Erregungskontrolle - das Geheimrezept für den gehorsamen Hund?

  • Würdest du jetzt hasilein75 fragen, ist die Grundvoraussetzung für einen Jagdvollgebrauchshund, dass er zwischen Freizeit(Gassi) und Arbeit (Jagd) unterscheiden kann, damit er sich eben bei der Arbeit voll konzentrieren kann.

    :ka:

    Ihr erwischt mich hier etwas auf dem falschen Fuße, ich habe den Thread nicht komplett verfolgt......

    Moro ist ja auch nicht voll bejagt (falls das hier gerade relevant ist)..... aber ja, mir ist es wichtig, dass ich beim Gassi nicht ständig den Daumen draufhaben muss, weil einfach klar ist, dass jetzt abpimmeln angesagt ist.... dabei darf auch gerne gesaust, aber nicht abgesaust werden


    Moro kennt ja Entenjagd und da ist er auch voll dabei.... trotzdem können wir am See spazieren, in einem Gewässer mit Wassergeflügel schwimmen, ohne das die Entis ein Thema sind.... wenn er mich fragend anguckt.... dann erkläre ich dass die Entis da wohnen und wir die nicht stören.... Drops gelutscht


    Auch im Wald findet er die Gerüche und Spuren natürlich interessant, aber er fährt dabei nicht hoch....... und wenn doch, kommt er flott runter

    Gestern gingen kurz vor uns zwei Rehe ab.... dann gehe ich zum Hund (ich trillere vorsichtshalber, er muss aber nicht mehr liegen.... vermutlich ginge es auch ohne Triller)..... und wir gucken.... im Normalfall leine ich dann für die nächsten Minuten an.... denn wenn wir uns wieder bewegen würde er hochflüchtigem Wild natürlich schon gerne nach und muss sich da sehr kontrollieren..... das erleichtere ich durch die Leine.... gestern hatte ich sie vergessen (huch - schäm) und es geht auch so .... aber dann muss ich schon die Sache im Blick haben


    Wir machen aber zwischendurch auch immer mal Pause, setzen uns ins Moos, trinken was..... die eine raucht, der andere kekst


    Also... falls das die Frage war..... er kann das unterscheiden, selbst wenn man ihn zwischendurch mal dran erinnern muss

  • Nur finde ich es halt dezent unfair, dies von einem Arbeitshund in seinem Arbeitsumfeld zu erwarten. Ich glaube nicht, dass einem Jagdhund der Puls nicht hochschnellt, wenn er Triggerwitterung erhält

    Darum ging es, hasilein75



    Und ich meine, du gehst ja dann bei den Jagdhunden noch weiter, wenn die sich so Dermaßen abschießen, gell? Richtung Wesensschwäche?


    In dem Fall geht's zwar maaaaal wieder gaaaaar ned drum, dass bei nem Hund der Puls ned hochgeht, sondern wie er auf den Reiz reagiert.


    (Is hier immer so nen bissl der Vorwurf, man wolle Roboterhunde, die gar ned reagieren, wenn man schreibt, daß man keine Hunde haben will, die sich abschießen.... also Obacht hasilein75 :klugscheisser: )

  • Danke für die Anregungen!

    Meist sind unsere Spaziergänge ja sehr entspannt und Bobby schießt sich beim Schnüffeln normalerweise nicht ab, bleibt in meiner Nähe und ansprechbar, ich kann ihn weiterschicken etc.


    Aber dann sind es manchmal Tage oder auch bestimmte Stellen, da steigt ihm irgendein extrem spannender Geruch in die Nase - er fängt das Wittern an und dann geht das Pudelhirn in Standby. :lol: Dann würde er halt loslatschen in Richtung Duftquelle (was in den meisten Fällen eine gut riechende Hündin ist), wenn ich ihn nicht stoppe. Wobei er auf ein lautes "Hey!" schon noch reagiert, aber es fällt ihm schwer.
    Womöglich hilft es schon, wenn ich durch solche "Duftfelder" an der kurzen Leine mit ihm gehe und ihn gar nicht erst schnüffeln lasse.

    Ein ganz konrektes Beispiel wäre das Belohnen der Leinenführigkeit. Ich belohne, wenn der Hund entspannt an der Leine läuft. Und nicht, wenn der Hund mich anschaut oder sich anderweitig anspannt und hochfährt

    Bisschen OT, aber: Darf ich fragen, wie ihr das an der kurzen Leine macht, bleibst du fürs Schnüffeln stehen oder darf sie dann gar nicht schnüffeln?


    Fürs entspannte Laufen an der kurzen Leine zu belohnen, ist hier eh mit Vorsicht zu genießen, weil der Pudel dann relativ schnell wieder in eine Erwartungshaltung kommt und mich ständig anglotzt (was ich natürlich in dem Fall gerade nicht will). :roll:

  • Völlig OT:

    Weißt, ich könnte dir was von rosa Elefanten, Elfen, Einhörnern und Glitzer pupsenden Regenbögen schreiben - es wäre für dich immer noch absolut Abgrund tief böse und dunkelschwarz aversiv, aufgrund deines persönlichen Problems mit mir, weil ich ein Teil meines Handwerks bei Canis gelernt habe.

    Keine Ahnung was dir über die Laus gelebert ist, um hier so einen Müll zu schreiben.


    Sei es drum, es ist doch etwas vollständig anderes, im Anbetracht eines Auslösers nicht kopflos reaktiv zu handeln, als auf Knopfdruck den Puls zu senken.

  • Fürs entspannte Laufen an der kurzen Leine zu belohnen, ist hier eh mit Vorsicht zu genießen, weil der Pudel dann relativ schnell wieder in eine Erwartungshaltung kommt und mich ständig anglotzt (was ich natürlich in dem Fall gerade nicht will).

    Ooooch, das Problem is hier auch bekannt. :lol:


    Aber du sollst ja deinen Hund nicht bei jedem entspannten Schritt mit Keksen bewerfen.

    :sweet:


    Ich variiere zb die Belohnungen, von Keks bis kurz den Kopf tätscheln, stimmlich loben etc.

    Bisschen OT, aber: Darf ich fragen, wie ihr das an der kurzen Leine macht, bleibst du fürs Schnüffeln stehen oder darf sie dann gar nicht schnüffeln?

    Von was für Strecken gehst du aus?

    Um kurz von A nach B zu kommen? Also die 5 Minuten?

    Oder halt in nem Park, wo nur kurze Leine erlaubt ist?

    :sweet:

  • stimmlich loben

    Ja, der Pudel ist zum Glück mit recht viel WTP gesegnet, dass das verbale Lob oft schon ausreicht. :tropf:

    Von was für Strecken gehst du aus?

    Um kurz von A nach B zu kommen? Also die 5 Minuten?

    Oder halt in nem Park, wo nur kurze Leine erlaubt ist?

    Diese Frage bringt uns zum Kern des Problems, sehr gut! :D

    Ich nutze die kurze Leine nämlich aus dem Grund nur für kürzere Strecken, weil ich einerseits keinen Bock auf Stehenbleiben habe und anderseits dem Hund nicht ständig das Schnüffeln verbieten möchte, weil das wiederum zu Frust führt.


    Wie macht ihr das bei längeren Strecken an kurzer Leine?

  • Wie macht ihr das bei längeren Strecken an kurzer Leine?

    Stehen bleiben natürlich. =)


    Jetzt vielleicht nicht unbedingt an jedem Grashalm, aber man merkt ja schon ob Schnüffeln weil Schnüffeln oder Schnüffeln weil megaaaaaa wichtig.

    :klugscheisser:


    Und dann da so nen bissl die Balance finden, wie viel/wie lang.

    =)

  • Ich lasse die Jungs auch schnüffeln, und hab es bei Freki auch erlaubt. Nehme auf die Hunde und ihre Bedürfnisse Rücksicht.


    Außer ich muss mich beeilen wegen Zeitdruck weil wir nicht Gassi gehen sondern zu einem Ziel unterwegs sind (bin überzeugte Zu-Fuß-Geherin lol), dann müssen die Hunde auf mich Rücksicht nehmen. Klappt meistens auch 😊 Außer es ist Chaosmurmelhormontag bei den Pubertieren.

  • Wenn an dem Tag das Hirn daheim oder soviel Wild unterwegs ist, dass Freilauf ned möglich ist, kann es sein, dass er AUF DEM Spaziergang (schreib es extra groß, weil damit dann NUR dieser 1(!) Spaziergang gemeint ist) mal gar nicht zocken darf.

    Danke für die Erklärung. Du machst also genau das, was jeder vernünftige HH sowieso auch macht, und lässt den Hund, der völlig neben sich steht an der Leine. Vielleicht mit dem Unterschied, dass er dann nicht nur nicht zocken darf (dürfen meine natürlich auch nicht in dem Fall), sondern der "Spaziergang" dann aus Unterordnungsentspannungstraining besteht.

    Und siehe da: das, was du denkst, ist in deinem Kopf - in deiner Schublade.

    Und hat nichts, aber auch rein gar nichts mit dem zu tun, wie meine Hunde leben und welche Freiheiten sie haben.

    Danke dafür, dass du mich so gut kennst. Meine Schubladen im Kopf sind sicherlich andere als die, die du im Kopf hast.



    Zitat von Die Swiffer

    Das ist dann einfach Gehorsam in der Situation. Ist mir ehrlich gesagt lieber als ein ignoranter Hund, der völlig entspannt und ohne Aufregung sein Ding macht.

    Das ist DEINE Meinung. Und unter welcher Voraussetzung verurteilst (Beurteilung ist das ja schon nicht mehr gewesen) du dann Leute, die gerne ignorante und völlig entspannte Hunde haben?

    Du weisst sehr wohl, warum du das Zitat dermassen aus dem Zusammenhang gerissen hast (hab jetzt nur das Minimum ergänzt): damit du mir VERURTEILUNG anderer vorwerfen kannst und damit natürlich mich verurteilen kannst. Die Voraussetzungen habe ich beschrieben: Ich (persönliche Meinung!) ziehe einen gehorsamen, evt. etwas aufgeregten Hund einem vor, der ganz unaufgeregt ignorant gegenüber den Wünschen des Besitzers ist.

    Ich glaube übrigens keinen Moment, dass du deinen Hunden derart ignorantes (= deine Wünsche ignorierendes) Verhalten durchlassen würdest.

    Und ich schreibe auch bei so ziemlich jedem Ding dazu, dass Gassi für mich nichts mit Auslastung zu tun hat. Man muss sich nur die Mühe machen, es auch zu lesen. Weil: siehe oben und weiter vorne. Auslastung bedeutet für mich nicht, dass mein Hund 2 Stunden mit 50km /h durch den Wald rennt und seine Runden um mich dreht.

    Vielleicht solltest du dir auch die Mühe machen, meine Posts zu lesen. Dann hättest du evt. festgestellt, dass ich mit keiner Silbe von Auslastung geschrieben habe - weder von sinnvoller, noch von 2h querwaldein brettern als "Auslastung". Ich schrieb davon, dass es für Ersthundehalter schwieirig sein könne zu erkennen, wann und unter welchen Bedingungen sie ihren Junghund ableinen können - zum Bewegungsdrang ausleben, zum Explorieren.


    Wobei ich fairerweise anfügen muss, dass für sehr junge Hunde Exploration auf Gassigängen neben all dem unvermeidlichen "Alltag-mit-Mensch-Kram" lernen völlig genug ist an Auslastung. Extrabedürfnisse kommn später.

  • Nur finde ich es halt dezent unfair, dies von einem Arbeitshund in seinem Arbeitsumfeld zu erwarten. Ich glaube nicht, dass einem Jagdhund der Puls nicht hochschnellt, wenn er Triggerwitterung erhält. Selbst wenn er sich beherrscht, weil er weiss, dass er nicht darf. Das ist dann einfach Gehorsam in der Situation.

    Kannst du sagen warum es unfair (deiner Meinung nach) ist?

    Weil es von dem Hund verlangt, sich völlig gegen seine genetische Veranlagung zu verhalten. Hunde kennen nicht von Geburt an ein Arbeits- und ein Freizeitbetriebssystem. Das ist ein rein menschliches Konzept. Sie können natürlich gewisse Regeln lernen, wann welche Aktivitäten erwünscht, bzw unerwünscht sind. Für schwächer veranlagte Hunde ist dies natürlich leichter als für stark veranlagte. Für Hunde, die haupsächlich dem Menschen zuliebe jagen, ist es kein grosses Problem. Für die passionierten Jäger hingegen schon.

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