben. Schauen, was er braucht, um sich wieder runter zu regulieren. Wenns schon damit getan ist, dass er wieder reingeht: Wunderbar. Das mit dem Garten ist nur ein Symptom, keine „Einzelbaustelle“. Sicherheit und Führung sind die Grundlagen, um an solchen Symptomen zu arbeiten. Die müssen aber erstmal erarbeitet werden. Und es geht nur im Rahmen dessen, was der Hund kann. Dafür müsst Ihr Euch erstmal kennenlernen.
Gabs bei Euch schon Situationen, in denen ein Abbruch nötig war und funktioniert hat?
Meine Rumänin hat in ihren ersten Jahren nach und nach ganz viele unterschiedliche Facetten an Verhalten gezeigt. Nette und nicht so nette Rechne einfach damit, das noch neue Sachen kommen. Das ist ja nicht per se negativ.
Lass da ein wenig mehr einfach auf Dich zukommen. Ohne Dir schon im Vorfeld Gedanken zu machen, wie Du B., C. Und D. „unter Kontrolle“ kriegst. Das lernt Ihr dann miteinander, wenn es so weit ist.
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Hat der Nachbar denn mit irgend einer Silbe angedeutet, dass er erwartet, dass Du den Hund abgibst?
Nee, ist schon eher Kopfkino. Recht hast du.
Erkennst Du es, wenn er sich aufregt? Habt Ihr schon Ansätze, wie Ihr ihn da unterbrechen könnt? Wenn nicht: Ist auch noch sehr früh, also kein Grund zur Sorge. Aber das sind so die nächsten Schritte: Den Hund anleiten. Wenn er sich aufregt oder in irgendwas reinsteigern möchte, Führung und Sicherheit geben.
Ich muss gestehen, dass ich das nur manchmal erkenne und es mich manchmal völlig unerwartet trifft, wenn er frei dreht. Bisher haben wir auch noch keine Abbruchstrategie, weil um ehrlich zu sein unsere hauptsächliche Baustelle gerade noch die Wohnung und das zusammenleben dort ist und wir gerade noch gar nicht die mentale Energie für die Korrekturen draußen haben, wenn er austickt. Auch wenn es sicherlich sinnvoll wäre, das alles gleichzeitig zu trainieren, aber irgendwie hatte ich bisher das Gefühl, so lange er uns nicht vertraut, kann ich ihn draußen auch nicht "auffangen", wenn er abdreht und kann nur "abbrechen", indem ich den Ort wechsle und ihn rein bringe bzw. die Richtung wechsle, wenn ein Hund ankommt etc. Es ist ganz schön viel auf einmal.
Momentan ist es einfach auch in der Wohnung noch total anstrengend, daher versuchen wir erst einmal, das durch ganz konsequentes und berechenbares Verhalten irgendwie hinzubekommen, dass er sich entspannt. Momentan wirkt er leider von Tag zu Tag gestresster auf uns, aber vielleicht gehört das zum "Ankommen" dazu und er fängt sich. Heute kam er nicht ein einziges Mal zum Streicheln zu uns und wirkte alles in allem total frustriert und das hat sich - obwohl wir echt versuchen, das nicht an uns ran zu lassen und so zu tun als wär nix - auch auf unsere Stimmung ausgewirkt. Ich hoffe, morgen ist ein neuer Tag in der Hinsicht. Es ist gar nicht so leicht, alle Ratschläge und Verhaltensregeln, die man ja eigentlich rational kennt auch zu befolgen, wie eben "schlechte Stimmung überträgt sich, deswegen immer positiv bleiben".
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