So schnell kanns gehen- ungewollter Deckakt. Was tun?

  • Und ich rede aus leidvoller Erfahrung. Ne Bekannte hat ne trächtige Katze (Upswurf) aufgenommen. Von 4 Kitten kam eins tot zur Welt, sie mussten als Notfall mitten drin in die Klinik. Ein Kater ist mit nichtmal einem Jahr tot umgefallen, unerkannter Herzfehler.

    Sie kommt nicht gut damit klar.

    Das sollte man meiner Meinung nach zumindest einmal im Geiste durchkauen und für sich selbst in Kauf nehmen, bevor man sich entscheidet ach so süße Welpen zu bekommen.

    Wir haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Unsere Katze Lilly war damals aus einem Ups Wurf der Katze meiner Erzieherin im Kindergarten. Gleichzeitig gab es in der Umgebung noch einen anderen Ups Wurf bei dem es die Mutterkatze allerdings nicht geschafft hatte, weswegen versucht wurde ob die Katze meiner Erzieherin sich den verwaisten Kitten annehmen würde. Was sie getan hat. Alle Kätzchen haben im Bekannten- und Verwandtenkreis ein neues zuhause gefunden und es ist nie Geld dafür geflossen, typischer Dorf-Ups-Wurf eben.


    Für die allermeisten von Lillys Geschwistern (wir wissen nicht wer ihre leiblichen waren und wer die verwaisten) ging die Sache schlecht aus. Unsere Lilly ist mit ihren inzwischen 16 Jahren eine der wenigen überlebenden. Vllt sogar die einzige. Alle anderen von denen wir wissen sind schon seit min 13 Jahren tot, manche sogar schon seit 15 Jahren. Die kleinen waren krank was vorher niemand wusste und mussten nach Wochen, Monaten und teilweise wenigen Jahren des Hoffens, Bangens und viel viel Geld das beim Tierarzt gelassen wurde schließlich erlöst werden.

    Das gerade unsere Katze eine der wenigen, wenn nicht sogar die einzige gesunde war ist pures Glück und Zufall gewesen. Meine Schwester hat sich damals zwischen ihr und einem kleinen schwarzen Kater entscheiden. Dieser Kater wurde von einer meiner anderen Erzieherinnen aufgenommen die auch bei uns im Dorf gelebt hat. Sammy wurde keine 2 Jahre alt und hatte wie die meisten seiner Geschwister einen ziemlichen Leidensweg.


    So kann es eben auch gehen wenn es schief läuft.

  • Nun, ich hab etliche tolle und kerngesunde Mischlinge kennengelernt. Und sehe tatsächlich auch aktuell noch hohes Interesse, nur die Phantasiepreise gehen zumindest bei den nicht soo nachgefragten Rassen mit Sonderfarben scheinbar etwas zurück. Hier im Tierschutz werden Welpen jedenfalls immer noch sehr zackig vermittelt, auch solche aus weitaus schlechteren Bedingungen.


    An Fachwissen geht trotzdem nichts vorbei, genug Geld auf der hohen Kante für etwaige tierärztliche Notfallmaßnahmen sollte da sein. Und das Wissen, dass das unglaublich anstrengende Wochen für Hündin und Halter werden, die Trächtigkeit und Aufzucht zehrt und das für mehrere Wochen eine tagesfüllende Beschäftigung werden kann.


    Da eine Frage der Moral draus zu machen, die Welpen gleich abtreiben zu lassen, empfinde ich nicht als richtig. Allerdings würde ich mich schon über den Gesundheitszustand des Papas kundig machen, soweit möglich. Was ich moralisch halt schon dringen erforderlich fände: Die Verantwortung im Fall des Falls ernst zu nehmen. Und zwar das Leben der Hunde lang.


    Ich wünsche Dir eine gute Entscheidung und bis dahin noch einen ruhigen Urlaub.

  • Deswegen tendiere ich auch stark zum Abbruch ggf gleich mit Kastration, weil die bei Umzug auf den Hof meiner Schwester nächstes Jahr sowieso angestanden wäre.


    OK, wenn die Hündin eh kastriert werden, also eine OP durchmachen soll, ist die Entscheidung ja eigentlich gefallen? Dann würde ich das auch einfach vorziehen.


    Auch eine vermeintliche Routine-OP ist ein großer Eingriff, bei dem Tiere versterben können. Und darüber hinaus kann eine Kastration so viele negative Folgen haben, dass ich das niemals ohne zwingenden medizinischen Grund machen lassen würde!

    Wenn es bei der "sowieso geplanten" Kastration nur darum geht, später Trächtigkeit zu vermeiden, gibt es auch noch die Sterilisation als Möglichkeit.

  • Gewährleistung?


    Also bei Pferden muss nur ein gewerblicher Händler etwas gewährleisten. Und schon gar keine 2 Jahre.

    Ist doch kein Elektrogerät.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei Hunden anders ist.


    Vor allem, wenn im Kaufvertrag nichts ausdrücklich zugesichert ist.


    Mag da mal jemand einen Link posten, wo man das nachlesen kann oder wo ein Gericht entsprechend entschieden hat?

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei Hunden anders ist.

    Nein, ist es nicht.

    Wenn man als Produzent nicht die nötige Sorgfalt vor der Verpaarung hat walten lassen, ist man schlicht haftbar, egal was man in den Vertrag schreibt.

    Sprich wenn die Retrievermischlinge mit einem Jahr schwere HD haben und die Elterntiere nicht untersucht und ausgewertet waren, wirds teuer.

  • Ich hafte fuer die Hunde. Kann ich nachweisen, dass ich alles getan habe um abc auszuschliessen, bin ich mWn raus. Also z.B. bei HD. Kann ich das nicht nachweisen (weil nicht untersucht, u.U. nur durch den normalen TA mal oberflaechlich untersucht), hafte ich.

    Ob du das glaubst oder nicht, ist irrelevant!

  • Aber wir sind uns einig, dass jede Trächtigkeit ein Risiko ist, ja? Und die Geburt?


    Ist eine Hundegeburt denn riskanter als eine Menschengeburt? Frage für einen Freund. |)


    Selbst habe ich nur Erfahrung mit Katzengeburten. Das lief jeweils unkompliziert für die jeweilige Kätzin (obwohl bei der betreffenden Rasse Kaiserschnitte relativ häufig sind und auch damals schon waren).

  • Das Rechtliche interessiert mich jetzt aber schon. Gewährleistung übernehme ich im bürgerlichen Recht für das, was ich vertraglich zusage. Im Falle eines Rassehundzüchters also dafür, dass ich einen nach bestem Wissen und Gewissen gezogenen Hund mit den im Standard vorgeschriebenen Eigenschaften verkaufe. Weichen Eigenschaften (z. B. eine genetische Erkrankung) davon ab und habe ich von diesem Mangel bereits bei Übergabe gewusst bzw. durch schuldhaftes Verhalten dafür gesorgt, dass dieser Mangel entstanden ist, dann kann ich in die Haftung genommen werden (die nach meinem Wissen aber bisher meistens in der Rückerstattung des Kaufpreises bekannt. Gab wohl auch andere Urteile, die aber eher handverlesen).


    Wenn ich einen Mischling ohne fest zugesicherte Eigenschaften, Ahnentafel, Gesundheitsnachweise etc. verkaufe, in was soll der Mangel bestehen, für den ich haftbar gemacht werden kann? Gibts da echt entsprechende Urteile?

  • Naja, was man nicht vergessen sollte - wir reden hier von größeren Hunden, bzw geht das durchaus gern mal mit einer größeren Wurfzahl einher.


    Klar machts nen Unterschied ob man als Hündin nur einen Welpen, 4, 8 oder gar 12 und mehr raus pressen muss.

    Natürlich ist das riskanter.

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