Imponierverhalten - Was ist das? Wie geht man damit um?

  • Ich würde ja zu gern denken dass ein Hund der im Dunkeln nen Mülleimer anpflaumt, oder Tagsüber nen Fußball, es aus Arschigkeit tut ( geb offen zu, das Schnauz is manchmal echt ein Biest :p ) , aber es macht mir irgendwie keinen Sinn ^^


    Oder bezieht sich die Aussage auf weiter gehen als Pöbeln?

    Normen Mrozinski – Hinter den Kulissen der Hundetrainer:innen #9
    Folge 36: In unserer Rubrik „Hinter den Kulissen der Hundetrainer:innen“ spricht Merle mit unterschiedlichen Hundetrainer:innen über ihre persönliche…
    tardisandfriends.de


    Ich hab da jetzt nicht sooooo genau zugehört, weil das so völlig fernab meiner Lebensrealität ist, sorry

  • Der Podcast mit dem Typen von den „Höllenhunden“?… Also dem Hundetrainer und Hobbyschäfer (mega cool) und gescheiterten Sozialpädagogen (allerdings aus meiner Sicht doch noch als solcher erfolgreich - denn Hundetrainertum ist angewandte Sozialpädagogik, trainiert man ja doch am Ende die Menschen…)? Wäre ehrlich gesagt auch nicht meine Welt. Wissenschaftlich Neues sagt er jedenfalls so gar nicht aus.

  • Wissenschaftlich Neues sagt er jedenfalls so gar nicht aus

    Ich finde das tatsächlich zum Teil gar nicht immer so wichtig, sondern finde es teilweise spannend, wenn ich 10 Jahre die gleiche Aussage, in einem völlig anderen Licht oder Kontext sehen kann, weil bei mir unheimlich viel Erfahrung dazu gekommen ist.

    Und dann tatsächlich Dinge, die ich vor 10 Jahren noch als mega wichtig für meine Hundehaltung genommen habe, es heute dann tatsächlich einfach nicht mehr sind.

  • Heute hab ich mal etwas Imponierverhalten gesehen und in dem Fall auch laufen lassen, weil es in einem Kontext war, in dem ich meinen Kerls das Imponieren nicht verbiete.

    Wir haben einen neuen Fundhund auf dem Tierhof, erwachsener, intakter Foxterriermix. Als er den am Zwingergitter kennen gelernt hat, hat sich der Teenie nach und nach etwas breiter hingestellt, ein bisschen aufgeplüscht und die Rute hoch erhoben. Das war im Verlauf der Unterhaltung zwischen den beiden Rüden entstanden und der Terrier hatte vorher offenbar gesagt: "Was willst du, du Kleinkind, du bist nix und du kannst nix." Gut, da hat Picard halt erklärt, dass er eben kein Baby mehr ist sondern jemand, den man ernst nehmen sollte.

    Terrier hat's akzeptiert und die zwei haben sich total nett und unaufgeregt am Gitter beschnuppert.

    Da ich vermutlich mit dem Hund arbeiten werde und die Jungs ihn jetzt öfter sehen, habe ich Picard seinen Standpunkt klarmachen lassen. Draußen bei Zufallsgegegnungen gibt's so was nicht.

  • Hi,

    unser Hund kam mit Sicherheit schon als Hausmeisteranwärter auf die Welt, und wer die Welt kontrollieren und entsprechend massregeln möchte, muss ein eigenes Kommunikationssystem einschliesslich Drohgebährden auf der Reihe haben, sonst können eigene Wünsche nicht zielgerichtet kommuniziert werden. Dabei ist Sino absolut ehrlich, er blufft nicht. Das heisst wenn er denn dürfte und die Situation gäbe es her, würde er auch nach vorne gehen, wenn er von einem anderen gereizt würde.

    Darf er aber nicht. D.h. spätestens wenn der Kopf gehoben bleibt wenn ein andere Rüde erscheint ist er immer an der Leine.

    In dieser Situation ist das alles noch sehr niederschwellig. Bekommt Sino dann nach einem Schau ein Leckerchen hat er die aggressionsstiftende Situation zumeist schon wieder vergessen, es sei denn es kommen Bellgeräusche von links oder rechts.

    Aber auch dann komme ich noch mit einem Schau weiter, wenn auch eindringlicher.


    Das Imponieren selbst finde ich eigentlich völlig in Ordnung, die meiste Hunde verstehen das und richten sich selbst danach ein.

    Im Nachteil sind natürlich Tiere, die eine anständige Hundekommunikation nicht gelernt haben.


    Sehr beeindruckend finde ich Rüden, die ein Imponieren gar nicht nötig haben. Die sind völlig soverän.

    Ich hab dann mal gesehen wie ein " imponierender Kläffer" ein solches Tier wirklich körperlich anging, und innerhalb von 1,5 Sekunden hilflos auf dem Rücken lag und gar nicht wusste was geschehen ist. Ohne jede Verletzung, einfach so.

    Und der andere ging dann einfach völlig emotionslos.


    Das sind echte Alphas. Sino ist halt Hausmeister, die sind zumeist nicht unbewegt. Wünschen würd ichs mir aber manchmal schon, dass er Imponieren anderer gelassener sehen könnte. Aber gewöhnt haben wir uns schn dran.


    LG


    Mikkki

  • Sehr beeindruckend finde ich Rüden, die ein Imponieren gar nicht nötig haben. Die sind völlig soverän.

    Ich hab dann mal gesehen wie ein " imponierender Kläffer" ein solches Tier wirklich körperlich anging, und innerhalb von 1,5 Sekunden hilflos auf dem Rücken lag und gar nicht wusste was geschehen ist. Ohne jede Verletzung, einfach so.

    Und der andere ging dann einfach völlig emotionslos.

    So ein Erlebnis hatte Sancho auch mal. Das war noch damals in seiner pubertären Pöbelphase. Er hat einen Nachbarsrüden immer an der Leine schön auf die Ferne verbellt. Der hat dann die erste Gelegenheit genutzt seinem Herrchen auszubüxen und Sancho so schnell auf den Rücken gedreht, wie ich und er gar nicht gucken konnten. Herrchen kam dann schnell und hat ihn abgepflückt. Das hat ihn so beeindruckt, dass er den danach nie mehr angebrüllt hat.

  • Hi,

    FrekisSchwester :Nein Sino ist an keiner Stelle unsicher. Er sucht es sich aus so zu sein. Das heisst er imponiert absichtlich und mit Willen.

    Stell Dir das so vor wie 2 Boxkämpfer vor dem Kampf im Ring. Sie machen auf individuelle Art auf sich aufmerksam. Aggressiv, laut , oder konzentriert überlegen, hektisch, die ganze Bandbreite halt.

    Und ganz soverän ist ja nur meine persönliche Wertung. Ob ein Hund den Ausdruck soverän für sich selbst überhaupt kennt, glaub ich eher nicht. Jeder hat seinen Charakter, aber ob unsere Hunde dies wissen , ich bezweifle es.

    Sino fühlt sich zumeist stark und überlegen, deshalb imponiert er. Er macht das allerdings auch bei Rottweilerrüden, Ridges, oder Dobermännern. Da kann er froh sein, dass ich ihn nie hinlasse. Da würde er locker den Kürzeren ziehen, wie man so sagt.

    Manchmal sind da unsere Lieblinge nicht die hellsten Kerzen auf dem Kuchen.


    LG


    Mikkki

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