Training in der Öffentlichkeit - wie geht ihr mit Menschen um?

  • @Susannah_Mio

    Hmm, ich bin ja auch komplett für "(übergriffige) Leute ignoriert man", aber wenn du da einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft gegenüber stehst würde ich dir doch zu einem diplomatischeren Ansatz raten. Zumindest wenn du vor hast dort zu bleiben und nicht den Rest deines Lebens die Außenseiterin sein willst.

    (Mit Humor und nicht ganz ernst nehmen, was du da schon machst, ist ein guter Anfang.)

  • Ich schätze das Unkomplizierteste dürfte es sein, einmal soweit möglich das ohne Hund zu erklären. Also zB wenn du mal beim Bäcker ins Gespräch kommst, beim Müll raus bringen nen Nachbarn triffst oder so.

    Da kann man ja ganz freundlich erklären dass man mit Hund keine Gespräche führen kann, weil ihr am trainieren seid, und du dich dann nicht auf zwei Dinge gleichzeitig konzentrieren kannst.


    Dorfleben und Stadtleben sind echt Welten. Entweder kennt dich jeder oder keiner. In ersterem Fall gibt's schnell 10000 Gerüchte, und in Letzterem kannst du dich zum größten Depp machen ohne dass es irgendwen juckt.

    Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass die Gerüchteküche aufm Dorf früher oder später sowieso brodelt.

  • Einer der Gründe warum ich nie wieder in einem Dorf ziehen würde, wenn ich hier mal ausgezogen bin .

    Ich bin ja in einer Großstadt aufgewachsen und später als ich schon was älter war, sind ja meine Eltern außerhalb hingezogen ,für mich war das immer anstrengend aber ging noch ,aber jetzt wo ich seid einigen Jahren meine eigene Wohnung habe merke ich erstmal wie anstrengend das Dorfleben ist.


    Amy war ja nie einfach und so wurden wir die 1 Wochen sofort abgestempelt ,ohne dass die Leute überhaupt mit uns groß geredet haben ,nur so weil Amy ja einen Maulkorb trägt und halt unverträglich ist, damals hat es mich genervt, jetzt ist es mir aber einfach egal geworden ,die Leute denken sowieso was sie wollen, deswegen nehme ich mit niemandem mehr Kontakt auf ich gehe einfach weiter ,ignoriere alle hier außer wenn mich jemand Mal freundlich grüßt, dann grüße ich zurück, aber dass passiert meistens auch nur außerhalb von Dorf, aber naja soll mir egal sein, Dorf hin oder her aber wenn man schon so abgestempelt wird und schlecht über einen geredet wird ,muss man sich nicht wundern wenn man ignoriert wird .

  • Ich wohne auch in Berlin, laufe nicht (nur) in schwarzen Klamotten herum und bin auch klein und zierlich. Trotzdem belehrt mich keiner über Hundeerziehung. Eher stellen die Leute Fragen wie "ist das eigentlich schwer, einen Hund so zu erziehen", wenn sie sehen, dass mein Hund zurückkommt, wenn ich rufe. Oder "wie hat er denn gelernt, rechts und links zu unterscheiden", usw. :ka:

    Na, genau das hab ich ja gesagt. In Berlin mischen sich die Leute i. d. R. nicht in anderer Leute Angelegenheiten, da hab ich das auch sehr, sehr selten mal erlebt, dass mich Menschen auf so eine Art ansprechen würden. In Jahren ist das vielleicht ein Mal vorgekommen.

    Hier aufm Kaff scheint's dieses Gefühl für Privatsphäre und Zurückhaltung aber nicht zu geben, insbesondere bei den ganzen älteren Herrschaften. Das hat auch gar nicht so primär was mit Hund zu tun. Viele Leute sind natürlich auch super nett. Scheint hier einfach so üblich zu sein, alles und jeden zu kommentieren und mich befremdet es als relativ frisch Zugezogene Ex-Berlinerin schon sehr.

    Das stimmt. In Berlin kümmert sich jeder um seinen eigenen Kram. Kommentiert wird zwar auch viel, nur nicht unbedingt im Sinne von Einmischen. Vorschriften sind generell verpönt. Man wird auch nur höchst selten drauf angesprochen, wenn der Hund frei läuft.

    Schon ein Stück weiter ländlich in Brandenburg ist das anders. Da scheint jeder den Aufseher spielen zu müssen. Daran könnte ich mich auch nicht gewöhnen, finde das sehr nervig.

  • Ich finde am Dorf so schön, dass man seine Runden drehen kann, ohne irgendwem zu begegnen. Und, wenn man sich sein Image geschaffen hat, lassen einen die Leute auch in Ruhe.

  • Hier hat die Aufschrift "Im Training" oder "In Ausbildung" für Ruhe gesorgt, die habe ich am Geschirr angebracht. Nochmal wirksamer wird es mit den bereits mehrfach genannten Kopfhörern und hoher Konzentration auf den Hund sowie keine oder wenig Reaktion auf die Menschen.


    Es hat dann immer für entzücktes Murmeln gesorgt - die Feststellung, dass man gerade nicht stören soll, wurde dann gerne mit dem Umfeld geteilt, was wiederum nicht nur niedlich sondern auch hilfreich war =)


    Die Idee mit der Weste finde ich auch cool!

  • Gerade auf dem Dorf komm ich nicht mal bis zum Ende der Straße, ohne mindestens 1x zum Schnacken stehen zu bleiben xD aber das find ich persönlich auch nett.

    Und aufm Dorf ist ein Hund jetzt auch nicht so das Highlight, jeder hat hier mindestens einen. Da wird der Hund oft ignoriert und der Hund kann super lernen an der Leine zu warten und sich ruhig zu verhalten.

  • OT:

    Einer der Gründe warum ich nie wieder in einem Dorf ziehen würde, wenn ich hier mal ausgezogen bin

    Ich habe als Kind auf dem Dorf gelebt und hab in meiner Teenie-Zeit und in den 20ern dann ähnlich gedacht, als ich nach Berlin gezogen war. Das hat sich mit der Zeit dann aber auch wieder geändert... Ich habe in Berlin 11 Jahre in meiner letzten Wohnung gelebt, aber wenn ich meine Nachbarn (außer die Parteien direkt auf meinem Stockwerk) bei einer Gegenüberstellung identifizieren müsste, hätte ich ein Problem. Einerseits habe ich die Anonymität natürlich genossen, vor allem als jüngerer Mensch, andererseits kann das auch bedrückend sein.


    Alles in allem finde ich es ganz nett jetzt wieder mehr "echten Kontakt" zu Leuten zu haben, ich muss mich nur dran gewöhnen.


    Abgesehen vom Zwischenmenschlich ging es mir beim Umzug vor allem um die Rahmenbedingungen. In Großstädten sind die Mieten sauteuer und die Wohnungen klein, die Straßen sind voll, Post, Ärzte, Behörden funktionieren nur mit heftigen Wartezeiten, die Wege durch die Stadt dauern egal ob mit Öffis oder mit Auto immer Ewigkeiten und es ist einfach überall laut. Hier habe ich viel Platz, einen eigenen Garten und tolle Natur vor der Tür. Gleichzeitig ist der Weg zum Supermarkt, zum Bäcker oder zur Post kurz und am wichtigsten - es ist ruhig. :relieved_face:

  • Ja, wieder zurück auf dem Dorf kann schon eine Art Kulturschock sein.

    Dass die Leute neugierig sind, einen anquatschen und auch über einen tratschen wäre auf meimem Dorf auch so.

    Ich würde freuudlich bleiben und ein bisschen smalltalken, grad die älteren Leute freuen sich da. Wenn du keine Lust auf Leute hast, kannst du doch sicher wo gehen, wo man keinen trifft. Ich kann, wenn ichs drauf anlege hier 2h gehen, ohne jemandem auch nur Hallo sagen zu müssen.

    Für den Hund ist es aber eine gute Übung, das Gespräch mit Fremden einfach auszuhalten, solange sich menschlicherseits wirklich nur um das Grspräch gekümmert wird.

    Zum Thema Hund im Training: Warum erklärst du jemandem.nicht mal ausführlich, was es mit Freddy auf sich hat, während er sich noch aufregt. Vielleicht hat das einen Lerneffekt, wenn eben nicht aus der Situation gegangen wird, wenn er prollt.

    Vorweg: ich habe keinen Angsthund, aber so wie du Freddy beschreibst, ist das auch kein echter Angsthund. Jedenfalls habe ich null Verständnis, wenn sich in irgendwas ohne Grund blöd reingesteigert wird. Da geh ich dann eher nicht auf die Befindlichkeiten des Hundes ein, sondern erwarte, dass er lernt, das auszuhalten.

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