Viele Probleme mit Hund und falsche Erziehung?

Irgendwo weiter vorne, wurde mein Junghund erwaehnt. Die Situationen lassen sich nicht so gut vergleichen, aber gut. Ich beschreib es dennoch mal.

Aktuell fast 4,5 Monate alt, kam zu mir zurueck, kann nichts, kennt nichts und ist voellig verunsichert. Nicht stubenrein/meldet sich nicht, spielt nicht mit Menschen (weder mit Menschen allein, noch mit Beute)*, reagiert nicht auf Ansprache*, hat Angst vor fremden Hunden und Menschen, hat sich anfangs nur nachts geloest und nur im Garten.

Deren Leben sieht aktuell so aus:

Wir haben alle Zeit der Welt.

Die Tuer zum Garten ist offen und somit klappt das loesen ausserhalb vom Haus ganz gut. Nachts geht der Wecker alle 1,5 Stunden (2 oder 3 Stunden sind zu lang), ich trag sie in den Garten (sie hat nachts Angst vor der Treppe) und warte ob sie sich loest. Tut sie es -> super. Tut sie es nicht -> egal, in 1,5 Stunden neuer Versuch.

Tagsueber gehts immer wieder weg vom Haus, weil sie sich auf lange Sicht hin nicht im Garten loesen soll. Macht sie draussen -> Prima! Gibt Kekse. Macht sie nicht -> egal, wir haben den Garten und versuchen es spaeter nochmal.

Macht sie ins Haus, ist das eben Pech (fuer mich). Da gibts keine Reaktion von mir, ausser sie in den Garten zu bringen und im Haus zu putzen.

Sie faengt jetzt an zu beissen (spielerisch), uns anzuspringen und zu maulen und ich freu mich. Das darf sie und soll sie! Sie soll frech sein! Das wird spaeter dann in Ruhe geaendert, aber vorerst: Guuutes Maedchen!

Sie bekommt fuer im Grunde alles Kekse. Jedes in unsere Naehe kommen wird belohnt, jeder Blickkontakt, usw.

Sie bekommt staendig Koerperkontakt. Das will sie und braucht sie. Wenn wir allein draussen sind und sie auf den Arm will, dann kommt sie auf den Arm (ist einer der anderen Hunde dabei, geht das nicht. Da geh ich dann in die Hocke, nehm sie zw. meine Beine und warte dann eben so, bis es wieder geht). Mir egal wie es aussieht. Dieser Hund bekommt alles was sie braucht um wieder Vertrauen zu fassen und ein normaler Jungspund zu werden.

Das bedeutet nicht, dass es keinerlei Regeln gibt Sie darf fast alles, aber nicht alles.

* das ist jetzt schon besser geworden

Ihr habt den Hund seit 2 Monaten und alles was er tut ist normal bzw. im Umgang mit ihr begruendet.

Sie ist nicht stubenrein? Bringt es ihr in Ruhe bei ohne sie zu strafen!

Sie hoert auf keinen Abruf? Schleppleine dran und den Abruf gescheit aufbauen!!

Sie beisst im Spiel? Spielzeug nutzen und damit spielen!

EDIT: Meine Kleine kannte zig Dinge als sie auszog und konnte (passend fuers Alter!) auch das ein oder andere. Das ist momentan 'nur' irgendwie ueberschrieben..

Zitat

Das wäre wirklich richtig schade. Mein Freund hat das noch nie erlebt. Er hat seinen vorherigen Welpen auch geschimpft, wenn er ihn beim reinmachen erwischt hat, aber sowas ist da nicht passiert.

Akita scheint sehr sensibel zu sein. Mein Freund wird ab jetzt sein Temperament zügeln.

Geht das von alleine wieder weg?? Soll jetzt eine Zeit lang nur er mit ihr raus, damit sie sieht, dass es ok ist?

Wir wollen ihr keine Angst machen. Sie soll es bei uns gut haben. Ich hab das Gefühl als hätten wir total versagt.

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Einsicht ist der beste Weg... Oder wie war der Spruch

Ich kann euch wirklich nur ans Herz legen, holt euch einen kompetenten Trainer ins Boot. Noch könnt ihr das hinkriegen, wenn ihr jetzt auf eigene Faust "rumerzieht". Das wird eher nichts. Ihr braucht Hilfe bzw eine Anleitung wie ihr mit Akita an besten umgeht und gewisse Situationen regelt.

Drück euch due Daumen, sie hübsche Maus hat es verdient endlich anzukommen...3 Besitzer in 1 Jahr *so traurig*

Edit:hundeschule braucht ihr wohl eher erstmal NICHT. Ihr müsst erstmal Bindung und Vertrauen aufbauen, kein sitz platz Fuss üben

Zitat

Mein Freund wird ab jetzt sein Temperament zügeln.

Das finde ich sehr gut, wenn er sich das vornimmt

Es wäre schön, wenn er es schafft, aus dem Dominanz und Alphadenken rauszukommen. Viele schaffen es nicht, trotz Erklärungen.

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Geht das von alleine wieder weg?? Soll jetzt eine Zeit lang nur er mit ihr raus, damit sie sieht, dass es ok ist?

Erstmal sollte er seine ganze Einstellung und das Verhalten wieder ändern. Dann geht es möglicherweise gefühlt 'von alleine' weg. In Wirklichkeit wäre es natürlich nicht von alleine, sondern läge am neuen Umgang.

Und in der Zwischenzeit würde ich gucken, dass du möglichst oft rausgehst. Damit eure Hündin auch die Chance hat, das richtige zu tun (sich draußen zu lösen). Wenn jetzt nur dein Freund mit ihr rausgeht ist die Chance ja wieder größer, dass sie noch häufiger reinmacht als nötig.

Wenn sich das Verhältnis zum Hund und die Stubenreinheit allgemein gebessert hat, dann kann man immer noch den Schritt gehen, dass er mit ihr alleine rausgeht.

Zitat

So viele Fragen.

Deshalb der Trainer da kriegt ihr Antworten

Wenn Akita knurrt, ist das ihre Art zu kommunizieren, euch mitzuteilen. Dass sie das nicht mag, ihr unangenehm, was auch immer ist. Nehmt das bitte Ernst!

Und keine Angst, Hunde auf der Couch übernehmen nicht die Weltherrschaft. :)

Keine Ahnung, ich kenn den Hund nicht und weiss nicht wie selbstbewusst sie ist.

Nochmal: Nehmt ein Spielzeug zum spielen.. Hunde spielen nunmal mit ihrem Maul. Anders ist es anatomisch nicht moeglich (ausser bei Rennspielen). Also gebt ihr was, in das sie im Spiel reinbeissen kann!

Meine Hunde sind nicht nur auf dem Sofa und im Schlafzimmer, die pennen im Bett. Auch der ernste Hund, der sich so ein Verhalten wie von euch nicht gefallen lassen wuerde.. Ich hab so Spiele nicht noetig, ich bin ein Mensch und in der Lage fair mit den Hunden umzugehen (was auch Grenzen setzen beinhaltet).

Holt euch einen Trainer! Keine HuSchu. Euer Problem besteht fast nur in der Kommunikation und daheim. Da ist eine HuSchu mAn der falsche Ansprechpartner..

Zitat

Murmelchen

Das heißt wir sollen sie auch einfach mal machen lassen, obwohl wir es nicht so gut finden um ihr Selbstvertrauen zu stärken?

Nicht alles, aber beschränkt euch auf das was wirklich wichtig ist. Und das sanft umsetzen. Aber ja, ich würde in dem Fall im Zweifel Vertrauensarbeit über Erziehung stellen und Fünfe grade sein lassen.

Schadet es dem Hund nicht, wenn sie länger nicht frei laufen darf?

Die meisten Hunde dürfen in dem Alter nicht frei laufen, weil sie unter da gerne mal unter temporärer Taubheit leiden und die Erziehung noch nicht ganz sitzt

Holt euch eine lange Leine, dann reicht das. Und nein, schaden tut das sicher nicht.

Ist es nicht eine Belohnung, wenn wir mit ihr spielen, obwohl sie beißt?

Es geht nicht darum den Hund zu belohnen, sondern ihm Alternativen zu zeigen. Junge Hunde spielen ja indem sie sich auch mit dem Maul greifen. Menschen finden dieses Spiel meist nicht sonderlich toll, vor allem wenn der Hund nicht gelernt hat vorsichtig zu sein oder das im Eifer des Gefechts gerne mal vergisst. Sie es als "Ne du, ich mag kein Fußball. Aber hättest du vielleicht Lust auf eine Runde Tennis?"

Allgemein

Wie sieht es mit Hund auf Couch aus? Auch kein Problem?

Nope, lebenslänglicher freier Zugang und sie haben noch nicht die Weltherrschaft an sich gerissen.

Hund im Schlafzimmer?

Siehe oben, freier Zugang zum Bett. Immer noch keine Diktatur aufgebaut.

Hund liegt strategisch im Weg rum?

Wenn das Vertrauen da ist, steig drüber (derzeit vielleicht keine gute Idee). Wenn man darauf keine Lust hat, weg schicken. Aber dieses weg schicken baut man davor auf, positiv und belohnt das, anfangs auch.

Sind das alles Dinge, die eigentlich nichts mit Dominanz zu tun haben?

Falls es das ist, lässt es sich mit einem Hund als Herr und Gebieter sehr gut leben und ändert nichts am Gehorsam. Also nein.

WENN es bereits Probleme gibt, kann sowas zum Austragungsort dieser Probleme werden. Aber dann ist das Wirkung und nicht Ursache.

Wie soll sich mein Freund verhalten, wenn sie ihn anknurrt? Bis jetzt hat er nicht locker gelassen und ihr gezeigt, dass er der stärkere ist. Auch Quatsch, oder?

Sie in Ruhe lassen und das respektiere. Das gilt generell, aber gerade für euch jetzt am Anfang um das Vertrauen wieder aufzubauen ist das sehr wichtig. Das heißt "lass mich in Ruhe" und auch ein Hund hat ein Recht darauf. Auch einem Tier gegenüber ist es ein Zeichen von Höflichkeit und Respekt gewisse Grenzen zu respektieren. Ihr werdet sehen, je besser die Beziehung wird, desto weniger wird der Hund das Bedürfnis haben euch auf Abstand zu halten. Aber wie es derzeit läuft, wer würde da keinen Abstand wollen?
Das würde ich jetzt nicht überall durchgehen lassen, ich lasse mich zB nicht von Bett und Couch vertreiben. Wenn ein Hund da seine Ruhe will, dann muss er gehen. Auch hier wieder, einfach weg schicken. Gut aufgebaut ist das ein freundliches Wort. Aber gerade wenn der Hund in einer Ecke liegt oder gar auf seinem Platz, respektieren, weg gehen, in Ruhe lassen.

Mir scheint, dass hier nicht nur der Hund Vertrauen aufbauen muss, sondern auch ihr. So wie ihr wollt, dass der Hund euch eine Chance gibt ihm zu zeigen, dass ihr vertrauenswürdig seid, solltet ihr dem Hund auch die Chance geben euch zu zeigen, dass ihr ihm vertrauen könnt (und er nicht heimlich die Weltherrschaft an sich reißen will).

So viele Fragen.

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