Imponierverhalten - Was ist das? Wie geht man damit um?

  • naja, es ist ja nicht die eigene Gefühlswelt, was man nun als Imponierverhalten empfinden möchte, es gibt ja Definitionen

  • Da hast du recht.


    Wobei die ja nicht so eindeutig zu sein scheinen.

  • Also ist tatsächlich die Begriffslage da ungeklärt? Hiiiilfe… 🤣


    Was mir immer aufgefallen ist bei Freki, ist dass sie beim Wachen immer in Imponierhaltung fiel, wenn sich jemand dem Grundstück näherte. Auch Garmr und Geri zeigen diese Körpersprache. Dabei kann man durch die Hecke-Zaun-Kombination nichts sehen, das heißt diese Körpersprache wird vom „Empfänger“ nicht wahrgenommen. Freki stellte dabei auch immer den Kamm auf, Garmr und Geri tun es (meistens) nicht. Melden tun/taten sie alle eigentlich nur wenn es etwas ungewöhnliches ist (oder sie begrüßen fröhlich wenn es jemand bekanntes und/oder geliebtes ist). Aber die „Imponierhaltung“ tritt unabhängig davon auf.


    Kann es sein, dass „Imponierhaltung“ auch etwas mit der eigenen Stimmung des Hundes zu tun hat? So wie Gänsehaut bei uns, die ja auch aufrichten der Härchen zum sich größer machen bedeutet, bei Gefahr usw. oder insgesamt starken emotionalen Regungen vorkommt? Ist es also vielleicht nicht immer ein absichtlich herbeigeführtes Verhalten, sondern teils auch nur automatisierte Antwort auf bestimmte Reize (so wie das „Kamm aufstellen“)? Wie seht ihr das?

  • Ist ... Imponieren GLEICH Drohen, Angriff oder Vertreiben aus dem Territorium? Weiß da einer was?

    Ich weiß nichts über aktuelle Definitionen im wissenschaftlichen Diskurs aber ich bin der Meinung, dass es gar nicht gleich Drohen sein kann. Imponierverhalten hat sicher eine beachtliche Schnittmenge mit dem Drohverhalten, aber Imponierverhalten tritt auch regelmäßig im Kontext des Paarungsverhaltens dem potentiellen Sexualpartner gegenüber auf und da wäre Drohen in den meisten Fällen kontraproduktiv.

    Doch doch, das "passt" schon. Imponierverhalten wird (unter anderem) definiert als: Verhaltensweisen, die Rivalen abschrecken/vertreiben sollen (also Drohverhalten) und Paarungspartner anziehen sollen (Lockverhalten). Teilweise gleichzeitig!

    Teilweise sind die Verhaltensweisen sehr ähnlich oder identisch. Sich groß und stark/schön machen zum Beispiel.

    Teilweise dient ein Verhalten nur dem Abschrecken.

    Vermutlich gibt es auch imponierende Verhaltensweisen, die nur Locken sollen(?).


    Man kann sich auch auf die eigentliche Wortbedeutung zurückziehen: imponieren = Eindruck machen. Eindrücke können ja positiv oder negativ sein.


    automatisierte Antwort auf bestimmte Reize

    Ich hoffe nicht, dass das da mit reinfällt. Sonst würde man das ganze schwammige Gemassel ja auch noch mit Reflexen und konditioniertem Verhalten mischen. :fear:

  • Ich hoffe es ja auch nicht, aber seit ich hier die Info erhalten habe dass meine schönen Definitionen so nicht stimmen, befürchte ich Schlimmes 🤣 Wobei meine Frage da weniger konditioniertes Verhalten meinte sondern eher angeborenes bzw. mit Emotionen zusammenhängendes. Tatsächlich also mehr in Richtung reflexhaft, aber komplexer als ein bloßer physiologischer Reflex. Mehr so in Richtung der vier Fs (Fight/Flight/Freeze/Flirt) etc.

  • Zitat

    Kann es sein, dass „Imponierhaltung“ auch etwas mit der eigenen Stimmung des Hundes zu tun hat?

    Das würde ich unbedingt bejahen, und ich finde ,hier an meinen beiden tüchtigen Wächtern sieht man das auch ganz gut. Die verfolgen mit dem Blick einen näherkommenden Passanten, und während der sehr souveräne und selbstsichere ältere Schäferhund die Dinge erstmal rundum gelassen sieht und abwartet, baut sich der junge, viel nervösere und unsicherere Terrier schon mal richtig in Imponierpose auf, um im Zweifelsfall richtig loszupöbeln.


  • Was mir immer aufgefallen ist bei Freki, ist dass sie beim Wachen immer in Imponierhaltung fiel, wenn sich jemand dem Grundstück näherte. Auch Garmr und Geri zeigen diese Körpersprache. Dabei kann man durch die Hecke-Zaun-Kombination nichts sehen, das heißt diese Körpersprache wird vom „Empfänger“ nicht wahrgenommen. Freki stellte dabei auch immer den Kamm auf, Garmr und Geri tun es (meistens) nicht. Melden tun/taten sie alle eigentlich nur wenn es etwas ungewöhnliches ist (oder sie begrüßen fröhlich wenn es jemand bekanntes und/oder geliebtes ist). Aber die „Imponierhaltung“ tritt unabhängig davon auf.


    Kann es sein, dass „Imponierhaltung“ auch etwas mit der eigenen Stimmung des Hundes zu tun hat? So wie Gänsehaut bei uns, die ja auch aufrichten der Härchen zum sich größer machen bedeutet, bei Gefahr usw. oder insgesamt starken emotionalen Regungen vorkommt? Ist es also vielleicht nicht immer ein absichtlich herbeigeführtes Verhalten, sondern teils auch nur automatisierte Antwort auf bestimmte Reize (so wie das „Kamm aufstellen“)? Wie seht ihr das?

    Also hier ist es so, dass Lilo wenn sie etwas gruselig findet, automatisch steifer wird, Ohren nach vorne, Rute hoch, Kamm Im Nacken.

    Für mich ist das Fell stellen so eine Art "Unbehagen Barometer". Je mehr und je höher die Haare stehen, umso schissiger oder aufgeregter ist sie ( kommt auf den Kontext an).

    Ist es Wachen, wirkt sie dabei viel ruhiger, konzentrierter, und hat dabei auch noch am Ehesten eine Imponierhaltung.

    Man kann das sehr gut bei ihr beobachten, wenn jemand durchs Treppenhaus läuft und sie hinhorcht, ob das Geräusch jetzt okay ist oder nicht ( also im Gegensatz zu einiger Meinungen, ist sehr wohl einiges an Wach erhalten möglich, ohne ein eigenes Grundstück zu haben, aber ja, ist natürlich nicht das Selbe).

    Ich kann an ihr dann erkennen, ob die Person im Treppenhaus ein Nachbar oder jemand Fremdes ist. Ist es ein Nachbar, verliert sie schnell das Interesse und legt sich wieder hin, oder belässt es bei einem Grollen.

    Ist es jemand Fremdes, kriegt sie nen richtigen Kamm, ihre volle Aufmerksamkeit ist aufs Treppenhaus gerichtet, und sie schlägt kurz an ( maximal Wou Wou Wou, oder lautes Knurren, das war es).


    Auch draußen kann man das beobachten. ZB wenn ich aufm Feld bin, mit ihr alleine bin, und jemand in einiger Entfernung kommt. Oder wenn ich mit ihr irgendwo rum sitze, und sie glaubt ich pass nicht richtig auf.

    Dann stellt sie sich auf, fokussiert sich auf eine Richtung, und wenn ich darauf nicht eingehe, schlägt sie kurz an im typischen Schnauzer-Warngebell ( Wou Wou Wou). Habe ich die Aufmerksamkeit, bzw sie den Eindruck ich regel das, bleibt sie entspannt.



    Für mich ist das allem in allem kein Imponiergehabe, sondern schlicht die Körperspannung/Aufregung die sich breit macht. Man könnte sagen "Die innere Alarmanlage meldet sich zu Wort".


    In der Wohnung natürlich - klar, in nem Garten würde das schon Sinn machen,, Leute, uffpasse! Meine! Verzieht euch! ", bzw diese Message mittels Körpersprache untermauern.


    Etwas das ich faszinierend finde, und wo ich mich mit Lilo erstmal einfuchsen musste, war halt wirklich, dass nicht jeder Hund wenn er Angst hat oder unsicher wird, gleich den Schwanz einzieht, und dass Haare stellen nix anderes ist als Gänsehaut.

    Ich hab damals gedacht, sie würde das bewusst tun um sich groß zu machen, dabei war das ( also das Kamm stellen und direkte laut werden) nix Anderes als,, Mimimi, ich hab Schiss! ".

    Also, dass die Körpersprache vom Schnauz da so ganz anders ist, als vom Westie.

    Bei Lilo isses so, dass sehr viel nonverbal passiert, und sie den Rückwärtsgang nicht besitzt.

    Susi dagegen, untermalt beinahe alles mit Lauten, kann keinen Kamm stellen, und rennt auch durchaus einfach mal weg wenn etwas zu viel ist/ihr Angst macht.



    Wobei mir grade zum Imponierverhalten und Hündinnen einfällt :

    Damals hatten wir eine andere Westie Hündin im selben Haus. Wir haben regelmäßig mal auf sie aufgepasst.

    Im Nachhinein fällt mir auf, dass Susi dieser Hündin ggü quasi ein Ähnliches Verhalten gezeigt hatte, wie in dem Goldi/Schäfi Video.

    Das war eindeutig territorial motiviert, denn auf unseren Gassi Runden war da alles problemlos. Die andere Hündin war deutlich älter als sie, und gesundheitlich schwächer.

    Tragen die Beiden im selben Haus, oder im Garten aufeinander, hat sich Susi aufgebaut, Rute hoch, Kopf hoch, Blick starr, ab zur Omi, und diese regelrecht bedrängt und in ihrem Aktionsradius stark eingeschränkt.

    Jetzt wo ich so drüber nachdenke, könnte das doch ein Beispiel für Imponieren unter Hündinnen sein oder?

    Es war kein richtiges Drohen, es gab keine Kloppereien, aber man spürt dicke Luft, und dass es kippen konnte.

    Aus verschiedenen Gründen, hab ich das damals immer unterbrochen. War die Andere Hündin im Garten, musste Susi Abstand halten und warten bis die ältere Hündin wieder drinnen ist.

    Innerhalb des Hauses, durften sie nicht aufeinander treffen.

    Beim Gassi war es super easy mit Beiden. Da wurde nix eingeschränkt, beide Hunde konnten frei laufen, und wenn ein anderer Hund angerannt kam, hat Susi diesen eindrucksvoll verscheucht. ( erinnere mich da an einen Labbi Rüden der mit fettem Stöckchen in der Schnauze angetrabt kam - Susi hat sich vor die Omi gestellt, den Rüden angezickt, dieser blieb stehen, ließ sein Stöckchen fallen, und trabte zurück zu Herrchen)


    Und das ist auch so ein großer Unterschied zwischen Susi und Lilo - Bei Susi weiß ich, dass sie erstmal körperlich bedrängen würde. Bei Lilo dagegen, gehe ich davon aus, dass es gleich kracht.

    Ich lasse sie trotzdem markieren, aber wie gesagt - Sie kann nen Großteil der Hunde ohnehin nicht leiden, da machts keinen Unterschied ob da nochmal Stress wegen ner Territorialen Nummer dazu kommt, oder ob es ne Hündin oder Bulldogge ist. Der Radius ist ohnehin sehr klein.

  • Etwas das ich faszinierend finde, und wo ich mich mit Lilo erstmal einfuchsen musste, war halt wirklich, dass nicht jeder Hund wenn er Angst hat oder unsicher wird, gleich den Schwanz einzieht, und dass Haare stellen nix anderes ist als Gänsehaut.

    Ich hab damals gedacht, sie würde das bewusst tun um sich groß zu machen, dabei war das ( also das Kamm stellen und direkte laut werden) nix Anderes als,, Mimimi, ich hab Schiss! ".

    Ich habe vorhin noch Norman Mro. in einem Podcast gehört, der sagt, dass es kaum - fast keine Hunde gibt, die aus Angst nach vorne gehen.... für die Halter ist dies nur angenehmer zu denken, als dass ihr Hund ein pöbelndes Arsch ist.

  • Ich würde ja zu gern denken dass ein Hund der im Dunkeln nen Mülleimer anpflaumt, oder Tagsüber nen Fußball, es aus Arschigkeit tut ( geb offen zu, das Schnauz is manchmal echt ein Biest :p ) , aber es macht mir irgendwie keinen Sinn ^^


    Oder bezieht sich die Aussage auf weiter gehen als Pöbeln?

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