Welpe aus dem Auslandstierschutz

  • Wahrscheinlich ja eh zu spät, aber gerade für Jagdhunde gibt es gute Vereine die ehrlich vermitteln und vorallem Pflegestellen in DE haben. Hands4paws, Krambambulli, Vizsla in Not, sowas… mit einer Pflegestelle hat man dann jemanden der den Hund besser einschätzen kann, man kann zu Besuch gehen (und gegebenenfalls einen erfahrenen Trainer zum einschätzen helfen mitnehmen).

  • Ach was bei dem Kerl bis heute ein Thema ist, sind Korrekturen. Ich hatte noch nie einen Hund, der da so schwierig ist. Es ist unfassbar schwer die passende 'Staerke' zu finden. Entweder er lacht sich kaputt oder aber (wenns nur n Hauch 'staerker' ist) er bricht ein und stellt jede Mitarbeit komplett ein! Das darf man dann ueber lange Zeit wieder aufbauen.. Heute passiert das nicht mehr, weil wir uns echt gut kennen und er vieles einfach darf, was die anderen nicht duerften (notfalls eben Leine). Aber frueher hatten wir diese Situation 2-3 mal..

  • Ach was bei dem Kerl bis heute ein Thema ist, sind Korrekturen. Ich hatte noch nie einen Hund, der da so schwierig ist. Es ist unfassbar schwer die passende 'Staerke' zu finden. Entweder er lacht sich kaputt oder aber (wenns nur n Hauch 'staerker' ist) er bricht ein und stellt jede Mitarbeit komplett ein!

    Das möchte ich gerne 1000x liken. Das ist nämlich diese Stolperfalle die ich gemeint habe - ist man zu weich zeigt dir der Hund den Stinkefinger, ist man zu hart bricht der Hund zusammen. Und der Grat auf dem man sich dazwischen bewegt ist dünn und tagesformabhängig.

    Wäre die Bracke mein Ersthund hätte ich ihn deswegen schon jetzt versaut. Und auch jetzt greife ich manchmal noch daneben, meistens weil ich einfach zu emotional reagiert habe. Immer kontrolliert sein, sich immer im Griff haben - das habe ich erst beim dritten Hund und nach 6 Jahren so richtig gelernt.

  • Du stellst sehr hohe Ansprüche an einen Hund, der sie aufgrund seiner Prägung und Epigenetik wahrscheinlich niemals erfüllen kann.

    Das bedeutet nicht, dass man einen solchen Hund nicht in sein Leben holen kann - aber dann sollte das völlig unvoreingenommen und ohne jede Erwartungshaltung passieren.

    Es ist ein (leider unter Hundeanfängern sehr verbreiteter) Trugschluss, dass man mit viel Training, harter Arbeit und gaaanz viel Liebe alles möglich machen kann. Ich bin sicher, dass du die besten Absichten hast, und wahrscheinlich ist es auch wirklich schwierig, als Anfänger das mögliche Ausmaß einer genetischen Vorbelastung einzuschätzen. Aber dir schreiben hier viele wirklich kompetente und erfahrene Menschen, deshalb nimm dir bitte noch einmal die Zeit, diese Beiträge in aller Ruhe sacken zu lassen.

    All deine Ansprüche und Erwartungen in ausgerechnet einen solchen Hund zu legen finde ich in höchstem Maße unfair.

  • Da der Entschluß ja wohl feststeht, dass du dir genau diesen Hund zulegen willst, helfen die Tipps, was wohl im Vorfeld zu bedenken wäre jetzt leider nur noch zukünftigen HH die sich das vor der Entscheidung für einen bestimmten Hund überlegen.

    Ich hoffe für dich, dass du mit dem Hund einen 6er im Lotto gewonnen hast und alle Befürchtungen hier wider Erwarten nicht in Erfüllung gehen.

    Versuche aber tatsächlich jetzt schon die rosarote Brille abzusetzen und wirklich alle erdenklichen oder unerdenklichen Horrorszenarien durchzugehen (genügend Möglichkeiten haben dir ja viele HH hier konkret geschrieben), falls die nicht eintreffen, prima, kannst du dich freuen und falls es bei euch doch dicke kommt, bist du vielleicht zumindest gedanklich darauf vorbereitet und fällst nicht aus allen Wolken, wenn es mit dem Hund doch nicht so klappt wie du dir das jetzt so vorstellst.


    Ich bin auch der Meinung so im Prinzip kann mit jedem Hund das "Zusammenleben" klappen, allerdings nicht weil ich den Hund schon "zurechterzogen" bekomme, sondern weil ich im Zweifel auf seine Bedürfnisse eingehe. Das kann dann aber auch massive Einschränkungen/Veränderungen für mich bedeuten und das ist dann tatsächlich der entscheidende Punkt: in wie weit kann ich das (auch finanziell) stemmen, wie sehr kann ich meinen normalen Lebensstil verändern und wie bereit bin ich dazu. Da hat jeder Mensch sicher seine individuelle Grenze und das ist auch ok so.

  • Stimmt, das mit den Korrekturen kenne ich auch. Vespa ist eine absurde Mischung aus Sensibelchen (da war ein Knall, ich geh da jetzt 2 Wochen panisch vorbei, letztes Mal im Auto gab es ein Geräusch beim Pfütze durchfahren und jetzt steig ich nicht mehr ein…), verknüpft rasend schnell und doch ein Panzer in gewissen Momenten. Korrektur ist da echt anspruchsvoll, da sie eben gerne zu leicht oder zu stark ist oder falsch verknüpft wird. In meinem Fall dann halt eher zu leicht und ich versuche mehr über Aternativverhalten aufzubauen. Und das ist „nur“ ein Vizsla mit zuwenig Prägung und Sozialisierung, der gilt als einer der leichtführigsten Jagdhunde neben den Retrievern.

  • Ich muss gestehen, mit einiges an Hundeerfahrung hier, hätte ich keinen nerv auf diese Art Hund gehabt. Und ich hatte hier bereits einen Vizsla Mix und der "kleine" ist auch irgendwas Richtung Pointer/Münsterländer Mix aber wer schon mal einen Bracke ähnlichen Hund erlebt hat mit all seinen "Vorzügen" lässt da die Finger von.


    Wenn du jetzt eher auf dem Land wohnst. Der Hund sich gar nicht so anpassen muss, mit Busfahren, überall dabei sein, Katze, etc. würde ich sagen "go for it denk nur dran evtl. Ist der Hund niemals ableinbar"

    Deine Erwartungen sind für so einen Hund viel zu hoch und das ist nicht böse gemeint nur realistisch. Ich hoffe du hast Glück und der Zwerg ist wiedererwarten gut zu integrieren.

  • Ach was bei dem Kerl bis heute ein Thema ist, sind Korrekturen. Ich hatte noch nie einen Hund, der da so schwierig ist. Es ist unfassbar schwer die passende 'Staerke' zu finden. Entweder er lacht sich kaputt oder aber (wenns nur n Hauch 'staerker' ist) er bricht ein und stellt jede Mitarbeit komplett ein!

    Das ist nämlich diese Stolperfalle die ich gemeint habe - ist man zu weich zeigt dir der Hund den Stinkefinger, ist man zu hart bricht der Hund zusammen. Und der Grat auf dem man sich dazwischen bewegt ist dünn und tagesformabhängig.


    Ja! Tausend Dank! Noch eine Stimme dafür von mir! Und die Jagdhundanteile meiner Hündin sind deutlich gemäßigter bzw. zumindest prozentual geringer, das bedeutet wir sprechen hier "nur" von etwa einem Viertel Dackel und etwa einem Achtel Deutscher Jagdterrier, also schon noch ne ganz andere Nummer als Hamlet.



    Wenn Murmelchen und BurisHand das schon schwer fällt, die beide Expertinnen auf ihrem Gebiet sind und wirklich Ahnung davon haben, wie man mit anspruchsvollen Hunden arbeitet, kannst du dir vielleicht vorstellen, wie krass schwer das für uns Anfängerinnen ist! Meine Hündin ist auch genau so. Es kann passieren, dass ich sie körpersprachlich einschränke und sie fährt zusammen, als hätte ich sie gerade verprügelt, beim nächsten Mal verpasse ich ihr einen gesalzenen Anschiss, weil sie nach mir geschnappt hat und was macht sie? Nachsetzen!


    Sie ist einerseits ultra sensibel für alle meine Stimmungen und kann mit emotionalen Ausbrüchen meinerseits nur sehr schwer umgehen, andererseits ist sie manchmal wie ein Holzklotz zu dem ich gefühlt gar nicht durchdringen kann. Zu meinem Glück ist sie aber auch sehr, sehr fehlertolerant, weswegen das Kind bei uns trotzdem noch nicht in den Brunnen gefallen ist.


    Ich würde dir aus meiner Erfahrung heraus auf jeden Fall raten, dich jetzt schon nach einer*m geeigneten Trainer*in umzusehen und dich von Anfang an begleiten zu lassen. Vielleicht kann dir ja irgendwer hier jemanden empfehlen, falls du uns verraten magst, aus welcher Ecke du ungefähr kommst?

  • Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum es irgendwie ehrenwerter ist, einen Jagdhund aus Zypern in ein Leben zu zwängen, das überhaupt nicht zu ihm passt, als einen Jagdhund aus Deutschland

    Es geht mir nicht darum eine ehrenwerte Aktion zu leisten, sondern wollte ich Hamlet einfach. Die Orga hat auch Tiere in DE, aber als ich auf deren seit egeguckt habe bin ich halt auf Hamlet gestoßen, der ja aus Zypern kommt.

  • Das möchte ich gerne 1000x liken. Das ist nämlich diese Stolperfalle die ich gemeint habe - ist man zu weich zeigt dir der Hund den Stinkefinger, ist man zu hart bricht der Hund zusammen.

    ...und ist man zu hart, ohne dass es eine tragfähige Bindung zwischen Hund und Mensch gibt, hängt er Dir mit Pech in den Knochen.

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