Ich habe einen "Boxenhund"....

  • Das ist interessant, hast du ein paar mehr Infos dazu?
    Weil du schreibst, dass dein Hund gut sozialisiert ist, dann kann er ja zumindest nicht ständig in der Box gewesen sein (oder doch?).

    An sich finde ich diese Mentalität sich einen Hund zu kaufen und direkt die Box zum einsperren dazu nämlich grausig. Auch das die Leute ihre Hunde quasie mit Stoppuhr nach falsch verstandener 5-Minuten Regel Gassi gehen lassen find ich schlimm.

  • Es geistern ja auch seltsame Zahlen durch die Welt, wie lange Welpen angeblich täglich schlafen sollen. Da ist von 20 bis 22 Stunden die Rede und manche Neuhundehalter machen sich ernsthaft Sorgen machen, wenn ihr 12 oder 16 Wochen alter Junghund einfach nicht so lange Ruhe halten will. Dann wird womöglich mit der geschlossenen Box nachgeholfen. Das Ganze dann noch kombiniert mit der falsch kolportierten 5-Minuten-Regel, nach der der junge Hund angeblich nur in homöopathischen Dosen das Haus verlassen darf, da wundert es mich nicht, daß solche Diagnosen bei rauskommen.


    Dagmar & Cara

    Gebe ich dir absolut recht.


    Ich hatte mir bei Calle auch erst gedacht, Mensch der kommt nicht auf die empfohlenen Zeiten…


    Und wieder einmal zeigt mir ein Welpe (Calle) das 20-22h Schlafen/Ruhe halten einfach nicht funktioniert. Er sucht sich selbst die Ruhe- und Schlafzeiten und kommt so auf bis zu 16-18h und ist weder aufgedreht noch drüber. Er kann sich wunderbar alleine beschäftigen ohne das er überdreht.


    Hier gibt es auch keine Box mehr, wie ich diese zu Baxters Zeiten hatte… ihn hatte ich damals „gezwungen“ in einer Box Ruhe zu halten (wird leider auch im Forum oder vor allem FB oft empfohlen) und ich finde das er dadurch noch viel weniger zur Ruhe kam und wenn doch dann unter Stress. Nee das möchte ich so nie wieder machen.

  • Hm, ganz ehrlich?

    Ich finde es immer ein wenig suspekt, wenn ein einzelner Trainer/Tierarzt/Physiotherapeut/etc reihenweise eine Diagnose erstellt, die man von anderen Fachleuten noch nie gehört hat.

    Und auch ich stelle mir die Frage, wie lange man einen Welpen wohl wegsperren muss, um solche Entwicklungsschäden auslösen zu können. Auch stelle ich mir die Frage, wie man eine gute Umweltprägung und Sozialisierung Zustande kriegt, wenn der Hund zeitgleich so lange auf extrem beengten Raum gehalten worden sein muss, dass er solche Entwicklungsrückstände erlitten haben soll.


    Nein, ich halte nix davon, Welpen und Hunde allgemein stundenlang in der Box wegzusperren, halte das hier aber eher für das Steckenpferd einer Therapeutin, die den Boxen den persönlichen Kampf angesagt hat.

  • Das hört sich für mich auch komisch an. Hier wo ich lebe sind Boxen ganz normal und auch dass die Hunde beim Allein Bleiben ge-boxt werden. Bissi wie in den USA, die Welpen lernen schon beim Züchter Boxen kennen.


    Ich kenne wirklich eine Vielzahl an solchen Hunden. Laufen im IPO, im Agility, Obedience, Canicross und Zughundesport. Allesamt ab Welpe an ge-boxt. Allesamt normal leistungsfähig.


    Ich würde auch eher auf ein neurologisches Problem tippen und dahingehend untersuchen lassen.

  • der falsch kolportierten 5-Minuten-Regel,

    Ich glaube, die ist nicht falsch kolportiert. Die gibts gar nicht... ich habe jedenfalls keine Quelle dafür gefunden, schon gar keine fundierte. Wenn jemand eine kennt? Würde mich sehr interessieren!

  • Ich habe vielleicht auch einen "Boxenhund", aber der hat keine solchen Defizite.

    Und zwar ist das Amun, mein zweiter Schopfhund, den ich geschenkt bekam, als er dreieinhalb Jahre alt war. Solange war er als Deckrüde bei der Züchterin.

    Mir ist nur aufgefallen, dass er, wenn er sich freut, sitzenderweise wie ein Irrwisch im Kreis hüpft - und hielt das anfangs für eine lustige Angewohnheit. Irgendwann meinte jemand, das sei ein Zeichen dafür, dass er wohl häufig in einer Box war und nicht viel Platz zur Verfügung hatte. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Bestätigen kann er es mir ja nicht.

    Tatsache ist, dass er heute mit 9 Jahren (er lebt also inzwischen länger bei mir als bei der Züchterin, und bei mir lebt er nicht in einer Box) immer so auf diese Weise hüpft und sich freut.

    Als er ankam, hatte er Schwierigkeiten, sich länger als ne halbe Minute zu konzentrieren, aber er hat eigentlich alles aufgeholt. Grade gestern hatte er sich in eine Engstelle manövriert und ich wollte grade zu Hilfe eilen, als er zügig und perfekt rückwärts raus trippelte.


    Vielleicht ist dein Hund einfach ein Körperklaus? Es gibt solche Hunde, die nicht so gut mit ihrem Körper umgehen können wie andere, die manche Bewegungen von selbst anbieten, die man aus anderen erst mit List und Tücke rauskitzeln muss. Grade beim Dogdance sehe ich das sehr oft.


    Und generell, ja diese Angewohnheit, seinen Hund in eine Box zu verfrachten, weil man zu faul ist, aufpassen, dass er nicht an den Möbeln nagt oder weil man nicht in der Lage ist bzw. keine Lust hat, ihn zu erziehen, sehe ich sehr kritisch.

    Ich stand hier auch nicht mit der Stoppuhr neben meinen Welpen - schon alleine die Zeit dafür hätte ich gar nicht, ich muss ab und an auch mal arbeiten.

  • Ich sehe die "Diagnose" auch kritisch.


    Die neuronalen Anlagen werden sehr viel früher geknüpft.

    Tatsächlich lernen Welpen z. B. erst rückwärts und dann vorwärts gehen.


    Auch ausbalancieren etc. wird bereits mit wenigen Wochen geschult.


    Natürlich müssen all diese Fähigkeiten im weiteren Verlauf geübt und gefestigt werden, aber so massive Defizite wie sie dein Hund zu haben scheint, entstehen auch dann nicht wenn der Hund 23h am. Tag in der Box ist.

    Zumindest wären sie dann zeitnah reversible.


    Die psychischen Schäden sind bei Boxenhaltung weitaus gravierender.

    Nichtsdestotrotz ist Käfighaltung natürlich totaler Mist.

  • Was ist denn die angedachte Arbeit als "Arbeitshund"? Ich lese nur Cavalettis und Co. Also ein Border Collie hat andere Aufgaben als Arbeitshund als über Cavallettis zu hüpfen und rückwärts zu gehen.

  • Vielleicht ist dein Hund einfach ein Körperklaus? Es gibt solche Hunde, die nicht so gut mit ihrem Körper umgehen können wie andere, die manche Bewegungen von selbst anbieten, die man aus anderen erst mit List und Tücke rauskitzeln muss. Grade beim Dogdance sehe ich das sehr oft.

    Sowas habe ich hier - einen Hund, der absolut keine Ahnung davon hat, wo er anfängt und wo er aufhört. Wieviele Stelzen er hat und wie lang die Dinger sind bzw. wo genau die sich befinden.

    Das erste Mal Cavaletti fand er super, hat aber nicht verstanden, dass das kein Weitsprung ist bzw er keine In-Out-Hopser machen soll.

    Seitengänge und überkreuzen der Pfoten sind für ihn eine unüberwindbare Hürde.


    Wackelige Untergründe stören ihn jedoch gar nicht - Trampolin, Balancekissen, etc geht alles.


    Er hat halt einfach ein lausiger Körpergefühl und das hat nichts mit Box oder nicht Box zu tun. Er hat eine Rückzugsbox zuhause, die offen als Schlafplatz genutzt wird und hatte wine Transportbox fürs Auto, bis er zu groß wurde. Sonst kennt er Boxen gar nicht.


    Wenn du ihn nicht als Welpe übernommen hast, was ist denn über seine Vorgeschichte bekannt?

    Denn auch hier - ein umweltsicherer Hund kann unmöglich längere Zeit Boxenknast gehabt haben. Wie soll der sonst so sicher geworden sein?

    Da wird eher ein gehöriges Stück genetisches „Pech“ dazu gehören

  • Wenn du ihn nicht als Welpe übernommen hast, was ist denn über seine Vorgeschichte bekannt?

    Denn auch hier - ein umweltsicherer Hund kann unmöglich längere Zeit Boxenknast gehabt haben. Wie soll der sonst so sicher geworden sein?

    Da wird eher ein gehöriges Stück genetisches „Pech“ dazu gehören

    Er lebte als Deckrüde bei der Züchterin. Und nein, er hat keinerlei Defizite oder Probleme, ich bin nicht die TE, habe mich nicht darüber beklagt.

    Habe ja im Gegenteil gemeint, dass mein Hund trotz möglicher Boxenvergangenheit alles kann, was die anderen, die von Anfang an bei mir waren, auch kann.

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