Training in der Öffentlichkeit - wie geht ihr mit Menschen um?

  • Ignorier die Leute einfach. :-) Konzentrier Dich voll auf Deinen Hund, schau ihn an, gib ein Kommando, nimm ihn mit beim Weitergehen, und laß Deine ganze Körpersprache erzählen, wie egal Dir der Andre grad ist. Rücken zum Anderen, Leine kurz und in beschleunigtem Tempo am Fremden vorbei mit dem Hund. Sobald Hund ne halbe Sekunde nix sagt, loooben, wenn er pöbelt, einfach freundlich "komm weiter, Fifi" sagen, und zügig weitergehen.


    Wenn Deine Lösung ist, den Hund am Rand absitzen zu lassen, dann stell Dich vor ihn - mit dem Rücken zu den Passanten, breitbeinig, konzentrier Dich auf den Hund. Keiner wird Deinem Rücken irgendwelche Stories erzählen. Wenn doch: "Gehn Sie bitte weiter!! JETZT!!" - ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich´s gänzlich ungeniert...... *gggg Oder: "Wenn ich nen Trainer brauch, hol ich mir einen!". Manchmal muß man einfach deutlich werden. das macht man paarmal, dann hat man Ruhe.


    Das ist echt einfach ne Sache von Körpersprache (auch Deiner): guck ich dem Gegenüber entgegen und lächle freundlich, kann ich drauf warten, daß ich angequatscht werde. Konzentriere ich mich auf meine Hunde, mach evtl. nen leichten Bogen weg von der Person, guck komplett in die andre Richtung, füttere evtl. noch mit einer Hand ein Leckerlie - das signalisiert: "Keine Zeit zum Quatschen!". Körper der Person zugewandt=Kontakt und vollquatschen. Wie halt beim Hund auch. :-)

  • ......

    Aber insgesamt werden wir doch echt wenig belästigt.

    Ich hab allerdings auch keinen mega flauschigen, Blau Äugigen Aussie in Merle, oä.

    Bart, grau und Rau lädt halt nicht so dolle zum Knuddeln wollen ein. Ist auch ein Aspekt.

    Kommt drauf an, wenn Du triffst..... *hust....

  • Aber ich kann den Leuten gerne erklären warum ich auf sie nicht oder nur kaum reagiere wenn der Hund mal nicht dabei ist. Ist das so unhöflich? Ich find das fair.

    Wenn ich mit Megan was übe, freuen sich manche Leute darüber, wie toll etwas ist, oder fragen auch und dann erkläre ich auch, warum der Hund gerade ein Leckerlie bekommt, z.B. einmal hatte ich ne ganz tolle Situation hier, da hat Megan irgendwas gemacht, was ich blöd fand bei einer Hundebegegnung und was ich mir nicht erklären konnte, da hat eine völlig unbeteiligte Frau mich dann angesprochen, daß sie das gerade gemacht, weil sie nicht wußte, was ich von ihr wollte, das wäre ihr deutlich anzumerken gewesen und so habe ich schon ganz oft Denkanstöße bekommen, wenn ich mit den Leuten hier rede. Das mache ich auch wirklich gerne, aber als Megan Angst hatte, wenn sie jemand anguckt, weil als nächstes runterbeugen und anfassen in ihrer Verknüpfung kommt, hab ich trotzdem, bis sie das wieder vergessen hatte, erstmal geblockt, daß Leute sie ansehen oder ansprechen

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    Aber insgesamt werden wir doch echt wenig belästigt.

    Ich hab allerdings auch keinen mega flauschigen, Blau Äugigen Aussie in Merle, oä.

    Bart, grau und Rau lädt halt nicht so dolle zum Knuddeln wollen ein. Ist auch ein Aspekt.

    Kommt drauf an, wenn Du triffst..... *hust....

    Mit Westie wird man deutlich häufiger angesprochen als mit Pfeffie-Schnauzer.

    Aber nix toppt einen Welpen. Da waren die Leute allgemein so richtig penetrant. Die haste nicht weg gekriegt, egal wie du dich verhalten hast :fear:

  • - zu dem "Menschen-Vermeidungs-Kit":

    Witzig, dass dieser Vorschlag kommt: Springerstiefel, Lederjacke und vorwiegend schwarze Klamotten müsste ich nicht erst kaufen. Das war bis vor einer Weile mein Alltagslook (als ich noch in Berlin wohnte). Inzwischen habe ich das aber zum "Ausgeh-Look" degradiert, weil das hier auf dem Kaff nur dafür sorgt, dass die Aufmerksamkeit aller Fremden immer bei mir ist, wenn ich irgendwo lang gehe. In Berlin haben schwarze Klamotten keinen interessiert, aber hier fällt das auf. Und das ist mir extrem unangenehm, daher bin ich auf unauffälligere Sachen (Jeans, Turnshuhe, unbedruckte Shirts) umgestiegen. Vielleicht sollte ich die anderen Outfits doch wieder rausholen. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Ich wohne auch in Berlin, laufe nicht (nur) in schwarzen Klamotten herum und bin auch klein und zierlich. Trotzdem belehrt mich keiner über Hundeerziehung. Eher stellen die Leute Fragen wie "ist das eigentlich schwer, einen Hund so zu erziehen", wenn sie sehen, dass mein Hund zurückkommt, wenn ich rufe. Oder "wie hat er denn gelernt, rechts und links zu unterscheiden", usw. :ka:

  • Was mir hilft sind entscheidende Klamotten.

    Das steht dir frei.

    Ich finde sie nur als Tipps nicht so sinnig, aber das darf ja jeder selbst für sich entscheiden, ob er gern Spruch-T-shirts trägt oder sich so anzieht, dass man eine gewisse Außenwirkung erzielen will.

    Worüber müssen wir hier eigentlich diskutieren? Kleider machen Leute, unterschiedliche Kleidung erzeugt unterschiedliche Reaktionen. Das wird ja wohl niemand hier in Zweifel ziehen.
    Du willst diese Methode nicht selbst nutzen. Niemand hat irgendwo gesagt, dass du das tun sollst. Also... worüber reden wir?


    Ich bin auch eher die Fraktion ignorieren oder auch grüßen und dann weiter gehen.

    Bei freundlich-übergriffigen Menschen mit denen man naiverweise schon angefangen hat zu reden hilft den Spiegel vorhalten. Also bei sowas hier:

    Zitat

    Denen erkläre ich dann sehr höflich "Ja, der ist süß, aber bitte nicht ansprechen, anstarren oder näher kommen. Der ist aus dem Tierschutz und hat Angst vor Fremden." aber die Leute halten dann meist nicht die Schnauze und gehen, sondern fangen an zu diskutieren oder reden einfach weiter mit dem Hund ("Waaas? Du hast Angst vor Fremden? Ach, das musst du doch nicht." oder "Ach Gott, der Arme. Was hat der denn erlebt, weiß man das? Aus welchem Land kommt der denn? bla bla").

    Frag sie was das soll [...]

    Nochmal: Ich bezog mich explizit (das Zitat ist da nicht zur Deko) auf diese Situation. In dieser Situation ist die Option ignorieren schon passé, man ist bereits im Gespräch und ganz offensichtlich auch bereit es zu führen. Und das ist auch der Beitrag von mir den du zitiert hast, auf den du dich also beziehst. Ich rede darüber was man tun kann, wenn man mit jemandem redet der die eigenen Aussagen nicht ernst nimmt. Du redest darüber gar nicht erst mit jemandem zu reden. Komplett andere Situation. Ich meine, mein Standardvorgehen ist auch ignorieren. Darum geht es in meinem Beitrag aber halt einfach überhaupt nicht. Sonst hätte ich ihn nicht geschrieben. Ich muss nicht der 50. sein der genau das Gleiche sagt wie seine Vorschreiber, dafür gibt's die Reaktions-Optionen. Es ging mir um den Punkt auf den eben nicht schon zigmal eingegangen wurde. Nämlich was kann man machen, wenn man bereits redet oder durchaus auch wenn man mit den Leuten reden will und dabei auf solche Leute stößt. Ist ja nicht jeder so ein misanthropischer Sozialphobiker wie ich.

    Also auch hier, worüber diskutieren wir hier? Für mich liest sich jeder einzelne Kommentar den du hier heute unter unter Zitate von mir gesetzt hast wie eine Themaverfehlung...

  • Schlimmer ist aber die Kategorie, die uns mitten in wichtigen Trainingssituationen vollquatscht. Wenn wir eine Hunde- oder Menschenbegegnung haben, die Freddy verunsichert und er das mit kräftiger Stimme kommuniziert und ggf. noch von mir "aus der Gefahrenzone" bugsiert wird, gibt es immer und immer wieder Leute (no offense, aber 99% davon ältere Männer), die irgendwas in der Richtung von "Nicht unter Kontrolle, so ein Verhalten kann man doch nicht durchgehen lassen, der muss mal erzogen werden, Mädelchen" blablabla von sich geben oder mit gut gemeinten (doofen) Ratschlägen erklären wollen, wie ich meinen Hund nun zu erziehen habe ("Mädel, ich hatte schon Hunde da warst du noch lange nicht geboren..." :face_with_rolling_eyes: ).

    Hi, mal ne Frage, sind das immer verschiedene Männer oder sind das eher Wiederholungstäter?

  • Ich bin auch für völlige Ignoranz anderer Menschen dann.


    Wirkt auch fast immer - die dürfen halt nicht mal nen Blick abbekommen.


    Und falls mal wirklich einer völlig sozial-inkompetent und übergriffig ist kommt von mir auch nur ein kurzes "Bitte nicht stören" oder "Lassen Sie uns in Ruhe." Auch ohne Blick.

    Das macht es nicht nur eindeutiger für den anderen Menschen, es hilft auch, wenn man mit Ablehnung eines Gegenübers ein Thema hat.

  • Sorry, teilweise zitieren bekomme ich am Handy nicht hin.


    Wenn auf den Hund am wenigsten geachtet wird ist das Ziel doch erreicht :relieved_face:

  • Ich wohne auch in Berlin, laufe nicht (nur) in schwarzen Klamotten herum und bin auch klein und zierlich. Trotzdem belehrt mich keiner über Hundeerziehung. Eher stellen die Leute Fragen wie "ist das eigentlich schwer, einen Hund so zu erziehen", wenn sie sehen, dass mein Hund zurückkommt, wenn ich rufe. Oder "wie hat er denn gelernt, rechts und links zu unterscheiden", usw. :ka:

    Na, genau das hab ich ja gesagt. In Berlin mischen sich die Leute i. d. R. nicht in anderer Leute Angelegenheiten, da hab ich das auch sehr, sehr selten mal erlebt, dass mich Menschen auf so eine Art ansprechen würden. In Jahren ist das vielleicht ein Mal vorgekommen.

    Hier aufm Kaff scheint's dieses Gefühl für Privatsphäre und Zurückhaltung aber nicht zu geben, insbesondere bei den ganzen älteren Herrschaften. Das hat auch gar nicht so primär was mit Hund zu tun. Viele Leute sind natürlich auch super nett. Scheint hier einfach so üblich zu sein, alles und jeden zu kommentieren und mich befremdet es als relativ frisch Zugezogene Ex-Berlinerin schon sehr.

    Hi, mal ne Frage, sind das immer verschiedene Männer oder sind das eher Wiederholungstäter?

    Das waren bisher immer andere Personen, aber die gehören zu einer "Gruppe" Mensch hier. Wie geschrieben, gibt's hier sehr viele Senioren. Einige, v. a. ältere Männer, scheinen den ganzen Tag bei schönem Wetter rumzuwandern und sich zu unterhalten. Mit Bekannten, die sie zufällig treffen, oder - wenn keiner da ist - mit wildfremden auf der Straße. Habe das auch schon von außen beobachtet, dass solche älteren Herren z. B. Menschen, die gerade an ihren PKWs waren, darauf hingewiesen haben, dass mal das und das gemacht werden müsste, denn "ich war früher Mechaniker" oder beim Fleischer fast gewaltsam noch eine bestimmte Wurst aufgequatscht haben, die die Leute eigentlich gar nicht wollten, weil die Herren darauf bestanden, dass es nichts besseres gibt. Irgendwie auch drollig. :rolling_on_the_floor_laughing:


    Ich danke euch jedenfalls sehr für die ganzen Tipps. Was ich auf jeden Fall rauslese, ist, dass wohl jeder seinen eigenen Stil im Umgang mit sowas finden muss. Ich denke, ich werde "Augenkontakt meiden, aber kurz nicken und ggf. kurz sagen, dass man gerade keine Zeit hat und dann Gespräch abbrechen" probieren. Das mit den freundlichen Erklärungen, was ich bisher gemacht hab, beendet die Situation wirklich nicht schnell genug und bei unfreundlicheren Menschen scheint das nur noch weiter zu eskalieren.


    Und es beruhigt mich, dass das auch vielen anderen so geht. Ich bin nicht nur "frisch gebackene" Hundehalterin, sondern auch noch relativ frisch gebackene "Dorf-Bewohnerin" und ich glaube damit struggle ich noch etwas. :rolling_on_the_floor_laughing: Kulturschock, sag ich ja.

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