Erregungskontrolle - das Geheimrezept für den gehorsamen Hund?
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Wenn du siehst, dann die Atemfrequenz runter geht, brauchst auch kein EKG.
Seh ich auch so
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Hi
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Ja weil du auch immer in Folge exakt den Puls des Hundes misst. Ist klar...
Keine Ahnung, was ihr beiden laufen habt, ist aber auch egal.
Also den Puls von Emil muss ich nicht messen, um zu sehen, wie ein Verbieten der Aufregung selbigen runterfährt. Regt er sich auf ist die Rute hoch, die Bewegungen abgehackt, er ist kläffig, er pendelt und hat ne recht kurze Lunte mit Fremdrüden. Bis zu dem Punkt lasse ich es nicht mehr kommen. Aber kommt Spannung in den Hund (Rute, Kopf hoch, spanniger Gang) bin ich sicher, sein Puls steigt. Wenn ich das abbreche, wo inzwischen ein ähäh reicht (und ja, anfangs war der Abbruch aversiver), gehen Rute, Kopf (und Puls) runter und der Hund latscht an den Wegesrand und schnüffelt. Völlig anderer Modus.
Genauso ist es.
Man kann Aufregung einfach verbieten und das hilft bei Problemen, die eng mit dem Erregungslevel verknüpft sind, einfach weiter.
Es ist nie nur das eine, aber einfach ein wichtiger Baustein im Gesamtgefüge.
Kaya vom Jagen abhalten funktioniert nur über eine Mischung aus Erregungskontrolle und Gehorsam. Und wenn ich penne und zulasse, dass sie sich in einen Jagdreiz richtig reinsteigert, ist sie weg. Sie wird jetzt schon selber ruhiger am Reiz, aber wenn der stark genug ist, kann sie immer noch durchknallen. Und das will ich nun überhaupt nicht.
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Man kann Aufregung einfach verbieten
Wobei ich das Prinzip irre spannend finde. Ich meine, würde das bei euch funktionieren? Weiß nicht, ob ich mich dann nicht NOCH mehr aufregen würde.
Bei Bobby funktioniert das drinnen sehr gut, wenn er sich über ein Geräusch draußen aufregen möchte. Er springt auf und bläst empört die Backen, und ich breche ab, bevor er kläffig wird. Dann legt er sich auch tatsächlich hin, Kopf runter, durchschnaufen, alles gut.
Draußen geht das allerdings nicht so einfach. Da regt er sich nicht auf, sondern betört sich an den tollen Gerüchen und hängt halt mit Heckantrieb in der Leine. Breche ich ab, zieht er zwar nicht mehr ganz so arg, ist aber immer noch aufgeregt. Wenn es ganz schlimm wird, hocke ich mich dann zu ihm runter und warte, bis er entspannt. Der reine Abbruch funktioniert in dem Fall also leider nicht so gut, dazu ist die Reizüberflutung in dem Moment wohl noch zu krass für das junge Pudelhirn. Ist auch immer eher am Anfang des Spaziergangs, auf dem Rückweg ist er viel entspannter.
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Aufregung zu verbieten ist aber auch nicht der einzige Weg, um das Erregungslevel zu steuern.
Ich lasse sowohl bei der Erziehung als auch bei der Ausbildung das Erregungslevel niemals unbeachtet. Gerade in der Erziehung achte ich darauf, dass der Hund lernt, dass er mit Aufregung nicht zu Erfolg kommt, sondern mit Ruhe und sich zurücknehmen. In der Ausbildung hingegen arbeite ich gezielt in hoher Erregungslage und bringe meinen Hund dort über konditionierte Signale in Stimmung. Genauso etabliere ich konditionierte Signale, um den Hund wieder herunterzufahren.
Aber auch nicht in allen Sparten strebe ich es an, eine hohe Erregungslage zu etablieren. Manchmal mag ich auch ein Mittelding haben. Keine Entspannung, aber auch keinen Hund auf Vollspannung.
Bei der Leinenführigkeit belohne ich gezielt ein niedriges Erregungsniveau und Entspannung. Bei einem Decken- oder Anbindetraining ebenfalls. Mir ist sehr wichtig, dass der Hund lernt, dass er über sein Erregungslevel zum Erfolg kommen kann. Ein Bewusstsein dafür entwickelt. Dabei arbeite ich u. a. über Belohnung von Entspannung, aber auch über das Unterbinden von "ich will mich jetzt aufregen". Und ich achte auch stark darauf, nicht ungewollt Aufregung in Alltagsübungen hineinzutrainieren. Wie zum Beispiel beim Deckentraining. Das ist, wie ich es schon mal versucht habe aufzuzeigen, bei meinem Hund sehr sehr einfach.
Aufregung abbrechen tue ich in erster Linie dann, wenn der Hund sich gezielt aufregen will. Also bei einem "Lass mich, ich will mich jetzt aufregen!".
Deshalb lässt es sich auch nicht einfach auf einen Bereich der Lerntheorie reduzieren, wenn man das Erregungslevel des Hundes berücksichtig. Das ist Situativ völlig unterschiedlich, welche Werkzeuge und Methoden ich nutze.
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Wobei ich das Prinzip irre spannend finde. Ich meine, würde das bei euch funktionieren? Weiß nicht, ob ich mich dann nicht NOCH mehr aufregen würde.
Ich bin zb jemand, der sehr selten von irgendwas genervt ist oder sich aufregt. Ist mir meine Zeit für zu schade.
Andere HH sorgen bei mir zwar mal für nen Stirnrunzeln, so wie die am Montag im Wald oder gestern die Frau, die meinte noch an die Kofferraumscheibe klopfen zu müssen und zu versuchen, einen Blick auf den Nog zu erhaschen.
Natürlich ärger ich mich auch mal, wenn mein innerer Monk gestört wird, weil durch andere HH was anders ist, als so wie es immer ist, aber ich hab es ehrlich gesagt, sehr schnell schon wieder vergessen.
Was mich zb wirklich stört, sind Hunde, die nicht leinenführig sind, Hunde, die wegen jedem Pups kläffen und tatsächlich sinnlose Hysterie.
Ansonsten zb bei Besuch: es ist mir egal, ob die Hunde jetzt um uns rum liegen, inner Kudde, mitm Besuch kuscheln, raus gehen und im Garten zocken oder oder oder..... aber es wird eben keiner genervt (zb durch Aufdringlich sein, sinnlos durch die Gegend rennen, Anbellen oder so). Sprich: die Hunde bleiben höflich und entspannt. Alles andere wird schlicht und ergreifend tatsächlich verboten.
@san94 hat es ja neulich erleben dürfen, äh wie ruhig ich bin. Egal, wie sehr ein Hund explodiert.
. Der reine Abbruch funktioniert in dem Fall also leider nicht so gut,
Ich weiß ja nicht, wie du deinen Abbruch aufgebaut hast.
Mein Abbruch ist tatsächlich genau nur ein Notnagel, den ich äußerst, äußerst selten im Alltag anwende. Kommt vielleicht so 1-2x im Jahr vor, weil er genau das tut: er bricht ab und zwar sofort und alles. Das empfinde ich als nicht zweckmäßig für so "Kleinigkeiten" im Alltag (ich will deine Nöte mit dem Hormonpudelhirn nicht klein reden, ich kenn's und versteh es nur allzu gut).
Da gehe ich beim Jungrüden tatsächlich hin und schaue, was genau ihn in diese Sphären schießt, dass die Ansprechbarkeit so sehr darunter leidet, weil der arme Kerl aufgrund von Gerüchen so viel Stress hat.
Sprich:
- sind es die Gerüche an sich
- ist es die Bewegung zwischen den einzelnen Duftfahnen
- kann er nicht filtern, was jetzt an Duftfahne wichtig ist und ist ein einziger Schwamm...
Etc.
Würde es zb helfen, wenn ich die Bewegung kontrolliere, würde es helfen, wenn ich das schnüffeln kontrolliere, das Markieren einschränke/verbiete etc oder tatsächlich einfach sage "nicht in dieser Aufregung" und die eben runterregle.
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Ein ganz konrektes Beispiel wäre das Belohnen der Leinenführigkeit. Ich belohne, wenn der Hund entspannt an der Leine läuft. Und nicht, wenn der Hund mich anschaut oder sich anderweitig anspannt und hochfährt. Und genauso achte ich darauf, dass die Leinenführigkeit nicht mit Aufregung in Verbindung gebracht wird, sondern mit Entspannung. Und auch hier arbeite ich nicht über den Gehorsam ala "Fuß", damit der Hund weiß, dass er nicht an der Leine ziehen soll, sondern darüber, dass ziehen verboten ist. Das Anlegen der Leine ist das Signal und natürlich entsprechend konditioniert und fährt sie auch runter - einen Fakt, den ich aber nicht überstrapaziere!
Für mich ist das Erregungslevel eigentlich bloß ein weiterer Filter bzw. ein weiteres Element auf welches ich schaue. Völlig egal, welchen Bereich der Lerntheorie ich gerade arbeite. Es macht das Ganze komplexer.
Auch ich tätige meine Erziehungsentscheidungen nicht ausschließenlich auf Basis von Aufregung, sondern nur, wenn das Erregungslevel für mich Relevanz hat. Ganz oft ist es mir auch egal.
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Es gibt schwerlich ein Patentrezept, weil jede Hund- Halter- Beziehung einzigartig ist. Der Hund und und auch sein Halter sind Individuen, deshalb wird jeder seinen eigenen Weg finden müssen, wie und ob er an der Erregungskontrolle arbeitet.
Aber - und ich glaube Die Swiffer hat das schon gesagt - es ist schon hilfreich, wenn man nicht nur das Verhalten, sondern auch das Erregungsniveau beim gezeigten Verhalten im Blick behält.
Ich rede jetzt nur vom Alltag, wie das im Bereich Sport aussieht, dazu können andere mehr sagen.
Bei den Aufgaben, die ich Kaya zur geistigen Auslastung stelle, will ich sie aber auch eher ruhig und konzentriert haben. Engagiert ja, aber nicht aufgeregt.
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Ein ganz konrektes Beispiel wäre das Belohnen der Leinenführigkeit. Ich belohne, wenn der Hund entspannt an der Leine läuft. Und nicht, wenn der Hund mich anschaut oder sich anderweitig anspannt und hochfährt. Und genauso achte ich darauf, dass die Leinenführigkeit nicht mit Aufregung in Verbindung gebracht wird, sondern mit Entspannung. Und auch hier arbeite ich nicht über den Gehorsam ala "Fuß", damit der Hund weiß, dass er nicht an der Leine ziehen soll, sondern darüber, dass ziehen verboten ist. Das Anlegen der Leine ist das Signal und natürlich entsprechend konditioniert und fährt sie auch runter - einen Fakt, den ich aber nicht überstrapaziere!
Sehr schön erklärt.
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Tatsächlich finde ich hier zum ersten Mal meinen Ansatz wieder. Also ich nutze Erregungskontrolle wie von Swiffer/San94 beschrieben. Und kann mich in total vielem anschließen. Nur mit mehr gegenseitiger Kommunikation, denke ich (Profi meinte ungewöhnlich hoch auf beiden Seiten, daher keine Ahnung, ob mehr oder nicht.)
Ich meine, würde das bei euch funktionieren? Weiß nicht, ob ich mich dann nicht NOCH mehr aufregen würde.
Funktioniert, wenn man es ruhig und freundlich macht und dabei selber ruhig ist, auch bei mir. Aber ich bin selber eher jemand der sich wenig aufregt und sehr ausgleichend wirkt. Ausser ich habe zuviel Stress.
Und meine Hunde, können und dürfen das, dann auch bei mir. Und nutzen das tatsächlich auch, wenn sie mich ungerecht finden, oder ich mich tatsächlich sinnlos in was reinsteigere, lassen Sie mich das wissen.
Sonst kann ich mich selber genauso beruhigen und nutze das auch ganz bewusst, wenn ich meinen Hunden sagen möchte, das sie wir eigentlich keinerlei Probleme haben. Oder sie ruhig bleiben sollen.
Die leblose Puppe versteh ich nicht. Bekomme ich doch eher mit den Methoden wie Stress/Druck/Willen aufgeben. Meine Hunde hingegen, behalten doch ihren eigenen Willen. Genauso wie ihre Vorlieben und Abneigungen. Und der Ansatz sagt ja nichts darüber aus wieviel sie im Alltag mit und/oder selber entscheiden dürfen. Keine Ahnung wie es bei Swiffer ist, aber meine Hunde haben normalerweise sehr viel mehr (Entscheidungs)freiheit, als andere Hunde die ich so kenne, sobald ich mich auf sie verlassen kann.
Und normalerweise habe ich kein Problem mit meinem Ansatz, im Gegenteil ich hatte Beisvorfall und einmal Wanderpokal mit lässt niemand ins Wohnzimmer als Abgabgrund, und das waren nach 2-3 Jahren Hunde die in mein Leben passten und sich einigermaßen darin wohlfühlten. Und mehr ist ja auch nicht wichtig. Zumindest für mich, mache ja keinen Sport oder so.
Jetzt bin ich in der Situation, wo mein Ansatz zwar zu passen scheint, aber auch zuviel im Leben eines Hundes ist. Also auch zuviel Erregungskontrolle. Ich denke das keiner das Recht haben sollte, den anderen so zu kontrollieren bzw. Hier auch Zu Deckeln, wie im Moment. Aber was soll ich auch sonst machen.
Sie ist eine der Ausnahmen dieser Lerntheorie. Der Hund der den tödlichen Trainingsunfall hat (Aussage Trainer), weil es nicht am Verstärker hängt. Sie kann nicht aufgeben, weil sie sich ua. nicht genug selbst beruhigen kann. Daher kann sie nicht immer selbstständig über Erfahrungen lernen, sie fährt zu sehr hoch, um etwas anderes zu denken, als Gott sei Dank habe ich überlebt. Schmerzen und "xyz."(Es gibt viele Theorien dazu , aber der nächste kommt dann eh wieder mit einer anderen und ich kann nicht beurteilen welche jetzt wirklich stimmt.)Bei einem Halterwechsel würde sie sich in die 13 Wochen alte Hündin zurückverwandeln, nur diesmal mit den passenden Schmerzmitteln von Beginn an. Und den Einschränkungen die ihre körperliche Erkrankung macht (auch da nach jeder größeren Krise, ist was wieder bei null und man kommt nie wieder auf den vorherigen Stand.)
Die Frage nach Halter und Umgebung. Ich wurde damals vom zweiten Profi (der erste war komisch) schon als die Lösung gesehen und nicht als das Problem und der Hund deswegen bei mir gehalten. Das bestätigen die anderen. Umgebung damals ja, heute Nein, sie hat sich angepasst und es ist fraglich ob sie sich beim nächsten mal anpassen kann.
Ihre Aufregung ist hier von San94 und Swiffer beschrieben. Der Hund der ständig in den Füßen landet und ständig Unfälle hat. Als Beispiel vor kurzem ist sie in ein Baustelloch gefallen. Wir standen davor, weil wir einem Hund ausgewichen sind. Sie dachte sie erkennt eine Hündin wieder (stimmt nicht, Farbe und Fell passte, ansonsten aber kleiner und dicker und riecht ja auch anders, aber solche Feinheiten gehen bei Erregung unter.) Also Sie hibbelt los, und rutscht nach hinten Weg durch einen Spalt des Bauzauns. Ehrlich mir immer noch ein Rätsel wie sie da überhaupt durchpasste.
Von daher den kriegt man nur über Erregungskontrolle, oder man gibt ihn auf.
Dann Wie ich das merke mit dem Puls. Beim Labrador im Hochstress einfach. Die kriegt Herzschlag, den man spüren kann und man erkennt es an ihren Augen, wenn sie sich beruhigt. Sie werden ruhiger, beständiger und ihr eines Auge wirkt wieder weniger eingefallen. Also ihr Gesicht wirkt weicher. Nicht im Hochstress entspannt sich Ihr kompletter Körper, das kann man sehen wie das verkrampfte in weich übergeht.
Ich glaube man sieht es einfach an der Muskelanspannung. An der Art der Bewegungen, also weicher und fließender. Im Platz finde ich sieht man es an einer kleinen Gewichtsverlagerung nach hinten. Und auch hier sehen die Hunde weicher aus. Ich weiß aber auch das ich da einen Vorteil habe, weil ich Hunde eher über an und Entspannung lese und weniger über äußere Dinge wie Pupillen und Co. Also schon immer, auch als Kind, daher mehr Übung.
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Ich glaube man sieht es einfach an der Muskelanspannung. An der Art der Bewegungen, also weicher und fließender
Nicht nur das.
Wir hatten das jetzt in einer doch recht typischen HH-Situation, die aber nicht alltäglich ist, nämlich direkt nach einer OP.
Manche kennen das vielleicht, dieses hektisch werden weil "Körper ist anders", Trichter oder Body. Hektische Bewegungen, wieder aufspringen, schnelles zurückspringen, weil Trichter irgendwo dran.
So, nu durfte der Knirps aber nach der OP weder hüpfen, springen, sich aufregen.
Also "nee Schatzi, die Aufregung will ich ned, is blöd, lässt sich aber gerade nu mal ned ändern, komm mal wieder runter".
Hund bewegt sich entspannt, legt sich hin und pennt.
So läuft das seit Freitag, egal ob bei Komplikationen, egal ob erstmal alles blöd nachm Lösen, egal ob Kontrolle in der TK doof war....
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass ein Hund, der schläft, entspannt ist.
Das wäre jetzt mal so ein Beispiel, wo ich über die Aufregung gegangen bin und ned über ein Decken- oder Platzkommando, weil der Hund eben freie Platzwahl haben sollte und so bzw. dort liegen, wie es für ihn am Bequemsten ist und sich einfach in nix reinsteigert.
Sie werden ruhiger, beständiger
Ich find, der Blick wird ruhiger- wie du sagst, aber auch weicher.
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