Welpe knurrt Kinder an und andere Probleme

  • @Milow21 wo lebt ihr denn? Vielleicht kann euch ja ein erfahrener User hier Trainer empfehlen oder auch selbst helfen.


    Ich bin kein Profi, aber Teddy ist mein Dritter Hund und meine Tochter war von Baby an mit Hunden zusammen. Ich würde euch, falls ihr nicht zu weit weg wohnt anbieten, euch ein paar Basics zu erklären. Und gerne könnten wir auch mal mit Teddy und dem Zwerg laufen, der ist zwar junghundetypisch verspielt aber sehr vorsichtig und nicht aufdringlich.


    Ich würde euch und dem Hundekind wirklich gerne helfen, Milow wird bestimmt der tolle Familienhund, den Ihr euch wünscht, aber das erfordert jetzt erst einmal Arbeit, Management und Umdenken bei Euch.


  • Danke nochmal für eure Antworten. Teilweise sind da wirklich viele gute und nützliche Informationen drinnen.


    Aber so Sachen wie von Misshandlung sprechen finde ich sehr ungerecht und auch einfach falsch.


    Wir wohnen in Hamburg.


    Wir haben sogar einen Welpenauslauf, aber da

    habe ich meistens Kinder und Hund zusammen drinnen. Das war praktisch ein bisschen Ruhezone, wenn ich mal kurz eine Pause brauche.


    Ich gebe zu, ich bin manchmal überfordert. pinkelpinscher hat das gut beschrieben. Mein Mann arbeitet viel, ich bin den ganzen Tag alleine zuhause mit Kindern und Hund. Meine Große hat sich den Arm gebrochen im Kindergarten und ist jetzt zusätzlich daheim.


    Es gibt Erledigungen, der Haushalt will auch gemacht werden, zu Essen hätten bitte auch alle gerne etwas. Es ist manchmal einfach viel und wenn dann die Kinder im Hintergrund schreiend durch die Bude laufen und den Hund ärgern platzt mir manchmal die Hutschnur. Deshalb freue ich mich über ruhiges Verhalten beim kuscheln oder spielen mit Milow und möchte das nur ungern verbieten, weil es die Kinder ruhig stellt.


    Aber ich verstehe was ihr meint. Es ist unfair, dass ich Milow das aufbürde, was ich selbst nicht hinbekomme. Er ist ja nicht Babysitter, sondern selbst ein Baby.


    Die Idee mit dem neuen Körbchen finde ich gut, das werde ich so lösen und dort darf er dann auch seine Ruhe haben.


    Er muss übrigens nicht viel an der Leine laufen. Wir haben uns da eingelesen und informiert. Er läuft eigentlich nie länger als 10 Minuten am Stück, meistens kürzer, weil er sich nach einer Weile einfach hinsetzt und streikt, dann trage ich ihn.


    Was ich mir auch alles leichter vorgestellt habe. Kinderwagen + "freilaufendes" Kind, auf das man achten muss + Welpe, der nicht mehr weitergehen will ist eine Herausforderung. Die Idee mit der Tasche ist gar nicht schlecht!.


    Danke auf jeden Fall für eure hilfreichen Tipps. Wir werden versuchen alles etwas strukturierter und welpenfreundlicher zu gestalten.


  • Ich persönlich würde den Blickwinkel ändern. Hört auf ihn als "ist halt ein Hund" zu sehen sondern seht ihn als "neues drittes Kind" im Haus.


    Weil im Prinzip ist ein Welpe und Junghund nichts anderes :ka:


    Hättest du jetzt das 1jährige Kleinkind der Nachbarin bei dir im Haus (Kopfkino an bitte). Dürften deine eigenen Kinder es als lebendige Puppe benutzen? Immer wenn sie wollen damit spielen und wehe es muckt auf? Weil es ist hier zu Gast und hat gefälligst dankbar dafür zu sein und still zu halten?


    Hoffentlich nicht :flucht:


    Welpen und gerade Collies sind sooo liiiebe und nette Wesen. Aber so sensibel. Der Zwerg versteht nicht was bei euch passiert. Ihr habt das Potential im Haus für ein Herz auf 4 Beinen. Aber auch für eine sich anbahnende Katastrophe. Weil auf ewig lässt sich auch ein Collie nicht alles gefallen

  • Ich hab jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, aber würde hier nicht gleich von Quälerei sprechen sondern einfach von Leuten die noch nicht so viel über Hunde wissen.

    Ich hab auch ein Kleinkind dass zb mit Hund an der Leine spaziert, mit einem anderen zergelt, usw. Dass dahinter aber strikte Regeln und Management sind sieht ein Hundeneuling ja nicht.

    Ich halte es mit den Hunden (und den restlichen Tieren, haben noch paar Tierchen hier am Hof) so, dass ich dem Kind erkläre und zeige was an Verhalten ok ist und das was nicht OK ist wird sofort abgebrochen. Auch wenn es mega Spass macht und das Kind dann weint. Ich lass ihn ja zb auch nicht in die Steckdose oder die laufende Säge greifen weil es ihm so einen Spaß macht.

    Mein Mini darf beim Spazieren 2 von den 3 Hunden an der Leine führen. Sobald da von seiner Seite aus Zug auf die Leine kommt ist es aber aus. Das hat er so verinnerlicht dass letztens als meine Hündin etwas gesehen hat und hingezogen hatte er nachgejoggt ist weil ja kein Zug auf die Leine kommen darf xD

    Liegen die Hunde irgendwo und schlafen darf er nicht hin. Auch nicht zum streicheln. Hunde bekuscheln ist auch komplett verboten. Wenn wir sie zu uns rufen und sie kommen dann darf er streicheln, auch Mal einen Kuss auf die Nase geben (mein Rüde mag das), aber alles nur wenn der Hund zu uns kommt. Liegende Hunde sind Tabu. Hunde umarmen, sich dazulegen, usw sieht lieb aus, ja. Ist hier aber nicht erlaubt. Unsere Hunde würden sich das sogar gefallen lassen aber ich finde es unfair.

    Ich habe lange mit ihnen das aktive weggehen geübt. Sie immer gerettet wenn das Kind doch aufdringlich wurde und sich die Zähne Mal angucken wollte oder an den Ohren ziehen wollte. Deshalb haben sie da auch verinnerlicht dass ich sie immer rette und kommen dann zu mir oder harren in der Situation aus bis ich da bin und das Kind wegnehme.

    Knurren dürfen und sollen sie und das Kind hat auch gelernt dass Knurren "STOP" heißt.


    Ich würde da auch einen Trainer kommen lassen. Nicht wegen dem Hund, aber einfach um euch zu erklären wie ein Hund so tickt und wie man da den Umgang am Besten gestaltet so dass das mit den Kids und dem Hund klappt.

  • Hamburg ist nun leider von mir irre weit weg...


    Ich finde deinem letzten Post, sehr mutig, ehrlich und wichtig! Sucht euch jemanden, der euch unterstützt und anleiten kann, dann wird das bestimmt!


    Jetzt habt ihr noch alles in der Hand! Aber es muss sich sofort was ändern und die Kinder sind ab jetzt niemals mehr im Welpenauslauf, bitte, bitte, bitte. Wenn Du eine Pause brauchst, pack Welpi in den Auslauf, die Kinder meinetwegen vor den Fernseher mit Kika und trink in Ruhe einen Kaffee (ja, hier spricht die Rabenmutter aus mir😅).

  • Ich denke, du musst einen Schritt zurückgehen und den Hund komplett aus der Kinderbetreuung herausnehmen. Bis vor zwei Wochen mussten die kleinen Damen ja auch ohne Plüschentertainer auskommen. Du musstest ebenfalls schauen, dass du deine Töchter im Alleingang gebändigt bekommst. So, wie Juni, Juli, August und all die Monate zuvor. So muss das wieder. Denn Millow ist weder Spielzeug noch Kindermädchen. Er ist ein derzeit völlig überfordertes Hundebaby.


    Die Situation, den ganzen Tag alleine mit Welpen und kleinen Kindern hatte ich ebenso. Die hatten viele der User hier. Aber da muss man durch, wenn man sich zu Kleinkindern einen Hund anschafft. Man muss die Augen überall haben, noch aufmerksamer, noch konsequenter, noch klarer in den An- und Aussagen sein, noch mehr planen, managen, beaufsichtigen und regeln. Man hat sich nämlich zu den bereits vorhandenen Kindern ein weiteres Baby ins Haus geholt, das jedoch anders kommuniziert, teils ganz andere Bedürfnisse hat und anders tickt.


    Sollte der Plan hinter der Hundeanschaffung insgeheim eine Kinderbespaßungskomponente gehabt haben, der dir persönliche Freiräume verschaffen sollte, dann seid ihr von völlig falschen Voraussetzungen ausgegangen. Die nächsten Wochen, Monate und Jahre hast du nicht weniger Arbeit, Aufmerksamkeit und Management zu leisten sondern deutlich mehr. Sofern es tatsächlich euer Herzenswunsch ist, dass das Unternehmen „Familienhund“ gelingt, müsst ihr schleunigst eine Kehrtwendung hinlegen und verantwortlich handeln.


    Ich wünsche euch alles alles Gute!

  • Meine Große hat sich den Arm gebrochen im Kindergarten und ist jetzt zusätzlich daheim.

    Gute Besserung!

    Das klingt nach einer sehr fordernden Konstellation, und da ist es auch vollkommen okay, Mal überfordert zu sein, ich glaube das war jeder von uns schon Mal mit einem Welpen.


    Toll, dass Du bereit bist umzudenken. Find ich gut!


    Hast du die Möglichkeit dir Hilfe dazu zu holen? Im Haushalt oder für die Kinder oder den Welpen? Dass Du einfach mal durchatmen kannst? Deinem letzten Post habe ich entnommen, dass es gerade (verständlich!) Sehr viel auf einmal ist. Und manchmal hilft ein wenig Abstand, die Situation besser einschätzen zu können.


    Ich möchte Dir gerne einen kleinen Erfahrungsbericht dazu schreiben, wie es aussehen kann, wenn etwas schiefgeht. Hatten meine Eltern und ich selbst verbockt wohlgemerkt.


    Als ich 15 war, wollten meine Eltern unbedingt einen Hund. (Ende geht auch gut aus)

    Es wurde nach langen hin und her und vieeeeel Vorbereitung eine Weimaraner Hündin. (Ich weiß, viele werden jetzt die Augen verdrehen 😅)

    Als Welpe war sie trotz viel Ruhephasen einfach drüber. Als sie dann älter wurde, etwa ein Jahr alt, schnappte sie etwas über, da wir dachten, ach komm, bekommen wir schon hin mit Hundeschule. Es war ein Sommerabend, ich habe draußen Gartenarbeit für meine Mama draußen gemacht. Der Hund wollte gerne raus, wurde gelassen. Allerdings dachte sie wohl jo das hier ist meins, schmiss mich um und verbiss sich in meinem Rücken. Zwei Erwachsene haben Minuten gebraucht ehe sie von mir abgelassen hat. Ich wurde genäht und die Narbe habe ich heute noch. Danach habe ich 1,5 Jahre jede Woche Einzeltraining mit ihr gehabt, weil ich neu lernen musste, genau wie meine Eltern. Ich, zu vertrauen und zu führen. Meine Eltern, mehr Grenzen zu setzen und Anzeichen VIEL früher zu erkennen. Mittlerweile ist diese Hündin gut geführt und ein toller Begleiter.

    Jetzt mit 22 habe ich einen eigenen Hund, und mache vieles anders, und rückblickend ist da viel schiefgelaufen.

    Was ich dir damit sagen möchte:

    Man muss es nicht böse meinen, kein schlechter Mensch sein, falsch laufen kann trotzdem vieles. Und wir alle möchten Dir und deiner Familie solche Szenen oder weitaus schlimmeres ersparen.


    Ich wünsche Dir viel Erfolg und alles Gute.

  • Das schafft ihr bestimmt auch ;)

    Es ist was tolles wenn Kids mit Hunden aufwachsen.


    Grundsätzlich habt ihr das auch gut gemacht, dass euer Welpe aus einem Kinderhaushalt kommt. Dennoch heißt das nicht, dass er komplett kinderfest stabil und alles aushaltend ist, er ist ja selbst noch ein Baby.

    Für ist auch alles neu, das Umfeld, das Futter, der Tagesablauf usw.


    Dein Mann und du schafft die Strukturen für das Zusammensein Kids & Hund, versucht gemeinsam eine Linie einzuhalten, schaufle dir für dich freie Minuten und vor allem gönnt dem Hundebaby Ruhe, das braucht er zum verarbeiten und heranwachsen, genau wie Kids auch. Und stell deine Erwartungen nicht gleich zu hoch, ihr braucht alle Zeit für die neue Familienkonstellation ;)

  • Guten Morgen @Milow21


    Ich finde es toll, dass du dich von dem Gegenwind nicht abschrecken lässt. Das zeigt ja, wie sehr dir daran gelegen ist, die Situation zu verbessern.


    Am Anfang der Hundehaltung steht man schon ziemlich alleine da, gerade, wenn bei dir noch nebenbei so viel anstrengendes dazu kommt, kann das schnell zur Überlastung werden.

    Als meine Kleine (nicht als Welpe) bei uns am Einzugstag aus der Box kam, dachte ich nur: Und jetzt?

    Dabei habe ich mir so viele Jahre einen Hund gewünscht, habe viel gelesen, viele Bekannte mit Hund gehabt, viele Hunde erlebt. Aber der eigene Hund im Haus ist eben noch nicht fertig und nicht erzogen. Und man hat noch überhaupt keine Bindung zum Hund - und der Hund nicht zu den neuen Haltern. Die Hunde anderer sind wie die Kinder der Freundinnen: Man erlebt sie in der Regel ganz gut erzogen und problemlos.

    Mit dem eigenen Hund kommt das Hinterfragen der eigenen Vorstellungen. Bei mir war es so, dass ich immer gerne gelaufen bin, daher dachte, ein Hund wäre eine optimale Begleitung. Dass ich das Tempo teilweise massiv anpassen muss (und zwar nach unten, weil geschnüffelt wird, markiert wird, geguckt wird, und wieder geschnüffelt wird), daran musste ich mich erst einmal gewöhnen. Und an viele andere Dinge auch. Obwohl es hier ohne Kinder sehr ruhig zugeht hat es eine Weile gedauert, den Hund wirklich in das eigene Leben zu integrieren (so, dass der Fokus nicht zu sehr auf dem Hund lag, was ja am Anfang normal ist).

    Bis man sich an den neuen Ablauf gewöhnt hat dauert es so seine Zeit. Wie kann ich einkaufen gehen, ohne dass der Hund zu lange alleine sein muss (oder überhaupt alleine sein muss, ist ja ein Welpe)? Wer geht Gassi, wenn ich eine andere Erledigung zu tun habe? Das sind ja große Umstellungen, die am Anfang nötig sind. Wenn man noch dazu zwei Kinder zumindest tagsüber alleine wuppen muss - anstrengend!

    Trotzdem ist der Hund nicht zum Ruhigstellen der Kinder da. Das mag jetzt kurzfristig funktionieren und dir eine kleine Ruheoase schaffen, wird aber auf Dauer eben zum Pulverfass. Und dann hast du noch eine Menge mehr zu managen, wenn ihr den Hund nach dem Knall überhaupt noch behalten wollt.


    Ich finde es (leider) nicht falsch, bei der Missachtung der Bedürfnisse des Hundebabys von Misshandlung zu sprechen. Natürlich tut es weh, das zu lesen, weil ihr euch auf den Kleinen freut und es gut meint. Aber wenn du mal in dich gehst und überlegst, dass dich jemand plötzlich aus deinem gewohnten Umfeld entfernt, du weißt nicht, wohin es geht, und im neuen Umfeld ist alles laut und du darfst nicht mehr schlafen, wirst wachgehalten, geweckt, und hast Ruhe nur, wenn man dich in einen kleinen Raum einsperrt (kein freiwilliger Rückzugsort). Das löst zumindest bei mir großes Unbehagen aus.


    Ich würde, bei aller Überforderung momentan, die Kinder nicht in den Welpenauslauf stecken. Es ist gut, wenn der Welpe einen größeren Rückzugsort nur für sich hat.


    Und noch eine Ergänzung: Das Management mit den Kindern wird noch eine Weile gehen. Sasa darf hier in der Nachbarschaft mit Kinder spielen bzw. die mit ihr. Die sind im späten Grundschulalter, würde ich schätzen, und müssen sich dabei an alle meine Regeln halten. Und obwohl sie diese kennen, muss ich immer wieder eingreifen, weil die Kinder gar nicht merken, wenn es zu viel wird. Manchmal erinnert eines der Kinder das andere daran, dass man nicht hinterher laufen darf, sondern warten muss, bis Sasa kommt. Aber ohne meine Aufsicht? Keine Sekunde. Und das sind echt liebe Kinder. Kürzlich fragte mich die Eine, ob sie mal einen Nachmittag auf Sasa aufpassen darf, aber da gibt es ein klares Nein. Angeboten habe ich ihr, mal mit zur Gassirunde zu kommen. Da darf sie auch mal (unter Aufsicht) die Leine halten. Aber mehr darf ein Kind nicht (und wenn es mein eigenes wäre, wäre das genauso).


    Ich finde es aber toll, dass ihr euch rechtzeitig informiert, und vor allem, dass ihr die ersten Tipps gleich umsetzen könnt. Viel Erfolg dabei!

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