Mein Hund hat einen anderen gebissen. Bloß ein dummer Unfall oder muss ich mir Sorgen machen?

  • Ich bin kein Hundetrainer, aber bin mir ziemlich sicher dass wenn man den Hund jetzt ausgrenzt und jedweden Kontakt verbietet dass es schlimmer wird… ich würde jetzt erstmal sehr vorsichtig sein und so schnell wie möglich einen Profi zur Hilfe Rufen. Kann auch sehr gut sein dass eine Weile ein Training mit Beisskorb erforderlich ist bis sich die Randordnung gebessert hat… wenn das das Problem ist zb….

    Vergiss das mit der Rangordnung bitte, gleich dreimal in willkürlich zusammengewürfelten Hundegruppen mit wechselnder Besetzung.

    Ich glaube nicht, dass die Hundewiese für Henry was „Superschönes“ ist.

    Ganz im Gegenteil. Er hat da ständig zu managen, zu maßregeln, vielleicht auch zu mobben. Stress pur, vor allem wenn von Halterseite überhaupt keine Hilfestellung kommt.


    Übrigens kann ein Hund dieser Größe auch mit Maulkorb andere Hunde verletzen oder schlimmstenfalls töten.

  • Kuscheln ist nach wie vor kein Problem. Wir sitzen auch jetzt gerade auf der Couch gemeinsam. Da siehst du denke ich wirklich Gespenster. Henry würde mir nie etwas tun.

    Naja vor dem Vorfall warst du dir wahrscheinlich auch sicher er würde anderen Hunden auf der Hundewiese nie was tun und dann hat er sich in nen Husky verbissen.

  • Ähm..... nein

    So verschlimmert sich die Situation halt für andere Hunde..... womöglich endgültig



    Dazu haben wir eine tollen Trainer in Wien Umgebung, der weder mit Leckerlie oder Belohnung arbeitet, sondern rein mit Körpersprache vor allem auch die eigene… wir kommunizieren ständig mit unseren Hunden, das ist nicht immer jeden bewusst.

    Wenn das der ist, wonach das klingt. Nein. Nein. 3fach Nein.


    Zumal es, wenn das Kind schon mal in den Brunnen gefallen ist, tendentiell erst darum geht, zu sehen, wo der Hund in seinen Reaktionen steht, nicht, ihn an der Leine halt bissl körpersprachlich zu blocken. Dass der Schmäh bei Hunden, bei denen sich das noch keiner getraut hat, rein geht. Eh. Frage is, wie lange?

    Und davon geht territoriale Ambition, und Schutzverhalten, deren "plötzliches" Auftauchen zu vermuten steht, halt nicht weg.

    Begleitend bestimmte Themen trainieren, ja. Aber blöd, wenn ich nicht weiß, welche das sein werden, weil ich den Hund noch nicht kenn, er voraussichtlich sein gesamtes erwachsenes Verhaltensrepertoire noch nicht (deutlich) zeigt und mit dem Hundetyp eh kaum wer solide Erfahrung hat.

  • Ich wollte nur mitlesen und es ist nicht böse gemeint. Ich verstehe du willst die TE etwas aufbauen und Mut zusprechen, sehr löblich… wirklich.


    Allerdings reden wir nicht von einem „netten“ Labbi der über die Strenge schlägt, sondern von einem HSH.

    Der könnte fast reinrassig sein und auch wenn ich nur 2x diese Tiere in der Türkei in ihrem Umfeld erlebt habe war sofort klar wer der Chef ist… nicht ich.

    Genau so ist es bei der TE, Rangfolge eher nein, ich kann falsch liegen aber mit ich Chef du nix kommt man nicht weiter. Mit Spassprogramm auch nicht.

    Hier muss ein Trainer ran der sich mit HSH auskennt, nicht zu sehr mit Druck arbeitet und erst viel später mit Kunststücken wie Sitz anfängt. Hier muss als erstes die TE geschult werden und das kann dauern.

    Und mit erst einmal positiv bleiben- diesmal nicht. Hier muss man mit dem Schlimmsten rechnen und auf das Beste hoffen.


    Und ja der Hund gehört ausgegrenzt, allein schon damit der Hund etwas Ruhe bekommt. TE und Hund sich sortieren können und andere nicht gefährdet werden. Damit macht man erst einmal nichts falsch. Ein HSH ist jetzt nicht unbedingt ein Hund der mit anderen befreundet sein will. Unerzogen und sich selbst überlassen …… da ist er eher der Dorfsheriff und nimmt das Gesetz selbst in die Hand.

  • Es war definitiv immer ein Spiel. Dort sind so viele Leute und irgendwem wäre doch aufgefallen, wenn Henry nicht spielen, sondern jagen würde. Er hat dabei immer fröhlich und freundlich ausgesehen.


    Ich weiß nicht genau was für Rassen in Henry drin sind, aber viele Leute glauben, dass er ein Leonberger Mischling ist. Hier ein Bild, falls ihr da mehr Ahnung habt.




    Mit der Orga stehe ich in Verbindung. Sie können sich das ganze auch nicht erklären, er war im Tierheim in Rumänien immer freundlich zu allen Hunden, es gab nie Stress. Sie sagen, dass der Husky wahrscheinlich provoziert hat und Henry bloß abschnappen wollte. Aber ich kenne Henrys Abschnapper, dabei verbeißt sich ein Hund doch normalerweise nicht, oder?

    Henry ist ein sehr hübscher Hund 😍Könnte zwar theoretisch ein Leonbergermix sein, ich tippe aber auf Village-Dog/Herdenschützer-Mix. Schau mal, so sieht unser Herdenschutzhund (kein Mix) aus:


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    Was aber nicht heißen muss dass Henry ein Kangalmix ist, denn die beige Färbung mit dunkler Maske vererbt sich dominant (Ay am Agouti-Lokus und Em beim Extension-Lokus… so ungefähr… es gibt sehr sehr viele Village Dogs und Strassenhunde in Osteuropa und Nahost die diese Färbung haben). Aber Herdenschützer sehe ich stark darin. Und wenn du richtig Glück hast dann IST es ein Kangal(oder -mix) - aus meiner Sicht haben Kangals ein paar Eigenschaften, die sie gegenüber vielen anderen HSH besser händelbar macht (zum Beispiel ihre für einen HSH enorme Menschenfreundlichkeit; bei Garmr ist diese aber nur tagsüber da, er ist nachts wie ein Gremlin, aber ohne dass man ihn dazu nach 12 füttern muss).


    Beim Abschnappen verbeißt sich ein Hund nicht. Meist wird dabei die Berührung sehr kurz gehalten wenn überhaupt eine stattfindet. Also war es schon beschädigendes Beißen (sieht man ja am Ergebnis).


    Die Konsequenz daraus ist klar: Trainer mit HSH-Erfahrung, der weiß wie man Halti und Geschirr mit Ring vorne nutzen kann und es dir erklärt und zeigt. Ein Halti plus stabiles Geschirr mit Führring vorne und auf dem Rücken. Ein Maulkorb - stabil und idealerweise aus Metall ist nur dann optional, wenn du keine Hundebegegnungen mit anderen Rüden zulässt (und bis der Trainer mit dir ordentlich gearbeitet hat an den Gründen für das Beißen mit Hunden allgemein gar keine Begegnungen zulässt bei denen sich die Hunde berühren können). Sonst Maulkorb absolut notwendig. Bitte, setze Henry den Mauli dir selbst zuliebe auf - denn glaub mir, mit einem solchen Hund, der so extrem nach HSH aussieht, wirst du manchmal sogar verklagt wenn er jemand nur anbellt (ist uns passiert…), also macht es Sinn, möglichst sicher zu gehen dass er nie auch nur schnappen kann. Die Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung willst du nicht haben. Und natürlich willst du auch andere Hunde und Menschen nicht verletzen, ist ja auch logisch. Plus so ein Biss auf der Hundewiese spricht sich schnell herum, und dann muss Henry nicht mal wirklich beißen, er wird mit Argusaugen beobachtet und ihr werdet einfach keinen Spaß mehr haben in der Nachbarschaft.


    Dann wären noch zwei-drei stabile Leinen (damit man auch an Geschirr UND Halsband eine machen kann), ein breites aber genau sitzendes Halsband, und eine Methode lernen wie man möglichst stabil steht und geht beim Führen eines schweren und starken Hundes und wie man sich verhält und positioniert wenn er losprescht.


    Und ein dickes Fell, wenn die Leute lachen, während man einen jungen Rüden davon abhält, der läufigen Hündin in 200m Entfernung zu folgen 🤣 Sieht lustig aus, ist aber ein kleines Bisschen anstrengend. Funktioniert aber mit der richtigen Technik. In der Regel sollte der Hund aber Leinenführigkeit lernen, und deswegen brauchst du da einen Trainer.


    Die Hundewiese würde ich meiden. Außer: zu absurden Uhrzeiten wenn kein anderer da ist. So um 5 Uhr morgens am Sonntag oder so. Lieber nicht spätabends oder nachts, für den Fall dass Henry Gremlingene hat. Frühmorgens ist da ziemlich gut.


    Weitere Alternative: sich einen umzäunten Garten anschaffen der groß genug ist oder einen Freund/eine Freundin der/die so einen Garten hat bitten den täglich für ein paar Stunden nutzen zu können.


    Alternative für die Zukunft: Schleppleine, nach Training und guter Orientierung an dir, in einem gut einsehbarem Gebiet. Sobald andere Hunde in Sicht aber noch weit weg - holst du ihn entspannt zu dir und an kurze Leine. Dabei ist von Vorteil, weitab des heimischen Reviers Gassi zu gehen. Nie nie nie niiiiieeee ein- und denselben Ort (das ist auch ein Argument gegen die Hundewiese! Da ist man aber ja idealerweise zu einer Zeit wo keiner sonst drauf ist und warnt jeden der eintreten will bzw bittet zu warten bis man angeleint hat). Bitte das Gewicht des Hundes bei der Wahl der Schleppleine bedenken, es gibt verschiedene Stärken/Breiten etc. Länge würde ich bei so einem starken Hund selbst bei guter Orientierung zu dir und Rückruf (falls er einen hat) höchstens 10m nehmen. Und sie wie eine Flexi nutzen, also einholen und freigeben. Aber, das wäre für mich an deiner Stelle Zukunftsmusik.


    Gut wäre für den Sozialkontakt eine freundliche ältere Hündin (Edit: große und souveräne aber nicht aggressive) als Gassipartnerin. Aber Zufallsbegegnungen würde ich verhindern momentan.


    TL;DR: Was ich jetzt so als wichtig sehen würde wenn ich in deiner Situation wäre: HSH-erfahrener Trainer, Halti, Mauli, Hundewiese ausschließlich wenn keine anderen Hunde da sind oder gar nicht!!!, Garten, einen stabilen Sozialpartner des anderen Geschlechts. Und nach Training und Sicherheit dabei ihn halten zu können kann man dann auch mehr machen.

  • Mal als Halter der Sorte Hund, die nach eurem Nächsten "Aber er spielt ja sonst nur" Beissvorfall TOT wäre. Und zwar wirklich TOT.

    Es ist mir als anderer HuHa vollkommen mit Verlaub sch..egal ob der Hund der meinen getötet hätte aus Rumänien oder Timbuktu kommt, ob er eine schwere Kindheit hat, ja eigentlich total dankbar sein soll , einem Anfänger gehört oder weiss Gott noch was für Ausreden. Wenn ich mir ein Tier anschaffe habe ich von dem Tag an wo es mir gehört die Verantwortung darüber, dass es weder mich, meine Mitmenschen oder andere Tiere gefährdet. Basta.

    Und wenn mir das Wissen dafür fehlt muss ich mir das aneignen, mir Hilfe holen, den Hund sichern oder abgeben.


    Oder soll man etwa darauf warten bis der nächste Hund oder sein Besitzer verletzt oder gefressen wird. Na Dankeschön.








    Und genau deshalb bekommen mich keine 10 Pferde dazu auch nur an einer Hundewiese vorbei zu fahren. Ich bekomme ja schon Herzschmerzen bei dem Gedanken daran. Ich glaube man könnte mich einliefern wenn mein Lucca, mein Schatzi wegen solch einem Hund (5x so schwer und unkontrolliert) schwer verletzt oder totgebissen werden würde.

  • Deinen Beitrag finde ich da tatsächlich noch wahnsinnig nett.



    @TE

    Stell dir einfach mal vor, der Husky wäre zB ein Yorkshire Terrier gewesen. Der hätte sich dann keine schwere Verletzung zugezogen, sondern wäre tot.

    Auch mit Maulkorb ist dein Hund in der Lage, einen deutlich kleineren Hund zu töten.

    Dieser Fall ist nun Gott sei Dank nicht eingetreten, aber sei dir bitte bewusst, was im Falle einer unzureichenden Sicherung ( dazu zählt auch nicht halten können) passieren kann. Dafür muss dein Hund keine Bestie sein. Es reicht wenn irgendein TutNix angebrettert kommt und die Nerven deines Hundes überstrapazieren.

    Überlege dir auch bitte, ob du diesen Weg wirklich gehen möchtest.


    Aber nochmal zurück zur Sichtweise Haltern deutlich kleinerer Hunde : Für die, ist die Hund+Halter Konstellation Hund der Fremde Hunde kacke findet, die Größe und Stärke eines Kalbes besitzt, und von seinem Menschen nicht zuverlässig (!) gehalten werden kann, der pure Horror.

    Und ich bin ehrlich - vermutlich gibt es auch keine anderen Konstellationen die bei anderen Hundehalter allgemein mehr Wut verursachen können.

    Und das nicht deshalb, weil die Hunde Bestien sind, sondern weil das Ausmaß des Schadens auch allein durch die Körpermasse fatal sein kann.

  • Hundewiese zu Unzeiten ist genauso gefährlich.

    Was wenn jemand anderes auch den Gedanken hat, was wenn jemand einfach reinkommt?

    Mal davon ab, dass "zu Unzeiten" im Herbst/Winter Dunkelheit bedeutet. Toll für nen HSH ohne Führung. Wenn dann nämlich jemand kommt, ist der Knall mal sicher.

  • Schleppleine aber bitte, bitte nur, wenn der Hund wirklich gut an Dir orientiert ist.

    Auch mit 10 Meter kann man da die schlimmsten Verletzungen davon tragen.

    Und diesmal spreche ich aus eigener Erfahrung. Mein Hund war nämlich einfach nur der Katze hinterher und ich dachte, ich halte 52kg Berner, die 10 Meter Anlauf hatten, mit Kraft :dead:

    (Brustbein geprellt, Knie auf, Hände auf, Kiefer ausgerenkt, Schulter gezerrt, Platzwunde am Kinn, Handgelenk gestaucht, leichte Gehirnerschütterung ... Kollateralschäden wie Hose und Brille kaputt lass ich mal außen vor ...)


    Zu "der würde mir nie was tun".

    Ich hab das hier glaub ich schon mal erzählt. In der Nachbarschaft gibt es ein Paar, die haben (oder hatten?) einen Kangal. Reinrassig, direkt aus der Türkei importiert, als er Welpe war. Die erste Zeit sah man die immer als Familie mit dem Hund laufen, so kam man ins Gespräch. Irgendwann ging nur noch der Mann mit dem Rüden.

    Zufällig hab ich mal beobachtet, wie die Frau etwas über den Zaun geworfen hat und weil ich neugierig war, hab ich nachgefragt. Jedes Mal, wenn sie nach Hause kam und in ihren (also in Augen des Hundes SEINEN) Garten wollte, musste sie ein halbes Kilo Gehacktes über den Zaun werfen :ugly: Sonst hat er sie nicht rein gelassen.

    Ich fand das so faszinierend (auf eine perfide Weise), dass ich mit unserem Hundetrainer drüber geredet hab und er meinte: "Das ist aber noch recht nett von dem Kangal, dass er für nen halbes Kilo Hack seinen Job kurz vergisst."

    Wenig später hab ich diesen Hund nicht mehr gesehen.


    Anderes Beispiel:

    Meine Freundin wohnte mit ihrer Cousine und drei kleinen Kindern zusammen. Sie haben einen "Labradormischling" aus dem Ausland geholt. Als ich das Bild gesehen habe, hab ich auf den HSH-Anteil hingewiesen, ihnen Unmengen an Infos und Warnungen zukommen lassen. Von der Story her war der süße Kerl etwa zwei Jahre und hatte inzwischen die dritte Familie. Angeblich Scheidungsopfer.

    Nach einer Woche durften die Kinder keinen Besuch mehr kriegen, nach zwei Wochen hatte er das Wohnzimmer als sein Reich annektiert (die Couch gehörte ihm eh von Beginn an). Eskaliert ist das Ganze, als er entschieden hat, dass die Cousine meiner Freundin das Haus überhaupt nicht mehr betreten darf und sie gerade noch die Tür zwischen sich und ihn bringen konnte.

    Die Orga hat sich geweigert die Verantwortung zu übernehmen. Tierheim war nicht zuständig und so wurde der Kerl mit etwa zwei Jahren eingeschläfert.


    Jeder, der hier schreibt, hat entweder Erfahrung als Halter eines solchen Hundes oder als (leidvolle) Erfahrung mit einem solchen Hund/Halter-Gespann.

    Was mich an der ganzen Geschichte am meisten stört ist, dass Du das so herunter spielst, die Notwendigkeit eines Trainers noch in Frage stellst und das am Geld fest machst.

    In solchen Momenten wünsche ich mir, dass der Huskybesitzer sich nicht geeinigt hätte.

    Der Vorfall war kein Unfall, das war vorhersehbar.

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