Bitte Objektive Meinungen! (Hund + Baby)

  • Hey ihr Lieben!


    Ich hatte hier bereits einmal nach Erfahrungen gefragt, da mein Hund vor kurzem eingeschläfert werden musste und ich mit 3 Monate jungem Baby nicht so recht einschätzen konnte wann der "richtige Zeitpunkt" für einen Hund ist.


    Kurzer zu mir:

    Hundeerfahrung vorhanden mit unverträglichem (mit Beschädigingsabsicht) unsicheren Tierschutz Schäferhund-Doggen-Mix (fast 10 Jahre an meiner Seite). Sowie viele Hunde mit Macken kennengelernt und eine Hündin von Welpenalter an 2 Jahre aufgezogen und sozialisiert + Grundgehorsam beigebracht.


    Zum Umfeld:

    Baby 3 Monate alt, Freund bringt sich mit ein, hat aber keine wirkliche Erfahrung und vertraut mir.


    Zu dem Hund um den es geht:

    2 Jährige altdeutsche Schäferhündin, springt Besucher an, teilweise abrufbar, Leinenpöbler und Leinenführigkeit nicht immer gegeben. In Hundegruppen (Betreuung zb) wohl nicht verträglich aber im Freilauf ohne Leine unbedenklich. Aktuelle Besitzerin ist eine Bekannte die überfordert ist (Kind, Arbeit, Studium, seit einer Weile Klinikaufenthalte). Ich kenne sie und weiss sie würde mir nichts verschweigen und möchte nur das Beste für das Tier. Ich vertraue ihr da!


    Meine Gedanken:

    Ein Hund soll früher oder später defintiv sein. Ich möchte keinen Welpen und was einen ausgewachsenen Hund angeht habe ich Bedenken, da wir eben ein Baby zuhause haben. Hier geht der Pluspunkt an die Hündin, denn sie kennt typisches lautes Kinderverhalten und ist wohl absolut kinderlieb. Die Baustellen wie das Anspringen, Abrufbarkeit, Leinenführigkeit etc. sind meiner Ansicht nach Dinge die man gut trainieren kann. Die Hündin hatte bisher nur wenig Arbeit.


    Nun zu dem (auch für mich) Problematischen Verhalten:

    Die geschilderte "Unverträglichkeit* (in", da ich den Hund nicht persönlich kenne und die Beschreibung nicht so erfahren klang). Vorab: Eigentlich habe ich gesagt, dass ich mit dem Thema Unverträglichkeit durch bin, denn es war auch nicht schön, dass ich mit meinen Hund nie entspannt ableinen konnte.

    Die Besitzerin traut ihrer Hündin immer weniger was andere Hunde angeht. Beissvorfälle gab es bisher nicht. Allerdings scheint mir die Besitzerin auch nicht recht erfahren, denn sie meinte die Hündin hätte mal den anderen Hund im Hause gebissen, allerdings gab es keine Verletzungen. Das ist für mich nun kein Beißen sondern wird eine normale Rangordnungsauseinandersetzung gewesen sein und der Hund hat keine Beschädigingsabsichten.

    Das Pöbel KÖNNTE nun von mehreren Faktoren abhängen: Unterforderung (vorallem Kopfarbeit), die Unsicherheit und Labilität der Besitzerin, Alter, Mangelnde Erziehung oder eben die schäferhundtypischen Probleme, die man nie so ganz los wird.

    Nun die Frage die ich mir Stelle:

    Nehme ich die Herausforderung an? Mir ist absolut bewusst, dass das Tier aufzunehmen auch bedeutet es 100% durchzuziehen (so war es mit meinem Hund ja auch) nur bin ich Unsicher, da für mich die Situation Hundehaltung mit Baby zuhause absolut neu ist. Vielleicht ist due Hündin ja auch absolut unkompliziert, wenn sie etwas mehr gefordert wird und die Probleme sind hausgemacht?


    Ich überlege nun die Hündin probeweise aufzunehmen und mir selbst ein Bild von ihr zu machen. Aber auch weiss ich, dass ein hin-und-her einigen Hunden nicht bekommt.


    Was sagt ihr dazu? Bitte um absolut ehrliche Einschätzungen! Ich versuche Objektiv zu sein, aber ich fühle mich von den Fotos her sehr zu der Hündin hingezogen 😄


    VG :)

  • Wenn der Hund einer Bekannten von dir gehört, dürfte doch nichts gegen ein Probewohnen sprechen.

    Ich würde mir da auch ein eigenes Bild vom Verhalten der Hündin machen wollen, v.a. bezüglich des Babies, ehe ich da irgendwelche Zusagen machen würde.

    Irgendwie kommst du mir (aufgrund deines Textes) wie jemand vor der Herausforderungen sucht. Denke, da könnte nach deinem Beschreibungen die Hündin passen und machbar sein.

    Schau sie einfach live an und schau, was dein Gefühl sagt.

    Ein paar Tege Fremdbetreuung halten die meisten Hunde ohne Schaden aus, sollte es dann doch nicht klappen.

  • Hast du jemand zuverlässiges, der den Hund betreuen kann, wenn ihr mal länger weg seid?


    Bedenkt, dass das Leben mit Baby/Kind bedeutet, auch mal nur fürs Kind unterwegs zu sein (Spielplatz, Zoo, Spielgruppe, Schwimmen....), da sind Hunde nicht geduldet. Wenn der Hund eh schon irgendwann alleine sein muss, zum Beispiel weil du wieder arbeitest, und zusätzlich bei privaten Unternehmungen nicht mit kann...Da ist eine Betreuung als Plan B für den Hund schon wichtig.


    Ein draußen unverträglicher großer Hund plus Baby/Kinderwagen/Kleinkind dabei kann unter Umständen auch eine große Herausforderung sein.


    Wie willst du Zeit für Training und ggf Hundeplatz einplanen? Planst du eine gezielte Auslastung des Hundes?


    Wie geht der Hund mit Menschen an sich um?


    Ich persönlich würde mir diese Last nicht bewusst ins Haus holen wollen als junge Mutter, sondern ein paar Jahre warten bis sich das Familienleben eingespielt hat und das Kind auch "Hundetauglicher" ist. Wenn man eben vorab schon die Wahl hat. Zumindest würde ich mir da nicht vorzeitig solch einen Klopper ins Haus holen.

  • Ich rufe mal Spirelli, vielleicht kann sie was dazu sagen?

    Für meinen Teil hab ich auch eine Hündin die nur teils verträglich ist und könnte mir das mit den Verpflichtungen als Mutter eines Babys / irgendwann Kleinkinds nicht vorstellen.

    Allerdings kann ich dein Bestreben total nachvollziehen und würde mir bestimmt dieselbe Frage stellen.

    Liebe Grüße!

  • Hallo,


    kurz: ich würde es nicht machen.


    Lang:


    Du findest Dich gerade als Mama in Deine Rolle ein und auch wenn das altklug klingt: Du hast als Mama eines so kleinen Säuglings (noch) keine Ahnung von dem, was auf Dich zukommt und wie Du Dich verändern wirst, wie Prioritäten sich verändern (müssen), wie das Leben sich verändert, was das Leben fordert, wie Du später Beruf und Familie organisierst und und und. Das ist vollkommen normal und ein großer Umbruch im Leben. Das war zumindest für mich die größte uns unberechenbarste Veränderung in meinem bisherigen Leben.


    Dann ist da ein Hund, der vom Alter und Rasse her gerade am Anfang steht zu zeigen, was da vielleicht noch kommt. Auch da musst Du Dich trotz Erfahrung mit problematischen Second-Hand-Hunden eingrooven, Dich einlassen, Fokus haben, Zeit haben, Raum haben und Kapazitäten für auch noch richtig unerfreuliche Überraschungen haben.


    Pelle zog hier ein, da war meine große Tochter drei Jahre alt. Alles war schon als Familie und ich als Mutter ziemlich gesetzt und ich habe bewusst einen leinenpöbelnden Jäger (DSH-Mix) einziehen lassen und hatte dennoch keine Ahnung von den Dimensionen dieser Großbaustelle (er schlief nicht, war nur gestresst, hat auf Hunde am Horizont bereits reagiert, hörte nicht zu, war trainingsmüde oder eher stumpf und von den Eigenheiten eines Mixes aus zwei eigenständigen und ernsthaften Gebrauchshunderassen, hatte ich auch wenig Ahnung).


    Aber ich hatte den Willen, die Kraft, die Ressourcen, die Zeit, den Fokus und und und um uns jetzt an einen Punkt gebracht zu haben, wo wir gut leben können. Die Artgenossenunverträglichkeit bleibt und das Management auch - wohl ein Hundeleben lang. Aber das kennst Du ja, vielleicht auch viel besser als ich.


    Jetzt habe ich eine inzwischen vier Monate alte Tochter und Pelle ist seit 22 Monaten da. Jetzt hätte ich niemals die Kapazitäten und Ressourcen, um mich mit diesem Hund einzufinden und hätte sie vermutlich das ganze erste Babyjahr nicht - bis mein Mann in Elternzeit geht und/oder ich wieder arbeite und die Kleine in die Kita geht.


    Ich finde, dass diese Lebensphase unseren Kindern zusteht. Die haben verdient, dass wir nur sie im Fokus haben und wenn sie den nicht mehr brauchen, darf gerne eine hündische Baustelle einziehen.


    Gleichzeitig hat auch diese hündische Baustelle es nach einem Umzug verdient, die Aufmerksamkeit und den Fokus zu bekommen, die sie verdienen um wachsen zu können.


    Aber ich weiß auch wie laut unser Hundeherz schreit, wenn es vermisst. Nur muss es dieser Hund sein? Jetzt? Wirklich?


    Vielleicht wartet woanders noch jemand auf Dich, wo es für alle besser passt.

  • Sehr schön gesagt. :thumbs_up:

  • Ja, das würde ich auch gerne mehrmals liken!


    Mein Sohn ist 17 Monate - und ich empfand z.B. die Zeit zwischen dem 7. Monat (Krabbelbeginn) und dem 15. Monat als viel anstrengender als die ersten Monate.

    Und gerade, wenn das Kind dann auch draußen alleine laufen möchte, geht das mit einem Hund, der seinerseits Aufmerksamkeit benötigt, nur sehr schlecht.

    Ich bin echt froh, dass mein Mann bei uns die großen Runden übernimmt oder wir diese gemeinsam gehen.

    Sonst würde definitiv mein Sohn oder Lucy zurückstecken müssen.

  • Nehme ich die Herausforderung an? Mir ist absolut bewusst, dass das Tier aufzunehmen auch bedeutet es 100% durchzuziehen (so war es mit meinem Hund ja auch) nur bin ich Unsicher, da für mich die Situation Hundehaltung mit Baby zuhause absolut neu ist. Vielleicht ist due Hündin ja auch absolut unkompliziert, wenn sie etwas mehr gefordert wird und die Probleme sind hausgemacht?

    Ich würde es nicht tun.


    Allein schon aus dem Grund, das in meinem Haus ein Baby ist und ein unsicherer, unverträglicher, leinenpöbelnder DSH. Nicht nur der Hund stellt die Nerven auf die Probe, sondern auch das neue Familienmitglied. Ich würde die Zeit dem Kind widmen und dann, irgendwann wenn sich alles eingependelt hat, einen Hund holen.

  • Ja, das würde ich auch gerne mehrmals liken!


    Mein Sohn ist 17 Monate - und ich empfand z.B. die Zeit zwischen dem 7. Monat (Krabbelbeginn) und dem 15. Monat als viel anstrengender als die ersten Monate.

    Und gerade, wenn das Kind dann auch draußen alleine laufen möchte, geht das mit einem Hund, der seinerseits Aufmerksamkeit benötigt, nur sehr schlecht.

    Ich bin echt froh, dass mein Mann bei uns die großen Runden übernimmt oder wir diese gemeinsam gehen.

    Sonst würde definitiv mein Sohn oder Lucy zurückstecken müssen.

    Dito! Würde auch gern mehrmals liken.


    Ich hab nen vollkommen unkomplizierten Althund, der auch mal ne Minute unbeaufsichtigt bleiben kann, wenn Madame die volle Aufmerksamkeit braucht. Darüber bin ich wahrlich froh.

    Ich selbst empfand auch die Zeit bis 5 oder 6 Monate organisatorisch ziemlich easy, alles danach fand ich viel komplizierter. Gar nicht mal anstrengender, aber anders. Aber das Handling von Hund und Kind wurde definitiv schwieriger. Und ist es auch jetzt noch. (Kind ist 19 Monate alt). Ich würde jetzt auch keinen Hund mit Baustellen haben wollen.

  • Noch eine Stimme dagegen. Gerade ein Hund in der Größe der mit so einem Päckchen kommt würde ich meinem Kind nicht antun. Jetzt ist noch alles easy, aber wenn das Kind mobil wird ändert sich das.

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