Junghund abgeben aufgrund veränderter Lebensumstände

  • Vorab, ich verstehe Deine Situation und finde die Rückgabe zum Züchter eine optimale Lösung, wenn sich die Wege trennen müssen. Und tausendmal lieber diese Entscheidung treffen, so weh es tut, als die nächsten Jahre einen Kompromiss leben, mit dem keiner glücklich ist.


    Aber, das da:

    Hinzu kommt, dass die Kleine nicht wie geplant überall mit hinkommen kann, weil sie trotz guter Sozialisierung einfach nicht stressresistent ist.

    stößt mir schon ein bisschen auf. Für diese Anforderung isses schlicht und ergreifend die falsche Rasse, das hat meiner Meinung nach nichts mit dem Hund als solchen zu tun.


    Nur als persönlicher Kommentar, wenn irgendwann doch nochmal ein Hund einziehen soll...

  • Ich finde das kann einem mit jedem Hund passieren. Ich konnte meine Hündin auch überall mit hinnehmen zumindest zu Freunden, zu Verwandten, zum Essen gehen, jetzt nicht auf größere Feiern oder sowas. Jetzt ist sie älter und kommt dann schlecht zur Ruhe.

    Da sollte man sich vorher Gedanken machen ob man auch damit klar käme, wenn der Hund all sowas nicht so abkann.

  • Dieser "überall mit" Anspruch ist eh komisch.

    Hallo? Lassie, Kommissar Rex, etc. können auch überall mit hin :klugscheisser:


    Scherz beiseite. Eine Entscheidung gegen den Hund kann durchaus eine Entscheidung FÜR den Hund sein.


    Man muss nicht immer alles auf biegen und brechen passend machen um sich selbst etwas zu beweisen. Ich finde diese Lösung, in dieser Situation gut.

  • Und stell dir vor, ich war schon mal 25, war mitten im Studium, hab weit weg von Familie und Freunden gewohnt, hatte einen wuseligen Junghund, habe mich von meinem Freund getrennt und habe den Hund behalten (bis heute übrigens)

    Und stell dir nochmal vor, ich war 36, habe eine stabile Partnerschaft und bin verheiratet. Einen festen Job im öffentlichen Dienst und flexible Arbeitszeiten und gutes Einkommen. Und genau da habe ich einen Hund wieder abgeben müssen.


    Ich sage doch: Es kann in jedem Lebensalter etwas sein, wo der Hund "im Weg" ist. Nur als Beispiele: neuer Partner hat Allergie, Hund kann nicht (mehr) alleine bleiben oder, oder, oder - das kann dir auch mit 50 passieren. Und wenn man nicht vorher schon jemand ist, für den das liebgewonnene Haustier Vorrang hat bzw. alle gangbaren Möglichkeiten ausgeschöpft werden, die Abgabe zu vermeiden, dann erlaube ich mir zu bezweifeln, dass man es mit 50, 60 oder 70 ist.

    Oder flapsig gesagt: Wer will, findet einen Weg, wer nicht will, findet einen Grund. Und ich sage ja gar nicht, dass der Hund dann unbedingt behalten werden soll, wenn er einfach nicht mehr gewollt ist.

    Wer beurteilt denn, welche Situation für einen Menschen tragbar ist und welche nicht? Wer beurteilt, in welcher Situation man sein Leben um den Hund herum organisieren kann und wann nicht?

    Doch einzig der Mensch alleine, der in dieser Situation ist.

    Ich finde es massiv übergriffig, das für die betreffende Person zu entscheiden.

    Und das hat jemand gemacht? Ich sehe hier nur, dass Leute ihre Meinung dazu gesagt haben. Wo liest du denn raus, dass jemandem die Entscheidung abgenommen werden soll?


    Im Übrigen wundert es mich schon:

    Sonst wird hier immer über die Corona-Hundeanschaffungen abgelästert, dass die Schwarte kracht. Und wie nervig die blöden Neuhundehalter doch sind. Und wie sie die Hunde verkorksen und dass bestimmt alle im Tierheim landen oder bei Ebay. Und ob man das denn nicht alles vorher wusste. Am liebsten würde man Wetten abschließen, wann die Hunde wegen 'geänderter Lebensumstände' wieder abgegeben werden. Und dann erst die Kleinanzeigen. Da wird sich über jeden dummen Rechtschreibfehler mokiert (was ja btw. eigentlich nicht zur politischen Korrektheit passt, um die man an anderer Stelle so bemüht scheint. Manche Menschen sind halt keine Muttersprachler oder stammen aus bildungsfernen Verhältnissen und können nichts dafür).

    Und das hier ist jetzt plötzlich etwas ganz ganz anderes und es ist ganz schlimm übergriffig, eine Meinung dazu zu haben?

  • Man braucht das nicht schön reden, eine Abgabe ist immer besch... und natürlich sollte man das vielleicht mal vorher überdenken, diese Situation, wenn man sich trennt. Ist ja nun auch keine unglaubliche Sache.


    Für den Hund ist es aber nicht schön, wenn es so bleibt, wie es ist. Er ist jung, er gewöhnt sich um, er hat sein Leben noch vor sich und verdient es, dass die vielen Jahre, die er vor sich hat, schön sind. Wenn man das nicht leisten will oder kann, ist es dem Hund gegenüber nur fair dafür zu sorgen, dass er in ein anderes Zuhause kommt. Jetzt hat man das Glück, dass der Hund zurück in gewohnte Umgebung kommt zum Züchter mit der bestmöglichen Rassekenntnis.


    Man braucht es weder verharmlosen noch verteufeln. Die Situation ist, wie sie ist und muss vernünftig über die Bühne gebracht werden. Absolution muss man dafür keine bekommen, weder aus dem Umfeld noch aus dem Forum, und irgendwo muss man auch akzeptieren, dass manche Leute es eben nicht korrekt finden. Sollen sie das so finden, sie leben ja nicht dein Leben. Ihre Meinung bleibt ihnen aber auch unbenommen.

  • Und das hier ist jetzt plötzlich etwas ganz ganz anderes und es ist ganz schlimm übergriffig, eine Meinung dazu zu haben?

    Das sind ja nicht unbedingt immer dieselben Menschen, die sich zu den verschiedenen Themen so unterschiedlich äußern. Hier im Thread sind ja auch ganz verschiedenen Sichtweisen vertreten - forumstypisch.


    Rückgabe an den Züchter ist ja nun auch was GANZ anderes, als den Hund teuer auf ebay-Kleinanzeigen zu verkaufen. Ich finde es unangemessen, das gleich zu setzen.


    Ich denke man sollte einfach ein bisschen zurückhaltend mit "ich würde dies oder jenes niiieee tun" Äußerungen sein. Das sagt sich so leicht.

  • Ich wundere mich ehrlich gesagt auch darüber, wie groß das "Verständnis" hier doch ist und wie groß die Bereitschaft, sich Ausreden zu überlegen für die "massiv geänderten Umstände".


    Natürlich ist es besser für den Hund einen neuen Platz zu finden, wenn man das nicht hinbekommen möchte und ja, die meisten Hunde haben weniger Probleme mit einer Abgabe (aus welchen Gründen auch immer) als die dazugehörigen Menschen. Wenn für den Hund ein geeigneter Platz da ist, dann ist der Wechsel halb so schlimm.


    Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass das hier wirklich die absolut klassische Coronahund Konstellation ist (und nein, da ändert ein jetzt Exfreund, der nach eigener Aussage den Hund eh nicht wirklich wollte auch nicht wirklich etwas). Wenn das Umfeld nun nicht gerade positiv reagiert, wenn man vor Anschaffung beratungsresistent war, noch schöne Erziehungsprobleme mit eingearbeitet hat und sich darum jetzt bitte halt andere kümmern sollen, ja gut, dann muss man damit aber auch einfach leben.

    Auch Eltern und Freunde haben das Recht so ein Verhalten nicht gut zu finden und zu kritisieren. Da braucht man dann hinterher nicht in einem Forum rumjammern. Die Konsequenzen tragen ja jetzt eh wieder andere.. da ist Kritik aus dem Umfeld doch ein recht geringer Preis.

  • Man kann das persönlich finden wie man will und schön ist anders. Aber ich sehe vordergründig den Hund. Der Mensch/TE ist mir ehrlich gesagt gerade Schnuppe. Und bevor der Hund mit Knirschen und Quietschen widerwillig in das „neue Leben“ gequetscht wird, wünsche ich mir ein Zuhause für den Hund wo er nicht nur nicht stört, sondern erwünscht und gewollt ist.


    Ich finde es geradezu makaber dass hier jetzt „gemeckert“ wird dass sich nicht mehr kritische Stimmen erheben.


    Wem soll das helfen? Was soll das bringen? Das letzte was ich mir für diesen Hund wünsche ist bleiben zu müssen wo er stört. Hier ist keine Bereitschaft „ich will es passend machen und MIT diesem Hund glücklich sein“ rauszulesen.


    Was erwartest du bordy ? Dass die TE mehr kritisiert wird? Nochmal betont wird wie unüberlegt, unverantwortlich und ätzend das Ganze war? Ja, war es - definitiv!

    Und nun? Mit welchem Ziel? Dass der Hund behalten wird? Ich meine die Frage durchaus ernst. Ich für meinen Teil war beim lesen nämlich froh dass Fackeln und Mistgabeln nicht ausgepackt wurden.

  • Naja, ich finde man kann schon sein Unverständnis darüber ausdrücken, dass es jetzt keine krasse Ausnahmesituation ist, in der sich die Themenstarterin befindet. Sicher können sich Umstände im Leben ergeben, wo man den Hund zum Wohl des Hundes abgeben muss weil es nicht anders geht. Aber das ist doch hier nicht der Fall.

    Wenn sie einen guten Platz für die Hündin findet, ist es ja auch gut. Aber derzeit werden ja nun auch einige Hunde abgegeben, die man sich während der Coronazeit angeschafft hat. Ich weiß nicht, ob es da so einfach ist, einen guten Platz zu finden. Gerade weil die Hündin ja auch „schwierig“ sein soll.

    Ist eben ein klassischer Fall von unüberlegt angeschafft, da finde ich schon kann man auch Kritik üben.

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