Hund mag andere Hunde nicht

  • Finde ihre Kommunikation auch normal. Sie ist ja jetzt auch kein unbedarfter Junghund mehr, sondern geht die letzen Schritte zum erwachsenen Hund. Erwachsene Hunde checken sich dann gegenseitig ab und gehen danach bestenfalls ihrer Wege. Freundliche längerfristige Interaktionen gibt es m.E. nur zwischen bekannten Hunden oder in Fällen, wo man sich wirklich sehr sympathisch ist.

    Jetzt wäre für mich die Frage, was du möchtest: einen Hund der lernt, auch manche Dinge selbst kommunikativ zu regeln, was heissen würde, dass du sie im Freilauf mit anderen Hunden auch mal machen lässt und erst eingreifst, wenn du merkst, das kippt gleich oder einen Hund, der sich darauf verlässt, dass du alles für ihn regelst.

    Das hängt ein Stück weit auch von Rasse und Charakter deines Hundes ab. Ich lasse Kaya im Freilauf ihre Begegnungen selbst managen, wenn der andere Hund auch unangeleint ist. Beobachte aber genau und bin bereit, ihr zu helfen, wenn sie nicht klarkommt. Sie ist aber auch sehr Tut-Nix und deeskaliert vorbildlich. Sie ist da als Retriever aber auch ziemlich unkompliziert. Für mich ist das recht entspannt und ich möchte auch, dass mein Hund ohne mein ständiges Management Hundebegegnungen bewältigen kann. Dabei ist "mögen" für mich keine Kategorie, denn ich gehe nicht davon aus, dass sie Fremdhunde besonders mag, nur weil sie friedlich bleibt. Sie soll angemessen kommunizieren können und dann entspannt weiter gehen (ich steh mit ihr nicht auf Hundewiesen rum und spielen will sie mit anderen Hunden seit sie Erwachsen ist sowieso nicht mehr). Aber ich kann mit ihr mit vielen oberflächlichen Gassibekanntschaften entspannt eine Runde gehen, ohne dass die Hunde ein Thema miteinander haben. Die laufen halt nebeneinander her ohne intensive Interaktion.

  • Meiner Einschätzung nach ist das Verhalten deiner Hündin vollkommen unproblematisch und normal. Du hast auf dieses Verhalten ja auch systematisch hin gearbeitet. Daher ist es für mich nicht verwunderlich., dass sie sich bei Begegnungen mit fremden Hund so verhält. (Keine Kritik. Ich handhabe es mit meinen Hunden genauso.)


    Nun ist deine Hündin noch sehr jung und so würde ich auf ihre Interaktion mit Fremdhunden schon noch ein genaues Auge haben bzw. auch aussuchen, mit welchem Fremdhund Interaktion stattfinden kann und mit welchem nicht.


    Wenn sie vollständig erwachsen ist, kannst du ihr durchaus zutrauen, Begegnungen mit Fremdhunden zunächst mal selbst zu regeln. Ich würde erst helfen, wenn sie nicht verstanden wird oder eben auf sie einwirken, wenn sie mal unangemessen kommunizieren sollte. (Was sie mMn im Moment nicht tut.)


    Generell würde ich auch situativ unterscheiden. Bei Hündinnen dürfen meine Jungs zum Beispiel durchaus mal imponieren. Bei anderen Rüden möchte ich das hingegen nicht. Genauso der Unterschied fremder Hund vs. bekannter Hund. Bei einem uns bekannten Hund mit dem wir regelmäßig unterwegs sind bzw. trainieren, erwarte ich ein anderes Verhalten als gegenüber einem Fremdhund den wir vmtl einmal und nie wieder sehen werden.


    Schlussendlich führt jeder seine Hunde so, wie er es für richtig hält und wenn ihr euch dafür entschieden habt, dass ihr Kontakt zu Fremdhunden minimal halten wollt, dann haben das andere HH zu akzeptieren. Wenn deren Hunde dann halt nicht gehorchen, ja, dann ist es halt Pech... Ich werde meine Hunde nicht dafür schelten, dass sie deutlich zeigen, dass sie keinen Kontakt wollen. Dann bekommt der Fremdhund halt mal ne deutliche Ansage.

  • Hmmm okay. Ich habe es bisher auch nie als Problem angesehen. Nur gestern war so eine blöde Situation im Restaurant, wo es nur einen, engen Ausgang gab mit Fremdhund. Das einzige was ich hab machen können war sie auf der abgewandten Seite zu führen. Leider hat sie trotzdem geknurrt und geballt. Ist halt nicht so schön in der Öffentlichkeit und hat mich zum Grübeln gebracht ob ich das ganze falsch einschätze. Ich bin froh über das Feedback von euch.

    Was ich daraus mitnehme ist es ihr früher zu helfen, sollte ich bei einem Hundekumpel feststellen dass es „kurz davor“ ist. Hätte ich das in der Vergangenheit öfters gemacht, hätte sie wahrscheinlich auch im Restaurant mehr darauf vertraut, dass ich ihr den Hund fern halte. Nun gut…

    Danke euch allen!

  • Knurren und Bellen kommt in der Öffentlichkeit nie gut an. Das ist schlicht etwas, was die Bevölkerung nicht möchte. Die hätte gern, dass alles lieb und nett aussieht und alle Hunde brav miteinander spielen. Aber, das ist nunmal eher unrealistisch.

    Für Einige Menschen ist Knurren gleich abgrundtief böse, und nicht das was es ist : Mitteilen dass der Hund was doof findet. Eine Form von Vielen, aber für jeden unmissverständlich.

    Wenn also jemand blöd guckt oder tuschelt oä weil dein Hund einmal gebellt oder bissl gegrummelt hat, nimm dir das nicht zu Herzen und steh drüber ^^

  • Hundegegnungen haben wir im Welpen- und Junghundealter wie folgt aufgebaut: Ausgewichen, abgesetzt , klick für blick, ggf. einen Schritt vor den Hund gemacht und die Aufmerksamkeit zu bekommen. Dasselbe dann irgendwann im Vorbeilaufen an Fremdhunden. Sie hat feste Hundekumpels und Hundebegegnungen laufen nicht wahllos.

    Da liegt wohl auch das Problem. Hundebegegnungen als Welpe/Junghund sind Gold wert. Wie soll ein Hund lernen, unterschiedliche Hundetypen einzuschätzen, wenn es nur ausgewählte Kontakte gibt? Daraus kann wohl auch eine Unsicherheit resultieren. Außerdem wird sie grad erwachsen

  • Hundegegnungen haben wir im Welpen- und Junghundealter wie folgt aufgebaut: Ausgewichen, abgesetzt , klick für blick, ggf. einen Schritt vor den Hund gemacht und die Aufmerksamkeit zu bekommen. Dasselbe dann irgendwann im Vorbeilaufen an Fremdhunden. Sie hat feste Hundekumpels und Hundebegegnungen laufen nicht wahllos.

    Da liegt wohl auch das Problem. Hundebegegnungen als Welpe/Junghund sind Gold wert. Wie soll ein Hund lernen, unterschiedliche Hundetypen einzuschätzen, wenn es nur ausgewählte Kontakte gibt? Daraus kann wohl auch eine Unsicherheit resultieren. Außerdem wird sie grad erwachsen

    Man muss aber doch nicht wahllos Kontakte zulassen, damit ein Hund untwrschiedliche Hundetypen kennenlernt. Gerade bei Welpen und Junghunden können negative Erfahrungen sich ja auch sehr stark einprägen. Da ist es schon besser, man lässt seinen Vierbeiner nicht einfach zu jedem Fremdhund hin.

  • Huhu :) ich reihe mich hier mal mit einer eigenen Frage ein, wenn das okay ist! Ansonsten tut es mir leid!🙈


    Passt aber ganz gut hier rein und dann muss ich nicht extra einen neuen Thread eröffnen!


    Luna mag fremde Hunde jetzt auch nicht so besonders, was auch völlig in Ordnung ist. Bzw. mag sie vor allem größere Hunde nicht, die schnurstracks auf sie zu kommen. Gleich große oder kleinere Hunde (solange die nicht pöbeln) sind für Luna ok.


    Bisher war Luna noch nicht viel im Freilauf, da ich sie erst seit 4 Monaten habe, aber langsam klappt der RR richtig gut und sie orientiert sich an mir, sodass sie auf bekannten Strecken auch schonmal in den Freilauf darf.

    Deshalb ergeben sich für mich als Ersthundhalterin jetzt neue Situationen: wie reagiere ich am besten, wenn Luna im Freilauf ist und ein anderer (großer) Hund auf sie zukommt, der auch im Freilauf ist?


    Wenn Luna an der Leine ist, dann nehme ich sie immer hinter mich und stelle mich beschützend vor sie. Je nach Hund stellt sich dann auch mal ihr Nackenkamm auf , aber sie geht nicht nach vorne, sondern bleibt brav hinter mir. Sie kommuniziert also schon sehr deutlich, wenn sie einen Hund nicht näher haben möchte.

    (Wie gesagt, gleich große freundliche Hunde sind okay, da zeigt sie ab und zu sogar Interesse an Kontakt)


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie größere Hunde eher aus Unsicherheit nicht näher haben möchte, weil wenn ein Hund noch weiter weg ist und Luna den sieht, zieht sie meistens ihren Schwanz ein (ist ja ein Zeichen für Angst/ Unsicherheit) und erst wenn der Hund dann näher kommt, stellt sie ihre Nackenhaare auf.


    Also an der Leine kann ich solche Situationen ja immer gut für sie regeln, aber wie mache ich das im Freilauf, wenn ich sie mal nicht rechtzeitig ranrufen kann?

    Nackenkamm aufstellen sieht immer so gefährlich aus, aber ist ja auch erstmal nur Körpersprache oder? Oder ist es schon ein Zeichen, dass sie im Notfall, wenn ich die Situation nicht für sie regeln kann, auch nach vorne gehen würde?


    Ganz lieben Dank schonmal!


    Edit: Hunde die sie ignorieren, ignoriert Luna auch. „Problematisch“ sind also nur die Hunde die frontal auf sie zukommen und größer sind

  • Nackenkamm aufstellen ist Aufregung und Angst. Der Hund macht sich größer, damit sich es der „Angreifer“ mit dem Angriff nochmal überlegt. Wenn sie selbst nicht fixiert und versucht dem anderen Hund aus dem Weg zu gehen, sehe ich das nicht als Problem. Ich finde es gut dass du sie vor anderen Hunden beschützt, das braucht sie in diesem Moment wahrscheinlich auch - denn frontal auf einen zukommen ist in Hundesprache auch nicht so nett.

  • Danke für die Antwort! 😊 So hätte ich das auch eingeschätzt.


    Wir hatten bisher nur einmal die Situation im Freilauf, dass größere Hunde aufgetaucht sind, da ist Luna dann von alleine zu mir gekommen, was mich dann darin bestätigt hat, dass es gut war sie „zu beschützen“, da sie sich dadurch jetzt an mir orientiert.


    Ich bin mir im Freilauf nur immer etwas unsicher, ob ich dann auch wirklich jeden Hund abblocken soll (da übe ich auch noch etwas dran), auch welche die freundlich sind? Ab und zu wird ein unmittelbares Aufeinandertreffen aber ja wahrscheinlich unvermeidbar sein.


    Ende Oktober habe ich auch nochmal eine Einzelstunde mit einer Trainerin, die werde ich dann sicherlich auch fragen können. Aber mich würde sehr interessieren wie ihr das mit einem eher unsicheren Hund im Freilauf handhabt. 😊

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