Baustelle Golden Retriever Welpe: Fressen, Ruhe, Frustration, ...

  • Manche Hunde sind in der Zeit wenn die Neuen Zähne kommen

    etwas mäkelig mit dem Futter, nicht zuviel ausprobieren, sonst kommt er auf den Geschmack.

    Bisher kenne ich keinen Hund der vor einem vollen Napf verhungert wäre.

  • Hallo zusammen!


    Lange ist es her, aber ich wollte doch mal ein Update geben.


    Odin hat sich wirklich - wie ich finde - sehr gut entwickelt und ist jetzt etwas über 6 Monate alt. Ich glaube mein Thema hier war noch vom Welpenblues gezeichnet :D


    Fressen funktioniert soweit ganz in Ordnung, ist Phasenweise mal eher Mittel. Aber wir machen da kein großes Ding mehr draus, er ist bei fast 25kg und wenn er nicht fressen will, kommt das Futter weg und er hat beim nächsten mal wieder die Chance.


    Auch das Thema Ruhe und Frustration laufen besser, wir sind anfangs einfach zu verkopft an die Sache ran gegangen.


    Mittlerweile können wir Odin viel besser lesen und merken viel besser, wenn er zu viel Programm/Action hatte und dadurch überdreht und wann er mal eine Pause braucht.


    Er läuft uns in der Wohnung immer noch fleißig nach, es könnte ja was spannendes für ihn drin sein. :D


    Ein paar Fragen habe ich als hauptsächlich stiller Mitleser doch noch:


    Odin kennt den Begriff Decke, je nachdem fällt es ihm natürlich schwieriger auch mal etwas länger dort zu bleiben. Mit länger meine ich in dem Fall 5 Minuten. Den Platzt nutzt er nur ganz selten zum schlafen. Meist schläft er lieber auf dem Teppich bei der Couch oder vor der Wohnungstür im Flur (95%).


    Habt ihr gute Ideen, wie ich es positiv hinbekomme, dass er auch mal länger auf dem zugewiesenen Platz bleibt? Immerhin werden auch Situationen kommen, in denen er sich das nicht frei aussuchen kann.


    Ich hatte an eine Hausleine gedacht, weiß aber nicht ob es überhaupt sinnvoll ist ihn auf die Decke zu schicken und dann wieder dahin zu führen wenn er eigentlich lieber im Flur schläft.


    Ein weiteres - aktuell großes - Thema ist Aufregung und Ansprechbarkeit im Freilauf bzw mit anderen Hunden. Heute waren wir im Auslaufgebiet für einfach freie Bewegung und Hundekontakt. Allerdings ist da oftmals - eher generell wenn wir draußen sind mit ihm - vieles interessanter als wir. An der normalen Leine funktioniert unsere Zusammenarbeit schon ganz gut und wir schauen auf eine gute Balance zwischen „Mach dein Ding aber ohne zu ziehen“ und „Wir üben Leinenführigkeit und Fokus auf uns“


    Ich habe schon total viel gelesen wie man sich selbst interessanter machen kann, aber so richtig helfen tut da nicht viel.


    Hier noch ein Foto vom kleinen Eisbär ❤️


  • Hier gab es Kauzeugs nur im Körbchen. Ist sie aufgestanden um damit woanders hinzugehen habe ich es ihr abgenommen und im Körbchen direkt wiedergegeben. Macht aber nur Sinn, wenn Odin „Aus“ schon ganz gut kann, sonst machst dir damit ne neue Baustelle bei Ressourcen auf, das möchte niemand.

    Inwiefern meinst du das draußen mit der Aufmerksamkeit? Möchtest du, dass Odin draußen seine Aufmerksamkeit auch auf dir hat, überläuft er zB den Rückruf weil er zu anderen Hunden will oder wie?

    Wenn mein Hund im Freilauf ist soll sie ab und an mal nach mir schauen, darf ansonsten ihren Stiefel machen im Rahmen des Erlaubten und wenn ein Kommando kommt sollte das befolgt werden. Allerdings sind wir schon über die Übungsphase hinaus, es gibt zwischendurch mal Quatschmachzeug wie um Bäume laufen etc und sonst gebe ich Kommandos nur wenn sie Sinn machen bzw viel läuft über Verhaltensketten, unsere Gassis sind also recht still.

  • Hey,

    also was die Decke angeht: Das Kommando kennt Eurer ja schon mal.


    Wir machen es dann so, dass wir, sobald einer der Hunde gleich wieder aufsteht und / oder die Decke verlassen will, "äh!" sagen und, falls das nicht ausreicht, körpersprachlich auf ihn zugehen. Das klappt ganz gut, weil der Hund dann eigentlich immer dort bleibt. Natürlich versucht er es dann oft gleich wieder. Also wieder "äh!" und ggf. einen Schritt auf ihn zu.

    Wir haben das in der Übungsphase so lange gemacht, bis er sich hingelegt und entspannt hat.

    Mal hat es vielleicht fünf Versuche benötigt, mal nur drei oder zwei. Aber insgesamt sind wir zufrieden.

    Unser älterer Hund macht das natürlich seit Jahren schon ohne Probleme und bleibt, der Welpe braucht ab und zu noch mal eine Erinnerung. Aber er hat es grundsätzlich verstanden.


    Es wird oft empfohlen, mit dem Auflösekommando zu arbeiten, also dass der Hund so lange bleibt, bis man "frei" sagt. Den Zeitraum soll man dann ausdehnen.

    Das haben wir auch zunächst so versucht, also erst ein paar Sekunden, dann immer länger. Aber da waren beide Hunde dann angespannt und warteten auf das Kommando.

    Deswegen haben wir es anders gemacht und die Hunde eben geschickt und bei selbständigem Verlassen der Decke gehindert bzw. noch mal geschickt und dann "frei" gesagt.

    So herum hat es auch funktioniert, dass sie wissen, dass sie bleiben sollen, solange wir das wollen.


    Man muss einfach mal ein paar Tage wirklich konsequent arbeiten und den längeren Atem haben. Es ist in der Zeit dann wirklich wichtig, dass man nicht nachgibt, sondern dranbleibt. Wir dachten beim Welpen recht lange "das kann der noch nicht", haben es dann aber einfach mal probiert und waren erstaunt, dass er es recht schnell umgesetzt hat.

    Anfangs ist es natürlich einfacher für den Hund, wenn das in einer Situation ist, in der nicht außenrum viel Trubel ist. Also eignet sich z.B. eine Mahlzeit ganz gut, wenn eh alle ruhig sitzen.

  • Hier gab es Kauzeugs nur im Körbchen. Ist sie aufgestanden um damit woanders hinzugehen habe ich es ihr abgenommen und im Körbchen direkt wiedergegeben. Macht aber nur Sinn, wenn Odin „Aus“ schon ganz gut kann, sonst machst dir damit ne neue Baustelle bei Ressourcen auf, das möchte niemand.

    Inwiefern meinst du das draußen mit der Aufmerksamkeit? Möchtest du, dass Odin draußen seine Aufmerksamkeit auch auf dir hat, überläuft er zB den Rückruf weil er zu anderen Hunden will oder wie?

    Wenn mein Hund im Freilauf ist soll sie ab und an mal nach mir schauen, darf ansonsten ihren Stiefel machen im Rahmen des Erlaubten und wenn ein Kommando kommt sollte das befolgt werden. Allerdings sind wir schon über die Übungsphase hinaus, es gibt zwischendurch mal Quatschmachzeug wie um Bäume laufen etc und sonst gebe ich Kommandos nur wenn sie Sinn machen bzw viel läuft über Verhaltensketten, unsere Gassis sind also recht still.

    Ja so machen wir das mit der Decke und Kauzeugs ebenfalls. Funktioniert dabei auch sehr gut. Er weiß auch schon, dass es diese Dinge nur dort gibt.


    Mit Aufmerksamkeit meine ich genau das von dir angesprochene. Für einen erfolgreichen Rückruf müssen wir schon einen Moment abwarten, in dem gerade durchgeschnauft wird. Aber manchmal sprintet er auch einfach zu Menschen los und lässt sich dann auch bspw nicht stoppen oder reagiert dann auch nicht auf Rückruf, auch wenn der Mensch 0 mit ihm interagiert. Wir versuchen auch möglichst wenig „zu beschallen“ und er achtet immer mal wieder von selbst auf uns. Aber seit neustem würde er mit einer kleinen Gruppe Menschen und Hunde auch einfach mitlaufen ohne daran zu denken, dass es uns noch gibt.


    Danke für deine Erfahrung! So machen wir es auch, scheinbar fehlt uns da noch die nötige Konsequenz und müssen genau dieses „das kann der noch nicht“ wohl mal ablegen. Sind eben selbst auch unerfahrene Ersthundebesitzer und müssen daher einiges lernen. Generell eher 100prozentige Konsequenz und den längeren Atem.

  • Dann gäbe es hier nur noch dosiert wirklichen Freilauf, sprich da wo man wirklich alles weit überblicken kann und ansonsten ist eine Schlepp dran. Du versaust dir sonst deine Kommandos. Im günstigsten Fall passiert sowas nur einmal und dann erfolgt og Konsequenz, weil er durch jedes „Erfolgserlebnis“ lernt, dass es eigentlich recht wumpe ist was der komische Zweibeiner da so quasselt und man einfach sein lustiges Ding machen kann.

    Abgesehen davon kann es auch wirklich gefährlich sein falls er mal in einen unverträglichen Hund kachelt oder mal nen Menschen erwischt, der gar nicht drauf steht von fremden Hunden belästigt zu werden.


    Geht ihr noch in die Hundeschule?

  • Ja wir gehen noch zur Hundeschule, nach der Welpengruppe quasi nahtlos in den Junghundekurs.


    Mir fehlt allerdings noch die genaue Idee, wie ich die Schleppleine als ideales Hilfsmittel einsetze. Bislang war sie immer eher Störfaktor und natürlich Im freilaufgebiet auch nicht hilfreich, wenn man seinen Hund dann „ranangelt“ und der andere Hund unbehelligt ohne Leine und Co einfach weiter mit ihm spielt. Daher habe ich für mich noch nicht den richtigen Flow gefunden, wie mir die Schleppleine da wirklich helfen kann. Vllt zerdenke ich das aber auch und das gerade genannte wäre genau richtig?

  • Iron287

    Die Phase „ich kann grundsätzlich hören und achte grundsätzlich auf Dich, aber jeeeetzt kann ich gerade nicht, weil da vorne ist ein anderer Hund“ haben wir temporär mal mehr, mal weniger. 8monatiger Junghund halt :ka:


    Hier bleibt die Schlepp- oder Flexileine dran, alles andere ist mir zu risikoreich.

    Für freiwillige Umorientierung zu mir, wenn was spannendes gesichtet, gibt es Lob und tolle Bestätigung. Ebenso wenn er sich zu mir umorientiert/zu mir kommt, weil ich nach ihm rufe.

    Langsam aber sicher klappt das wieder besser und an gar nicht so wenigen Tagen richtig gut, trotz zahlreicher Verlockungen.


    Geduld und Konsequenz. Heißt, es gibt keinen Erfolg für ihn wenn ich es nicht will, und ich ärgere mich nicht wenn er auf Durchzug stellt. Ich rufe einmal, dann hole ich ihn mir unaufgeregt heran, oder drehe mich um und gehe in die entgegen gesetzte Richtung. Irgendeine Form der Leine ist ja dran. Entweder die 8m Flexi oder die 15m (die aber noch nicht in voller Länge im Einsatz war) Schlepp. Im Anschluss gibt es einen kleineren Radius. Mehr muss er sich dann erstmal wieder verdienen. Heißt, achtet er von sich aus wieder besser auf mich bzw. hört zuverlässiger, gibt es auch mehr Leine.


    Freilauf gibt es auch, klar. Aber nicht mehr jeden Tag, sondern nur in Gebieten wo alles gut überschaubar ist und der Aussenreiz gering.

  • Nein, das ist dann natürlich Quatsch.

    Aber normalerweise tauchen andere Hunde ja nicht plötzlich 2 Meter entfernt auf.

    Dann ruft man ab wenn noch so viel Abstand ist, dass das prima funktioniert, feiert seinen kleinen Hund dafür und bittet, verlangt, droht - ist ne Typfrage :winking_face_with_tongue:- dass der andere Hund ebenfalls bei sich behalten wird. Wenn der Fremdhund bei euch ankommt ist es völlig utopisch Gehorsam zu verlangen, das können die meisten erwachsenen Hunde nicht (meine eigene hätte da zB zwar eher nicht das „ui super jmd zum spielen“ sondern „geil, das verhaue ich jetzt so richtig“, aber die Motivation ist in dem Moment egal :upside_down_face:).

    Genauso kennt man ja viele seiner Wege, d.h. wenn ich weiß da kommt ne Kreuzung oder andere Wege gehen ab auch rechtzeitig abrufen und dann eben zusammen gucken und ggf dran vorbeigehen. Das kann man ja auch ein bisschen selbst steuern wo man Gassi geht, damit man das nicht alle 10 Meter machen muss…

  • Ich hab ja gerade eine kleine Retriever-Dame, die sich langsam in Richtung Junghund bewegt (knapp 5 Monate). Wir haben das Glück, zu Hause ein weit offenes Feld vor uns zu haben, wo wir andere Menschen und Hunde schon relativ gut aus der Ferne entdecken können. Insofern gibt es zu Hause viel Freilauf-Training und regelmäßiges Abrufen mit nur einem Kommando oder der Pfeife. Klappt das auf Anhieb, gibt's einen oberhammeraffentittengeilen Käsewürfel – und nur dafür. Das hat mich draußen auch gleich interessanter für sie gemacht; ebenso bestätige ich jedes selbsständige Zurückkommen von ihr mit Lob oder einem kleinen Keks.


    Da uns die umliegenden HH mittlerweile kennen, nutze ich deren Hunde gerne als Trainingspartner- und reizvolle Zielobjekte um Shadow auch zurück zu rufen, wenn sie zum Beispiel Vollgas hinrennt. Vielleicht kennst du in deinem Umkreis jemanden, mit dem du dich zum Spazierengehen treffen kannst?

    Kommen fremde Leute oder Hunde, leine ich Shadow konsequent an und erfrage erstmal ob sie stört bzw. warte, bis die Leute vorüber gegangen sind.


    Zitat

    Odin kennt den Begriff Decke, je nachdem fällt es ihm natürlich schwieriger auch mal etwas länger dort zu bleiben. Mit länger meine ich in dem Fall 5 Minuten


    Das braucht einfach viel Zeit und Geduld. Ich übe "Decke" mit Shadow seit 'ner Ewigkeit. Bei uns gibt es die Kauis ebenfalls und ausschließlich auf der Decke; so kann ich sie recht problemlos mit ins Lokal nehmen. Allerdings trainieren wir seit Weihnachten das Kommando "Ablegen + Bleiben" ohne Kaui, wo wir wieder bei der Geduldsprobe sind |) Sobald Shadow von der Decke aufsteht, korrigiere ich sie wortlos mit Körpersprache zurück auf den Platz. Mittlerweile kennt sie sogar das Handzeichen dazu. Hausleine wollte ich vermeiden und kommt hier nur sehr, sehr selten zum Einsatz. Es wird jeden Tag besser – da einfach dran bleiben =)


    Und nicht verzagen, wenn's mal nicht klappt. Konsequent dran bleiben, dann wird das schon.


    Edit: Zum Thema Bindung ist mir gerade noch was eingefallen! Ich nehme schon immer einen kleinen Apportierbeutel mit und suche mir gegen Mitte oder Ende des Spaziergangs einen passenden Moment, um mit Shadow zusammen zu spielen. Soll heißen, dass wir den Apportierbeutel einander wegnehmen, Fangen spielen, den Beutel werfen und auch mal liegen lassen etc. Du kannst mit dem Beutel ebenfalls den Rückruf üben, indem du ihn wirfst, deinen Hund aber abrufst, bevor er hin startet und das Zurückkommen belohnst. Shadow liebt den Apportierbeutel; den gibt es ebenfalls nur draußen.

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