Andere Hundebesitzer beim Ordnungsamt / Polizei anzeigen...

  • Ich würde für diesen Beitrag am liebsten zehnmal Danke sagen und fünfzehn Likes geben. Der Graubereich und die Subjektivität sind sehr wichtige Argumente.


    Mal ein sehr lächerliches Beispiel für die Subjektivität: mich hat ein ausländischer Mitbürger (aus einem der arabischen Länder, in denen Hunde nicht so beliebt sind plus häufig streunen/wild leben und auch gefährlich sein können, ich erwähne es nicht wegen meiner persönlichen Vorurteile sondern tatsächlich weil ich dadurch eher Verständnis für sein albernes Handeln habe - er hat eben seine Erfahrungen mit Hunden und die sind nicht positiv gewesen) angezeigt. Bei der Polizei. Wegen fahrlässiger Körperverletzung. Und warum? Weil Garmr und Geri ihn… angebellt haben. Und er einen Schreck bekommen hat, so sehr, dass er laut rumgeschrien hat, und damit selbst sein Kind so erschreckt hat, dass es geweint hat und zwei Tage Alpträume hatte (die Hunde selbst haben dem Kind eigentlich nicht mal Angst gemacht…). Eigentlich war mir klar, dass das Quatsch ist, und die Anzeige wurde von der Staatsanwaltschaft abgewiesen - aber geärgert hat mich das trotzdem sehr. Zumal ich mich bei ihm sogar für das Anbellen entschuldigt habe… (ich will nett sein, grundsätzlich). Und die beiden Jungs jetzt ohne Grund einen Eintrag beim OA haben. Als „da war mal was“.


    Aber ich rechne sowieso IMMER damit. Als Halter großer, furchteinflössender Hunde (und nur mein Labbi war einer vor dem keiner Angst hatte) muss man leider damit rechnen heutzutage wegen allem möglichen angezeigt zu werden ohne dass da wirklich was war - wegen der Angst und des Hundehasses der Menschen. Hunde, vor allem große und ursprüngliche, haben keinen guten Stand mehr in der Gesellschaft, umso mehr seit der Corona-Hundeschwemme. Aber gerade deswegen fühle ich auch mit anderen HH mit und würde die nicht sofort anzeigen ohne wirklich triftigen Grund. Wir Hundehalter müssen zusammenhalten, finde ich.

  • Das man generell mit großen Hunden schneller Gefahr läuft angezeigt zu werden liegt nicht an der generellen Furcht ... Ab einer gewissen Größe ist es einfach gefährlicher.


    Habe auch wen angezeigt.

    Wir gehen durchs Dorf meiner Eltern. Hatte Teddy an der Leine und in der anderen mein Handy. Springt ein Schäferhund über den Zaun. Reißt Teddy um, durch den Ruck fliegt das Handy runter. Handy war natürlich so garnicht relevant weil mein Hubd schreiend auf dem Rücken lag.

    Bevor die Hündin beißen konnte war meine Mutter zwischen und trieb die Hündin aufs Grundstück.

    Teddy war körperlich nicht verletzt. Mein Handy war kaputt.

    Etwas später bin ich dann beim Halter vorbei um die Situation mit ihm zu klären. Der Typ war desinteressiert und gleichgültig. Hat sich über mich nur lustig gemacht....

    Also habe ich ihn angezeigt.

  • Nur um alles in die Perspektive zu rücken: Tausche doch bitte einmal in deinen Szenarien Hund gegen Katze und Katze gegen Meerschweinchen.

    Mein Spanischer Nachbar mit Finca scheint alles richtig zu machen.

    Ihn Stört es nicht , wenn - ab und an- eine seiner Katzen von seinen Hunden Zerrupft wird.

    Wird sie eben zeitnah durch eine neue ersetzt.


    O-Ton :„ was sind die Katzen denn auch so stupido und verlassen die Lagerhalle um zum streunen ?“


    Passt doch : die Katzen können „Streunen“ ; und seine Hunde durch -Nackenbisse- Vogelnester Retten.

    Und wie Praktisch : Kläger, Richter und Täter - Alles in einer Person.

  • Hat meine Oma damals auch nicht grösser gestört, wenn mal eine Katze auf dem Hof dran glauben musste. Das waren Nutztiere und es liefen genug rum. Unsere Einstellung/Liebe zum Tier und zur (Haus-) Tierhaltung ist es, die den Tieren ihren besonderen Wert beimisst.

    Die Lebensbedingungen vieler Nutztiere verdrängt ein Grossteil der Gesellschaft weiterhin gekonnt.

    Mir stösst das manchmal sauer auf, dass unsere Heimtiere so überhöht werden, während nach dem Leid der Nutztiere kein Hahn kräht.

    (Hier nehme ich einen Grossteil der DF- User explizit aus.)

  • In Fayes Fall hat die Tierärztin die Anzeige beim Ordnungsamt gemacht. Ich war gar nicht in der Lage dazu. Lag auch daran, wie die Halterin der Schäferhunde, die Faye totgebissen haben, sich der Tierärztin präsentiert hat. So: "sind ja Tierschutzhunde, kann gar nicht sein, dass die Schuld sind, sind doch eh super sozialisiert. Bitte der Pflegehündin zuschreiben, nicht ihrem eigenen Rüden. Ja, wo die Hunde gerade sind, wüsste sie selber nicht, sind halt danach weg gelaufen. Sie hätte ja geschimpft, damit wäre das für die Hunde jetzt eh klar, dass das nicht noch mal passieren darf... etc.". Unfassbar :mute: . Auflagen hat sie bekommen

  • Ich verstehe zwar einerseits den Gedanken man sollte doch mehr miteinander und weniger gegeneinander. Aber ich halte echt nicht noch die zweite Wange hin. Derjenige dessen Hund sich benimmt wie Sau, mich oder meine Hunde verletzt, bedroht,.. DER verhält sich doch schon "gegeneinander"..


    Warum sollte ich solchen Menschen also entgegenkommen?


    Man kennt seine Pappenheimer ja üblicherweise. Man erkennt ob das nur ein durchgegangener Junghund ist oder ein ernsthafter Angriff.




    Mein Großmut ist allerdings stark begrenzt. So wie ich mich bemühe meine Umwelt nicht durch meine Hunde zu belästigen erwarte ich dies auch von anderen. Und wenn die dies erst durch höhere Instanzen erklärt verstehen ist dies nicht mein Problem....

  • So sehe ich das im Grunde auch. Zum Zusammenhalt gehört für mich, dass man sich auch anderen Hundehaltern gegenüber rücksichtsvoll verhält. Dass man keinen negativen Eindruck in der Öffentlichkeit macht. Dass man sich aber auch nicht für seinen Hund entschuldigt, nur weil irgendwer hysterisch ist. Besser man sorgt dafür, dass es keinen Grund für berechtigte Beanstandungen gibt.

    Und ansonsten halt auch mal den Mund aufmachen, wenn wiedermal irgendwelche Bürokraten sich irgendwelche Einschränkungen ausdenken.

  • Wir Hundehalter müssen zusammenhalten, finde ich.

    Also, ich laufe wirklich nicht rum und zeige Leute an oder mache Lobbyarbeit für härtere Gesetzte oder sowas.


    Aber als Hundehalter sind für mich andere Hunde bzw. Hundehalter tatsächlich das größte (und eigentlich einzige, wenn ich es recht überlege) Problem, dass mir im Alltag mit Hund manchmal Kopfzerbrechen macht.


    Ein Wir-Gefühl hab ich da eher nicht so.

  • Ich denk mir eben auch, dass auch mein Hund mal unberechenbar reagieren könnte und möchte dann bitte auch nicht direkt angezeigt werden. Daher bewerte ich die Situation für mich und wenn mehr Faktoren dafür sprechen als dagegen, dass der andere HuHa alles Mögliche versucht, um eine Wiederholung zu verhindern, dann melde ich nichts. Gemeldet habe ich, wenn man die Schuld bei meinem Hund oder mir suchte, versuchte, mir blöd zu kommen, mich bedrohte oder verarschte. Ansonsten eben nicht.

    Hierzulande kann man einfach wegen zu geringen Kleinkram weitreichende Auflagen bekommen, die man dann ggf nie wieder loswird, als dass ich jemandem das wegen einem "dumm gelaufen"-Moment an den Hals wünschen würde.

    So, wie viele Wesenstests aufgebaut sind, würde Spuk nicht bestehen, und der ist wirklich der coolste Hund auf dem Planeten. Aber er schützt und er lässt sich nicht endlos alles von fremden Hunden gefallen. Situationen, in denen jemand uns (=mich) bedroht oder ihn bedrängt lässt er nicht unkommentiert. Das kann reichen für Auflagen. Will ich nicht, daher hoffe ich, sollte mir mal ein "Dumm gelaufen" passieren, auch auf Nachsicht und verhalte mich entsprechend.

    Im Nachbarort bekam eine Frau mit wirklich netter Herderhündin Besuch vom Vet-Amt, weil jemand sie angezeigt hat, ihre Hündin hätte ein HALBES JAHR zuvor einen Menschen in den Arm gebissen. Keine Beweise, keine Atteste, nur die bloße Behauptung. Und sie musste dann einen teuren Kurs in einer Hundeschule belegen, obwohl die Hündin gut hörte. Damit kam sie noch gut weg, wenn man bedenkt, was für Auflagen es sonst so geben kann. Aber ja, auch ohne Beweise kann's passieren, und davon möchte ich kein Teil werden.

    Wenn ich den Eindruck habe, es besteht Gefahr für das Unfeld, klar, dann melde ich nen Vorfall auch. Sonst nicht.

  • Ich bin einfach von meiner Jugend anderes gewöhnt. Also so Mitte der 99er. Da hat man sich nicht gegenseitig angezeigt und ne Prügelei unter Hunden war kein Beinbruch. Ich hab das Gefühl, das mit dem Anzeigen und jeder ist sich selbst der nächste ist erst so richtig mit den sozialen Medien und Internetforen aufgekomme

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