Wann zeigt sich Charakter bei einen neuen Hund

  • hat jemand bereits erlebt, dass sich Hunde stark verändert haben, nachdem sie angekommen sind von z. B. eher ruhig hin zu "Rampensau" - in beiderlei Hinsicht, positiv wie negativ.

    Hmmh, das trifft so uuuungefähr auf meine Bonny zu.

    Am Anfang war sie völlig verschüchtert und ängstlich. Eigentlich ist sie ein Frauenhund - vor Männern hat sie Angst, Frauen sind aber okay. Meistens. Sie kam mit +-11 Jahren zu mir, wurde als Angsthund vermittelt. Hat von sich aus nie wirklich den Kontakt zu mir gesucht, das kam erst mit der Zeit.

    Jetzt, rund 2 Jahre später, ist sie in unserem Alltag schon eine kleine Rampensau: sie sucht beim Gassi ständig meine Aufmerksamkeit, kommt von selbst ohne jegliche Aufforderung zu mir gewuselt, freut sich einen Ast, wenn ich sie dafür lobe oder stumpf "Hallo Bonny" säusel (:hust:), sie singt und tanzt, wenns Futter gibt ...

    Bis sie aus ihrem Schneckenhaus rausgekommen ist, hat's ungefähr 1 Jahr gedauert. Wenn nicht sogar länger. Durch den Umzug von der Wohnung im Mehrfamilienhaus in ein freistehendes kleines Haus mit großem Garten hat sich auch noch mal was getan, glaube ich.


    Auch Fremden gegenüber taut sie jetzt schneller auf. Bonny war kürzlich bei einer Freundin in Betreuung. Am 1. Tag hat sie noch definitiv nach mir gesucht, am 3. Tag war's für sie dann schon ziemlich okay und am 5. Tag hat sie mit der Freundin schon geblödelt, hat sich streicheln lassen usw. ...

  • Sunny kam mit 1,5 Jahren von Rumänien hier her.


    Ersteindruck: Sie war sehr ruhig in der Wohnung, draußen langsamer Erkunder, hat draußen sofort Hunde aber keine Menschen angebellt, war grundlegend eher der unsichere Typ, ist überfordert mit Körperkontakt.

    Daraus wurde dann: Weiterhin sehr ruhig in der Wohnung, geht offen aber aufgeregt in neue Gegenden, ist mutig in allen neuen Situationen, mag keine Fremdhunde (bellen abtrainiert), ist mittlerweile eher mutig, ist sehr terretorial und mag somit auch keine fremden Menschen, liebt gelegentlich schmusen (aber nicht immer).


    Ihr Grundcharakter war als bereits deutlich erkennbar. Eher der ruhige Typ, der aber bei fremden Lebewesen nicht cool bleiben kann und sie nicht mag / sie unheimlich findet. Allerdings konnte ich ihre Unsicherheit im Alltag stark verbessern :gut:, wodurch sie eine echt taffe Schnecke geworden ist (beginnend manchmal noch unsicher, aber dann sehr schnell mit dabei).



    Mein Pflegi hingegen war eher dynamisch. Der hat die Veränderung von ausländisches Tierheim in mein Haus nicht gut weggesteckt. Er war total aufgedreht davon. Auch sehr unsicher, aber trotzdem dickköpfig (was ein Krampf den vom Sofa fern zu halten, je länger er da war :hust: ). Rüden fand er kacke, Hündinnen cool. Männer fand er auch blöd, Frauen zum Abknutschen. Grundlegend ein Kuschler, aber mit Neuem definitiv stärker überfordert als Sunny. Auch in der neuen Familie stellte man schnell fest, der gute ist definitiv kein einfaches Kerlchen. Braucht gaaanz klar Linien und eine gezielte Beschäftigung. Ruhe ist nicht so sein Ding außerhalb der Routine. Auch hier zeigte sich der Grundcharakter bereits. Durch Vertrauen und Routine kann man bei unsicheren Hunden (was Auslandshunde zB oft sind), aber noch viel reißen. Auch die innere Unruhe lässt sich irgendwann (teilweise bis komplett) rausholen, wenn man sich eingegroved hat.

  • Vielen Dank. Ja, wir hielten uns für geduldig, haben aber schon in dieser 1 Woche gelernt was Geduld wirklich meint :) Wir lassen ihr definitiv die Zeit die sie braucht und wollen da nix puschen, beobachten genau und holen uns auch professionelle Hilfe durch einen Hundetrainer, um nicht zu zögerlich zu sein. Und wir freuen uns sehr darauf, sie weiter auftauen zu sehen, sie auch mal spielend zu erleben und hoffentlich in friedlicher Koexistenz mit unseren Katzen.

    Darf ich noch fragen, für was ihr Geduld braucht? Was macht denn euer Neuling so? =)

  • Es liegt dann auch an uns Menschen, was "ausgepackt werden muss".

    Ich habe ja nur diese wenigen Zeilen, aber was ausgepackt werden könnte, wäre eine Artgenossenaggression, weil sie trotz eingeklemmter Rute und das ihr genau merkt sie will nciht vorbeigehen an kurzgefasster Leine vorbeigehen muss.

    Ich würde große Bogen machen, mit gelassener Körpersprache umdrehen und ihre Gefühle achten, so dass sie nicht deutlicher werden muss. Einmal in so ner Situation von einem anderen Hund am besten noch angepöbelt oder von einem freilaufenden belästigt udn sie weiß, sie ist völlig ausgeliefert an der Leine. Und dann "packt der Hund auf einmal" aus und man soll auf Distanz, die der Hund erträgt dann trainieren. Gebt ihr jetzt Raum und zeigt, dass ihr sie hört, auch wenn sie leise redet und eben nicht erst brüllen muss/kann.

    Interessiert, aber jagt sie nicht, kann ein Mut fassen werden, also rechtzeitig loben, umlenken, gezielt soziale Interaktionen üben. Das ist nichts nur zum ankucken und später jagen, das ist Familie. Hat sie kein Jagdinteresse schadet es nicht das zu lenken und erwünsches verhalten zu loben, hat sie Jagdinteresse beugt ihr vor.

    Das ist nun nur aus deinen Worten mal so abgeleitet, wie "auspacken" passieren kann und das Hunde dann bei den einen auspacken und bei den anderen nicht. Der Hund hat einen Charakter, sein Verhalten, seine Erlebnisse, die er schon mitgebracht hat, aber da ist immer auch ein mehr oder weniger großer Anteil, was gerade in der ersten Zeit mit dem Hund gemacht wird und in welcher Umgebung man lebt.

    Meine Pflegehündin wurde in Rumänien von einer Freundin eingeschätzt, sie lebte mit anderen Hunden und war unerzogen aber wollte nur spielen und war soooo süß. Da sie bei der Rumänin zuhause war zu dem Zeitpunkt und sie auch Katzen päppelte, dachte ich, sie würde Katzen kennen. WEil es auch Fotos mit den Katzen und einem Welpen gab. ICh hab nie nachgefragt, es einfach angenommen.

    Dann war sie zum einen jünger als gedacht, denn sie ist ordentlich gewachsen und hat ihr Fell völlig verändert bis sie hier ankam. Dann war sie da dann doch im Shelter eingesperrt auf wenigen qm, alleine oder mit einem anderen Hund, man weiß es nicht, weil sie eben viel zerstört hat bei der Rumänin war sie also eingesperrt und das ist eins ihrer Traumen, eingesperrt sein.

    Auf den Videos sieht man doch schon Tendenzen, wenn sie angekuckt oder angefasst wurde, kaute sie sofort auf dem Menschen rum, wiiie niedlich ... nein ihre Art zu bitten: fass mich nicht an, kuck mich nicht so an. Sie ist verbaut, hat viel zu kurze Sehnen an den Hinterbeinen, die sind immer gespannt. Schmerz vershclimmerte es. Sie ist nun wegen der falschen Altersschätzung frühkastriert und dennoch halt im pubertären Alter, ohne das die Natur ihren Lauf nähme. Kastration bei Hündinnen sorgt für einen Testosterondominierteren Hormonhaushalt. Und dann war sie eingesperrt zwei Tage auf dem Transport mit vielen völlig fremden Hunden.

    Ergebnis, gleich BÄMM!

    Ich hatte den verspielten Junghund, den meine Freundin beschrieben hatte im Kopf, vom aussehen her, packte ich sie in die Hüterecke ... als ich sie life sah, sprang mich der Terrier an ... er fletschte mich an. Blickkontakt ist nämlich nicht ihrs. Und dann kam sie als Hund mit sehr ausgeprägtem Jagdlichen Interesse in einen Haushalt mit drei Katzen und vier Kaninchen ... BÄMM! Weil ich dachte, sie hat Monate mit Katzen gelebt, war ich nicht drauf vorbereitet, das das BEUTEEEE!1!!11!!! war.

    Dann war für diesen Hund der Garten nicht gut genug eingezäunt, sie konnte nur an der Leine raus. BÄMM! Sieben Geschirre, drei Leinen, dann bin ich auf KEtte umgestiegen.

    Andere hunde? Fuchtbar. Kennenlernen sah so aus, Blick erhascht und Drauf die Luzie, keine Millisekunde zögern. BÄMM! Sie war halt noch viel jünger und mit einem weiteren ihr vertrauten Hund dort in die Gruppe gekommen und konnte ganz frei agieren auf dem Hof, der einfach nur Sand und eine Hohe Mauer war, keine Jagdreize. Hier war alles reglementiert. Eng. Fremd und nach einem sehr anstrengenden Transport und überall BEUTE! also noch mehr einschränkung, zum schutz der anderne hier BÄMM!

    Sie hat sicherlich das ausgepackt, was in ihr auch veranlagt ist. Aber in einer anderen Umgebung mit weniger Anforderungen, Lebewesen und einem Menschen mit anderen Annahmen, hätte sie es vielleicht nicht so und nicht so heftig "ausgepackt".

    Wäre ich drauf vorbereitet gewesen (hätte ich sie eventuell nicht genommen, da ich einen Pflegehund zum vermitteln aufnehmen wollte, keinesfalls einen 5. Hund), hätte ich auch ganz anders gehandelt und wäre auch nicht so frustriert gewesen udn zwanghaft drauf ausgerichtet, sie vermittelbar zu machen. Nochmehr Gift.

    Jetzt nach einem Jahr sieht man immer mehr, die andere, die kleine Kaami, die meiner freundin kennengelernt hatte. Die witzig ist und Spaß in den Backen hat und auch sozial sein kann. Das waren harte Monate, wo eigentlich jede Minute mit diesem Hund training war, Anstrengung, Stress für alle beteiligten. Aber ich habe sie nicht vermittelt, weil sie eben bissig war und das vorallem unberechendbar. Es ging nicht um dne Auslöser, sondern irgendwann war ihr Stressfass voll, und der nächste bekams dann völlig schuldlos ab, weil sie stress IMMER an Lebewesen abreagiert hat. Das zu vermitteln, obwohl sie zuckersüß sein kann und es in anderen Haushalten sicherlich besser passen würde, war mir zu gefährlich, weil eben alle sie unterschätzen, wenn sie sie kennenlernen und alle, selbst die sanftesten Hundehalter nach Kurzer Zeit mit ihr die Nerven verlieren, streng werden und es macht wieder BÄMM.

  • Andere Geschichte, meine Alte Hündin. Fast 12 JAhre Shelter. Lies sich von der Rumänin, die sie ebensolange von Welpe an betreute nicht anfassen, ohne Panikstarre und Rute sonstwie eingeklemmt. Fressen nicht möglich, große Walaugen. Die Tierschützerinnen, die dort Helfen wollten, bekamen sie kaum zu gesicht, von anfassen gar nicht zu reden. Das scheue Reh.

    Ich sah in eine Video aber auch einen sehr frustrierten Hund, der nicht angefasst werden wollte. Ich dachtem ir gleich, wenn sie mehr raum kriegt, beißt sie. Schnauze voll. Ich sah einen sehr starken Charakter da gefangen.

    Ich entscheid mich sie aufzunehmen, rechnete mit einem Wildtier, das eher hunden als Menschen vertrauen würde, uns vielleicht nie ...

    Sie kam an, in der Box hinten eingequetscht. Panikstarre. Wir entschieden uns nach einiger Zeit, sie rauszuholen, auch weil uns das Geschirr sehe klein vorkam, es war viel zu eng, Halsband ebenso. Mein Mann entdeckte das als ich eben die hunde drinnen beruhigte und befreite sie, ob daran lag oder das er ein Mann ist. Sie lässt sich von ihm drinnen nciht anfassen, klar könnte er das erzwingen, aber macht er natürlich nicht, nach zwei Jahren kann er sie nun draußen anfassen und ist seelig.

    Und was dann geschah, nach 10 Minuten, wo ich sie intensiv ankucken musste, weil sie so kuckte .... (bei Kaami völlig verkehrt), war sie mein Hund. Wir wollten ihr Ruhe gönnen, aber kaum war ich weg, versuchte sie sich durch die Tür zu beißen, um zu mir zu kommen. Ja, Geschirr war scheiße, Leine erzeugte das wilde Pony ... nach einem Tag konnte sie warte, komm hier lang, da kann ich nicht mithin(dann kam sie genau auf ihrer Spur zurpck aus dem gebüsch) ... der Leinenführigste Hund ever. sie hat ihren Namen von der ersten Sekunde verstanden. Lykka, das bin ich. Nach drei Tagen konnte ich sie anfassen, so dass sie es wollte, nach fünf Tagen konnte ich sie auf dne Arm nehmen und dann baden und ihr verfilztes Fell bissen freikämpfen. Tierarzt, sie drückt sich an mich und ertrug es. Auch Männer. Die Leute dachten, oh das Alte Öhmchen ... nach einer OP wurde ich angerufen, bitte sofort kommen, sie lässt uns nicht mehr in dne Zwinger, hat ihren KRagen, den Verband gecrasht und arbeitet sich gerade an der Tür ab. Ja, ich stand shcon um die Ecke ... Bei Fremden benimmt sie sich wie win Fuchs oder wolf, Lieber vom gebüsch aus beobachten ... Männer würde sie beißen, hat sie auch shcon getan, wenn ich es nicht verbiete, ebenso Rüden. Soweiso war sie der Alptraum für andere hunde. Sie musste nur Kucken und die hatten Angst. Die hündin mit ihr im Zwinger ist so aufgeblüht, nachdem sie weg war, das scheue Reh, ist ne ganz schön dominante. Lykka Lykana, mein kleiner Schwarzer Wolf. Kann nicht alleien bleiben, versucht Fenster zu öffnen, wollte durch ne Scheibe springen, hatte gott sei Dank nicht genug anlauf. Tja, man rechnet mit einem scheuen Hund ... nun war sie nicht geplant und ich hatte eine Teuere Ausbildung bezahlt ... also kam sie nach drei Wochen, wild wie sie war mit auf ein Seminar, zusammen mit meiner anderen hündin und mit mir hat sie das besser gemeistert als da so manch anderer Hund. Aber als ich dann etwas vorführen sollte. 3 Meter von ihr entfernt, ich hab die lange schlepp festgebunden ... Zack, Leine durchgebissen mit einem Biss und stand neben mir ... und machte das mit, was ich vorführen sollte. Weil, scheint man so zu machen. Ein Hund, der sein Leben lang in einem Bretterverschlag eingesperrt gewesen war. Kann Körpersprache und Sprache analysieren, wie kaum ein zweiter Hund, den ich jemals kannte.

    Was sie auspackt ... Jagdtrieb ... nach einem Jahr hieß es dann, ich weiß ja wo du bist, ich krieg die Rehe noch ... (und sie hat sie fast eingeholt, 13 und mit kaputten Knien. :shocked: Herzinfakt, aber als sie in den Wald abbogen, wars ihr dann zu weit und sie kam zurück. Uff...


    Der Langen Rede kurzer Sinn, kann man nie so sagen. Es beginnt ein neues Leben mit einer einzigartigen Mischung.


    Aber es gibt einiges, was man für ein gutes Zusammenleben tun kann und eine Menge ums schwerer zu machen ... ein Hund zeigt immer etwas von sich und lernt und entwickelt sich immer, gerade in Umbruchzeiten ist das eine große Chance. Und erstmal zurückhaltend und anpassungsbereit ist eine gute Eigenschaft, bitte achtet sie und nehmt sie nciht als selbstverständlich.


    Und nicht den Hund misstrauisch beobachten, sondern mit offenem Herzen dabei bleiben und diesen einen speziellen Hund sehen, das ist das wichtigste.

    Hier ein Thread, als Beispiel, wenn man mit dem Tierschutzhunde müssen auspacken, müssen .... ganz verunsichert wird.

    Gast106611



    Viel Freude mit der kleinen Sookie!

  • Nochmals vielen lieben Dank an Euch und Eure Geschichten. Dass Ihr Euch die Zeit dafür nehmt. Für mich sehr spannend zu lesen.

    Ich bin Hundeanfängerin, eh so eher der Katzentyp. Mein Partner hatte bereits Hunde, aber nicht in den letzten Jahren. Er hat eine natürlichere Begabung im Umgang mit Hunden als ich.

    Vor der Anschaffung haben wir viel gelesen und Videos geschaut und ganz viel gesprochen und alles durchdacht. Erfahrungsberichte, aber auch wie trainiere ich was und worauf muss man achten etc. Das hat geholfen aber auch sehr verunsichert. Gibt einfach viel zu viele Meinungen und Methoden/Wege. Als sie dann zu uns zog waren wir beide so nervös, dass wir selber erstmal 48h brauchten, um wieder runterzufahren. Haben wir so von uns nicht erwartet, war sicher das viele vorbereiten mit dran "Schuld".

    Zum Thema Geduld, sie tut nix was unsere Geduld reizt, sie ist bisher zuckersüß, aber man macht sich doch viel zu schnell Gedanken bei Dingen die nicht gut klappen und hat Angst was falsch zu machen (zu schnell vs. zu zögerlich). Beispiel die ersten 2 Tage hat sie kein Pipi gemacht, da waren wir doch sehr besorgt und ratlos. Am Ende völlig unnütz, irgendwann hat sie sich gelöst und jetzt funktioniert es reibungslos. Diese 2 Tage kamen uns vor wie Wochen.

    Wir freuen uns darauf, wenn sie auftaut und ihr volles Wesen zeigt, schon jetzt dürfen wir jeden Tag ein kleines bisschen mehr sehen. Sie wird lockerer und "ausgelassener".

    Aber, wir sind uns auch einig professionelle Beratung durch Hundetrainer in Anspruch zu nehmen, um ihr wirklich das geben zu können, was sie braucht, um ein hoffentlich glücklicher Hund zu sein.

  • Vespa kam mit 7Mt aus dem Tierschutz. Den Grundcharakter (menschenbezogen, ziemlich unsicher, neugierig, arbeitswillig, körperlich und kuschelbedürftig, einiges an Jagdtrieb, reizoffen) war sehr schnell klar, schon nach paar Tagen. Nach 1-3 Wochen wurde deutlich wieviel Jagdtrieb da noch kommt. Nach paar Monaten kam dann auch mal die eine und andere Frechheit hinzu. Was nicht von Anfang an klar war, ist wie Territorial sie werden wird. Inzwischen wacht sie durchaus ernsthaft, hat noch mehr Jagdtrieb bekommen. Hibbelig war sie am Anfang sehr, mittlerweile ist sie ein eher wenig hibbeliger Vizsla und kann sich gut beruhigen wenn sie eine Situation kennt. Alles andere hat sich bestätigt: im Grunde unsicherer Hund, erste Lösungsstrategie ist Tempo. Grundsätzlich aber neugierig und immer noch extrem arbeitswillig. Andere Probleme wie Trennungsangst oder nicht zur Ruhe kommen haben sich mit Training stark vermindert.


    Fazit: bei uns war der Grundcharakter schon in den ersten Tagen klar. Gewisse Züge und Ausprägungen haben sich aber über die Zeit noch verstärkt oder verändert. Sie war ja aber auch noch in der Pubertät.

  • Mich hat kein Hund überrascht, die Anlagen fand ich immer nach ein paar Stunden/Tagen erkennbar. Die Einstellung zur Umwelt, zu Neuem und zu Problemen hat sich bei keinem wirklich geändert.


    Viel schwerer zu kalkulieren ist wie stark sich welche Anlagen entwickeln: Grummeln und Wuffen wenn in den ersten Wochen die Nachbarn durchs Treppenhaus laufen? Ernsthafter Wachtrieb? Oder nur aufmerksamer und gesprächiger Hund?


    Deutliches Interesse an Wild oder Nachbars Katze: Richtiger Jagdtrieb? Oder einfach nur Interesse?


    Ob ein Hund, der am Anfang Fremde offensichtlich nicht mag einfach nur ein zurückhaltender Zeitgenosse ist oder ob er mir in vier Monaten in der gleichen Situation bellend in der Leine hängt? So was finde ich schwer einzuschätzen. Ob der Hund in vier Monaten Fremde als "Freunde, die er noch nicht kennt" sieht oder ob er Fremde eher überflüssig findet - das wiederum finde ich dann recht einfach zu sehen.

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