Ich erhöhe auf Drei?

  • Meine MT Trainer haben inzwischen den zweiten Spinone glaub aus Tschechien (?!) geholt. Ich finde die echt klasse! Rafi meinte aber, die seien ihr zu langsam. Was ich bei der jungen Hündin und dem Welpen hier null nachvollziehen kann, die sind lebendig, voller Power und Arbeitswille und verdammt schnell beim arbeiten.

    Doch, das ist schon so, dass die langsamer sind als Setter oder Pointer. Die italienischen Vorsteher Bracco und Spinone werden nicht gezüchtet, um im Affenzahn übers offene Feld zu rasen. Sie werden zur Jagd in Gelände mit wechselnder Topografie und viel Bewuchs eingesetzt, arbeiten bevorzugt im raumgreifenden Trab. Das ist ideal für hügliges, bewaldetes Gelände. Für flacheres, offenes Gelände nutzen die Italiener auch die "Ferraris" wie AL-Setter, aber in schwierigem Gelände haben die kein Vorteile. Da sind Genauigkeit und Ausdauer gefragt.


    "Schnelle Arbeit" beim MT ist relativ - auch ein langsamer Hund rennt schneller als ein Mensch. Und bei den langen Beinen eines Spinone ist auch der gemässigt aussehende Arbeitstrab ganz schön schnell.

    Ja, klar sind die keine Pointer Ferraris. Auch Vespa ist schneller als die Spinone wenn sie will. Aber wirklich langsames arbeiten sieht für mich anders aus und ich kann mir auch nicht vorstellen warum man unbedingt einen so extrem schnellen Hund in unseren Wäldern und Co braucht in einer RHS. Da wäre mir doch ein „normal“ schneller der sauber, zuverlässig, willig und freundlich ist lieber. Zumindest bei uns gibts ja fast mehr anspruchsvolles und verwinkeltes Gelände als was anderes. Vespa würde sich alle Beine brechen wenn die volle Kanne durch den Wald düsen dürfte/müsste.:person_shrugging:

  • Ja, klar sind die keine Pointer Ferraris. Auch Vespa ist schneller als die Spinone wenn sie will. Aber wirklich langsames arbeiten sieht für mich anders aus und ich kann mir auch nicht vorstellen warum man unbedingt einen so extrem schnellen Hund in unseren Wäldern und Co braucht in einer RHS. Da wäre mir doch ein „normal“ schneller der sauber, zuverlässig, willig und freundlich ist lieber. Zumindest bei uns gibts ja fast mehr anspruchsvolles und verwinkeltes Gelände als was anderes. Vespa würde sich alle Beine brechen wenn die volle Kanne durch den Wald düsen dürfte/müsste.

    Ich weiss nicht, wo Rafi lebt, in D gibt es viele weite, flachere Gegenden, und evt. sind auch die Wälder aufgeräumter als hier. Aber wir wissen ja jetzt, dass es gar nicht darum geht, den optimal zum Rettungshund geeigneten Hund zu finden. Es muss ein Hund zum Schutz vor Belästigung sein, und eine "Herausforderung" zum Trainieren.


    Meine ehem. Trainerin hat übrigens sowohl DD (aus Tierschutz) wie Chessie als Geländesuchhunde geführt (letzteren auch gezüchtet). Das ist aber ein No-Nonsense-Profifrau, die die Hunde weder zum persönlichen Schutz noch fürs Ego braucht. Eine generelle Empfehlung für den DD als Rettungshund hätte sie nie ausgesprochen - da gibt es viele geeignetere Rassen.

  • Ich verstehe nicht ganz, warum man einen Hund möchte, mit dem die Ausbildung "knifflig" ist.

    Denn eigentlich ist es doch viel besser, die Stärken zu stärken, als die Schwächen auszumerzen.


    Ich kenne mich in der RHA nicht so gut aus - aber gibt es da keine höheren Ziele / Prüfungen, die man dann mit sehr, sehr guten Hunden anstreben kann?

    Ich fände z.B. einen sehr gut passenden Hund + ein hohes Trainingsziel sehr viel sinnvoller, als den Hund "unpassend" zu wählen, um es knifflig zu gestalten.


    In jeder anderen Hundesportart nimmt man doch die Rassen, die für die jeweiligen Sparten möglichst gut geeignet sind.

    Jemand, der Schutzdienst macht, sagt doch auch nicht "ich bin so gut - mir ist der Mali zu einfach - ich will jetzt unbedingt einen Bolonka erfolgreich im Schutzdienst führen, um mich zu beweisen" :denker:

    Und jemand, der im Agi Erfolg haben möchte, sagt doch auch nicht "nö, also der Border Collie ist mir einfach zu schnell - mein Wunschhund fürs Agi ist jetzt ein Show-Labrador" :ka:

    Das macht doch niemand :denker:

    Warum ist das dann ausgerechnet bei einer Rettungshundestaffel sinnvoll?


    Irgendwie kann ich das nicht nachvollziehen oder stehe diesbezüglich auf der Leitung.



    Aber wenn Du es "kniffliger" möchtest - wäre dann eine Rasse, die evtl. in der Ausbildung etwas "kniffliger" ist, die aber zumindest ansonsten gut ins Leben und zu den bereits vorhandenen Hunden passt, nicht etwas besser?

    Und eine Rasse, für die die Arbeit als Rettungshund ein Highlight ist, für die dieser Hund brennt - statt einer Rasse, für die es immer nur ein zweitrangiger Ersatz sein wird?


    Mir würden da z.B. einige Terrier-Rassen einfallen.

    Da ist die Ausbildung vielleicht etwas kniffliger als bei einem Hund mit sehr hohem will-to-please - aber der Hund kann trotzdem im Endergebnis gut und zuverlässig arbeiten.

    Es gibt ja einige Terrier, die sowohl körperlich als auch mental genug Ausdauer haben, sich nicht von ihrer Aufgabe abbringen lassen, schnell und wendig sind, ihre "Sturheit" dafür nutzen, trotz widriger Umstände weiterzusuchen, eine gewisse Intelligenz und Selbstständigkeit mitbringen, um auch ohne Hundeführer gute Entscheidungen zu treffen, triebig sind (wenn auch nicht mit DD vergleichbar - aber trotzdem triebig genug sind) usw.


    Der Vorteil wäre, dass - je nach Terrier-Rasse natürlich - der Hund zwar in der Sache "hart" ist, aber im normalen Alltag wohl besser zu eher weichen Hunden passt, als ein DD.

    Außerdem wäre es für den Hund dann kein Weltuntergang, wenn die RHA doch nicht klappt - einen Terrier kann man auch für viele andere Dinge begeistern.

    Wenn der DD nicht jagdlich geführt werden kann und die RHA dann auch nicht klappt, sieht das anders aus...

  • Wie angesprochen - Airedale


    Mit 8 Monate ( der hat mittlerweile die Prüfung bestanden soweit ich weiß)

    [Externes Medium: https://youtu.be/EdJHaRX4K7E]


    Und einmal einen anderen

    [Externes Medium: https://youtu.be/XGfBl6l2TiQ]


    Arbeiten in Russland auf Fläche und Trümmer, kommen beide von deutschen Arbeitslinien, sind ne Herausforderung weil Spätentwickler und ganz anderer Typ Hund als Spaniel und Labbi, die Rasse wird schon ewig in diesem Job eingesetzt ( bspw im 1. Weltkrieg schon), und machen den Job doch aus meinem Laihenauge ganz solide.

    Nebenbei arbeiten diese Hunde noch als Detection Dogs und im IGP.



    Sollte jetzt nur ein Beispiel sein.

  • Wenn es um Trümmersuche geht oder die Staffel kleineren Hunden grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber steht, würde ich den Parson Russell Terrier ins Rennen werfen.

    Wir machen mit Lucy ja nur hobbymäßig Freiflächensuche oder Such-verloren-Suchen.

    Mir ist natürlich bewusst, dass man das nicht mit ernsthafter RHA vergleichen kann.


    Von Seiten des Hundes wären die Anlagen aber da - ich denke, eine gute und erfahrene Rettungshundeführerin könnte daraus sehr wohl etwas machen.

    Und es gibt ja einige PRT, die erfolgreich als Rettungshunde arbeiten.


    Soll aber nur ein Beispiel sein - mir ist bewusst, dass zwischen DD und PRT Welten liegen - und dass ein PRT nicht die erste Wahl ist, wenn man einen Hund für RHA sucht.

    Aber wenn man eine Herausforderung will und die Arbeit mit den eigentlich dafür prädestinierten Rassen "zu langweilig" empfindet (was hier ja der Fall ist), würde ich - insbesondere mit bereits vorhandenen weichen Hunden - eher in diese Richtung gehen, als in Richtung DD.

  • Also wenn es rein um Herausforderung geht, und um "Abschreckung", dann nimm doch nen Bullterrier!

    Gut, besonders schnell sind sie nicht. Aber son Bullterrier wirkt definitiv abschreckend. Und da die alle etwas, äh, special im Hirn sind hat man definitiv eine wirklich große Herausforderung in der Ausbildung.

    Mit ner Hündin klappts dann auch eher im Zusammenleben mit Hunter und Newton. Die 2 werden sich zwar schwer tun mit der Abrißbirne warm zu werden, aber da haben sie definitiv mehr Glück als mit nem DD.

    Bei 20 Kilo Gewicht sind die weder leicht noch klein, dazu stehen sie ja fast überall auf der Liste was alles nochmal komplizierter macht. Also wenn das keine Herausforderung ist weiß ich auch nicht!

  • aber gibt es da keine höheren Ziele

    Hmm..... ein einsatzfähiger Hund ist das Ziel..... im Idealfall rettet das Menschenleben..... viel höhere Ziele fielen mir nicht ein


    auch bei der Schweißarbeit, wo ja ebenfalls (Tier)Leben dran hängt ....ist die Ausbildung auch anspruchsvoll.... und man nimmt immer den besten Hund


    ansonsten bin ich völlig bei dir inhaltlich

  • Ich dachte an sowas wie besondere Prüfungen (mit höheren Anforderungen als die „normale“ RH-Prüfung) oder Weltmeisterschaften usw.

    Also etwas, was wirklich nur ganz besonders gute Hund-Mensch-Teams hinbekommen.


    Ich persönlich empfinde die „normale“ Rettungshundearbeit als hohes Ziel - ich bräuchte da nichts darüber Hinausgehendes ;)

    Aber ich möchte auch keinen DD.

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