Rudel wieder zusammenführen...

  • aufgrund einer Vielzahl an Rüden in der Unterbringung könnten Hündinnen "spontan heiß" werden. Ihre tatsächliche Läufigkeit bzw. Heißphase ist Wochen her

    Was es gibt, sind sog. Split-Läufigkeiten. Die finden aber im regulären Zyklus statt und werden dann abgebrochen und neu angesetzt und nicht wie das bei ihr der Fall sein soll.

    Das passt hinten und vorne nicht.


    Für euer Problem gibt es keinen Zaubertrick, der sich ganz aktuell nur auf die Situation bezieht und das sofort löst.

    2 pubertierende junge Hunde, sehr lange sind sie beide nicht da, eine Althündin zur gerade läufig gewesenen Hündin, 3 völlig unterschiedliche Hundetypen und dann auch noch euer Nicht-Management und die die letzte Zeit mit mehrfachen Kloppereien.

    Das muss ganzheitlich angegangen werden.

  • Ihr habt die Hunde zusammengesteckt, meiner Meinung nach in einer nicht sehr glücklichen Konstellation.


    Damit das funktioniert, müsst ihr jetzt eben dafür sorgen, dass es da ganz klare Regeln gibt.


    Jeder seinen Ruheplatz, jeder kann absolut ungestört alleine fressen, man lässt sich in Ruhe. Und das müsst IHR gewährleisten, nicht abwarten, bis ein Hund knurrt!

    Wenn ihr die Hunde in die saituation bringt, dass sie selbst dafür sorgen müssen, ihre Ruhe zu haben, dann müsst ihr mit den Konsequenzen leben - dass die Hunde sich eben nicht mehr akzeptieren, wenns blöd läuft. Also, macht euren Job.


    Beschäftigt euch einzeln mit den Hunden, jeder bekommt seine Zeit.


    Ich bin der Meinung, ihr solltet das jetzt extremst übersorgfältig handhaben, gar nichts mehr laufen lassen, dann könnt ihr mit Glück später nach und nach wieder lockern.


    Ich glaube nicht, dass sich das von alleine wieder beruhigt. Wenn ihr alle Hunde behalten wollt, dann ist es jetzt eben anstrengend für euch.

    Sonst würde ich erwarten, dass es mit der älteren und der jüngeren Hündin immer mehr Spannungen gibt. Und meist sind Konflikte zwischen Hündinnen nicht mehr so leicht auszubügeln.


    Ich glaube nicht, dass es mit der Hundepension zu tun hat. Das war ein Stressfaktor, der das ganze zutage gefördert hat, da würde ich wetten.

  • Au weia...... Also, wenn ich ganz ehrlich bin - ohne, daß Du das bitte böse nimmst.... Du hast den ersten Hund seit 6 Jahren und kannst ihn immer noch nicht lesen? Woran liegt das? Desinteresse? Ahnungslosigkeit? Oder, weil im Alltag nie was "passiert" ist, sodaß man sich nicht kümmern mußte? Ich denke eher, Letzteres, weils meist erst dann auffällt, wenn was passiert ist, daß ich den Hund wohl ewig lang falsch eingeschätzt hatte.


    Meines Erachtens nach (und ich urteile natürlich nur nach dem, was Du hier geschrieben hast - und das unter der Bedingung, daß Du die Dinge überhaupt richtig gesehen hast und beschreibst, wovon man ja eigentlich nicht automatisch ausgehen kann, wenn Du nichtmal Deine Ersthündin alleine nach 6 Jahren lesen kannst.... ;-) ) dürfen die Hunde hier viel zu viel selbst regeln und erhalten von Euch NULL Führung. Ihr laßt machen, und wenns kracht, guckt Ihr "Wie ist denn das jetzt "auf einmal" passiert?" - obwohl sich die Eskalation mit Sicherheit über Monate oder zumindest Wochen hinweg (von Euch unbemerkt) abgezeichnet hat. Von wegen "auf einmal"....


    Ein ganz großer Pluspunkt: Du hast gemerkt, daß es offenbar schiefgegangen ist, und suchst jetzt nach Hilfe und bist bereit, Tips anzunehmen. Find ich klasse! :bindafür:Unter der Voraussetzung kann das trotzdem klappen, auch wenns mit drei Hunden, die keine Grenzen hatten bisher, nicht einfach werden wird.....


    Generell: Regeln geben dem Hund Sicherheit, einen Rahmen, innerhalb dessen er sich frei und ungefährdet bewegen kann. Viele Menschen sehen Regeln als etwas, das nur einschränkt. Aber Regeln bedeuten: "Das darf ich, dann passiert mir nichts! Das darf ich nicht, und wenn ich es tue, ist die Konsequenz jedes Mal dieselbe." Das gibt dem Hund Sicherheit, aber auch den jeweils andren Hunden, weil die merken, sie werden damit geschützt, wenn der eine eingeschränkt wird, die sehen damit, IHR übernehmt das, sodaß sie sich nicht verteidigen/kloppen/streiten müssen. Entschärft viele Situationen.


    Wären das meine Hunde, ich würde erstmal komplett Ordnung reinbringen und trennen. Aber NICHT räumlich (das ist ja nur Problemvermeidung und keine Lösung!), sondern mit REGELN. Jedem sein Körbchen, und kein Andres. Strikt angewendet und durchgesetzt. Sobald ein Hund aufs falsche Körbchen zusteuert, muß von Euch schon die Zurechtweisung kommen: "Nein - da rüber!". Nähert sich ein Hund dem Andren im Körbchen, wird er weggeschickt. Das schützt den Einen, und zeigt dem Andren, daß er da nix zu suchen hat. Du löst damit das Ressourcenproblem um das Körbchen. Dann brauchen die Hunde nicht aktiv zu werden. Das entspannt deutlich, und so hat jeder Hund, dem irgendwas zu viel wurde in der Interaktion mit den Andren, seinen Rückzugsort, an dem er nicht behelligt wird.


    Wenn Du mit EINEM der Hunde was machen möchtest, dann gib das deutlich zu erkennen. zB Gassi mit nur einem, oder daheim ne Kuschelrunde oder so. Zuckt ein Zweiter auch nur mit der Wimper und will auch herkommen: "Nein - KÖRBCHEN!" Der Zweite wurde nicht gerufen, der bleibt bitteschön, wo er ist. Und: DU entscheidest, mit wem Du wann was tust. Und die Hunde haben das zu akzeptieren. Nach der Kuschelrunde würde ich aber die, die im Körbchen waren, super loben und ihnen ein Leckerlie reichen. Körbchen liegen ist toll!


    Die dürften ansonsten bei mir erstmal gar nix mehr selbst entscheiden, sind ja damit offenbar überfordert. Futter würde ich getrennt geben, aber demonstrativ jeweils einem Hund. Erst frißt A, dann B, dann C - und zwar kontrolliert, Du stehst daneben und sorgst dafür, daß die jeweils Andren diszipliniert im Körbchen bleiben (notfalls für die Übung angeleint, wenn das so noch nicht klappt, tut ja net weh für 10 Minuten.). Und die Reihenfolge der Futtergabe würd ich täglich ändern. Weil ICH entscheide hier.Die Althündig mag die Chefin sein. Untereinander. Aber in der Familie bist DU der Chef. Also fütterst Du in der Reihenfolge, wie sie DIR paßt.


    Anschließend Näpfe wegräumen. Generell Spielzeugs etc., was den Hunden gehört, nicht frei rumliegen lassen. Keine "Steine des Anstoßes", die zur Klopperei führen könnten, schaffen. Es liegt auch bitteschön beim Essen keiner unterm Tisch. Weil da siehst Du nicht, wer gerade wem droht, weil er einen runtergefallenen Krümel holen möchte, oder wer gerade aufsteht und nen Andren bedrängt. Wenn einer zB betteln möchte - gibts nicht mehr. Weil: einer hat was zu Futtern bekommen, dann kommt der Zweite, und wenns "nur mal gucken" ist, was der Andre hat, und schon hast Du ne saftige Prügelei am Tisch. Brauchts glaub ich net *gg

  • Generell würde ich eine "Althündin ist tabu!"-Regel einführen. Sprich, die Kleine wird bitteschön in Ruhe gelassen von den Andren. Die sollen miteinander, wenn sie möchten, aber nicht den Zwerg belästigen.


    Versuch, ab und an getrennt Gassi zu gehen. Und auch DABEI entscheidest DU, wer mit Fremdhund Kontakt haben darf, wenn überhaupt. Zeichnen sich Kloppereien wegen Rüden ab - "STOP, SO NICHT!" - und weiter gehts. Dann ist das Spiel mit der Minute beendet. Wer sich nicht benehmen kann, darf nicht mehr mitspielen. Schränk die Hunde auch beim Gassi ein. Es geht mir darum, daß die sehen, die Alleinherrschaft ist jetzt ein für alle Mal beendet. Wenn Du möchtest, daß Hund NEBEN Dir läuft, dann läuft er NEBEN Dir - egal, ob Leine dran oder nicht. Funktioniert das nicht - nach der ersten Ermahnung ist die Konsequenz die Leine, fertig. "Du funktionierst, oder Du kriegst keine Freiheit mehr." Freiheiten müssen sie sich erarbeiten. Nix mehr geschenkt - die Zeiten sind vorbei.


    Und Du, liebe TS, Du wirst zum Entscheidungsträger mutieren müssen :-) Lästig und anstrengend anfangs, wenn man gewohnt ist, alles seinen Lauf gehen zu lassen, aber mit der drohenden Alternative, daß es zu Beißereien der Hündinnen kommt mit darauffolgender Notwendigkeit, eine abzugeben, hält sich das gleich besser durch. Mußt Du Dir immer wieder vor Augen halten, dann bleibst Du eher konsequent :-)


    Mußt jetzt halt mal ne Weile absolut konsequent sein, bis die das so akzeptiert haben. Das kann durchaus sein, daß sie anfangs immer wieder testen, wie weit sie gehen können, oder ob Du heute genauso "lästig" in der Konsequenz bist wie gestern. Aber wenn sie´s akzeptiert haben, wird Dein Leben deutlich entspannter sein, weil Du nicht immer aufpassen und gucken mußt, weil sie Dich nicht mehr dauernd hinterfragen, weil sie gelernt haben werden, auf DEINE Entscheidung zu warten und vertrauen. Und wenn die Hunde nicht mehr so viel entscheiden müssen, sind sie automatisch weniger gestreßt, ruhiger. Und wenn der Körper nicht streßbedingt ständig Adrenalin produziert, ist die Reizschwelle wesentlich höher, d.h. wenn einer zB zu kläffen beginnt, rastet der zweite nicht gleich aus, weil der eh auf 180 ist dank streßbedingtem Adrenalinspiegel (so wie in Deinem Zaun-Beispiel, in dem die Streßsituation eskaliert, weil die eh schon auf 180 sind, bevor der Fremde kommt. Nebenbei: der Zaun ist DIR, KEIN Hund hat den zu bewachen!! DEINE Entscheidung, DEIN Haus, DEIN Zaun! Nicht vergessen.....) Sondern sie können auch mal ne "blöde" Situation besser bewältigen, in der sie heute noch alle miteinander "hochfahren" und am Ende aufeinander losgehen, einfach, um den Streß loszuwerden. Die sind wahrscheinlich netmal böse aufeinander, sondern einfach im Dauerstreß, weil Du bisher nix gemanaged hast, und sie alles regeln mußten. Hab im Hinterkopf, daß die den Streß gar nicht wollen. Die würden auch lieber in Frieden leben. Können sie aber nicht, weil keiner so schwach ist, daß er nachgeben würde, und daher der Dauerstreß.



    Daheim würde ich die Althündin deutlich unterstützen den Andren gegenüber. Wenn sie zu erkennen gibt, daß sie ihre Ruhe möchte, nimm sofort den jeweils Andren weg (wenn nicht schon längst geschehen, siehe Regeln festlegen oben....). Die Junge ist noch gar nicht in der Lage, die Chefin zu geben, auch wenn sie´s gern wäre.... Die muß akzeptieren, daß die Andre die Ältere ist, und damit die Chefin. Und das hat NIX mit der Größe zu tun. Bei mir hier ist auch die kleine Biene die Chefin, und die hat ihre Terrier im Griff - alle zwei! Wenn Biene schimpft, verziehen sich die Beiden, und die ist da rigoros. Von Kastra "einfach mal so" halt ich generell überhaupt nichts, da muß es schon medizinische Gründe geben. Daß Frauchen (noch!) nicht in der Lage ist, Grenzen zu setzen, ist für mich kein Grund. Andererseits, nachdem die Kleine kastriert ist, könnte (wenn die Kastra der Großen denn wirklich medizinisch notwendig ist!) die Kastra der Großen die Stellung der Älteren etwas stärken. Wie gesagt, wenn..... Das Thema Kastra wird kontrovers diskutiert, aber der eine Punkt könnte bei Eurer Konstellation eben für eine Entscheidung wichtig sein. Ansonsten mag ich das Thema hier nicht diskutieren (im Fall des Falles mach für den Aspekt einfach n neues Thema auf, weil ich denke, daß es Dir das Thema hier sonst komplett sprengt, und es nur noch um Kastra ja oder nein geht *ggg oder lies nochmal zum Thema Kastra im Forum, oder mach Dich literaturmäßig schlau bei Gansloßer/Strodtbeck zum Thema Kastra, wann angeraten und wann eher nicht.)



    Und für alle andren Fälle bist DU der Ansprechpartner. Speziell im Verhalten draußen andren Hunden und Leuten gegenüber. Du mußt irgendwann dorthin kommen, daß die Hunde automatisch, wenn irgendwas ist, den Blick zu DIR wenden: "Fraule, was tun wir jetzt?", statt einfach loszupoltern, um die Situation mit Prügel zu "lösen". Das ist harte Arbeit, geht nicht von heute auf morgen. Ist auch schwierig, weil man wirklich den eigenen Schweinehund überwinden muß, damit man nichts mehr durchgehen läßt und Regeln setzt und konsequent auf deren Einhaltung bestehen muß, sie durchsetzen muß. Es hilft, wenn Du Dir erstmal 2-3 ABSOLUTE "NoGo"s überlegst, und festlegst, wie die Hunde künftig bitteschön damit umzugehen haben. Bis Du diese im Alltag komplett automatisch umsetzt, wird ein Weilchen vergehen, ist klar. Wenn dem so ist, kannst Du 1-2 neue Regeln dazunehmen. Immer nur Häppchenweise, weil wenn Du 10 Regeln auf einmal festlegst, und diese im Alltag bei 3 Hunden durchsetzen möchtest, stehst Du sonst irgendwann nur noch da und drehst Dich im Kreis, weil logischerweise dauernd einer gegen irgendeine Regel verstoßen wird *gggg Hatten ja bisher (fast) keine.

  • Dabei immer beachten: es kann durchaus auch anfangs mega stressig für die Hunde sein, plötzlich neue Regeln befolgen zu müssen! Weil bisher haben sie gemacht, was sie wollten, und jetzt werden sie hier und dort und da plötzlich eingeschränkt, und verstehen das erstmal nicht. Paßt ihnen evtl. nicht unbedingt. Das wiederum kann das Streßlevel allgemein erstmal etwas hochschrauben, andererseits aber auch evtl. zu Unsicherheiten führen, weil jetzt Dinge nimmer durchgehen, die vorher für Euch ok waren. Nutz eine etwaige Unsicherheit aus zu Deinen Gunsten! Ein unsicherer Hund sucht Anlehnung und Führung - wenn Du die in diesem Moment gibst (indem Du sagst, was Hund tun kann - Stichwort Alternativverhalten!), küssen sie den Boden, auf dem Du wandelst. Dazu gehört auch, daß Du viiiel lobst, wenn sie neue Dinge richtig machen. Wenn ein Hund Richtung Wassernapf am Andren vorbeiläuft und dieser gelassen im Körbchen liegenbleibt, darfst ruhig auch mal loben! Wenn Hundi das EIGENE Körbchen ansteuert, SUPER, da darf ein Leckerlie in Selbiges fliegen. Also bitte jetzt nicht den ganzen Tag nur mit dem Nudelholz hinterm Hund herschleichen *ggg Besser ist die Devise "dem Hund zeigen, wie der Alltag laufen soll" im Hinterkopf, als "was macht er jetzt schon wieder falsch". Also formulier die Regeln auch für Dich entsprechend: "Künftig liegt jeder Hund im EIGENEN Körbchen!". oder "Künftig bleiben wir ENTSPANNT, wenn der Andre Hund xy tut". So kannst Du die neuen Regeln positiv einführen und mußt nicht ständig nur einschränken, was natürlich auch das Streßlevel auf Dauer wieder reduziert.

    Die Hunde merken, von Dir kommt Führung, nicht Streß.



    Bei meinen Terriern hätt ich jetzt fast geschrieben: "jeder Hund atmet nur noch, wenn Du es schriftlich mit drei Durchschlägen erlaubst" - das klingt natürlich absolut kraß, aber ich glaube, Du verstehst, was ich meine. Nicht rumkujonieren, aber FÜHREN. Zeigen und sagen, wie Du Dir das Zusammenleben vorstellst. Sonst leben sie so, wie jeder Einzelne das möchte - und wie Du deutlich erkannt hast, paßt das nicht so ganz zu Deinen Vorstellungen. Zeigen und deutlich machen, daß Kloppereien von Dir nicht akzeptiert werden. Wenn meine zB rumzicken, und es aussieht, als würde einer sauer, dann kommt von mir heute nur noch ein Räuspern, und beide gehen weg von dem Körbchen, um das gestritten wurde. Und das lobe ich dann natürlich als gute Lösung im Streit um das Körbchen. Oder, wenns mich grad total nervt, schicke ich beide getrennt in andre Körbchen im Nebenzimmer oder so *gg Nix Klopperei, will ich nicht, aus, Ende.



    Ansonsten: den eigenen Hund lesen zu können (auch Andre, die sich Euch nähern!), ist natürlich essentiell. Wenn ich dem Hund an der Nasenspitze ansehe, daß ihn grad die Fliege an der Wand nervt, und der Andre geht hin, um ihn aus dem Körbchen zu "ekeln" (meine kommunizieren das mal mit Fiepen oder mit gaaanz leisem Grummeln, wobei der Grummelnde auch wegschaut, also nicht wirklich aggressiv ist!), dann kann ich das schon im Keim ersticken, und muß nicht erst warten, bis der Andre, der eh schon genervt ist, denjenigen, der herankommt, wütend ankläfft. Ich kann viel früher eingreifen, und damit auch dafür sorgen, daß viel weniger Situationen entstehen, die Konfliktpotential beinhalten. Der Hund merkt, ich guck auf ihn und kann "Gedanken lesen", weil ich ihn ausbremse, bevor er das, was er tun wollte, richtig ausführen kann. Das beeindruckt und führt wiederum dazu, daß Hund öfter mal zu mir guckt: "hat die Alte schon wieder gemerkt, was ich im Schilde führe?" - und wenn er gerade guckt, kann ich ein Kommando an den Hund bringen, das ihn ablenkt, wie zB ihn ins Körbchen schicken oder so. Weil wenn er gerade schaut, bedeutet das, daß er auch im Kopf bei mir ist, und mein Kommando ankommen wird.

    Was mir sehr geholfen hat, den Hund zu lesen, ist die Rettungshundearbeit (top Ausbilderin, die viel erklärt hat im Laufe der Jahre), bzw generell die Arbeit mit dem Hund (früher war ich Fährten mit Biene, ganz am Anfang).



    Aber auch die folgende CD ist klasse, die kann ich nur immer wieder empfehlen, weil man sich die einzelnen Sequenzen mehrfach ansehen kann, genau beobachten kann unnd alles detailliert erklärt bekommt. Und: man kann sie sich ansehen, auch wenn keine Hundeschule geöffnet hat, coronabedingt, oder ein Trainer keine Zeit hat :-) Und: man zahlt nur die CD, keine 100 Trainerstunden. *gg Wenn man die komplett durch hat, kann man immer noch mit dem eigenen Hund zum Trainer gehen, aber: man sieht nach dem Durcharbeiten der CD schon 1000mal mehr am eigenen Hund als vorher, spart dann also definitiv Trainerstunden. Wenn ich die CD heute zum x-ten Mal ansehe, kommen immer wieder Dinge auf, die ich neu entdecke. Weil da so unglaublich viel Information drinsteckt..... So - bevor ich mich noch dem Verdacht aussetze, Provision zu kassieren (NEIN, dem ist nicht so..) *ggg, hier einfach mal der Link:

    Das Kleingedruckte in der Körpersprache des Hundes
    Beobachten und Interpretieren der Körpersprache des Hundes ist die Schlüsselqualifikation für jeden, der seinen Hund verstehen möchte. Dr. Ute…
    www.hundedvd.de


    Achja - wenn Ihr die Hunde alleinlassen müßt wegen Arbeit etc., würde ich sie vorerst mal in getrennten Räumen unterbringen. Nur rein sicherheitshalber, denn wenn Du nicht da bist, kannst Du nichts regeln, und dann fangen die wieder damit an, das selbst zu tun. Wenn sie mal gelernt haben, wie sie ihre Probleme miteinander lösen können, ist das nicht mehr notwendig, aber im Moment würde ich da kein Risiko eingehen.


    Und nachdem das alles gar nicht so wenig ist (hab ja auch lang genug geschrieben jetzt *hust....), ist es vielleicht trotzdem hilfreich, Euch mit einem Trainer zusammen hinzusetzen - und wenns nur ist, daß man zusammen eine Prioritätenliste aufstellt, welche Regeln zuerst eingeführt werden, wie man die Durchführung kontrolliert zw. sicherstellt, und wie Ihr die Hunde dabei unterstützen könnt (da ist auch Euer Timing beim Eingreifen und Loben wichtig). Und natürlich auch für Erklärungen des Verhaltens Eurer Hunde untereinander in solchen Konfliktsituationen. Denn wenn Ihr die Hunde versteht, könnt Ihr besser einschätzen, wann Ihr eingreifen müßt, und was eher unkritisch ist, sodaß man es laufenlassen kann. Aber anfangs würd ich trotzdem erstmal gar nix laufen lassen.

  • BieBoss,


    es haut mich um, wie viel Zeit Du Dir genommen hast, mir hier so detailliert und wirklich extrem geduldig einen ersten kleinen Step-by-Step-Vorschlag zum Weg aus der selbstverschuldeten Misere zu geben. Wie vermutet, und da braucht es ja kein Drumrumreden, ist der IST-Zustand sehr offensichtlich und klar auf unserem Mist gewachsen. Deine Einschätzung der Situation von "Macht mal" muss ich so bejahen, wir haben bislang in jedwedem Zusammenleben mit den Hunden passiv, nicht aktiv reagiert. Waren glücklich über unser "schnuffiges Rudel" und haben unseren Arbeitsauftrag ganz klar verkannt. Anstrengend und langwierig, genau wie Du beschreibst, ist eine Frage der Einstellung - wenn das (auch wieder perfekt beschrieben) die Alternative zur Abgabe einer Hündin sein kann.


    Wie viele schon gesagt haben, Glaskugel habt Ihr nicht und Ferndiagnosen sind schwierig, aber wenn ich Dein Geschriebenes mit unserem aktuellen Alltag vergleiche, weiß ich, dass wir ansetzen können (ganz zu schweigen von sofort müssen). Und dass Du nicht gleich (wenn es auch berechtigt wäre) die Oberkeule schwingst, nötigt mir maximalen Respekt ab. Vielen Dank!

  • Nur ein Detail: deine Hunde sind kein Rudel. Ein Rudel ist Familie, blutsverwandt, immer! Das ist vom Gefüge her was komplett anderes. Hunde die bei uns leben bilden eher eine Zwangs-WG. Und die hat eine ganz andere Dynamik, Genetik und Geschichte und braucht ähnlich wie bei einer Menschen WG klare geschaffene Regeln und Strukturen - und muss nicht zwingend gut gehen. Man bedenke: keiner der Hunde hat es sich so ausgesucht. Die Verantwortung für die Stimmung, Regeln und Umgang 7“Zuwachs oder Trennung trägt deshalb immer der Mensch.

  • Offtopic


    Looking wo steht das, dass es eine Familie sein muss?

    Ich lese bei der Definition nur was von Gruppe von Säugetieren..

    Oh, phu. Das war schon vor zehn Jahren in den Ethologieunterlagen Wolf und Hund so beschrieben. Und letztens hab ich einen Podcast gehört wo das auch wieder Thema war, aber frag mich nicht welcher. Ev. Knackfrosch und Gummistiefel.

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