Welpe knurrt Kinder an und andere Probleme

  • Du solltest dich dringend mit deinem Mann hinsetzen und reden, ob die Hunde Anschaffung eine gute Idee war.


    Es wird nämlich in den nächsten Wochen und Monaten erst einmal nicht besser, sondern anstrengender und mit einem pubertierenden Junghund plus Kinderwagen plus mobilen Kleinkind alleine rausgehen zu müssen, ist schon wirklich eine Herausforderung.


    Hinzu kommt dann, dass es Winter wird bis dahin und oft richtig Schietwetter ist und der Hund trotzdem seinen Auslauf braucht. Er dann jedes Mal richtig dreckig und eingesaut nach hause kommt und du noch mehr Arbeit hast. Mal davon abgesehen, ist überhaupt die Zeit und Möglichkeit (und der Wille) da, dass du oder dein Mann ohne Kinder mit dem Hund rausgehen und sich mit ihm beschäftigen?


    Überlegt wirklich gut, ob ihr euch nicht übernommen habt? Jetzt als Welpe wäre es für den Hund kein großer Akt in ein neues Zuhause zu ziehen und es dürfte ein leichtes sein, den zu vermitteln.


    Und bitte - NIE die Kids und Hund zusammen in den abgesperrten Bereich packen, dass ist wirklich nicht der Sinn des Ganzen und noch dazu kann es wirklich gefährlich werden.

  • Hättest du jetzt das 1jährige Kleinkind der Nachbarin bei dir im Haus (Kopfkino an bitte). Dürften deine eigenen Kinder es als lebendige Puppe benutzen? Immer wenn sie wollen damit spielen und wehe es muckt auf? Weil es ist hier zu Gast und hat gefälligst dankbar dafür zu sein und still zu halten?

    Ich glaube, das trifft den Nagel auf den Kopf! :gut:


    Um anders mit dem Hund umgehen zu können und ihn wirklich als Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen wahrzunehmen, müsst Ihr (vor allem Du, Dein Mann ist ausser Haus am Arbeiten...) zuerst einmal im Kopf komplett umdenken.


    Ihr seid von komplett falschen Voraussetzungen ausgegangen und habt jetzt eigentlich nur zwei Möglichkeiten:

    Entweder gebt Ihr den Welpen so rasch wie möglich dem Züchter zurück, damit dieser einen besser passenden Platz finden kann. Dafür ist es noch nicht zu spät, ein so kleiner Welpe kann das gut wegstecken. Das kommt immer wieder vor und ist keine Schande.


    Oder Ihr denkt komplett um, anerkennt den Hund als eigenständiges Lebewesen, welches Bedürfnisse hat, die erfüllt werden müssen (Ruhe, Ruhe, Ruhe, klare Strukturen, Schutz vor den wilden Kindern, klare Anleitungen).


    So, wie es jetzt läuft, darf es nicht weiter gehen. Ich glaube, das habt Ihr erkannt, ist schon der erste Schritt für Verbesserungen.


    Viel Glück für den Kleinen, egal, wie Ihr Euch entscheidet.

  • Ok, du willst was ändern - das ist absolut notwendig.


    Warum ich von Misshandlung spreche:


    Stell dir vor, du packst deinen 10 Wochen alten Säugling zu deinen Kindern in den Laufstall.


    Er/sie soll die die Kinder bespaßen und die Kinder ihn/sie.

    Da wird der Schnuller in den Mund gestopft und wieder rausgerissen, das Mobile geklaut, die Windel runtergerupft, die Flasche geklaut, selbst getrunken, das Baby wird zwangsbekuschelt, egal ob es gerade schlafen will oder nicht, es wird mit Bauklötzen auf die Fontanelle beglückt, war halt ein Versehen, ....


    Das Baby schreit wie am Spieß und wird dann im Elternforum als Problembaby geschildert, weil es dauernd schreit, nicht aufs Töpfchen geht und überhaupt nicht so funktioniert, wie es soll.


    Wie würden da die Reaktionen in einem Elternforum aussehen?



    Das Hundchen ist ein Hundebaby und du hast viel, sehr viel mehr Arbeit mit einem Welpen, als Entlastung!!!



    Du hast ein zusätzliches (Hunde)Baby.

    Behandle es so!


    Wenn es nicht umsetzbar ist, den Welpen so zu behandeln, zu hüten, zu pflegen, dann gib ihn an den Züchter zurück.


    Denn das wird alles nicht leichter - jetzt wird der Welpe sozialisiert und bisher hat er nur gelernt und erfahren, wie besch.....den Kinder sind.


    Danach kommt die Pubertät und das wird alles andere als einfach, denn da stellt dich das Hundchen auf die Probe, hinterfragt jedes Kommando (so es denn überhaupt jemals etabliert wurde...)


    Mit drei wird der Hund erwachsen, alles andere davor ist das, was du jetzt säst.




    Ja, das klingt alles hart und unerfreulich, aber das ist das Leben für den kleinen Welpen gerade noch sehr viel mehr. Der hat alles verloren - Eltern, Geschwister, sein zu Hause und landet in der Fremde und wird benutzt und seine Bedürfnisse - seine elementaren Grundbedürfnisse - werden ignoriert!


    Überlege dir gut, ob du ein weiteres Baby, dann Pubertät,.... in deinem Alltag langfristig schultern kannst UND willst.



    Klar, falls du das nicht kannst, werden deine Menschenkinder traurig sein - wenn sie gebissen werden, allerdings noch sehr viel mehr!!!




    Lass das alles mal sacken und gehe in dich - ist das alles eine Anforderung, der du täglich, sekündlich, gewachsen bist und sein willst?


    Kind und Hund niemals unbeaufsichtigt, Kindern drastische Grenzen im Umgang mit dem Baby setzen, sie permanent umsetzten UND dabei das neue Baby pflegen, betreuen UND erziehen?

  • Schön zu lesen, dass sich die Themenstarter sich Gedanken machen. Ist doch auch schön den Kindern zu zeigen, dass das Tier keine Sache ( wie im Gesetz verankert ) ist.

    Das Tier fühlt usw können sie somit lernen, ist doch ein Grund warum man sich ein Tier ins Haus holt. Oder sollen Menschlein nur lernen, dass sie die Krönung der Schöpfung sind?


    Kleine Kinder und Hund ist eine Herausforderung, sicher möchte die nicht jeder haben. Manche Hunde sind ebenso aufwendig wie ein Kind. Hatte Zeiten da war der Hund deutlich aufwändiger 😂

    Alles Gute für Euch und Hund



  • Hinzu kommt dann, dass es Winter wird bis dahin und oft richtig Schietwetter ist und der Hund trotzdem seinen Auslauf braucht. Er dann jedes Mal richtig dreckig und eingesaut nach hause kommt und du noch mehr Arbeit hast. Mal davon abgesehen, ist überhaupt die Zeit und Möglichkeit (und der Wille) da, dass du oder dein Mann ohne Kinder mit dem Hund rausgehen und sich mit ihm beschäftigen?

    Diesen Punkt hier finde ich noch sehr wichtig zu bedenken, denn im Winter mit Kindern und pubertierendem Junghund laufen zu gehen und dabei Kinder und Hund im Auge zu behalten und allen gerecht zu werden, stelle ich mir sehr schwierig und nervenzerreissend vor.

  • Sobald man anfängt, die eigene Überforderung auf dem Rücken eines anderen, auch noch deutlich unterlegenen und abhängigen Lebewesens auszutragen, ist das der Zeitpunkt, wo man sich Hilfe holen muss.

    Die meisten Misshandlungen (es gibt auch psychische Misshandlung, das fängt nicht erst bei körperlicher Gewalt an!) passieren übrigens aus genau dem Grund: Überforderung und nicht aus Bosheit oder weil man einfach ein schlechter Mensch ist. Überforderung verursacht oft einen Mangel an Empathie. Also, zieh bitte in irgendeiner Form schnellstmöglich die Reißleine!

  • Wir haben sogar einen Welpenauslauf, aber da

    habe ich meistens Kinder und Hund zusammen drinnen. Das war praktisch ein bisschen Ruhezone, wenn ich mal kurz eine Pause brauche.

    Ich gebe zu, ich bin manchmal überfordert. pinkelpinscher hat das gut beschrieben. Mein Mann arbeitet viel, ich bin den ganzen Tag alleine zuhause mit Kindern und Hund. Meine Große hat sich den Arm gebrochen im Kindergarten und ist jetzt zusätzlich daheim.


    Es gibt Erledigungen, der Haushalt will auch gemacht werden, zu Essen hätten bitte auch alle gerne etwas. Es ist manchmal einfach viel und wenn dann die Kinder im Hintergrund schreiend durch die Bude laufen und den Hund ärgern platzt mir manchmal die Hutschnur. Deshalb freue ich mich über ruhiges Verhalten beim kuscheln oder spielen mit Milow und möchte das nur ungern verbieten, weil es die Kinder ruhig stellt.

    Ich kann dich sehr gut verstehen. Wirklich. Es gibt Tage, da wächst einem alles über den Kopf, der Hund pinkelt zweimal rein, die Windel läuft aus, Kind 2 kriegt Fieber, der Haushalt sieht aus und wann man selbst geduscht hat oder mal in Ruhe ein Glas Wein oder eine Tasse heißen!! Kaffee getrunken hat, daran kann man sich gar nicht mehr erinnern.


    Es wird auch wieder besser! :bussi:


    Was spricht denn dagegen, den Hund zum Ruhen allein in den Auslauf zu packen und die Kinder beschäftigen sich ruhig mit was schönem, wenn Mama ihre Kaffeepause macht? Ich hab das tatsächlich so etabliert (noch heute xD) dass ich mittags kurz Pause brauche und einen Kaffee in Ruhe trinken möchte. Meist kuscheln dann auch die Hunde bei mir auf der Couch... ... himmlisch :herzen1: (wir verwenden keinen Auslauf mehr, meine Kinder sind ja auch schon groß und die Hunde keine Welpen mehr)


    Im Grunde (und ich möchte dir da wirklich nicht zu nahe treten) läuft es darauf hinaus, dass die Kinder dahingehend erzogen werden, Grenzen zu akzeptieren, die du ihnen setzt. Das ist in dem Alter natürlich eh schon Thema und wird es im Laufe der Entwicklung der Kinder immer wieder.

    Aber, ein Kind, das gelernt hat, die von dir gesetzten Grenzen zu akzeptieren, wird zufriedener, sich sicherer fühlen und verantwortungsbewusster letztendlich auch mit dem Hund umgehen.


    Die Versuchung ist groß, es laufen zu lassen, aber alles, was du jetzt versäumt, rächt sich später hundertmal. Deshalb, versuch es so zu sehen, alles was du an Zeit, Kraft, Energie und Herzblut in die Kinder- und Hundeerziehung steckst, bekommst du später tausendfach zurück in Form von Kindern, die empathisch, ruhig und fachmännisch mit eurem wohlerzogenen Hund umgehen können.

    Fehler passieren natürlich, keiner ist perfekt, aber es lohnt sich wirklich, die Herausforderung anzunehmen.


    Vielleicht kann auch dein Mann dich mehr unterstützen, dir zb am WE die Kinder abnehmen und du verbringst einen Kuschelvormittag auf dem Sofa mit eurem Welpen? Es soll ja auch für dich schön sein, dass jetzt ein Hund in eurem Leben ist, besonders, wenn du die Hauptbezugsperson bist.


    Aber ich verstehe was ihr meint. Es ist unfair, dass ich Milow das aufbürde, was ich selbst nicht hinbekomme. Er ist ja nicht Babysitter, sondern selbst ein Baby.

    Genau so! :bindafür:

    Wir werden versuchen alles etwas strukturierter und welpenfreundlicher zu gestalten.

    Das freut mich, dass du dir das vorgenommen hast! Ich wiederhole nochmal den Tipp, holt euch einen guten Trainer/in ins Haus und hole dir dadurch Rückendeckung und Unterstützung, auch seelische und moralische. Es ist Gold wert, jemanden zu haben, mit dem man bei aufkommenden Unsicherheiten reden kann und der einem Tipps geben kann oder einfach nur mal zuhört und die Situation beurteilt. Viel Glück und Gutes Gelingen!

  • Ah, wenn ihr aus HH kommt, hätte ich sogar eine Trainerempfehlung, falls ihr lieber Einzeltraining oder Kleingruppen wollt.

    Hier nochmal als Erinnerung. Tobie hat ja auch angeboten eine Empfehlung zu geben, wenn ich mich recht erinnere.

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