Aufgeregter Junghund / Probleme mit Menschen & Hunden

  • Hallo zusammen,


    die Ausgangslage:

    wir haben unseren 10 Monate alten Rüden (unkastriert, mittelgroße Promenadenmischung, zeigt manche Hütehund-Eigenschaften..) mit der 10. Woche bekommen (aus einem privaten Haushalt mit Kindern und anderen Tieren). Aufgrund von Corona sind wir mit vielem alltäglichen wir Besuch bekommen, unterwegs sein etc. langsam gestartet, haben aber eigentlich darauf geachtet, dass er alles schon früh und relativ regelmäßig kennenlernt, um in allen Alltagssituationen ein entspannter Hund zu werden.

    Vom Typ her ist er teils zurückhaltend, was neues betrifft - fremden Menschen gegenüber ist er zB schon immer eher zurückhaltend/skeptisch, was laut der Hundeschule aber einfach Charakter ist. Auch bei Situationen wie an einer großen Straße (wir wohnen in der Stadt) stehen, war er am Anfang sehr unentspannt (hat gefiept/gebellt). Anderseits ist er auch ein kleiner Dickkopf und beschwert sich gerne, wenn ihm was nicht passt bzw. wir ihm etwas konsequent verbieten (nicht zwingend bellen, darauf gingen wir nie ein, aber so eine Mischung aus jaulen und meckern).

    In der Welpenspielstunde wurde er gut sozialisiert (laut den Trainern ist er auch ein sozialer Hund), und im Alltag haben wir immer darauf geachtet, ihn an der Leine nicht zu anderen Hunden zu lassen (allerdings schon zu Menschen, was eventuell ein Fehler war).


    das Problem:

    wissend, dass der Kleine eher ein ängstlicherer Geselle ist, haben wir versucht ihn langsam aber stetig an Situationen wie Besuch bekommen, andere besuchen, in der Stadt entspannt an der Leine zu laufen, etc. ABER, leider trägt das ganze üben nur begrenzt Früchte.

    1. Wenn wir Besuch bekommen, wird dieser ordentlich zusammen gebellt aus 2-3 Meter Entfernung. Wenn er die Leute schon kennt, geht es schneller vorüber, ist aber dennoch da. Hier haben wir verschiedes schon versucht: ihn auf seine Decke schicken; Tür vom Wohnzimmer zu machen, alleine oder mit einem von uns beiden Besitzern; komplett ignorieren (das sagen wir auch jedem Besuch); korrigieren; ablenken; vor ihn stellen (beschützend) - doch er hört nicht auf, bis wir ihn schließlich freigeben ggf. und er sich den Besuch ansehen kann.

    2. Wenn wir zu Besuch sind dreht er oft durch. In der Außengastro liegt er inzwischen meist viel und schläft teilweise sogar, aber bei anderen zuhause (drinnen oder auf der Terasse) läuft er viel umher und kommt nach laanger Zeit (zwei Stunden bestimmt) vielleicht mal auf die Idee, sich auf seine Decke/den Boden zu legen, davor bellt er manchmal einfach so, oder jagt auch mal seinen Schwanz. Wenn wir ihn anleinen dreht er hoch, bellt, und beißt in die Leine.

    3. Auf der Straße bellt er manchmal Menschen an, wenn sie sich auf eine bestimmte Weise nähern, oder wenn sie ihn ansprechen. Bei anderen Hunden macht er das fast immer, besonders seit er in der Pubertät ist. Neben dem Bellen stellt er sich quasi ins Geschirr und zieht dorthin (wir ziehen hier einfach weiter, manchmal als wär nichts, manchmal mit korrigieren inzwischen).


    Wir vermuten dass das alles mit seiner unruhigen Art zu tun hat. Der letzte Punkt scheint uns etwas wie eine Leinenagression, aber zu Hunden haben wir ihn wenn, nur an der Schleppleine gelassen. Hierzu muss man aber auch sagen, dass er seit der Hundeschule nicht mehr viel Hundekontakt hat, weil dort wo wir spazieren gehen mit ihm an der Schleppleine, kaum andere Hunde sind.


    Habt ihr Tipps, woher sein Verhalten kommt, und was wir probieren könnten/ lassen sollten?


    Viele Grüße aus München

  • Er will Fremde einfach weg haben. Er traut ihnen nicht, muss er auch nicht, gehören schließlich nicht dazu. Verhalten sich diese bedrohlich, oder kommen in sein Reich, hat er - da ihr ihm nicht durch Souveräne Führung hilft, und er nicht abhauen kann ( Leine/geschlossener Raum oder genetischer Background/Rassetendenz) , nur die Möglichkeit sie selbst zu verscheuchen.


    Ich lese auch keinen Hund heraus der bei Fremden zu Besuch sein möchte, oder mit zum Restaurant möchte. Er ist in diesen Situationen schlicht überfordert. Ihr tut ihm mit der Mitnahme keinen Gefallen.



    Er braucht das Vertrauen in euch, dass ihr das regelt. Dass er bei euch sicher ist, und ihr ihn schützt. Er braucht die Gewissheit, dass er keine Menschen verscheuchen braucht und verscheuchen darf, weil ihr das managen könnt.

    Er ist unsicher.


    Und ihr braucht einen guten Trainer, damit ihr ihm das, was ich angesprochen habe, zeigen könnt.

  • Darf ich mir mal drei Dinge rauspicken aus Deinem Text? Es sind nur Details, aber das hat mich halt sofort angesprochen:


    aus einem privaten Haushalt mit Kindern und anderen Tieren

    Das bedeutet, "schlimmstenfalls" hat er schon als Welpe nie ausreichend Ruhe kennengelernt. Das Thema Ruhe zieht sich für mich beim Lesen durch - ich hab den Eindruck, dass Ihr ganz viel geübt habt, nur das Ruhe üben hab ich nicht entdeckt. Habt Ihr in der Richtung schon was angefangen?


    In der Welpenspielstunde wurde er gut sozialisiert

    Ich bin immer ein bissl skeptisch, wenn ich das lese, nimm es mir bitte nicht übel. Meine Vorstellung von "gut sozialisiert in der Welpenspielstunde" ist, die Welpen lernen, dass die Gegenwart von anderen Hunden denkbar unaufregend ist. Dagegen sind meistens in meinem bisherigen Erleben Welpenspielstunden Zeiten, in denen sich die Welpen hochfahren, wenns ganz blöd läuft, üben sich die Welpen schonmal im Mobben und gemobbt Werden.


    Anderseits ist er auch ein kleiner Dickkopf und beschwert sich gerne

    Für mich ist ein Dickkopf jemand, der selbstbewusst im Leben steht, weiß, was er will, und jetzt versucht, seinen Willen durchzusetzen. Beim Lesen klingt Euer Hund für mich gar nicht so. Ein eher unsicherer Hund, der zu wenig Ruhe gelernt hat, und der nicht weiß, wie er mit manchen Dingen umgehen soll, bellt/fiept/jault/meckert häufig, weil er eine Situation nicht aushält. Das ist Überforderung, keine Sturheit.


    Ah, doch zwei Sachen noch:

    doch er hört nicht auf, bis wir ihn schließlich freigeben ggf. und er sich den Besuch ansehen kann

    so bringt Ihr ihm ungewollt, aber sehr effizient bei, dass er nur lang genug, kräftig genug Terror machen muss, um zum Ziel zu kommen.


    manchmal mit korrigieren inzwischen

    weiß er denn, was er stattdessen tun soll? Funktioniert die Korrektur? Eigentlich ist das schon eine rhetorische Frage, denn wenn sie funktionieren würde, wäre der Punkt gar nicht auf Deiner "Problem"-Liste aufgetaucht. Eine Korrektur, die nicht funktioniert, ist nicht nur sinnfrei, sondern schadet Eurer Kommunikation, darum würde ich es ganz sein lassen.



    Ich würde Euch ebenfalls zu einem Trainer vor Ort raten - wenn Ihr mögt, gibt es hier bestimmt gute Tipps dazu.

  • Ich pick mir mal ein paar Sachen raus, die mir auffallen.

    und im Alltag haben wir immer darauf geachtet, ihn an der Leine nicht zu anderen Hunden zu lassen (allerdings schon zu Menschen, was eventuell ein Fehler war).

    Ich könnte mir Vorteig, er hat so gelernt, dass er sich Fremde selber vom Hals halten muss, wenn er seine Ruhe haben will.

    dass der Kleine eher ein ängstlicherer Geselle ist,

    Seid ihr sicher, dass er ängstlich ist?

    1. Wenn wir Besuch bekommen, wird dieser ordentlich zusammen gebellt aus 2-3 Meter Entfernung. Wenn er die Leute schon kennt, geht es schneller vorüber, ist aber dennoch da. Hier haben wir verschiedes schon versucht:

    Das klingt nach sehr vielen Methoden, die ihr da so in einem halben Jahr versucht habt. Seid ihr auch mal länger bei einem Ansatz geblieben?


    Es ist oft das Missverständnis, dass man mit der richtigen Methode sofort Erfolg hat. Aber in der Tat dauert sowas immer, du brauchst viele Wiederholungen, bis sich ne Besserung einstellt. Gerade bei „sturen“ Hunden.

    Terasse) läuft er viel umher und kommt nach laanger Zeit (zwei Stunden bestimmt) vielleicht mal auf die Idee, sich auf seine Decke/den Boden zu legen

    ich würde ihn gar nicht frei laufen lassen in so einer Situation. Lasst ihm nicht die Wahl, erstmal so hochzufahren.

    Wenn wir ihn anleinen dreht er hoch, bellt, und beißt in die Leine.

    Tut er das beim Anleinen? Oder wenn er in der Nähe der Fremden liegen soll? Habt ihr mal versucht ihn ein bisschen abseits mit Decke abzulegen und/oder anzuleinen, mit seinem „Wohlfühlabstand“ zu Fremden?

    Auf der Straße bellt er manchmal Menschen an, wenn sie sich auf eine bestimmte Weise nähern, oder wenn sie ihn ansprechen.

    Ansprechen würde ich nicht zulassen, da zeigt ihr ihm nur (wieder), dass er an der Leinen für sich selber sorgen muss und nicht ihr das übernehmt.

    Neben dem Bellen stellt er sich quasi ins Geschirr und zieht dorthin (wir ziehen hier einfach weiter, manchmal als wär nichts, manchmal mit korrigieren inzwischen).

    Das kann alles mögliche sein finde ich, das muss sich ein Trainer ansehen.

    Wir vermuten dass das alles mit seiner unruhigen Art zu tun hat.

    Möglich.

    Habt ihr Tipps, woher sein Verhalten kommt, und was wir probieren könnten/ lassen sollten?

    Ich denke ihr solltet ihm vermitteln, dass er an der Leine nicht selber entscheiden muss. Und eine konsequente Linie fahren, also bei Besuch bei euch, woanders, beim Gassi immer gleich handeln.


    Würde aber ganz dringend dazu raten, einen kompetenten Trainer zu suchen, der mit euch in eurem Umfeld übt. Der kann dann auch helfen, die Ursache für das Verhalten zu finden und euch besser anleiten, als das je übers Internet gehen könnte.

  • Ich denke auch ganz allgemein, dass ihr den Hund viel "im Regen stehen" lasst, also dass ihr ihm bisher nicht vermittelt habt, welches Verhalten in welchen Situationen erwünscht ist. Das ist doch das Ziel der Erziehung und am Ende (manches davon nach ein paar Monaten anderes erst innerhalb von 3 Jahren, weil er da ziemlich erwachsen ist) kann der Hund vieles davon selbst umsetzen. Bis dahin müsst ihr ihm in jeder Situation rückmelden, was richtig ist und was unerwünscht ist. Das ist erstmal sehr viel Arbeit, viele Wiederholungen und viel Konsequenz von eurer Seite. Ihr müsst für euch eine klare Linie finden und diese durchziehen, denn sonst ist es dem Hund gegenüber unfair, weil er nicht wissen kann, wie er sich verhalten soll und dann eben das macht, was ihm dazu einfällt ( was ggf. für den Hund viel Stress bedeutet).

    Dass ihr diese Linie schon gefunden habt, sehe ich nicht. Viele Verhaltensprobleme lösen sich dann von selbst, weil der Hund dann das erhält, was man gemeinhin als "Führung" bezeichnet.

  • Hallo ihr Lieben,

    vielen Dank schonmal für das ganze Feedback!


    Zum Ruhe üben: darauf haben wir sehr geachtet, da wir eben keinen überdrehten Hund haben wollen. Anfang war das das aller anstrengendste, weil er einfach nicht alleine runterfahren konnte - hier haben wir ihm die Ruhe beigebracht durch die (positiv verknüpfte & von ihm geliebte) Hundebox am Anfang (ich weiß, sie ist umstritten, aber ohne hat er viiiiel zu wenig geschlafen), und durch viel ignorieren, loben wenn er lag, und zusehen, dass wir nicht zu viele aufregende Sachen erleben. D.h. anfangs jeden Tag neben den Pipi-Runden einmal zur großen Straße Autos gucken, ODER Bus fahren, ODER Besuch bekommen, etc. Das haben wir dann ganz allmählich gesteigert, sodass zB Außengastro langsam geübt wurde (was übrigens überraschend gut geht, gegen Kellner zB hat er gar nichts - nur eben schlafen tut er noch nicht immer, was bei seinem Alter in der Gastro aber denke ich sehr in Ordnung ist).

    Mein Freund und ich sind beide im Home Office und waren im letzten Lockdown viel zuhause, d.h. ich denke wenn, dann hat er eher zu wenig erlebt in seinen ersten Monaten..zumindest wenn ich es mit Leuten vergleiche, die ihren Welpen/Junghund nach ein paar Wochen schon mit ins Büro nehmen usw.


    Zum "Beschützen":
    das können wir uns auch sehr gut vorstellen, dass er einfach ängstlich/skeptisch ist, und wir ihm zeigen müssen, dass wir das regeln. Das versuchen wir umzusetzen, indem wir uns vor ihn stellen, wenn jemand auf uns zu kommt / an uns vorbei möchte, oder wenn jemand klingeln, etc. Aber das ist scheinbar noch nicht überzeugend genug für ihn..

    Zu den "Fremden":
    das Ding ist, es ist ja nicht nur so bei Fremden, sondern bei Menschen die er gut kennt. Bei einer guten Freundin zB, auf die er sich schon immer freut (was bei ihm, anders als bei anderen Hunden, eher die Ausnahme ist) - allerdings hat sie zwei Katzen, was für ihn naütrlich noch aufregend ist, obwohl er bestimmt schon 10 mal bei denen war (und er Katzen als Welpe kennengelernt hat). Und auch bei meiner Mutter zuhause, die er gut kennt.

    Bzgl. Welpenspielstunde: über das mobben hat uns die Hundeschule "aufgeklärt" und eben auch darüber, dass wir deshalb nur in diesem Rahmen den Kleinen mit anderen zusammen lassen sollten (anfangs), damit die Trainer in dem Fall eben dazwischen gehen können. Ob das natürlich 1a funktioniert hat, kann ich als Laie nicht sagen.

    Ich finde es eben sehr schwierig, Sturheit / Beschwerde und Unsicherheit auseinander zu halten. Das Beschweren ist manchmal eindeutig, zB wenn mein Freund und ich zusammen in einem Raum sind und der Hund in einem anderen sein muss, bekommt er keine Panik, sondern findets doof und meckert etwas bevor sich zu schlafen legt.

    Wir achten darauf, bei allem, dass wir ihn nicht für Fehlverhalten belohnen. D.h. zB wenn er bei Besuch bellt und wir ihn freigeben wollen, weil wir den Besuch schlecht eine Ewigkeit warten lassen können, schauen wir zB das wir 2-3 Sekunden Ruhe abpassen, bzw. ihn ablenken (irgendwo rumkramen) und dann die Stille ausnutzen.

    Korrigieren funktioniert seit der Pubertät wieder schlechter, aber das wir sehr konsequent sind funktioniert sie früher oder später immer - nur beim bellen nicht, weil wir ihm ja schlecht das Maul zu halten können, um unsere Korrektur durchzusetzen. Und ja, wir sagen ihm eigentlich immer, was stattdessen richtig ist, indem wir ihn loben, wenn er zB einige Sekunden nicht gebellt hat / liegen bleibt etc.



    Seid ihr sicher, dass er ängstlich ist?

    Schon ziemlich (sind aber natürlich keine Profis) - bzw., die Hundeschule meinte, er ist nicht ängstlich sondern eher skeptisch, und hat "Charakter" (der kleine süße skeptische Dickkopf).


    Das klingt nach sehr vielen Methoden, die ihr da so in einem halben Jahr versucht habt. Seid ihr auch mal länger bei einem Ansatz geblieben?

    Stimmt, so fühlt es sich aktuell auch an, viel Hin und Her. Die ersten Monate haben wir aber immer einen Ansatz lange durchgezogen: das Ignorieren von schlechtem Verhalten und das Loben von Gutem. Als wir mit Korrigieren angefangen haben, hat es uns allerdings viieles leichter gemacht - er macht glaube ich gerne das, was wir wollen, slebst in der Pubertät (außer Klauen :D), nur nicht wenn bei ihm Kopf was durchbrennt und er denkt er muss irgendetwas verteidigen (vermutlich).


    Tut er das beim Anleinen? Oder wenn er in der Nähe der Fremden liegen soll? Habt ihr mal versucht ihn ein bisschen abseits mit Decke abzulegen und/oder anzuleinen, mit seinem „Wohlfühlabstand“ zu Fremden?

    Hmm, also das letzte Mal waren wir am gleichen Tisch, aber davor waren wir bestimmt mal ein paar Meter entfernt von den Gastgebern..aber wie hier weiter oben gesagt, es sind ja nicht mal Fremde meistens.

    Ansprechen würde ich nicht zulassen, da zeigt ihr ihm nur (wieder), dass er an der Leinen für sich selber sorgen muss und nicht ihr das übernehmt.

    Ja das versuchen wir, nur schnalzen die Leute leider gerne etc., damit der Kleine sie anguckt, weil er ja so süß ist... -.- Wenn wir merken, jemand guckt ihn viel an, gehen wir diesen Menschen schon immer aus dem Weg.



    Ich denke auch ganz allgemein, dass ihr den Hund viel "im Regen stehen" lasst, also dass ihr ihm bisher nicht vermittelt habt, welches Verhalten in welchen Situationen erwünscht ist.

    Vermurlich ist das so bei den Situationen draußen, aber eigentlich loben wir ihn eben immer, wenn er etwas richtig macht. ZB wenn wir uns auf der Straße mit jemandem unterhalten, und er steht oder sitzt ruhig dabei, wird er ruhig gelobt. Wenn er einen Jogger nicht anspringt, wird gelobt, wenn er sich bei Besuch beruhigt hat, wird (mit einigen Sekunden Abstand) gelobt.

    Hat hier jemand gut Trainer Tipps in München?
    Bei unserer Hundeschule vom GK haben wir das Gefühl, das die Methoden seehr "weich" sind, und würden uns etwas pragmatischeres wünschen. Zb wurde uns empfohlen, nichts zu verbieten, sondern eben Schlechtes nur zu ignorieren, und mit Alternativen abzulenken - also kein Korrigieren. Oder zB bei Besuchssituation ihm die etwas zu kaufen zu geben (wo wir das Gefühl haben, dass ihn das noch mehr aufdreht, wenn er fertig gekaut hat - und wir können ihm ja schlecht kiloweise Rinderkopfhaut füttern, oder?).

  • wurde uns empfohlen, nichts zu verbieten, sondern eben Schlechtes nur zu ignorieren, und mit Alternativen abzulenken - also kein Korrigieren.

    Hab gerade wenig Zeit aber - woher soll der Hund denn wissen, was er tun soll, wenn ihr ihn einfach ignoriert?


    Ist nicht böse, ich finde es nur immer so schade, dass ignorieren so als Allheimittel gilt. Wenn das Verhalten selbstbelohnend ist - Bellen, Fiepen, Zerstören - wirds dadurch nicht besser.

    bzw., die Hundeschule meinte, er ist nicht ängstlich sondern eher skeptisch, und hat "Charakter"

    Das wär für mich dann ehrer Richtung „kontrollierend“ als ängstlich. Macht für mich einen Unterschied.

  • Momentan hab ich keinen Laptop, und am Handy bin ich seeehr langsam, aber das geht:


    Zitat

    Hat hier jemand gut Trainer Tipps in München?

    Shalea :winken: beste aller Trainertippsgeberinnen rund um München, würdest Du bitte mal wieder was empfehlen? Dankeschön! :nicken:

  • Ignorieren von Fehlverhalten ist meiner Meinung nach der blödeste Rat, den man einem HH geben kann. Schlimmstenfalls ritualisiert sich das Verhalten, schleift sich ein und verstärkt sich.

    Ignorieren kann man Genörgel, aufmerksamkeitsheischendes Verhalten, Spielaufforderungen usw.

    Fehlverhalten wie Pöbeln, Zerstören und Menschen, Hunde oder andere Tiere bedrängen, sollte man abbrechen oder umlenken. Einen effizienten Abbruch sollte jeder Hund kennen. Wenn ein Trainer den nicht in seinem Repertoire hat und nicht vermitteln kann, wie man einen solchen so aufbaut, dass der Hund ihn versteht, taugt er meiner Meinung nach nicht viel.

    Im Alltag ist der Abbruch eigentlich das häufigste Kommando, das ich nutze. Er bedeutet einfach: Lass das, was du gerade tust bzw. tun willst ( der Abbruch sollte nämlich bereits im Ansatz der Aktion erfolgen). Und zwar sofort.

    Man kann dann mit Alternativverhalten arbeiten, aber eigentlich finde ich das auch wieder zu kompliziert. Mein Hund darf dann alles mögliche tun, ausser halt das, was ich abgebrochen habe ( z.B. den Pferdeapfel fressen, der Katze nachgehen, den anderen Hund fixieren, das Kind abschlecken usw.)

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