Tierärztin sagt, ich soll die Ernährung radikal umstellen - ist das noch normal?
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Hallo zusammen,
ich bin gerade sehr verunsichert, was ich meinem Hund überhaupt noch zum Fressen geben soll. Seit ich ihn habe, sagt mir in Ernährungs- und Erziehungsfragen ohnehin jeder etwas anderes. Es ist mir unerklärlich, warum man so viele unterschiedliche Auskünfte zur Ernährung bekommt. Mir kommt es so vor, dass es in diesem Bereich keine Tatsachen, sondern lediglich Meinungen gibt. Daher schreibe ich diesen Beitrag auch bewusst auf die Gefahr hin, dass ich am Ende genauso schlau bin, wie bisher. Aber ich muss jetzt einfach mal meine Situation schildern und meinen Frust darüber loswerden. Wenn das so weitergeht, höre ich bald auf niemanden mehr und erziehe meinen Hund nach Bauchgefühl.
In einem anderen Beitrag hatte ich schon einmal angedeutet, dass unsere Tierärztin etwas ... sagen wir, speziell ist. Dennoch waren wir kürzlich wieder da, weil unser Welpe seit wenigen Tagen breiigen Kot hat und häufig und in kurzen Zeitabständen pinkelt (auch im Haus, was er lange nicht getan hat). Und dann hat er sich heute übergeben und dabei eine richtige Suppe hervorgeholt - nicht nur so ein paar einzelne Bröckchen. Das war schließlich auch der Auslöser für den Arztbesuch.
Was mir auffällt: seit einigen Tagen frisst Cooper häufig mal Gras. Auch dazu habe ich verschiedene Auskünfte erhalten. Unsere Züchterin (mit der wir regelmäßig über die Entwicklung unseres Coopers im Austausch sind) und die Trainerin aus der Hundeschule sagen, das sei normal. Die Tierärztin sagt, das wäre ein klares Zeichen für einen kaputten Magen, weil sich der Hund durch das Gras bewusst zum Erbrechen bringen will. Dazu kommt allerdings, dass er manchmal auch blanke Erde frisst. Was ich dann schon komisch finde.
Der Tierärztin zufolge haben wir den Hund durch die Ernährung krank gemacht. Trockenfutter und sämtliche Leckeri sowie Kauspielzeug sind laut ihrer Aussage "Gift für den Hundemagen und eine reine Werbemasche der Futtermittelindustrie". Ich habe aber schon von mehreren Hundehaltern gehört, dass sie ausschließlich trocken füttern. Wir verwenden auch extra ein Futter mit rund 70 Prozent Fleischanteil. Das hat mir mein Bruder empfohlen, der seinen Labrador seit Jahren damit füttert. Laut Tierärtztin sollten wir dem Hund aber ausschließlich Nassfutter geben, dann würden sich seine Magenprobleme lösen - dabei spiele es auch keine Rolle, ob es das billige Futter vom Discounter oder ein Markenprodukt ist. Hauptsache nass soll es sein.
Leckerli seien auch kein Mittel zur Belohnung, sagt sie. Dazu hat sie folgenden Vergleich angeführt: "Das wäre, als würde man einem Kleinkind jedesmal Gummibärchen geben, wenn es brav war". Dann folgte eine Schimpftirade auf Martin Rütter und weitere "Hunde-Influencer". Eine Alternative zum Leckerlie hat sie allerdings nicht genannt. Dazu muss ich aber sagen, dass wir unseren Hund nicht ausschließlich durch Leckerlies belohnen. Auch Streicheln und Spielen nutzen wir als Belohnung und wechseln ab.
Seit einiger Zeit bekommt unser Welpe auch ab und an ein Stück Apfel. Habe von mehreren Seiten gehört, dass er den verträgt und der Apfel für den Hund gesund sei. Die Tierärztin meinte jetzt aber, Hunde könnten Äpfel nicht verdauen und ich soll das lassen. Dabei habe ich in mehreren Ratgebern das Gegenteil gelesen (nur bei den Kernen soll es demnach Probleme geben). Ein guter Freund von mir hatte bis vor einigen Jahren mehrere Huskies. Die haben auch Orangen geliebt.
Auf jeden Fall hat sich die Ärztin dann in der Praxis aber gut um ihn gekümmert. Der Kleine hat erst einmal eine Spritze erhalten und für die nächsten Tage Novalgin-Tropfen sowie TSO20 Tabletten. Die sollen den Magen wieder auf Vordermann bringen.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ich Cooper grundsätzlich falsch ernähre und sämtliche Ratgeber (ob im Internet oder in Buchform) nur Falschinformationen enthalten. Demnach müsste ja ein Großteil der Hunde hierzulande an chronischen Magenproblemen leiden. Irgendwann müssten das ja die Hundehalter durchschauen und dann würde niemand mehr bei Fressnapf, Futterhaus und Co. einkaufen. Daher kann ich diese extreme Haltung gegen modernes Hundefutter nicht nachvollziehen.
Unser Kleiner ist ja auch nicht dauerhaft krank. Er ist jetzt 12 Wochen alt und diese Magenprobleme sind die erste wirkliche Erkrankung, die ich bei ihm registriere. Langsam frage ich mich, ob es unter den Tierärzten und -haltern eine Art Querdenkerszene gibt, die irgendwelche extremen Ernährungsphilosophien verfolgt und die gesamte Heimtierbranche verteufelt.
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Hi
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Trockenfutter und sämtliche Leckeri sowie Kauspielzeug sind laut ihrer Aussage "Gift für den Hundemagen und eine reine Werbemasche der Futtermittelindustrie".
Das ist Blödsinn.
Tierärzte sind oft keine Futterexperten - aber die Meinung ist so abseitig, dass ich tatsächlich überlegen würde, ob das der richtige Ort für mich ist.
Zum Futter: Ein gutes Futter ist eines, das dein Hund verträgt und gerne frisst. Wenn dein Hund es verträgt würde ich tatsächlich Junghund-Futter füttern, das gibt es bei fast allen Marken. Ist das Futter als "Alleinfutter" deklariert und verträgt es dein Hund? Prima. Ihr habt euer Futter gefunden. Es ist wirklich nicht komplizierter.
Welpen können mal Magen-Darm haben - das bedeutet nicht, dass sie ihr Futter nicht vertragen und wäre kein Grund für mich, das Futter zu wechseln.
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ein Welpe/Junghund frisst wahrscheinlich eher Gras und Erde wenn er Probleme mit der Verdauung hat, könnte auch ein Fremdkörper sein, oder ähnliches. Aber bei so einer Aussage vom TA würde ich wechseln. Futter sollte schon guter Qualität sein für den Hund und alles zu verteufeln zeigt mir nur eine relative Engstirnigkeit. Ich würde zusehen, dass der Kleine geröngt wird ggf mit Kontrastmittel, Kotprobe abliefern auch wenn es recht dünn sein mag, Temperatur kontrollieren. Wären meine ersten Ansatzpunkte und ein Blutbild erstellen lassen.
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Tierarzt wechseln und den Hund erstmal wieder exakt so füttern, wie er beim Züchter gefüttert wurde.
Was hat der Hunde denn beim Züchter bekommen?
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Huch, da würd ich schleunigst den TA wechseln.
Ich weiss, wie nervenzehrend es sein kann, wenn der junge Hund immer wieder mit breiigem Kot und Durchfall zu kämpfen hat. Wir hatten das auch, sehr lange. (Hat sich gottseidank verwachsen und dann komplett erledigt, seit ich barfe)
Also ich würd folgendermassen vorgehen:
- Kot untersuchen lassen (auch Giardien)
- Auf den Tagesablaf achten (die Beschwerden können auch durch Stress entstehen). Wie viele Stunden schläft und ruht Cooper?
- Nur ein Futter füttern, ich würde "sensitive" bevorzugen. Über einen längeren Zeitraum, auch wenn der Kot bereits besser würde nach einigen Tagen. Ob Nass oder Trocken entscheidest du resp. kommt darauf an, was dem Hund besser bekommt. (Nassfutter geht hier z.B. auch heute noch nicht. Vermutlich wegen der Gelier- und Konservierungsstoffe). Bei uns hat damals in der heftigsten Phase Select Gold und Josera sensitive gut geklappt.
- Leckerli und Kauartikel würd ich momentan weglassen. Nicht weil schädlich, sondern weil evt. in der momentanen Phase des Hundes einfach zu viel durcheinander.
Und ja, aus einem Apfelschnitz am Stück kann der Hund keine Vitamine oder ähnliches ziehen. Aber als Leckerli geht es ja nicht darum.
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Tatsächlich verdaut ein Hund Obst und Gemüse schlecht. Der Darmtrakt ist zu kurz, um das bis zum Ende aufzuspalten. Brei klappt da besser. Der Hund einer Kollegin bekam oft eine Möhre zum knabbern. Die machte Spaß und aktivierte das Belohunugszentrum, aber Mehrwert im Körper hatte sie so im Ganzen eher nicht. Beim Rohfüttern bekommen Hunde auch Obst und Gemüse, aber eben zerkleinert.
Ansonsten ist der Rest echt Blödsinn. Nassfutter egal welches? Also gutes Trofu ist definitiv besser als Discounter Nassfutter, das nur aus tierischen Nebenerzeugnissen besteht. Qualität erkennst du hinten an den Etiketten der Inhaltsstoffe. Je detaillierter aufgeschlüsselt und je näher man auf 100% Inhalt kommt, desto besser (meistens). Aber egal wie gut, vertragen muss es der Hund trotzdem.
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Dein Hund ist 12 Wochen alt, gibst du kein Welpenfutter?
Was hat er denn vorher bekommen?
Wann ist er das letzte Mal entwurmt worden?
Und jetzt bekommt er tatsächlich Novalgin?
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Das stimmt schon, dass Ernährung eine Glaubensfrage ist... es gibt auf jeden Fall verschiedene Wege, seinen Hund gesund zu ernähren. Vertragen muss er es.
Wichtig ist, zu schauen, warum dein Hund krank ist. War die Verdauung immer gut und dann kamen plötzlich die Probleme? Hat er einen Infekt?
Was hat er denn beim Züchter bekommen, was fütterst du?
Dass der Hund viel trinkt, wenn er Durchfall hat, ist ja erst mal gut. Mein Weg wäre vermutlich, erst mal Schonkost zu geben. Gekochtes Hühnchen und ganz weich gekochten Reis dazu z.B.
Grundsätzlich würde ich den TA wechseln, wenn ich mich da nicht wohl fühle. Egal, warum.
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Beim Grasfressen kommt es drauf an: hektisches, anfallartiges Grasfressen spricht meiner Meinung nach für Übelkeit oder sonst ein akutes körperliches Problem.
Aber wenn ein Hund generell gerne Gras frisst und man keine Ursache ausfindig machen kann, dann würde ich das unter "Marotte" verbuchen.
Katzen machen das auch, angeblich, weil sie durch Erbrechen Haarballen loswerden wollen. Das machen die aber auch ohne Gras. Die knabbern auch gerne an anderen Pflanzen, Schnüren oder ähnlichen Dingen herum.
In Sachen Erziehung und Futterbelohnung würd ich deiner TÄ zustimmen, aber das ist halt Ansichtssache.
Demnach müsste ja ein Großteil der Hunde hierzulande an chronischen Magenproblemen leiden. Irgendwann müssten das ja die Hundehalter durchschauen und dann würde niemand mehr bei Fressnapf, Futterhaus und Co. einkaufen.
Da bin ich nicht so optimistisch. Denn der Mensch ist bequem und folgt der Masse. Und die irrt sich schließlich nicht.
ZitatSeit einiger Zeit bekommt unser Welpe auch ab und an ein Stück Apfel. Habe von mehreren Seiten gehört, dass er den verträgt und der Apfel für den Hund gesund sei. Die Tierärztin meinte jetzt aber, Hunde könnten Äpfel nicht verdauen und ich soll das lassen.
Apfelstückchen vertragen Hunde durchaus.
Auch die meisten anderen Lebensmittel eignen sich für Hunde. Ich finde es das beste überhaupt, einfach für sich zu kochen und dem Hund ungefähr das gleiche zu geben - nur mit mehr Fleisch und einem entsprechenden Zusatz.
Jahrtausendelang haben Hunde von dem gelebt, was vom Tisch abgegeben wurde (und waren früher wahrscheinlich gesünder als es die heutigen Hunde sind).
Seit ein paar Jahrzehnten gilt das als ungesund, warum? Weil die Werbung der Futterhersteller ganze Arbeit geleistet hat. Als ob die sich für die Gesundheit der Hunde interessieren würden! Wenn die eins können, dann ist es Marketing. Die wollen nicht, dass ihr unabhängig seid, damit ihr ihnen schön brav das Konto füllt.
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