Welpe aus dem Auslandstierschutz

  • Bellchen ich möchte kein „Schoßhündchen“ sondern einen Hind mit dem ich zusammen arbeiten kann. Vielleicht ist es die falsche Wahl aber wie ich schon gesagt habe nehme ich es in Kauf das es nicht einfach wird. Trotzdem Dankeschön, ich weis das ihr nur da absage für den Hund sowie mich möchtet. Wenn er dann da ist halte ich euch weiterhin auf den laufen

  • Ich muss ihn auch nicht überall mit hinnehmen

    Wenn es nicht geht und er aber auch nicht alleine bleiben kann, wärst Du denn bereit, Dein Leben da nach ihm zu richten und deutlich weniger unterwegs zu sein? Und stattdessen mit ihm mit dem Auto raus ins Grüne zu fahren, falls er Angst vor Fremden hat o.ä.?


    Ich sage das übrigens nicht um Dich anzuzicken oder so, aber ich finde es einfacher, wenn man auf realistische Szenarien eingestellt ist :nicken:

  • Gut, dann ist von meiner Seite aus alles gesagt. Ich halte mich dann hier raus.


    Viel Erfolg mit dem Lütten!

  • Vorweg: Ich bin kein Tierschutzhund-Experte. Meine Leni ist zwar ein Direktimport aus Ungarn, aber sie war schon sechs Jahre alt, als sie zu mir kam. Ich habe unter anderem auch zwei Katzen, weswegen es mir wichtig war, einen kleinen, „älteren“ und damit auch ruhigeren Hund zu bekommen, den man gut einschätzen kann. Und genau diesen Hund habe ich im Großen und Ganzen auch bekommen. Leni hatte vorher schon einen Besitzer, der allerdings verstorben ist, und sie hat sicherlich mit im Haus gelebt. Sie einzugewöhnen war daher reichlich unkompliziert. Trotzdem hat man schon gemerkt, dass sie ein Landhund war und ihr anfangs sogar der Gang in unseren Dorfkern Stress bereitet hat. Inzwischen kann ich sie auch mit in die nächste Kleinstadt nehmen, wo ich auch arbeite, aber anfangs hätte sie das sicherlich überfordert.

    Nun ist meine Leni kein Vergleich zu einem Junghund, der noch nicht viel kennen gelernt hat. So einen hat sich mein Nachbar zu Pfingsten angeschafft. Ein sechs Monate alter Direktimport aus der Türkei. Ein wunderschönes Tier, aber voller Angst. Die ersten zwei Wochen hat sich die Hündin geweigert, das Haus zu verlassen und hat sich dementsprechend auch nur dort gelöst. Die ersten Spaziergänge waren sehr kurz in sehr reizarmer Umgebung direkt von der Haustür aus. Sie hatte Angst vor Laternen, Mülltonnen, Geräuschen, Hochsitzen, Autos, Menschen… Also eigentlich vor allem. Das hat sich zwar etwas gebessert, sodass inzwischen auch längere Spaziergänge in der Pampa möglich sind, aber die Angst ist immer noch da. Mein Nachbar ist sehr hundeerfahren und macht das richtig gut. Er könnte seine Hündin auch mit zur Arbeit nehmen, die ist keine zwei Minuten Fußweg von seinem Zuhause entfernt. Aber er bekommt die Angstmaus immer noch nicht die Straße runter, weil an deren Ende die Hauptstraße des Dorfes sichtbar ist und die Hündin schreckliche Angst vor den Autos dort hat. Zwei Häuser vor der Arbeitsstelle haut sie die Bremse rein. So einen Hund in der Stadt zu halten, an öffentliche Verkehrsmittel zu gewöhnen und ins Büro zu nehmen, ist… sportlich bis unmöglich.

    Ich will dir deinen Hund nicht ausreden, nur mal aufzeigen, wie es auch laufen kann. Auch ich konnte mir vorher nicht vorstellen, was alles ein Problem sein kann. Sogar meinen Ersthund habe ich anfangs vollkommen überfordert, obwohl er hier aus Deutschland ist, aber halt ne bescheidene Vorgeschichte hat.

    Es sieht immer so normal und leicht aus, wenn man überall in Stadt und Co. Hunde sieht. Dabei ist es schon einiges, was unsere Hunde da leisten müssen. Das merkt man aber erst, wenn man keinen sorgsam aufgezogenen Hund vom Züchter hat.

  • Dir muss bewusst sein, dass die tatsächliche Arbeit mit dem Hund vielleicht 5% eurer gemeinsamen Zeit ausmacht. In den restlichen 95% eures Alltags können dir die Eigenschaften, die der Hund zur genialen Erfüllung seines Jobs mitbringt allerdings total im Weg stehen.


    Das kann bedeuten, dass Hamlet immer an der Leine laufen muss. Das kann bedeuten, dass roundabout 20 Kilo Hund mit voller Wucht in die Leine krachen, wenn es irgendwo einen

    Reiz gibt, dem er nachjagen will. Das kann bedeuten, dass du in diesem Moment Luft für den Hund bist und es eine ganze Weile dauert, bis du überhaupt wieder zu ihm durchdringst. Und dann bist du aus Hundesicht im Zweifelsfall der Blödmann, der den Spaß verhindert. Vielleicht wird er nie frei laufen können.

    Das kann bedeuten, dass Hamlet im Mantrailing total geil darauf ist der Spur zu folgen, egal wie ungeschickt sich der Halter hinten dran anstellt. Diese Zielstrebigkeit beim Durchsetzen der eigenen Interessen zeigt sich aber nicht nur in der Arbeit. Vielleicht ist das Triebziel der Inhalt eures Mülleimers, vielleicht die Katze platt zu machen, vielleicht eine Ausbruchsmöglichkeit zu finden um endlich richtig jagen zu gehen. Ganz ohne die Spaßbremse, die hinten an der Leine hängt. Vielleicht kann der Hund nie mit ins Café oder Busfahren, weil er so viel Trubel nur schlecht aushält. Denn er ist nicht darauf selektiert worden sich in einem städtischen Umfeld nach mitteleuropäischen Maßstäben zurecht zu finden.


    Wenn du damit leben kannst, go for it. Denn dann wird Hamlet bei dir ein wunderbares und erfülltes Leben haben. Denk aber bitte nicht, dass sich Rasseeigenschaften einfach wegtrainieren lassen.

  • Ist dir bewusst, dass der Hund anfangs in etwa 20h Schlaf und Dösen brauchen wird? Und auch später um die 17h?


    Ja, so ein Jäger braucht Irgendwann Auslastung, aber vorallem muss er auch Ruhe kennen lernen und abschalten können.


    Ich hab meinen Vizsla (sehr führerbezogener kooperativer Jagdhund) mit 7mt aus dem Tierschutz bekommen (und der kam aus einer netten aber zu trubligen Familie mit zuwenig Erfahrungen ins Tierheim!) und das erste halbe Jahr konnten wir 3x20 Minuten raus pro Tag. Plusminus immer dieselbe reizarme Strecke - ein Feldweg. Alleine bleiben ging erstmal gar nicht, dann nur in kleinen Schritten weiter. Ausflüge mit Hund? Kaum machbar. Besuch? Mega Aufregung. Ich erinnere mich, dass wir nach einem HALBEN JAHR das erste Mal 3 Stunden an einem See sitzen und baden konnten. Wir haben so manche Träne vergossen, hatten Verbrennungen von der Schleppleine und kein normales Leben mehr. Nun, 2.5 Jahre später ist mein Hund klasse. Ich muss zwar immer noch gut schauen, dass sie ihre 17h Ruhe und dazu entsprechende Auslastung hat, aber ich kann sie mal in ein Restaurant mitnehmen, Ausflüge machen, Seminare besuchen, Camping, Besucher usw. Aber immer mit Blick auf das Mass.


    Ich will dir damit nicht den Hund ausreden und dir auch nicht sagen, dass du es nicht schaffen kannst. Aber wenn du den Hund nimmst, sei dir sicher, dass du bereit bist, dich auf ein Szenario wie oben (oder ähnlich) einstellen kannst. Es muss nicht so kommen. Kann aber! Bei einem solchen Hund musst DU dich sehr anpassen können - sicherlich eine rechte Zeit lang.


    Gute Jagdhundebasics gibts z.B. als

    Webinar auf Dog-ibox.com. Körpersprache findest du da auch. Und einiges zu TS Hunden.


    Beim Mantrailing: ist dir bewusst, dass du dazu ein Auto brauchst? Und es pro Mal ca 2-3h plus Anreise dauern wird? Ansonsten eine geniale Auslastung die gut gemacht wirklich Spass macht.

  • Ein Familien Hund ist fur mich ein Hund mit den man überall mit hinnehmen kann und der egal in welcher Situation ruhig bleibt .

    Nimms mir nicht übel, aber ich fürchte, da machst du es dir - bewusst oder unbewusst - schwerer als nötig.

    Wenn du einen großen, netten Hund möchtest, den du zu nahezu allen Anlässen mitnehmen kannst und mit dem du auch Mantrailing o. Ä. machen kannst, dann wärst du mit dem klassischen Labrador oder einem Kurzhaarcollie besser beraten - wenn die vom Züchter kommen. Denn da weiß man in der Regel, was man vom Hund erwarten kann. Und die kann man genauso wie deinen gewünschten Spezialisten auch auf einen bestimmten Geruch trainieren.

    Warum ist die Wahl denn z. B. nicht auf einen Hund gefallen, der in Deutschland in einem Tierheim ist? Den könntet ihr völlig unverbindlich kennen lernen, oft ist auch was über die Vorgeschichte bekannt, die Pfleger kennen ihren Schützling und können in vielen Fällen genau sagen, ob der Hund zu euch passt oder nicht.


    Bedenke: niemand weiß, welche Reize der Hund in Zypern kennen gelernt hat. Und genau das ist unheimlich wichtig. Ein Hund, der schon von Welpe an (dosiert!!!) verschiedene Dinge kennen lernt, ist später wesentlich entspannter und da ist die Chance auch höher, dass du ihn (passendes Wesen etc vorausgesetzt) überall hin mitnehmen kannst.


    Mein Rüde z. B. ist grundsätzlich ein toller Hund. Im Alltag ruhig, beim Mantrailing mit Feuereifer dabei, er hat Bock auf Arbeit und macht quasi jeden Blödsinn mit, den ich ihm vorschlage. Zuhause ist er DER Kuschelhund schlechthin. Abends kommt er zu mir ins Bett, möchte sich unter der Bettdecke ankuscheln und schnarcht dann glücklich vor sich hin, bis es ihm zu warm wird. Dann rollt er sich neben meinem Kopf oder auf dem Sofa ein und schläft selig durch. Und weckt mich morgens mit charmantem Wachkuscheln.

    Aber ins Restaurant mitnehmen? Mal kurz zum Bäcker mit rein? Besuch ins Haus lassen, während Hund freundlich wedelnd daneben steht? Vergiss es. Das ist mit dem Dicken nicht möglich, der findet fremde Menschen einfach überflüssig. Besonders in geschlossenen Räumen. Draußen außerhalb seines Territoriums (= unsere Nachbarschaft plus Gassiwege) sind sie ihm egal, wenn sie ihn in Ruhe lassen.


    Er kommt aus Rumänien. Wie er aufgewachsen ist, weiß keine Sau. Irgendwann ist er halt im Shelter gelandet, kam mit ca. einem Jahr nach Deutschland, hat dann zwei Jahre mitten in Berlin gelebt und da hat sich dann die Spitze vom Eisberg gezeigt.

    Leinenaggressiv. Sowohl Hunden als auch Menschen gegenüber.

    Besuch wird verbellt und in offensiver Absicht ("Hau ab!") angesprungen. Mittlerweile - er ist nun auch geistig erwachsen - wird Besuch auch mit den Zähnen angegangen.

    Er hat ein Kind (!) ins Gesicht gebissen. Weils sich in seinen Augen zu schnell und damit unberechenbar bewegt hat.

    Auto fahren? Die Hölle auf Erden für ihn. Als ich ihn Anfang 2019 übernommen habe, hat er mir kurz danach den Fahrersitzgurt vom Polo zerbissen - aus Angst.


    Mit so einem Hund muss man nicht nur den eigenen Alltag umplanen. Abgelegene Gassistrecken suchen, viel viel viel trainieren. Damit leben, dass man "der komische Kerl mit dem Aggrohund" ist, weil Hund auch Radfahrer gerne attackieren würde. Beim Gassi immer zu 100% beim Hund sein, wenn der im Freilauf oder an der Flexi ist, weil trotz menschen- und hundeleerer Gegend eben doch mal jemand auftauchen kann.

    So ein Hund erschwert auch die Betreuung. Mal eben einem hundeUNerfahrenen Freund in die Hand drücken? No way. Selbst hundehaltende Freunde von mir trauen sich den Dicken nicht für mehr als einen Tag zu. Und in einer professionellen Hundepension wird es mit so einem Hund dann auch nicht unbedingt einfach. Die meisten bevorzugen "nette" Hunde, die sowohl mit Rüden als auch mit Hündinnen klarkommen. Ich hab bei mehr als 10 Hundepensionen angefragt und nur eine einzige Zusage bekommen.

    Das muss man auch bedenken. Ein netter, einfacher Hund kommt eher in einer normalen Hundepension unter. Oder kann für ein paar Tage auch mal bei Freunden geparkt werden. Oder eben bei den Eltern.


    Ich liebe meinen Terrorkrümel, ich liebe sein "Jekyll and Hyde"-Gedöns. In meinem Alltag, wenn alles seinen gewohnten Lauf nimmt, ist er ein absolutes Goldstück und keiner käme auf die Idee, dass die halbe Portion, die da selig eingerollt auf dem Sofa döst, doch so schwierig sein kann.

    Ich war auch recht unerfahren, als ich ihn übernommen habe. Dachte mir, "püh, Leinenaggression, du beliest dich einfach und dann läuft das schon!". Joa - am Arsch. Der Dicke ist jetzt seit 2,5 Jahren bei mir, Mitte Januar sinds ziemlich genau 3 Jahre. Ich arbeite seit Tag 1 an seinen Problemen - damals noch auf eigene Faust und recht planlos, jetzt hab ich seit Anfang des Jahres die passenden "Werkzeuge". Ein halbes Jahr lang haben wir intensiv mit unserer Hundetrainerin gearbeitet, um die Alltagsprobleme abzuschwächen.


    Und: weißt du, wie viel Zeitaufwand im Mantrailing eigentlich steckt?

    Ich mache mit meinem Dicken (trotz und wegen seiner Probleme) seit Ende 2019 Mantrailing. Erst in der Hundeschule - zum Reinschnuppern. Aber das war Massenabfertigung, innerhalb einer Stunde je Woche kannst du das gar nicht richtig lernen, weil die Trainer auch gar nicht die Details durchsprechen können. Da kommts auf unheimlich viele Feinheiten an. Was sagt dir der Hund gerade? Ist er noch auf der Spur oder geht er einfach irgendeinem Geruch nach? Wann arbeitet der Hund und wann ist's eher Gassi am Arbeitsgeschirr und langer Leine?


    Und gerade bei solchen "Problemhunden" wie meinem ists auch unheimlich wichtig, dass sich die Gruppe, mit der du trainierst, auf deinen Hund einstellen KANN und WILL.

    Mein Rüde hat beim ersten Probetraining im Verein der Versteckperson in den Schuh gebissen, weil sich die Person in den Augen meines Hundes auf bedrohliche Art und Weise bewegt hat. Tatsächlich hat die Person nur den Fuß gehoben, um aus der Schlaufe der Schleppleine zu steigen. Aber: die Leute wussten schon, dass mein Hund "ne Macke" und Probleme mit gewissen Dingen hat. War ok - damals hab ich mich erschrocken, tausendfach entschuldigt und hab felsenfest damit gerechnet, dass ich danach nicht mehr zum Probetraining kommen darf. Heute schmunzeln wir darüber. Auch, weil mein Hund durch das Training mittlerweile um Welten entspannter in solchen Situationen ist.

    Ich weise neue Versteckpersonen heute noch darauf hin, dass mein Hund nicht angefasst, nicht angeschaut, nicht gelobt wird. Nur Futter hinstellen. Wenn ich lobe und das OK gebe, darf die VP auch loben. Früher hätte das meinen Hund massiv verunsichert, heute ist ihm das wurscht und er freut sich einfach, dass er seinen Job gut gemacht hat.


    Mantrailing ist Teamarbeit. Gerade im Verein oder in einer Staffel. Das Mantrailing, das in vielen Hundeschulen angeboten wird, ist als oberflächliche Beschäftigung ok. Aber ein Jagdhund wird sich mit 1x 10 Minuten arbeiten nicht zufrieden geben. Der ist da maximal erst warmgelaufen.

    Ich stehe sonntags ab 9 mit den Kollegen am Treffpunkt, verstecke mich für andere Hunde, laufe bei anderen Teams mit ... der eigene Hunde arbeitet effektiv 2-3x für 5-15 Minuten. Je nach Kenntnisstand, Wetterlage (an heißen Tagen gibts logischerweise keine super langen Trails), Tagesform des Hundes usw. Die "alten Hasen" unserer Gruppe sind dann auch mal länger unterwegs, aber das ist dann nicht die Regel. Das sind meist auch die Hunde, die eh Einsätze laufen.

    Meistens sind wir dann so gegen 14 Uhr fertig. Dann sind die Hunde müde, jeder war mehrfach dran, jeder hatte nach jedem einzelnen Trail eine detaillierte Nachbesprechung. Manchmal sitzen wir dann noch gemütlich bei den Autos rum, trinken mitgebrachten Kaffee und knabbern Kekse, während wir das Training noch mal durchsprechen oder einfach so plaudern.


    Und je nach Verein gibt's dann eben nicht nur Training, sondern man hilft dann eben auch mal bei externen Veranstaltungen als Parkeinweiser, beim Kuchenstand oder als Ersthelfer (natürlich nur mit entsprechender Ausbildung!) aus. Es gibt bei uns vereinsinterne Fortbildungen, die dann auch mal ein ganzes Wochenende dauern.


    Es ist ein sehr zeitaufwendiger Sport. Es gibt auch Wochenenden, da passt mir das Training gar nicht in den Kram, weil die Arbeitswoche schon so anstrengend war.


    Niemand hier will dir etwas Böses. Ich genauso wenig. Die Leute wollen dir nur in aller Deutlichkeit klar machen, dass dein Plan womöglich nicht der beste ist und du dir viele Dinge vermutlich zu einfach vorstellst. Die Leute wollen dich schlicht davor bewahren, sehenden Auges ins Messer zu laufen - weil das weder dir noch dem zukünftigen Hund gut tut.

  • Hallo fleischbarbie

    ich war auch Ersthundehalter und holte einen "Katalog-Hund" aus einem polnischen TH. Arek war 2.5 als er zu uns kam.
    Ich würde es zwar heute nicht mehr so machen - weil ich jetzt weiß was alles "schief" laufen könnte ^^
    Aber trotzdem,
    Arek war/ist ein Traum von Hund - "besser" hätte ich einen Rassewelpen nicht erziehen/sozialisieren können - man stellt sich auf Vieles ein - auf alles nicht.

    Man muss Umdenken, sich anpassen und zusammenwachsen und einen gemeinsamen Alltag finden.


    Ganz so leicht wie bei uns wird es bei euch denke ich nicht - ist einfach dem Alter geschuldet ;)

    Du bist überlegt und refkeltiert - hast dich entschieden und stehst zu deiner Entscheidung.

    Trotz des üblichen Gegenwindes hier im Forum (der schon seine Berechtigung hat) bleibst du "cool" und auf dem Boden.

    Das ist die richtige Einstellung :) Das wird!

    Du hast hier und da vielleicht noch ein paar "Denkfehler" - bzw. unrealistische Erwartungen/Vorstellungen.
    Ist halt als Hundeanfänger so - hatten wir alle (auch wenn sich viele nicht mehr erinnern können oder wollen ^^)
    Aber ich lese die wichtige Einstellung heraus, dass du bereit bist dich anzupassen, umzudenken, einzuschränken - dass du dir Hilfe (u.a. hier) holen wirst usw.
    Du hast Ambitionen (Training auf Geruch, immer dabei usw.) - nimmst die User-Kritik, dass es mit diesem Hund wohl eher unwahrscheinlich was wird, gelassen und reflektiert auf.
    Hut ab dafür!

    Wenn du mit deinem Hund so zusamen lebst wie du hier schreibst, sehe ich kein Problem - ich wünsche euch alles Gute!

    Und gebe zum Schluss den Tip:
    Vergleiche dich nicht mit anderen und - gerade in den ersten gemeinsamen Wochen - habe keine zu hohen "Trainingsziele".
    Training ist erstmal zweitrangig - Bindung aufbauen, eine gemeinsame Kommunikation finden, den Hund verstehen, Bedürfnisse erkennen und erfüllen,
    dem Hund deine Welt zeigen und sie gleichzeitig durch seine Augen sehen.

    Viel Spass mit dem Neuzugang! Es wird spannend, stressig und sicher super toll! =)

  • Zitat

    Ein Familien Hund ist fur mich ein Hund mit den man überall mit hinnehmen kann und der egal in welcher Situation ruhig bleibt . Ich erwarte nicht das er das auch immer ist da er ja auch ein eigenes Denken hat und sich bestimmt auch nicht alles gefallen lassen lasst aber ich glaube ihr versteht was ich meine. Ich möchte halt das er tauglich ist überall mit hi genommen werden zu können. Ich bin gerne unterwegs und bis auf 3-4 Stunden insgesamt (wegen einkaufen) in der Woche Ware er sonst immer bei mir

    Wir haben drei Auslandshunde und das würde mit keinem der drei funktionieren. Fremde Menschen sind doof, laute Geräusche sind doof, fremde Umgebungen sind, sofern es nicht Natur ohne jegliche Menschen ist, absolut doof.

    Gigi würde Busfahren wohl mitmachen, die ist aber auch bei Menschen aufgewachsen, die anderen beiden (wild im Wald geboren und Kettenhund) wären damit absolut überfordert. Wir haben die zwei bald ein Jahr und ich bin mir relativ sicher, dass das auch etwas ist, was sie nie mögen werden. Natürlich können Hunde vieles lernen, aber die beiden sind immer noch panisch wenn viele Menschen um sie herum sind.

    Dein Plan B mit Hundesitter und Betreuung durch Eltern würde hier auch nicht funktionieren. Finden die beiden auch einfach richtig blöd, selbst nach X Treffen werden die Eltern meines Freundes von Trip verbellt und wäre er mit denen alleine würde er wohl auch beißen. Leia ist auch wenig begeistert. Und derartige Geschichten lese ich in unserer Adoptionsgruppe jeden Tag. Viele der Halter haben damit kein Problem und passen sich den Hunden in großem Maße an, bei uns ist es kein Problem, weil wir auch nicht sonderlich sozial sind. Aber viele Hunde werden wieder abgegeben, weil sie sich eben nie an das Leben gewöhnen, dass du dir da vorstellst.

  • ich möchte kein „Schoßhündchen“ sondern einen Hind mit dem ich zusammen arbeiten kann.

    Was meinst du mit "Schoßhündchen" - die Größe?

    Es ist ein Trugschluss, dass kleinere Hunde nicht mit dem Menschen zusammenarbeiten können.


    Und was die Zusammenarbeit angeht: Du hast dir einen Hund ausgesucht, der von der Rasse her sehr eigenständig ist und sehr konsequent seinen eigenen und ganz speziellen Interessen nachgeht. Das soll so sein, und das kann man auch nicht einfach abstellen.

    Wenn man einen Hund möchte, der die intensive Zusammenarbeit mit dem Menschen sucht, sind andere Rassen besser geeignet.


    Und wenn ein Hund ein Begleiter in allen Lebenslagen sein soll, hilft natürlich eine frühe Prägung, das wird euch fehlen.


    Wenn du diesen Hund willst, dann solltest du auch bereit sein, im Fall der Fälle ganz große Abstriche bei deinen Ansprüchen zu machen.


    Du hast sehr hohe Erwartungen an den Hund (überall dabei sein, dabei immer ruhig und entspannt sein, treuer Kamerad, Fremdbetreuung, mit zur Arbeit...), die würde am ehesten ein gut gezogener Begleithund erfüllen (und auch da gäbs als Anfänger einige Holprigkeiten, die gibt es immer), auch die eine oder andere größere Rasse.


    Sei deinem zukünftigen Hund gegenüber fair und schraube deine Erwartungen etwas runter. Das wäre mein Tipp.

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