Mein Hund hat einen anderen gebissen. Bloß ein dummer Unfall oder muss ich mir Sorgen machen?

  • Aber ich kenne Henrys Abschnapper, dabei verbeißt sich ein Hund doch normalerweise nicht, oder?

    Ich weiß es sind schon so viele Beiträge, und du musst die sicher erstmal verdauen.
    Ader dieser Satz ist mir noch aufgefallen.
    Wann passieren diese Abschnapper von Henry, also was ist der Auslöser dafür.


    Ich meine, es ist ja gut, dass er abschnappt und nicht gleich zubeißt, aber vielleicht wäre es hilfreich zu erkennen, welche Situationen ihn zum Abschnappen bringen, also was ihm offenbar nicht passt, zu viel ist, ihn stresst.

  • Liebe TE, ich kann mir vorstellen, dass das alles gerade ganz schön viel auf einmal ist.

    Das (für dich) überraschende Beißen deines Hundes, jetzt die ganzen Reaktionen hier... Du hast dir die Hundehaltung sicher anders vorgestellt. Und ich kann dich sogar verstehen: Die Idee, dass Hunde aus dem Auslandstierschutz unendlich dankbar sind hält sich hartnäckig (ist aber Blödsinn, Hunde leben im Hier und Jetzt). Dann warst du täglich auf der Hundewiese, hast da langjährige HH getroffen und gedacht, dass die bestimmt Ahnung (weil Erfahrung) haben. Auch das kann ich grundsätzlich verstehen. Jetzt wurde dir aber (auf unschöne Weise, klar) von deinem Hund sehr deutlich gezeigt, dass die Realität eben anders aussieht.

    Aber es ist jetzt, wie es ist. Manchmal landet man schnell und unschön auf dem Boden der Tatsachen und muss umplanen. So auch du jetzt.

    Wenn du mit der Hundeschule bisher schlechte Erfahrungen gemacht hast, dann geh dort nicht mehr hin. Es gibt noch zig andere Trainer. Magst du deine PLZ (oder den Beginn davon) hier reinschreiben? Dann kannst du vielleicht Trainertipps bekommen. Im besten Fall findest du jemanden, der den Hundetyp kennt. Denn, wie du ja auch schon gemerkt hast: Hund ist eben nicht gleich Hund. Verschiedene Hunde brauchen verschiedene Lernansätze und ein Trainer ist dafür da, DIR zu erklären, wie du deinem Hund am besten erklären kannst, was du von ihm möchtest.

    Aber bitte geh auf jeden Fall zu einem Fachmenschen. Du bist Anfängerin, ok. Das waren wir alle mal! Aber jetzt ist die Kacke am dampfen bei euch. Und da ist es immer besser, wenn jemand mit Ahnung von außen raufguckt.

  • Stell dich darauf ein, dass sich der Hund nun definitiv ändern wird. Er wird jetzt erwachsen und es kommt die dunkle Jahreszeit und ich kann dir jetzt schon garantieren, dass er da anders auf Menschen reagieren wird. Und wenn du ihn nicht halten kannst, nah dann Prost Mahlzeit.


    Ich sehe ehrlich gesagt da keinen Weg, wie der Hund bei dir bleiben kann, ohne das es weiteren Schaden für andere Hunde oder demnächst Menschen gibt. Auch ein Trainer kann keine Zauberkunststücke vollbringen und im Handumdrehen aus einem unbedarften Hundeanfänger einen Kompetenten Halter für einen Herdenschutzhund machen.


    Derzeit bist du mit deinem Hund brandgefährlich für deine Umgebung. Du bist ja anscheinend noch nicht einmal in der Lage in für kurze Gassigänge zu halten. Was ist, wenn der Hund sich da losreißt und einen Unfall verursacht? etc.

  • ich wollte grundsätzlich lieber einen großen Hund, weil die nicht so viel Auslauf brauchen

    Ich habe mir mal diese zwei Zitate von dir rausgepickt….. Wie kommst du darauf das ein großer Hund nicht so viel Auslauf braucht?

    so großen Hund zu halten, wenn er nicht gut an der Leine geht. Da

    Warst du der Überzeugung, du bekommst einen "fertigen" Hund oder wurde dir seitens des Vereins dies so vermittelt?


    Ohne dir zu nahe treten zu wollen, ich denke du bist ein bisserl blauäugig und/oder mit völlig anderen Erwartungen an das Leben mit einem Hund rangegangen.

    Wo sich mir persönlich ja total die Nackenhaare stellen, wenn ich "dankbar" lese. Dein Hund wird sich nicht vor lauter Dankbarkeit brav in dein Leben einfügen. Er hat Bedürfnisse, auf die auch rassegerecht eingegangen werden muss.

    Du wirst einen Trainer brauchen, alleine damit du verstehst und lernst. Und bitte einen, der sich auf den HSH versteht.

  • nein er ist kein Problemhund sondern nur ein Hund der seinen Anlagen gemäß agiert, der in der falschen Umgebung lebt und der leider Menschen hat denen ein bissl Tratsch wichtiger ist als aktiv Zeit mit dem Hund zu verbringen

  • Henry ist unglaublich stur und lernt nur sehr schlecht. Er kann noch immer kaum Sitz oder Platz, bzw. macht es einfach nicht. Ich trainiere nicht viel mit ihm, weil es gefühlt nichts bringt. Er ist unglaublich lernresistent.

    Er ist nicht stur und lernresistent - Du bist ihm mental grad nicht gewachsen und das weiss er und deshalb macht ER das Ding, nicht Du.

    Das ist genau das, wofür solche Hunde da sind: wenn keiner da ist, der die Führung übernimmt, machen sie es halt selbst. Und entscheiden auch selbst, wer Freund oder Feind ist.

    Was da auf der Hundewiese passiert ist, ist kein dummer Unfall gewesen, sondern der Beginn einer ganz typischen Entwicklung dieses Hundetyps, wenn was mächtig falsch läuft. Das wird sich noch ausweiten. In Bezug auf Hunde und sehr wahrscheinlich auch in Bezug auf Menschen. Um das vorherzusagen braucht man keine Glaskugel, das ist bei diesen Hunden so.


    Deshalb brauchst Du keinen Trainer, der Sitz und Platz und so einen Kram mit Euch übt, sondern Du brauchst einen Trainer, der Dir hilft, Henry zu verstehen, Eure Beziehung zueinander zu verbessern und wenn DAS passt, dann lassen sich plötzlich auch so Dinge wie Leinenführigkeit auf einmal trainieren.

    Ich überlege es mir wegen dem Trainer, aber wenn ich mir die Preise für Einzelstunden so anschaue vergeht es mir teilweise schon. Ist ja heftig, was manche verlangen.

    Die einzige Alternative zum gescheiten (!) Trainer, am besten einen mit HSH-Erfahrung, ist die Abgabe.

  • Willkommen im Forum:)

    Ich kann es gut verstehen, dass jetzt die Nerven blank liegen. Ist ein sch*** Gefühl wenn der eigene Hund gebissen hat.

    Hier sind schon viele wertvolle Beiträge geschrieben worden.

    Leider war das definitiv kein Unfall, sondern eine Verkettung aus Ahnungslosigkeit, unpassender Vermittlung und mangelnder Führung. Es wird wieder passieren. Und glaub mir, das was danach passieren kann, willst du nicht. Das kann Tote geben, und da spreche ich nicht nur von Tieren.

    Du bringst dich damit auch selbst in Gefahr.


    Du hast geschrieben, dass Kinder für Dich ein Thema sind. Ich weiß nicht, ob Du schon schwanger bist, oder anderweitig bald ein Kind dazu kommt. Geht mich auch nix an. Sollte es aber so sein: bitte sorge dafür, dass Dein Hund ein gutes, Rassegerechtes Hause bekommt. Ist nicht böse gemeint, aber das kann echt ganz hässlich werden...


    1. Richtig! Gut sichern. Panikgeschirr, doppelt sichern, guter Maulkorb!

    2. Schleunigst einen fähigen Trainer aufsuchen, und falls Du das nicht möchtest:

    3. Sprich bitte mit der Orga, und sorge dafür, dass der Hund ein neues Zuhause bekommt.

    Wie auch immer Du dich entscheidest: ich wünsche dir viel Glück. Das wirst Du brauchen.

  • Hi :)

    Also ich habe gar keine Ahnung von HSH. Ich kann nur bisschen berichten was ich so sehe, ich bin gerade für eine Weile bei meiner Familie die einen HSH haben.

    Ich weiß nicht ob du eher ländlich wohnst oder in der Stadt, aber bei "Hundewiese" und so 10 Leute die da mit den Hunden sind, denke ich eher an Stadt. Dort könnte ich mir unseren HSH niemals vorstellen. Wenn an jeder Ecke jemand Fremdes entgegen kommt oder vielleicht sogar ein fremder Hund... das würde der gar nicht cool finden.

    Wenn wir mit ihm spazieren gehen und er sieht jemanden, was nur selten vorkommt, stellt er sich vor uns und dann warten wir, bis derjenige vorbei ist. Kein Ziehen, alles ruhig, er beobachtet aber genau. Ich denke mit einem Trainer der genug Erfahrung mit HSH hat, sollte das auch bei euch möglich sein. Ich denke es ist aber trotzdem dauerhaft Stress für den Hund ständig Fremden ausgesetzt zu sein. Ich sehe einfach wie gut es unserem geht auf seinem riesigen Hof, wo er bewachen darf. Also ich verstehe die Beschreibung der Orga mit ruhig und sanft(?) Aber ich glaube auch, es führt nicht zum Ziel, nach einem Hund zu suchen, der am wenigsten Beschäftigung braucht. Ich kann mir jetzt aber auch keine andere Beschäftigung für einen HSH vorstellen, als dass er bewacht... Da gibts hier andere User die das bestimmt können. Vielleicht würde an dieser Stelle ein anderer Hund mehr passen.

  • Ich kann mir jetzt aber auch keine andere Beschäftigung für einen HSH vorstellen, als dass er bewacht..

    Anders als andere Arbeitshunde - Hüte- oder Jagdhunde z. B. - macht der HSH seinen "Job" 24/7 und nicht stundenweise mit der Option den Rest der Zeit Familienhund zu sein.

    Es gibt keine Alternativ-Beschäftigung für HSH.

    Selbst dem Bewachen von Haus und Hof fehlt das entscheidende Element der lebenden Schützlinge. Ich fürchte, wie sehr das Element "Herde" den HSH ausmacht, kann man erst wirklich erkennen, wenn man sie an den Herden gesehen hat.

    Der Halter kann NIEMALS Schützling und Führungskraft in einem sein.

    Von ihren Schützlingen lassen HSH sich unglaublich viel gefallen, aber sie lassen sich von ihnen nichts sagen.

  • Ich habe mich für Henry entschieden, weil er mir äußerlich gefiel und seine Beschreibung passte. Sanfter Riese, gemütlich, freundlich, geeignet für Haushalt mit Kindern (für die Zukunft sehr wichtig), dankbar, verträglich mit allen Hunden und Menschen, kein Jagdtrieb. Das hat mich einfach angesprochen und ich wollte grundsätzlich lieber einen großen Hund, weil die nicht so viel Auslauf brauchen. Ich wollte keinen Hund mit dem ich 5 Stunde täglich raus muss oder vielleicht noch aufs Fahrrad oder sonstiges.


    Leider habe ich nicht einberechnet, dass es so schwer sein wird einen so großen Hund zu halten, wenn er nicht gut an der Leine geht. Da fehlte mir einfach die Erfahrung.


    Ich überlege es mir wegen dem Trainer, aber wenn ich mir die Preise für Einzelstunden so anschaue vergeht es mir teilweise schon. Ist ja heftig, was manche verlangen.

    Ääähm, ja - willst Du erst warten, bis er den Postboten an die Wand gestellt hat, bevor Du einsiehst, daß es sinnvoll wäre, wenn der Hund mal ein bisserl Führung erhält????


    Die Leute bei der Orga, die die Beschreibung des HUndes eingestellt haben, gehören aber auch standrechtlich erschossen *gggg Das ist wieder mal ein Beweis dafür, daß gut gemeint nicht auch gut gemacht ist. Ist schon blöd, wenn man keine Ahnung von den Tieren hat, die man da vermittelt...... Klar zeigen die sich im Tierheim erstmal vorsichtig wissen ja net, was ihnen da blüht. Aber sobald sie dann mal "angekommen" sind, und den Halter wie in Deinem Fall richtig einschätzen können, machen sie dann halt auch alles, von dem sie meinen, damit durchzukommen. Und ein Halter, der bei diesen Hund nach einem derartigen Vorfall noch fraght, ob HUndeschule wirklich sein muß, den würd ich mal ganz böse als lernresistent einstufen - oder worauf möchtest Du noch warten, bevor Du mit ihm zum Trainer gehst? Sagt keiner, daß der Hund nicht lieb sein kann. Aber wenn er keine Führung erhält von einem kundigen Halter (und Du hörst Dich nicht so an, als würdes Du alles geben, ein Solcher zu werden!), machen halt 50 Kilo was sie wollen. Und das ist bei nem Herdenschutzhund meist NICHT das, was die Umwelt von ihm erwartet, oder gar zu ertragen bereit ist..... Da wirst Du ganz schnell Deine Grenzen aufgezeigt bekommen. Nicht vom Hund - sondern von der Umwelt, die dabei zu Schaden kommt.


    Und ganze ehrlich, wenn ich mir nen Hund hole, egal, woher, dann guck ich mir doch an, was da an Rassen drin ist, und überlege mir, ob das so mit den Eigenheiten dieser Rasse in meinen Alltag paßt! Oder guck mir ein Exemplar dieser Rasse mal in live an, um einzuschätzen, ob ich sowas halten kann körperlich.

    Und: ich frage BEVOR ich mir den Hudn anschaffe, und warte nicht erst, bis was passiert, um dann von Fremden einschätzen zu lassen, was mir noch so blühen kann..... ;-)


    Ich denke, dieser Hund paßt absolut überhaupt nicht in Deine Vorstellungen - er wurde von komplett ahnungslosen Personen beschrieben (man sollte sich aber dabei auch immer bewußt sein, daß die Leute nur das beschreiben können, was der Hund zu dem Zeitpunkt auch zeigt - aber wer den Herdenschutzhund da drin net erkennt und nicht zumindest vor gewissen Verhaltenweisen warnt, die da noch kommen werden, der hat echt keine Ahnung!), und dazu kommt Deine absolut utopische Vorstellung vom Traumhund. Ein großer Hund braucht nicht notwendigerweise weniger Bewegung, wenn ich einen will, der die Kinder nicht beschädigen kann, nehm ich was, das kleiner ist und die nicht im Überschwang umwerfen kann, verträglich mit allen Hunden und Menschen ist bestenfalls ein Steiff-Plüschhund...... Diese Mischung ist absolut tödlich, und meines Erachtens nach mit der Einstellung "ich überlege es mir" die Katastrophe vorprogrammiert. Mein Tip: gib den Hund zurück. Besser heute als morgen. Ich schreib das echt selten - aber in diesem Fall..... :see_no_evil_monkey:

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