Welpe aus dem Auslandstierschutz
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Deine Katzen können übrigens auch für Hamlet gefährlich werden, vor allem, so lange er noch nicht ausgewachsen und unerfahren ist. Hast du hier im Forum schon mal ein bisschen in die Threads reingelesen, die sich mit der Zusammenführung von Katzen und Hunden befassen? Da gibt es einige, aus denen auch Schwierigkeiten deutlich werden, ich verlinke mal alles, was ich so gefunden habe, da du ja gerne ein bisschen lesen wolltest, vielleicht ist da ja was dabei, womit du was anfangen kannst:
Dankeschön für dei Threads, da werde ich mich heute mal gründlich einlsesen
Das mach bitte auf jeden Fall, besonders der letztere hat mich persönlich geschockt!
Ich habe hier auch vor 3 Monaten einen Welpen aus Korfu als Direktimport angeschafft.
Es ist nicht mein erster Hund, allerdings mein erster Welpe.
Bisher läuft alles gut, es ist allerdings ein Mix aus allem möglichen. Jagdhund ist vermutlich nur gering dabei.
Auch ich habe eine Katze, mittlerweile 15 Jahre alt. Sie ist hundeerfahren, ging aber schon den letzten beiden Hunden (13 Jahre lang) immer aus dem Weg. Die Hunde haben die Katze zuhause ignoriert, draußen wären sie aber schon an einer Jagd interessiert gewesen. Und es waren keine Jagdhunde, eher Hüter.
Das Gute hier ist, unser Haus und Grundstück sind groß genug dass Hund und Katze sich aus dem Weg gehen können. Inklusive abgesperrtem Obergeschoß als sicherem Rückzugsort für die Katze. Hund und Katze allein in einer Wohnung sehe ich als no Go.
Ich denke keiner hier will dir den Hundewunsch ausreden. Hier sind alle hundeverrückt!
Hunde sind super, bereichern unser Leben ungemein.
Aber nur der richtige Hund in den richtigen Händen!
Es gibt nix schöneres als einen entspannten Hund der dich in allen Lebenslagen begleitet und begleiten kann. Kann deshalb, weil das eben nicht jeder Hund kann.
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Ich habe hier jetzt eine Zeitlang mitgelesen. Du scheinst ziemlich beratungsresistent zu sein, was die gutgemeinten Ratschläge der jagdhundeerfahrenen Mitglieder angeht. Ich bin mit einem Jagdhund aufgewachsen, es war nicht unser eigener, aber ich weiß dennoch, was es bedeutet. Bei dem Hund hätte keine Katze auch nur in die Nähe kommen dürfen....
Ich habe seit zweieinhalb Jahren nun einen eigenen Hund - den ersten. Ich habe mir als ersten Hund bewusst einen Hund vom Züchter ausgesucht. Ein Kooikerhondje. Diese Hunde sind im Vergleich zu anderen leicht zu erziehen. Trotzdem habe ich viele Stunden Training investiert - mit und ohne Trainer. Es ist also schon bei einem leicht händelbaren Hund einiges an Zeit und Aufwand notwendig, um diesen "gut hinzubekommen". Niemals würde ich mir als Anfänger einen solchen Hund, wie du es vorhast, holen. Ebenso würde ich mir niemals einen Hund holen, ohne diesen vorher kennengelernt zu haben, niemals. Damit kann man zu sehr auf die Schnauze fallen.
Wieso willst du es dir um jeden Preis mit dem Ersthund schwerer machen, als es sein müsste? Weil du dich in ein Foto auf einer Webseite verliebt hast?
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Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum es irgendwie ehrenwerter ist, einen Jagdhund aus Zypern in ein Leben zu zwängen, das überhaupt nicht zu ihm passt, als einen Jagdhund aus Deutschland
Es geht mir nicht darum eine ehrenwerte Aktion zu leisten, sondern wollte ich Hamlet einfach. Die Orga hat auch Tiere in DE, aber als ich auf deren seit egeguckt habe bin ich halt auf Hamlet gestoßen, der ja aus Zypern kommt.
Ich lebe - ganz grob - in vergleichbaren Verhältnissen wie du, städtisch, aber nahe am Stadtrand, in meinem Falle ohne Auto, Mehrfamilienhaus ohne Garten. Meine Pudelhündin ist im Alltag immer dabei. Gemeinsame Arbeit und Hundetraining machen mir Freude, wir waren in verschiedenen Sportarten erfolgreich unterwegs. (Jetzt ist sie Seniorin.)
Kein Züchter in Deutschland würde mir einen Jagdgebrauchshund verkaufen, aus guten Gründen. Ich könnte dem Hund nicht das bieten, was er braucht und sein starker Jagdtrieb, der ihn von Grund auf prägt, wäre mir nur lästig und hinderlich. Anstatt seine Anlagen zu fördern, müßte ich lebenslang dagegen arbeiten. Gegeneinander arbeiten macht keinen Spaß. Miteinander arbeiten und Talente fördern dagegen sehr. Wenn die herausragenden Talente meines Hundes für mich aber unerwünschte Eigenschaften sind, sind Konflikte programiert.
Das ist der Punkt, auf den Frau+Hund hinauswollte: Du würdest genausowenig einen Jagdgebrauchshund vom Züchter bekommen wie ich.
Aber über den Auslandstierschutz sind solche Hunde problemlos für jedermann verfügbar. Passen sie deshalb besser für Menschen wie dich und mich? Brauchen sie nichts weiter als Liebe und etwas Training, um zu uns und in unser Leben zu passen?
Nein, natürlich nicht! Ein Jagdhund aus dem Tierschutz hat doch denselben Anspruch, mit all seinen Anlagen und Ansprüchen ernstgenommen zu werden wie einer vom Züchter.
Unter den Jagdhunderassen gibt es kooperative und eigenständige Jäger. Vorstehhunde wie Setter zählen zu den kooperativen Jagdhunden, die gemeinsam mit dem Menschen jagen und die eher über einen guten antrainierten Gehorsam zu führen sind. Bracken und Laufhunde, zu denen Hamlet gehört, zählen dagegen zu den selbstständigen Jägern. Die machen draußen ihr eigenes Ding und vergessen den Menschen vollständig, wenn Gerüche und Wild locken. Wild gibt es hier nicht überall und jederzeit, Gerüche aber immer und ausnahmslos.
Eine Freundin von mir hatte eine französische Laufhündin (Ariegeois) aus dem Tierschutz. Sie war sehr lieb, aber alles andere als ein "treuer Begleiter". Draußen versank sie vom ersten Moment an in ihrer Geruchswelt, und der Mensch am anderen Ende der Leine existierte für sie nicht mehr. Ohne Leine wäre sie von Geruch zu Geruch sonstwohin gelaufen. Auf städtischen Spazierwegen und in öden Grünanlagen wohlgemerkt, wo es weit und breit weder Hase noch Reh gibt.
Meine Pudelin schnüffelt auch gerne, behält mich dabei aber immer im Auge und folgt mir. Sie kann weitgehend ohne Leine laufen. Das erwarte ich auch so von meinem Hund. Ich nehme einfach mal an, auch du hast ein ähnliches Bild vor Augen, wenn du dir gemeinsame Gänge mit deinem zukünftigen Hund vorstellst.
Bei der Hündin meiner Freundin ein Ding der Unmöglichkeit. Und wir reden da nicht nur vom Ausflug in Wald und Flur, sondern vom kurzen Gassi ums Eck.
Ein treuer Begleiter im Alltag, den man überall hin mitnehmen kann - das klingt für die meisten Menschen nicht nach einer hohen Anforderung, sondern nach Basis. Das ist doch nichts Besonderes, das kann jedes Schoßhündchen. Tatsächlich ist das aber eine große Leistung: 24/7 dicht mit dem Menschen zusamenleben, viele verschiedene Reize und Geräusche aushalten, Menschen, andere Hunde, Autos usw tolerieren, sich in wechselnden Umgebungen (Sitter, Arbeitsplatz, Restaurant, Freunde) angepasst verhalten - das ist sehr viel verlangt, ganz besonders für Hunde aus dem Tierschutz, die nicht von Anfang an daran gewöhnt wurden. Da muß man oft große Abstriche machen, nicht nur für eine Phase der Eingewöhnung, sondern lebenslang.
Man kann natürlich auch das große Los ziehen und der Hund macht alles mit wie geplant. Man weiß es aber vorher nicht.
Ein naheliegender Gedanke ist es dann, einen jungen, noch formbaren Hund aufzunehmen. Ein junger Hund ist aber kein unbeschriebenes Blatt. Er bringt nicht nur seine Genetik mit, die sich nicht wegtrainieren läßt. Auch seine Erfahrungen prägen ihn - bei Tierschutzwelpen ist es oft vor allem ein Mangel an Erfahrungen, der Probleme verursacht. Das Stichwort lautet hier Deprivation. Ein junger Hund, der bis dahin nur aufbewahrt wurde, kommt mit den Reizen hier oft schlecht zurecht und das führt zu oft lebenslangen Einschränkungen.
Zu sehen ist das in Beschreibungen und Videos der Tierschutzorgas oft nicht, denn da wird der Hund ja in seiner bisher gewohnten Umgebung gezeigt und beschrieben, in der er sich unbefangen verhält.
Die goldene Regel für einen Importhund: Alles kann, nichts muß. Wenn etwas funktionieren muß, weil du keinen Plan B und C hast, dann solltest du keinen Direktimport nehmen. Es wäre dem Hund gegenüber nicht fair.
Dagmar & Cara
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Denn kein Hund. Geht zurück in den Tierschutz in meinem Haus.
Das habe ich auch immer gesagt. Ich hätte niemals einen Grund gewusst, warum ich einen Hund abgeben würde.
Ich hatte dann einen Hund aus dem Auslandstierschutz mit 15 Wochen bekommen. So sehr ich auch wollte und so viel Arbeit und Geld ich auch in Trainer, Einzel- und Gruppentraining investiert hatte und egal wie viel Erfahrung ich schon hatte und auch ganz egal, wie sehr wir ihn lieb hatten... Ich war ihm nicht gewachsen. Wir passten einfach nicht zusammen.
JETZT weiß ich, dass es durchaus Gründe geben kann. Vor allem auch im Sinne des Hundes.
Und ich würde nie wieder so blauäugig mit der Anschaffung eines Hundes umgehen. Es tat einfach zu sehr weh.
Er ist jetzt bei einem super lieben Paar und es geht ihm hervorragend. Es war die beste Entscheidung, ihn abzugeben. So schwer es auch war.
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Wieso machst du es dir denn so schwer und sucht nicht nach einem Hund, der für deine Heimtierkonstellation leichter zu händeln ist?
Danke!
Liebe TE - deine Antwort auf diese Frage würde ich gerne wissen.
Du suchst dir doch auch keinen Ehemann/Lebensgefährten "nur" nach einem Foto aus? Und ein Hund ist eine Art Lebensgefährte.
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Wieso beharrst du so extrem darauf (fast schon auf Zwang) einen Hund aus dem Auslandstierschutz zu nehmen? In deutschen Tierheimen sitzen genug Tiere, und du hast die Chance rauszufinden ob der Hund zu dir passt, mit Gassi gehen etc.
Aber gut, es ist deine Sache. Nehm ihn und versuche es.
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Hund und Katze allein in einer Wohnung sehe ich als no Go.
So pauschal kann man das nicht sagen finde ich. Wir hatten zu Hause früher immer Hund und Katze und ich selber seit über 25 Jahren auch. Man muss sie halt am Anfang aneinander gewöhnen und die ersten Wochen habe ich sie tagsüber auch nicht zusammen gelassen, wenn ich arbeiten war, aber irgendwann war das kein Problem mehr sie zusammen zurück zu lassen.
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absoluter Worst Case wäre für mich, das beide sich absolut nicht verstehen und mir dei Bude auseinandernehmen und der Hund die Katzen jagt als gebe es kein Morgen mehr. Ich hoffe ja nicht das es so sein wird aber man weiß es nicht.
Und was machst du dann?
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Ich würde sogar noch eine Schritt weitergehen und sagen: eine Orga, die dir in deine Verhältnisse und Anforderungen so einen Hund verkauft, hat sich damit als unseriös geoutet. Einfach, weil das zeigt, dass ihr weder die Zukunft dieses Hundes noch deine oder die deiner Katzen irgendwas bedeuten. Hauptsache weg, und dann könnt ihr sehen ,wie ihr klarkommt.
Ein Hund, auch ein Welpe ist leider kein Knetgummi, das man mit Liebe und Training in jede gewünschte Richtung gezogen bekommt. Er bringt eine genetische Veranlagung mit, dieser eine ganz besonders starke, und am Ende gewinnt die immer. Dieser spezialisierte, hochsensible Jagdhund ist dazu noch suboptimal aufgezogen, könnte also in deiner Umgebung sehr ängstlich sein - die nächste Baustelle.
Das Traurige dabei: Alles, was du dir von einem Hund wünscht, ist total legitim, ziemlich leicht möglich und macht Riesenspaß. Und mit dem was du geben willst, könntest du sicher auch einen Hund sehr, sehr glücklich machen. Nur leider: nur einen passenden Hund, nicht diesen. Mit dem ist das Desaster rundum vorprogrammiert.
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Denn kein Hund. Geht zurück in den Tierschutz in meinem Haus.
Das habe ich auch immer gesagt. Ich hätte niemals einen Grund gewusst, warum ich einen Hund abgeben würde.
Ich hatte dann einen Hund aus dem Auslandstierschutz mit 15 Wochen bekommen. So sehr ich auch wollte und so viel Arbeit und Geld ich auch in Trainer, Einzel- und Gruppentraining investiert hatte und egal wie viel Erfahrung ich schon hatte und auch ganz egal, wie sehr wir ihn lieb hatten... Ich war ihm nicht gewachsen. Wir passten einfach nicht zusammen.
JETZT weiß ich, dass es durchaus Gründe geben kann. Vor allem auch im Sinne des Hundes.
Und ich würde nie wieder so blauäugig mit der Anschaffung eines Hundes umgehen. Es tat einfach zu sehr weh.
Er ist jetzt bei einem super lieben Paar und es geht ihm hervorragend. Es war die beste Entscheidung, ihn abzugeben. So schwer es auch war.
Das ging mir tatsächlich auch so. Mein erster Hund kam aus einem deutschen Tierheim. Er war damals 5 Jahre alt und wurde vom Vetamt seinen Besitzern entzogen. Man wusste nicht viel über seine Vorgeschichte, doch er wurde als "sanfter Riese" beschrieben, der mit allen Hunden und Menschen verträglich ist (Labrador-Doggen-Mix). Ich dachte vor der Anschaffung, dass man einen Hund "retten" und ihm Liebe schenken sollte, weil es ihm ja bisher im Leben so schlecht ging. Und dass die dann besonders dankbar sind und alles toll funktioniert, weil der Hund ja froh ist, dass es ihm nun besser geht.
Ja so war die äußerst naive, aber für einen Ersthundehalter nicht unnormale Vorstellung. Es kam jedoch ganz anders. Schon am dritten Tag zeigte er deutliche Verhaltensänderungen. Andere Hunde fand er blöd und zeigte das auch deutlich. Fremde Menschen, vor allem Männer, hat er auch nicht gemocht. Das Ende vom Lied war, dass es trotz eines spezialiserten Trainers in einem Beißvorfall endete. Er biss meinen Partner ins Gesicht, sodass ich den Notarzt rufen musste. Danach hatten wir beide Angst vor ihm, da es für uns aus heiterem Himmel passierte. Mittlerweile weiß ich, dass es Anzeichen gab, aber als Hundeanfänger hat man, egal wie viel man sich belesen hat, eben doch keine Ahnung....Wir gaben ihn ab und er fand dann ein zu Hause, was viel besser zu ihm passte mit Menschen, die Ahnung hatten.
So muss es nicht enden, keineswegs. Aber bleib bitte realistisch. Du holst dir ein fremdes Tier ins Haus, was unter unbekannten Umständen aufgewachsen ist. Das läuft nicht immer wie im Film ab.
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