Wimmern und nicht Laufen wollen - ich brauch einfach mal Meinungen
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Hallo zusammen,
Von meinem Beitrag erhoffe ich mir einfach nur ein paar zusätzliche Denkanstöße/Meinungen, da ich zur Zeit vielleicht ein bisschen eingeschränkt bin in meiner Sichtweise. Mein Hund Paco ist mittlerweile 12,5 Jahre alt. Wir kämpfen ja schon seit Jahre gegen die Arthrose, er bekommt seit seinem 7./8. Lebensjahr dauerhaft Schmerzmittel, die Höchstdosis Rimadyl momentan. Wir haben schon Metacam ausprobiert, sind dann aber bei Rimadyl geblieben, weil er das besser verträgt. An ganz schlechten Tagen bekommt er statt dem Rimadyl Phen-Pred, aber nicht dauerhaft.
In letzter Zeit knicken die Hinterläufe immer wieder weg und er hat sich öfter auf die Schnauze gelegt, weil die Vorderpfoten nicht so wollten. Seit einigen Wochen wimmert er nachts, ich mache dann das Licht an und tröste ihn ein wenig, kann aber nicht fest stellen, was genau mit ihm ist.
Abends ist er oft unruhig und scheint keine Position zu finden, die ihm behagt.
Beim Gassi gehen gibt es unterschiedliche Tage, die meisten sind so, dass er keine Lust mehr hat wirklich Gassi zu gehen. Wir gehen dann eine kleine, sehr langsame Runde. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll, aber er sieht so oft so unglücklich aus - wo ich auch Angst habe, dass ich zu viel hinein interpretiere. Er schnuppert zwar und wälzt sich auch auf der Wiese, aber in seinem Gesichtsausdruck und seinen Augen vermisse ich diese Fröhlichkeit, die er früher hatte.
Die Runde schaffen wir auch maximal einmal am Tag. Am liebsten würde er dann gar nicht mehr raus gehen, aber natürlich muss er nochmal raus. Das sind dann maximal 100 Meter die wir laufen, er hebt einmal das Bein und weigert sich dann partout weiter zu laufen. Die Folge ist dann, dass er sich nicht richtig entleert und meistens Zuhause noch ewig "nachtropft" - Nehm ich hin, Lappen, weg wischen und gut.
Wenn er steht/sitzt, dann nur maximal 1-2 Minuten, länger schafft er nicht. Er spielt gar nicht mehr, frisst aber sehr gerne und trinkt immens viel (2 große Näpfe pro Tag). Was ebenfalls auffällig ist, ist das gelegentlich exzessive Lecken an den Vorder- und Hinterläufen.
Er hat eine vergrößerte Prostata und hat dafür eine hormonelle Behandlung bekommen. Es gab den Verdacht, dass innerlich was nicht stimmt und hat deswegen zwei Mal Ultraschall bekommen, die aber unauffällig waren (bis auf die Prostata). Die Tierärztin meinte, wenn da was ist, dann sieht man es nicht, aber so wäre das erst mal unauffällig.
Paco hat auch Tage, da möchte er dann laufen und dann genießen wir das auch, lasse ihn aussuchen, wo er gerne her gehen möchte und der Rückweg ist zwar dann immer sehr langsam und lange, aber an den seltenen Tagen sehe ich dann auch das Leuchten in seinen Augen wieder.
Für mich ist das mittlerweile eine Belastungsprobe geworden, weil ich irgend wie in so einem Wartemodus verfallen bin. Ich renne wegen allem zum Tierarzt, aber die Arthrose ist halt nicht mehr umkehrbar. Ich habe so oft den Gedanken, dass es doch schön wäre, wenn er morgens einfach in seinem Hundebett liegt und für immer eingeschlafen ist... Ich weiß, dass er Schmerzen hat und das der Zeitpunkt, wo er gehen wird, wohl nicht mehr lange hin ist. Ich möchte nicht bis zuletzt warten, bis er gar nicht mehr kann, aber wenn er dann freudestrahlend aufspringt und stacksig zum Futternapf läuft, denke ich immer, dass es doch vielleicht jetzt noch viel zu früh ist...
Von meinem Post hier erhoffe ich mir einfach ein bisschen Input. Vielleicht noch irgend eine zündende Idee, was ich machen kann? War jemand in einer ähnlichen Situation? Jegliche Art von Gedanken wären nett. Ich steh damit gerade so ziemlich alleine da, was das Ganze nicht einfacher für mich macht...
Lg
Tanja -
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Hi
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Hallo Tanja,
ich kann dir zwar nicht helfen, aber ich bin gerade in einer ähnlichen Situation und kann sehr gut nachfühlen, wie es dir damit geht.
Meine Nicki wird bald 10 und seit ein paar Monaten schleichen sich Veränderungen in ihrem Verhalten ein, die mich immer wieder grübeln lassen. An manchen Abenden und nachts hält sie nicht mehr richtig dicht, dann kann das aber wieder wochenlang verschwunden sein. Sie trinkt, vor allem am Abend, größere Mengen, wenn auch noch im Rahmen und pinkelt entsprechend morgens oft und lange. Auch das nicht immer oder nur phasenweise. Meistens kann ich einen Zusammenhang zwischen viel baden im See oder gewürztem Essen vom Tisch herstellen, aber damit hatten wir bis zu dem Zeitpunkt auch nie ein Problem. Bei 15-18 Grad macht sie schneller schlapp, wo sie bis vor einem Jahr noch bei 30 Grad am Rad gelaufen wäre, ohne Probleme. Generell hechelt sie nun öfter und in Situationen, die ich mir nicht erklären kann.
Wenn du wüsstest, wie oft ich schon beim Tierarzt und in der Klinik war.
Großes Blutbild (Diabetes, Leber, Schilddrüse), Urintest, Ultraschall, Umfassende Untersuchung beim Orthopäden, Physiotherapie.
Keiner kann mir sagen, ob und was mit dem Hund los ist. Und nicht mal meine Familie, die den Hund tagsüber bei sich hat, sieht oder bemerkt das, was ich sehe.
Wir haben gar nichts greifbares und doch merke ich, dass sie einfach so anders geworden ist.
Ich hoffe einfach, ihr könnt noch eine schöne Zeit zusammen verbringen und ich bin mir sehr sicher, dass du merken wirst, wenn es wirklich soweit ist...
Alles Gute!
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Ich habe vor 2 Monaten meine Scully gehen lassen müssen. Ich habe ihr halt angemerkt, dass sie Schmerzen hat und ich wollte nicht, dass sie sich quält.
Bei deiner Schilderung hört es sich sehr danach an, als wenn es bei euch auch so weit ist, so leid es mir wirklich für euch tut.
Ich würde mich wollen, dass mein Hund sich so quält, wie du es schilderst
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Das klingt ja wirklich nicht schön bei euch 😢
Bei uns ist ähnlich, wenn sich noch nicht ganz so schlimm wie bei euch. Ich kann also gut nachvollziehen wie es dir geht
Bei deiner Schilderung hört es sich sehr danach an, als wenn es bei euch auch so weit ist, so leid es mir wirklich für euch tut.
Ich würde mich wollen, dass mein Hund sich so quält, wie du es schilderstDem kann ich mich leider nur anfordern) anschließen. Alles Gute und viel Kraft für dich!
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Das klingt alles nach etwas neurologischem, was für das Alter alles andere als ungewöhnlich wäre. Da helfen Entzündungshemmer nicht. Ich würde eine Tierklinik mit Neurologie und Orthopädie aufsuchen.
PS: Da hier schon wieder die Rufe nach Euthanasie laut werden, mit dem gleichen Bild hätte ich meinen Pointer auch im Januar einschläfern müssen. Musste ich nicht, denn ihm geht's jetzt wieder gut, aber mit einer angepassten Therapie und Behandlung .
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Also helfen kann ich dir nicht, aber verstehen. Denn was du schreibst, so geht es mir auch...beziehungsweise meiner fast 14 Jahre alten Labradoromi...
Die schlurft sich so durch den Tag, würde ich sie nicht animieren, würden sie wohl gar nicht mehr aufstehen und durchpoofen
Wenn wir gehen, das versuche ich 2x am Tag, dann jeweils ein Stück Feldweg hoch und runter. Wenn ich noch die Leckerlis vom anderen Spaziergang in der Tasche habe, werfe ich ihr ein paar. Dann ist sie auch schnüffelmässig voll dabei. Ansonsten wälzt sie sich einmal auf den Wegkieseln und schlurft dann wieder heim...
Sie bekommt auch Rimadyl gegen die Arthrose.
Dein Wartemodus, den kann ich nachvollziehen. Ich hoffe so sehr, dass sie friedlich einschläft und für sie nicht noch irgendwas wirklich Doofes kommt.
Momentan bemerke ich, dass die Fettgeschwülste am Bauch immer mehr werden
Es ist einfach so traurig, dass man gar nichts Richtiges tun kann, ausser sie lieb haben...
Aber das gehört wohl auch zum Leben mit Hunden dazu...
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...Seit einigen Wochen wimmert er nachts...
...Abends ist er oft unruhig und scheint keine Position zu finden, die ihm behagt.Ich kann Dir da leider bzgl Deinem Hund nicht helfen, weiss aber aus eigener ( bitterer) Erfahrung, dass die durch Arthrose veränderten Gelenke gerade nachts extrem schmerzen und das wird sicher auch beim Hund nicht anders sein.
Vielleicht gibt es eine Möglichkeit ihm gerade am Abend mit Schmerzmitteln über die Nacht zu helfen?
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PS: Da hier schon wieder die Rufe nach Euthanasie laut werden, mit dem gleichen Bild hätte ich meinen Pointer auch im Januar einschläfern müssen. Musste ich nicht, denn ihm geht's jetzt wieder gut, aber mit einer angepassten Therapie und Behandlung .
Es ist schön, dass bei Deinem Pointer offenbar eine (neurologische?) Diagnose gestellt werden konnte mit einer passenden, erfolgreichen Therapie, aber das heisst nicht, dass das für Paco ebenfalls möglich ist.
Bei jedem alten Hund sind die Voraussetzungen unterschiedlich, deshalb sollte man das immer individuell betrachten. Ich lese bei der Paco-Geschichte von einem Hund, der offenbar wirklich leidet unter mehrfachen Schmerzen und sich nur noch mühsam durch den Alltag schleppt.
Was mir als erstes in den Sinn kam, wären Probleme mit dem Magen, also Magenschmerzen, wenn er nachts wimmert. Durch die jahrelangen, massiven Schmerzmittel ist sein Magen vermutlich schlimm geschädigt worden.
Ich würde in erster Linie auch mal die Magen-Problematik angehen.
Ansonsten schliesse ich mich Junimond an, dass wohl die Zeit gekommen ist, an der man loslassen muss. Ich persönlich würde meinen Hund nicht auf weiterhin lange Sicht sich so dahinquälen lassen, denn irgendwann sind halt die Therapie-Möglichkeiten und Erleichterungen ausgeschöpft. An schwerer Arthrose stirbt man nicht "einfach so", aber die täglichen Schmerzen schlagen aufs Gemüt und sind eine furchtbare Belastung für jedes Lebewesen.
Alles Gute und viel Kraft!
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Morelka Das habe ich zu keinem Zeitpunkt gesagt. Aber ein Hund mit dieser Klinik, der keinem Neurologen vorgestellt wurde und noch in keiner Schmerzsprechstunde war, ist eben weit entfernt von "es wurde schon alles getan"...
Ins Blaue Ratschläge zu geben ala "behandle den Magen" ist bei diesem Schmerzlevel absolut nicht angebracht meiner Meinung nach.
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PS: Tatsächlich ist es nur ein geringer Anteil an Hunden, der tatsächlich schwere gastro intestinale Nebenwirkungen zeigt bei langfristiger NSAID Therapie, aber auch das muss ein/e Mediziner:in diagnostizieren
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- Vor einem Moment
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