Spezialfall Hexe, Border Collie, 6 Jahre - Motivation zur Fährtensuche / Mantrailing

  • Hallo :upside_down_face:

    ich bin neu hier im Forum und starte mal direkt mit einem umfangreichen Thema / Frage :)

    Das Thema ist Mantrailing / Fährtenarbeit.



    Hintergrund:

    Seit Februar diesen Jahres habe ich eine Pflegehündin, names Hexe. Sie ist ein Border Collie, 6 Jahre alt. Ich laufe mit ihr 4-6 mal die Woche. Sämtliche Kommandos (Sitz, Platz, Rückruf, ...) klappen bei mir inzwischen viel besser als bei der 79 jährigen Besitzerin :D
    Hängt damit zusammen, dass ich sicherlich konsequenter bin in der Umsetzung. Meine Bindung zum Hund würde ich als sehr eng und gut bezeichnen. Ich kann ihr viel Struktur und Sicherheit geben. Zb. bei anderen Hunden, Brücken, dunklen engen Bahnunterführungen, usw... Sie lässt sich seeehr viel liebhaben von mir und freut sich einfach wie ein Honigkuchenpferd wenn wir Gassi gehen :)
    Insgesamt habe ich ein gutes Verständnis für Hunde. Konnte vielen anderen auch schon nachhaltig helfen bei verschiedenen Problemen: Hund zieht ständig oder bellt andere Hunde an, Körpersprache vom Hund,... so klassische Themen halt.


    Charakter:

    Vom Charakter beschreibe ich Hexe für einen Border Collie recht gemütlich und freundlich sowieso. Spielzeug und sogar Leckerlis sind für Hexe ganz nett aber nicht wirklich von Interesse. Das einzige wie man sie am ehesten "kriegen" kann, ist Lob in höchster Euphorie... Also verbal und streicheln und so :)
    Spielen tut sie nur mit anderen Hunden oder ab und zu mit mir.
    Hexe ist sehr schlau und manchmal auch etwas frech. Sie weiß genau was sie darf und was nicht... Manchmal testet sie auch ihre Grenzen aus ;)
    Ihre hohe Intelligenz manchmal gar nicht so leicht zu händeln... Haha.


    Schnüffelarbeit:

    So. Ursprünglich wollte ich mit ihr Richtung Mantrailing gehen und sie dahingehend fördern. Da ich momentan noch niemanden gefunden hab mit dem ich das regelmäßig machen kann, hab ich seit längerem umgestellt auf eine Art Fährtenarbeit.
    Ich ziehe also an einer Schnur Leckerlis / Leberwurst / Käse durchs Gras oder über die Wege und verstecke das Leckerli an einer Stelle. Anschließend gehe ich zurück, ziehe Hexe die Warnweste an, als Ritual, dass die Arbeit jetzt beginnt, gebe ihr den Geruchsgegenstand (z.b. andere Leckerlies in einer Tüte) und gebe ihr das Kommando "such".
    Sie versteht das auch und beginnt die Fährte zu verfolgen. Und jetzt beginnt die eigentliche Thematik:


    Problem:

    Aus sämtlichen Quellen heißt es, dass die Leine bei der Fährtenarbeit bzw beim Mantrailing leicht auf Spannung sein soll. Sobald die Leine allerdings auf Spannung geht, bleibt Hexe stehen, weil sie weiß, dass sie nicht an der Leine ziehen darf. Also habe ich mit ihr geübt, dass sie bei lockerer Leine die Fährte verfolgt. Das klappt auch viel besser. Insgesamt wirkt sie jedoch etwas lustlos oder gelangweilt bei der Fährtensuche und wenn sie die Fährte verliert, ist das nicht weiter schlimm für sie. Sie kümmert sich dann um andere Anliegen. Z.b. dem suchen nach Mäusen oder anderen Hunden. Insgesamt scheint es ihr nicht besonders wichtig zu sein, die Fährte wirklich zu verfolgen.
    Das ist auch irgendwo verständlich, da sie wie gesagt auf Leckerlis nicht besonders stark reagiert.

    Prinzipiell findet sie das gesuchte Leckerli aber gut. Maximale Strecke war bisher ca. 200 Meter. Also das Suchen an sich ist sicherlich nicht das Problem. Sondern eher die fehlende Motivation und Leidenschaft dafür.

    Für die Motivation sage ich ihr (leider wirklich) alle 10 Sekunden mit euphorischer Stimme "such Hexe such".
    Erst kürzlich hat sie (zum ersten Mal) ein Reh quer durch den Wald gejagt und war mal eben 5 Minuten im Wald verschwunden. Dann springt das Reh 100 m vor uns übern Weg nach links in den Wald und dann war sicherlich ne Minute Ruhe und plötzlich schießt Hexe exakt die selbe Kurve nach, die das Reh genommen hat. Also kann Hexe nicht gesehen haben wo das Reh genau gelaufen ist und trotzdem hat sie die Spur in einem Affenzahn verfolgt... Also die Nase funktioniert!!! :D


    Frage:

    Wie würdet ihr vorgehen um die Motivation und Leidenschaft von Hexe zu steigern und die Fährtenarbeit / Mantrailing auszuweiten?


    Eigene Idee:
    Ich habe mir schon überlegt ob mehr Motivation da ist, wenn sie dem Geruch eines befreundeten Hundes nachgeht? Und als Belohnung können sie spielen...

    Sonstiges:
    Die Grundkommandos habe ich ihr mit viel Liebe, konsequenter Durchführung und Lob beigebracht... Aber das ist bei der Fährtenarbeit ja nicht wirklich machbar...


    Ich freue mich sehr auf viele Tipps, Tricks und Meinungen dazu :)



    DANKESCHÖN :star_struck:
    DANKESCHÖN :smiling_face_with_heart_eyes:
    DANKESCHÖN :smiling_face_with_halo:

  • Hm,


    was ist, wenn es ihr einfach keinen Spaß macht?

    Nur für den Fall: Kannst Du Dir vorstellen, mit dem Hund komplett was anderes zu machen?

    Muß es unbedingt Fährten sein?

  • Wo kommst du denn her, vielleicht kennt ja jemand einen Trainer für MT der das vernünftig aufbaut und die motivieren kann.

  • Ich hätte das Problem mit dem "Ziehen" so gelöst dass ich für das Fährten ein anderes Geschirr genommen hätte, so dass der Hund weiß.... an diesem Geschirr ziehen erwünscht.... am Halsband oder anderen Geschirr ist ziehen nicht erwünscht.


    Grundsätzlich hat Hexe vielleicht auf einfach kein Spaß an Fährtenarbeit?

    Wenn du etwas mit ihr machen möchtest dann schau dich doch mal grundsätzlich um und schau in verschiedene Sachen rein. Gibt ja viele Hundeschulen/Hundevereine die verschiedene Kurse anbieten (Agiliy, Treibball, Longieren usw.).

  • Vorneweg: Ich hab keinen Border Collie und möchte auch Keinen, mit dem Typ Hund habe ich keine Erfahrung. Nur aus zweiter Hand von Freunden und über den Verein.


    Meine Althündin Ronja (Mix Cairn Terrier, Labrador, Australian Shepherd) fand Fährtenarbeit ganz nett, aber begeistern konnte ich sie nicht dafür. Ihr Ding war Freiverlorensuche und Apport mit Dummies und da ist sie ganz anders rangegangen, mit viel mehr Wumms und Spaß an der Sache. Die Freude daran, selbst Beute beizubringen, war als Anlage schon da, mit der konnte man dann gut arbeiten. Hat Dein Pflegehund etwas, woran er viel Spaß hat, was sich ggf. ausbauen ließe?


    Wenn ich der übrigens - auch schon im Aufbau des Trainings - alle 10 Sekunden ein Kommando zwecks Motivation gegeben hätte (egal wie nett und aufmunternd), hätte sie sich nach spätestens 5 Minuten mit ihrem typischen: „Alte, jetzt spinnst Du wohl komplett - Gesichtsausdruck“ hingesetzt und gar nichts mehr gemacht (ist mir in der Anfangszeit gelegentlich passiert, weil ich mit zu viel Erwartung und Druck rangegangen bin). Und meine ängstliche jüngere Hündin würde ich damit so unter Druck setzen, dass sie gar keinen Spaß mehr hätte und auch nichts mehr leisten könnte.


    An Deiner Stelle würde ich 1. gucken, ob ich wirklich eine vorhandene Interessenlage bei der Hündin mit diesem Training bediene und 2. zu viel/starke Erwartungshaltung aufgebaut habe und den Hund damit blockiere.


    Was macht sie denn gerne, wenn sie die Entscheidung hat?

  • Warum muss es denn unbedingt Fährten sein? Gibt ja noch mehr als genug andere Beschäftigungsmöglichkeiten.


    Ist halt einfach die Frage, ob sie das als etwas für sich Lohnendes empfindet, wenn es nicht so ihr Ding ist und die Belohnung futter ist, wenn sie gar nicht soo sehr auf Fressi steht.

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