So schnell kanns gehen- ungewollter Deckakt. Was tun?

  • Mich würde es definitiv interessieren, ob für den Privatverkäufer eines Ups-Wurfes die zweijährige Gewährleistung für alle verkauften Hunde gilt.

    Nach den Informationen, die ich mir ergoogelt habe, scheint das nicht so zu sein, aber wäre toll, wenn jemand tatsächliche Gerichtsurteile findet.


    Mit dem Thema hat das insofern zu tun, als dass sich jemand, der vor der Entscheidung steht, ob er einen solchen Wurf durchbringen will oder die Trächtigkeit abbrechen soll, ggf. dann AUCH um dieses zusätzliche finanzielle Risiko Gedanken machen muss.


    KayaFlat ok, in deinem speziellen Fall ist die Entscheidung jetzt ja ganz unabhängig von der Gewährleistungsproblematik gefallen. "Spannend" finde ich das trotzdem, weil ich mir über sowas bisher nie Gedanken gemacht habe. Und ich gerade überlege, ob man in Bezug auf Qualzuchten was erreicht, wenn man vermehrt unter frischgebackenen Kurznasen-Besitzern die Information streut, dass sie den Züchter an den TA-Kosten beteiligen dürfen. :denker:


    Und noch meine ganz persönliche Sicht der Situation: Ich hätte zu große Angst um meine Hündin, mein bevorzugter Weg wäre Alizin so schnell wie möglich.

  • Das hat doch jetzt aber gar nichts mehr mit dem Thema zu tun.

    Ich habe eine Frage der TE beantwortet..... vergib mir meine Schuld :gott:

    Ja, nur ging das am Thema vorbei, denn in dem von dir zitierten Fall wurde ein Hund von der Stadt gepfändet und die Stadt verkaufte ihn mithilfe einer Beschreibung, über deren Wahrheitsgehalt man sich streiten kann. Das hat ja gar nichts mit dem Fall zu tun, dass jemand Welpen unter einer wahrheitsgemäßen Beschreibung verkauft.

  • Der Labrador ist vom Charakter her toll. Und vom Phänotyp schwarze AL.

    Und sonst? Gesundheitlich? Ahnen? Geröngt?

    Wie siehts mit Erbsachen aus? ACHM 1, DM, EIC und die diversen anderen Sachen die man testen lassen sollte ob der Hund sie vererbt?


    (Eher so für manch anderen hier. Mit einigen der Erbkrankheiten ist echt nicht zu spaßen und das Risiko einfach einzugehen halte ich persönlich für weitaus unmoralischer als dafür zu sorgen das keine Welpen auf die Welt kommen)


    Ich mag die potenziellen Gefahren nicht wegreden, aber ich mag auch nicht stehenlassen, dass eine Hundegeburt so eine überkrasse, für den normalsterblichen Menschen unmögliche Sache wäre.

    Unmöglich nicht. Überkrass? Ohja.

    Ich habe damals alles gelesen was ich in die Finger bekam. Da war der Tenor eh noch "Das macht die Hündin alles alleine."

    Es ist tatsächlich alles glatt gegangen. Vor allem weil meine Hündin mir so vertraut hat das sie meine Hilfe angenommen hat, der erste Welpe war so ein Brummer das er steckenblieb. Und es war einfach nur reines Glück das er schon so weit raus war das ich ihn fassen konnte und rauszog.


    Das ganze ist 28 Jahre her und ich weiß bis heute das ich stundenlang Blut und Wasser geschwitzt habe, neben meiner Hündin sitzend, wartend, hoffend, bangend.

    Und ich weiß auch noch ganz genau wie unfassbar schwach und müde mein Mädchen war.

    Also die Welpen putzen helfen, die Welpen anlegen, der Hündin auch Welpenmilch anrühren (wo der Ta noch gelacht hat als ich die vorsorglich gekauft hatte), und nach ein paar Tagen war klar das sie nicht genug Milch produziert, also zufüttern. Alle 2 Stunden. Anlegen, damit die Produktion angeregt wird und danach zufüttern bis sie satt waren. Insgesamt fast 4 Wochen lang, ab dann reichte Futter und das bisschen Milch das meine Hündin hatte.

    Wie gesagt, das ist ne Geburt wo nix wirklich schiefging.

    Nochmal? Ne. Im Leben nicht. Nope.


    Und oft genug liest man auch hier im Forum bei den Züchtern das es ein Welpe nicht geschafft hat. Das ist halt nichts worüber man gerne redet, weil man gerne alle gesund und munter auf der Welt gehabt hätte. Aber das ein oder mehrere Welpen bei der Geburt oder nach wenigen Tagen versterben ist nicht so selten wie man es gerne hätte.

    Das schlimmste was einer der Welpen meiner Hündin hatte war ein Nabelbruch. Aber ehrlich, dieses winzige Würmchen... Da wird einem ganz anders wenn son Würmchen etwas hat.



    Ist eine Hundegeburt denn riskanter als eine Menschengeburt? Frage für einen Freund.

    Ja. Weil der Hund nicht so kommunizieren kann wie ein Mensch. Und selbst bei uns Menschen geht noch oft genug was schief... Trotz unseres hohen medizinischen Standards.

    8 von 100.000 gebärende Frauen versterben jedes Jahr in Deutschland.

    In 4 von 1000 Fällen (also deutlich öfter) wird das Baby tot geboren. In 2020 wurden 3162 Babys tot geboren. Das sind nur die, die es bis ins letzte Trimenom geschafft haben.

    Und als Schwangere hat man ja zig Vorsorge- und Kontrolltermine. Trotzdem passiert immer wieder etwas.

    Viele wissen es nicht, manche wollen es nicht wissen. Aber jede Schwangerschaft und jede Geburt bergen Risiken. Auch für uns Menschen noch. Trotz aller Technik, trotz Ultraschall in 3D, trotz zig Tests und Kontrollen.

    Und auch das ist ein Grund warum jede Geburt wieder ein kleines Wunder ist.

  • KayaFlat, schön, dass du trotz der teilweise emotionalen Diskussion ruhig und reflektiert bist.


    Zur Spritze gegen die Einnistung:

    Ich verstehe das Theater nicht. Wir haben in der Apotheke ( inzwischen frei verkäuflich) täglich mehrfach die Pille danach verkauft, für Menschen ist das völlig normal.

    Was jeder einzelne davon hält ist eine andere Sache. Aber tut doch bitte nicht so als ob es sich um eine Abtreibung handelt.

  • Da schert sich keine Sau drum.

    Weil da in der Regel die Käufer nicht um ihre Rechte Bescheid wissen und da nicht dagegen vorgehen.

    Das ist ja das Glück der meisten Vermehrer, dass die meisten Käufer es einfach schlucken und nicht mal versuchen, rechtliche Schritte einzuleiten.

  • Mich würde es definitiv interessieren, ob für den Privatverkäufer eines Ups-Wurfes die zweijährige Gewährleistung für alle verkauften Hunde gilt.

    Ja, die gilt auch da. Meist gehen die Hunde jedoch ohne Kaufvertrag und persönlichen Chip an den Käufer und dann fällt es schwer den "Züchter" zu belangen, weil der ja jederzeit einen Kauf bei ihm abweisen wird. Die Beweislast liegt ja bei dem der Klage erhebt. Er muss beweisen!

  • So ein Bisschen schmunzeln muss ich schon ... ich habe in meinem Junghundekurs jede Stunde Theoriethemen und einmal kommt da auch Sexualverhalten vor. Da erzähle ich vor allem den Hündinnenbesitzern, dass die abgeschwollene Vulva zu Standhitze dazugehört und die Angabe der Tage wann was wie in der Literatur bloß Richtwerte sind und es individuell ist. Oft denken die Hündinnenbesitzer auch, dass die Hündin schon in der Standhitze sei, weil sie mal hier und da die Rute zur Seite legt, es aber in Wirklichkeit noch nicht so weit ist und sie ein Eindringen noch gar nicht akzeptieren würde. Heißt, die Standhitze geht in Wirklichkeit viel später los und endet damit auch viel später, als der Besitzer so meint ...

    Meine Cooma wurde bei ihrem letzten Wurf erfolgreich an Tag 19 und 21 gedeckt. Gewollt natürlich. Das mal zu den Zeiten, wann die erfolgreich gedeckt werden können ...


    Wenn man so ein "Projekt" durchziehen will - ich sage mal so (Retrievermixe verkaufen sich ja eigentlich immer gut, schlecht ist bloß die Farbe. Schwarz ist nicht so der Kassenschlager und der Markt dürfte derzeit mit Hunden so langsam in die Phase der Übersättigung kommen), dann sollte man sich einen wirklich erfahrenen Züchter zur Seite nehmen, der einen komplett mit begleitet. Bis hin zur Abgabe. Am besten auch mit dem kompletten Equipment, das ist nicht nämlich nicht unerheblich. Außerdem sollte man sein Konto genau prüfen, dass man auch den Supergau finanziell abdecken kann - Notkaiserschnitt zur beschissensten Uhrzeit in der teuersten Klinik, Hündin nimmt Welpen nicht an oder verstirbt womöglich sogar, die müssen mit der Hand aufgezogen werden - da braucht man bei einem großen Wurf gleich noch mal ein paar Hände zusätzlich. Dann muss man auch noch die räumlichen Bedingungen haben ... Also, das alles natürlich nur, wenn man es gescheit machen will.

  • Wenn man aufgrund des späten Deckzeitpunktes das Risiko einer Trächtigkeit für gering einschätzt, kann man natürlich auch warten bis Tag 21, und schallen lassen. Und erst dann (falls trächtig) entweder mit Alizin behandeln oder kastrieren lassen.

    Nach 10 Tagen nistet sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter ein. Jetzt abzutreiben vernichtet nur ein Zellgewebe. Nach 3 Wochen schlägt bereits das kleine Herz und ein Leben beginnt. Ich könnte da gar nichts mehr abtreiben! Deshalb halte ich ein Warten auf Ultraschall und sonstige Untersuchungen nicht zielführend.

    Keine Angst. Habe nicht vor unter die "Züchter" zu gehen.

    Ich habe weder die zeitlichen noch die räumlichen Ressourcen potentiell 14 Retrieverwelpen grosszuziehen.

    Der Diskussion um die Gewährleistung folge ich aus rein akademischem Interesse.

    Ja, Du musst damit rechnen, dass es ein großer Wurf werden kann. 10-12 Welpen sind keine Seltenheit. Zeit und Räumlichkeit sind ein ganz wichtiger Punkt. Was, wenn man zusätzlich Fläschen geben muß? Alle 2 Stunden!

    Bedenke auch, der Wurf wird in einen sehr ungünstigen Zeitraum (Spätherbst/Anfang Winter) fallen und da fällt eine Draußen-Aufzucht oder ein Aufenthalt im Freien meist flach. Welpen können sehr empfindlich sein!

  • Du schmunzelst nicht allein, @flying- paws. Der Spott und die Häme meiner Familie ist mir sicher. Meine Schwester hat den Deckakt natürlich sofort in der Familiengruppe geteilt.

    V.a. mein Vater hält sich da mit bissigen Kommentaren nicht zurück. Der findet eh, dass es schon viel zu viele Hunde auf der Welt gibt.

    Also keine Angst, ich krieg wegen meiner Nachlässigkeit schon mehr als genug auf den Deckel.

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