Mein Hund hat einen anderen gebissen. Bloß ein dummer Unfall oder muss ich mir Sorgen machen?

  • Das empfände ich jetzt rein intuitiv nicht als die beste Lösung....... Das suggeriert nicht gerade, daß man in der Lage sein könnte, Probleme für den Hund zu lösen, wenn ich mich zu ihm kuschel..... Vielleicht trifft er dann ja auch die nächste Entscheidung - daß sein Körbchen ihm gehört? Und setzt das mit den Zähnen durch? Wenn der Damm einmal gebrochen ist, und er Entscheidungen übernommen hat, wär ich da eher vorsichtig mit Dingen, die ein Verteidigungsverhalten von ihm auslösen könnten..... Ich hab keine Herdenschutzhunde, aber das wären so meine Gedanken nach der Situation... Oder seh ich da Gespenster, McChris ?

    Ich habe ein Foto von dem Hund gesehen und lese hier die Beschreibungen. Das ist sehr wenig, um daraus solche Fragen beantworten zu können.


    Mir fällt auf:

    Im Großen und Ganzen scheint Henry ja sehr klar und deutlich abgestuft zu kommunizieren.

    Der Umgang mit Menschen ist aus der Beschreibung schwierig zu beurteilen - das "an die Streichler drängen" könnte schon auch das sehr charmante Kontrollverhalten eines sehr netten Vertreters dieses Hundetyps sein.

    Der Umgang mit der Halterin scheint mir mehr so die Liga zu sein, dass der Hund die Halterin als Führungskraft einfach nicht für voll nimmt. Man lebt zusammen, hat sich auch gegenseitig gern, der Umgang miteinander ist entspannt, solange alles im Trott läuft, die vermeintliche Sturheit Henrys wird mehr oder weniger akzeptiert....

    Das kann lange, lange Zeit gut gehen, solange kein Konflikt stattfindet. Und der wirkliche Konflikt wird erst dann stattfinden, wenn Henry sich durch die Halterin gemaßregelt fühlt. Sei es beim Training oder sei es in irgendeiner schwierigeren Situation im Alltag, die bisher noch nicht vorgekommen ist.


    Von den paar Zeilen, die ich bisher über Henry gelesen habe, kommt er mir eigentlich sehr "sauber" vor. Nicht wie einer dieser Hunde, die von jetzt auf gleich völlig eskalieren. Er hat das Beziehungsproblem der mangelnden Führung ja für sich gelöst, indem er draussen sein Ding macht.

    Draussen ist aber eine völlig andere Situation als Drinnen im trauten Heim, wo eigentlich alles seinen geregelten Gang läuft.


    Grad weil er noch nicht völlig eskaliert ist, wäre genau JETZT der letzte Zeitpunkt, indem man in die trainerbegleitete Beziehungsarbeit investieren sollte. Zeit, Aufwand und Geld.

  • Henry würde mir nie etwas tun.

    Sehr mutige Aussage!

    Und bevor das falsch verstanden wird: Ich finde es grundsaetzlich falsch sowas zu behaupten. Bei einem Hund, den man grad mal 6 Monate hat, erst recht..

    Danke..... Das war auch mein Gedanke. Genau diese Äußerung zeigt doch schon wieder, wie gnadenlos das Gefahrpotential unterschätzt wird - nach wie vor.......

    Ich gebs auf.... Finger wundschreiben bringt nix....

  • Danke für Deine Einschätzung dazu. Ich denk auch, der Beschreibung nach ist der Hund schon "sauber". Weder Bestie, noch grundsätzlich unberechenbar. Aber das hift halt bei falschem Umgang nix....


    Genau das meinte ich, Situationen im Alltag - in dem Moment, wo sie anfängt, ihn jetzt auf einmal einzuschränken, um die Führung zu übernehmen, wirds u.U. heikel. Oder wenn der Postbote meint, er wäre nett, und bringt das schwere Paket mit dem Hundefutter von draußen ausnahmsweise bis in den Hausflur.....


    Das mit dem eskalieren von jetzt auf gleich ist ja auch immer so ne Sache - der hat ja auch "von jetzt auf gleich" auf einmal nen Hund verletzt.... Oft gehen da halt ewig lange schon Dinge voraus, die vom Anfänger nicht erkannt werden, einem erfahrenen Hundeführer aber deutlich zeigen würden, daß der Hund da schon im Konflikt ist oder so. Und was nicht erkannt wird, darauf kann man halt schlecht reagieren.... ;-)

  • Weils noch nicht erwähnt wurde :


    Ja, Hundetrainer können echt teuer sein.


    Aber im Endeffekt - Lieber einmal zu viel Geld ausgegeben und wirklich was draus mitgenommen, als 1000 andere Trainer nach den vermeintlich geringsten Kosten auswählen, und am Ende vielleicht sogar alles zu verschlimmern, weil diese Trainer für einen Hund wie Deinen, die komplett Falschen sind. Zumal es auch ganz viele schwarze Schafe gibt...



    ... Davon ab - auch ein Hundetrainer würde gerne Geld verdienen! So jemand bildet sich immerzu weiter, hat Unsummen in sein Fachwissen investiert, investiert evtl ne Menge Geld um zu seinem Kunden überhaupt zu kommen ( das Auto möchte ja auch gefüttert werde, um zum Hausbesuch zu kommen), muss auf jeden Hund und Halter individuell eingehen, sich richtig Gedanken machen, und zu guter Letzt ne Menge Zeit und Nerven investieren.

    Natürlich bekommt man sowas nicht hinterher geworfen!

  • Maulkorbtraining

    Der Hund hat bereits beschädigt...... da gehört m.E. jetzt nichts mehr wild klickernd auftrainiert, sondern Gefährdungsminimierung betrieben..... also drauf das Ding

    ihr bekommt das sicher hin alleine

    Ähm..... nein

    Auf keinen Fall würde ich deinen Hund jetzt soziale Kontakte verbieten damit verschlimmert sich deine Situation zu 100%.

    So verschlimmert sich die Situation halt für andere Hunde..... womöglich endgültig

  • Ich glaub, das hast du falsch verstanden, hasilein75 .

    Mit Satzzeichen ist es deutlicher.

    Ich bin mal so frei und mach es deutlicher.

    Das ist sicher erstmal ein Schock gewesen, aber ihr bekommt das sicher hin. Alleine, dass du hier schon schreibst und nach Tipps fragst, spricht dafür, dass du etwas machen willst : )

  • Er ist total lieb und freundlich zu Menschen er kommt immer schmusen, lässt sich von jedem durchknuddeln, drückt sich gerne an Personen und lässt sich streicheln.

    Wenn ein Hund sich an Personen drückt, mag er sie gern und will gestreichelt werden. Das denken jedenfalls 99% aller Menschen, sind begeistert von dem anschmiegsamen Hund und knuddeln ihn durch.


    Das muß aber keineswegs zutreffen. Es kann von seiten des Hundes auch als querstellen und blockieren gemeint sein. Dann ist es der Versuch, den Menschen zu kontrollieren und in seiner Bewegung einzuschränken, und wenn der Mensch das nicht versteht und entsprechend reagiert, kann es die erste Stufe zur Eskalation sein.

    Die Unterschiede in der Körpersprache des Hundes in einen oder anderen Fall sind subtil und auch deshalb brauchst du dringend einen fähigen Hundetrainer, der dir diese Unterschiede zeigt. Andernfalls wirst du sie nicht sehen. Und dann überrascht sein, wenn er das erstemal einen Menschen mit den Zähnen zurechtweist, denn "das hat er ja noch nie gemacht!".


    HSH und andere Wach- und Schutzhunde packen beim Erwachenwerden ihre unfreundliche Seite meist zunächst gegenüber anderen Hunden aus. Gegen fremde Menschen erst etwas später, denn das erfordert noch etwas mehr an Selbstsicherheit. Aber - es ist sicher damit zu rechnen, daß ein HSH auch gegenüber fremden Menschen nicht auf ewig das liebe, gutmütige Schaf bleibt, das sich von jedem Fremden durchknuddeln läßt.

    Dagmar & Cara

  • Manche tun hier ja so als wäre er eine reißende Bestie, die bei nächst bester Gelgenheit einen Haufen Menschen zerfleischen wird.

    Das hat nichts mit Bestie zu tun.

    Es ist ein großer, kräftiger Hund mit abstammungsbedingter Aggressionsbereitschaft, der aktuell nicht kontrolliert geführt wird.


    Das hat nichts mit reißender Bestie zu tun, in erfahrenen Händen wäre dieser Hund mit ziemlicher Sicherheit absolut unauffällig, in der aktuellen Situation stellt er aber nichts desto trotz eine Gefahr dar.


    Und um die Überlegung zum Thema Einschätzung und Trainer mal etwas "interessanter" klingen zu lassen... du solltest nicht vergessen, dass Wien und Umgebung jetzt nicht unbedingt für eine nachsichtige Hundeverordnung bekannt ist. Hätte der Huskyhalter einen schlechten Tag gehabt und hätte den Vorfall angezeigt, könnte das durchaus bereits zur Einstufung als gefährlicher Hund reichen und von da aus ist es nicht weit bis zur erzwungenen Abgabe, wenn man die Auflagen nicht erfüllen kann und den Hund nicht unter Kontrolle bekommt... nur als kleiner Denkanstoß.


  • ihr bekommt das sicher hin alleine

    Ähm..... nein

    Auf keinen Fall würde ich deinen Hund jetzt soziale Kontakte verbieten damit verschlimmert sich deine Situation zu 100%.

    So verschlimmert sich die Situation halt für andere Hunde..... womöglich endgültig

    Nein das „alleine“ bezog sich aud den ganzen Satz …“ alleine dass du hier schon schreibst ...“

    Wahnsinn wie schnell etwas anders interpretiert wird …


    Ich finds schon sehr wichtig dass sie mit ihrem Hund trainiert und die Körpersprache von ihm lesen lernt. Und das geht am besten während andere Hunde in der Nähe sind.


    Dazu haben wir eine tollen Trainer in Wien Umgebung, der weder mit Leckerlie oder Belohnung arbeitet, sondern rein mit Körpersprache vor allem auch die eigene… wir kommunizieren ständig mit unseren Hunden, das ist nicht immer jeden bewusst.


    Ich bin kein Hundetrainer, aber bin mir ziemlich sicher dass wenn man den Hund jetzt ausgrenzt und jedweden Kontakt verbietet dass es schlimmer wird… ich würde jetzt erstmal sehr vorsichtig sein und so schnell wie möglich einen Profi zur Hilfe Rufen. Kann auch sehr gut sein dass eine Weile ein Training mit Beisskorb erforderlich ist bis sich die Randordnung gebessert hat… wenn das das Problem ist zb…. Man kann Jetzt viel interpretieren.


    Die Message ist auf jeden Fall ziemlich ausschlaggebend von der Mehrheit


    Trainer holen


    und ernst nehmen


    und dran bleiben : ) positiv bleiben.

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