Imponierverhalten - Was ist das? Wie geht man damit um?

  • FrekisSchwester Hast du da mal eine Quelle zu den Definitionen? Es gibt natürlich unterschiedlich aggressive Formen des Drohens, eine Abgrenzung zum Imponierverhalten kenne ich nicht. Stärke wird demonstriert (oder vorgegaukelt). Ich drohe/imponiere dir, weil ich nicht wirklich kämpfen will. Wenn ich wirklich kämpfen will, greife ich an. Da schwäche ich mich nicht selbst und meinen Angriff, indem ich den vorher ankündige.

    Klar! Hier:


    Feddersen-Petersen, Dorit: Hundepsychologie, 2003. S.110 ff. Hoffe es hilft 😊


    Ich könnte auch weitere verhaltensbiologische Definitionen dafür raussuchen. Aber ich finde Dr. Feddersen-Petersen beschreibt es echt gut. Auch was es für Verhaltensweisen beim Imponieren gibt.

  • Der Artikel oder die Website wo dein Gesamtzitat herkommt, magst du den/die verlinken? 😍👍🏻

  • Ich hätte ihn aber vorher versucht, rauszuholen, wäre einfach fröhlich klatschend und rufend weitergelaufen, so dass er nachkommen kann, ohne sein Gesicht zu verlieren und gehofft, dass das gutgeht.

    Ich würde immer versuchen so eine Situation zu verhindern.


    Aber zum Zeitpunkt, zu dem der Schäferhund dem Golden verbietet sich zu bewegen? Würde ich den Golden (wäre es meiner) garantiert nicht dazu animieren, zu mir zu kommen - und damit gegen die "Auflagen" des Schäferhunds zu verstoßen.


    Hätte sich der Golden durch einen Rückruf bewegt (auch weg vom Schäferhund), hätte der ausgelöst. Dann hätte mein Hund einen Angriff von hinten UND ich hätte ihn in die Situation gebracht.


    Aus Sicht der Halter des bedrohten Hundes ist "Nichts-Tun" die beste Alternative. Es kann ja ohne Gerangel abgehen (wie es in der Situation auch geschieht). Eskaliert es dennoch, war mein Rückruf zumindest nicht der Auslöser.


    Ob der Schäferhund in so einer Situation gerufen werden sollte, ob scharf ob er beruhigend... Hängt wahrscheinlich vom Hund, vom Halter, vom Gehorsam des Hundes und der Mondphase ab. Denn auch hier könnte der (versuchte) Abruf der Funken sein.

  • Ja, kann auslösen, richtig. Meiner wäre da z.B. so einer der nachsetzt, aber daraus ist nie etwas Ernsthaftes entstanden. Das ist dann eher so ein " Jaaaa...hau mal lieber schnell ab! Weißte Bescheid...".

    Muss aber auch nicht und immerhin hätte da eine Chance bestanden, das ganze aufzulösen. Im Prinzip hängt das immer alles vom Hund ab! Sancho wäre da garantiert nicht so deeskalativ gewesen, sondern hätte selbst ausgelöst, aber Null Chance gegen einen Schäfi gehabt. Also wäre Nichtstun für mich da auch keine gute Alternative und mit dem von mir Beschriebenen fahre ich ganz gut. Einfach locker flockig weitergehen.

    Solche Situationen sind ja schon öfters im Forum diskutiert worden und da gibt es wohl wieder nicht die eine Lösung die immer für alle passt.

  • Ich bin mir nicht sicher...


    Ich kann mir vorstellen, dass das permanente verbieten von Imponierverhalten oder auch Droh- und Abwehrverhalten (so à la Helikopter Hundehalter, nein du darfst nicht "böse" sein, und ich regle alles) zu Problemen in der innerartlichen Kommunikation führen kann


    (Was für ein Satz.... :D )


    Beispiel Hündinnen, die sich einfach nicht gegen Rüden durchsetzen können. Also eher gleich "aufgeben", so ähnlich wie "Opferrolle".


    (Ich meine jetzt nicht die super mega extrem krass aufdringlichen Kerle.)


    Wenn die nie drohen dürfen, und auch immer alles geregelt bekommen, können sie es auch nicht.


    Oder ist das zu "plakativ" ?

  • Im Prinzip hängt das immer alles vom Hund ab! Sancho wäre da garantiert nicht so deeskalativ gewesen, sondern hätte selbst ausgelöst, aber Null Chance gegen einen Schäfi gehab

    Vielleicht vom Hund und eben auch der eigenen Einstellung.


    (Immer aus Perspektive des Golden-Halters gesprochen).


    Mein Hund ist in dieser blöden Situation. Vielleicht geht es ja gut aus (du sagst, bei deinem eher unwahrscheinlich) - aber zumindest gibt es ja die Hoffnung dass es sich so auflöst wie im Video.


    Rufe ich jetzt meinen Hund, bringe ich den zuerst in den Konflikt (mir oder dem Schäferhund zu gehorchen). Mal angekommen, er folgt mir: Dann löst der Schäferhund aus - und mein Hund weiß ganz genau, dass er den Angriff von hinten nur erlebt, weil er ja auf mich gehört hat. Das will ich nicht.


    Aber noch mal: Ich würde immer versuchen so etwas gar nicht entstehen zu lassen. Und ich würde auch in keinem Szenario (du rufst den Hund ab, ich rufe ihn nicht ab) in dem es dann doch knallt, ernsthafte Verletzungen befürchten. Das ist nämlich tatsächlich auch meine Erfahrung (zumindest bei Rüden, ich weiß nicht, ob Hündinnen da evtl. anders ticken): Wenn sich ein Kampf nach solchem Verhalten ergibt - dann ist es laut. Und im Worst-Case hat einer ne Schramme.

  • Aber noch mal: Ich würde immer versuchen so etwas gar nicht entstehen zu lassen. Und ich würde auch in keinem Szenario (du rufst den Hund ab, ich rufe ihn nicht ab) in dem es dann doch knallt, ernsthafte Verletzungen befürchten. Das ist nämlich tatsächlich auch meine Erfahrung (zumindest bei Rüden, ich weiß nicht, ob Hündinnen da evtl. anders ticken): Wenn sich ein Kampf nach solchem Verhalten ergibt - dann ist es laut. Und im Worst-Case hat einer ne Schramme.

    Klar versucht man sowas zu vermeiden und ich gehe solchen Hundetypen möglichst aus dem Weg.

    Ich finde das Szenario, dass einer ernsthaft angreift, wenn der andere sich schon entfernt, unwahrscheinlich und hab das auch bisher nie erlebt. Bei uns klappt das so am besten. Kann natürlich nur von mir und meinem Hund sprechen (und da auch nur von dem einen, da Ersthundehalterin).

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