Welpe knurrt Kinder an und andere Probleme

  • Oder vielleicht finde ich einen Welpenkurs der Samstags stattfindet. Das wäre dann so meine Milow Zeit. Oder denkt ihr das wäre ihm wieder zu viel?

    Ich persönlich würde das nach hinten schieben, bis der Alltag Routine hat und Ruhe reinkommt, sonst ist es nur wieder ein zusätzlicher Input für den Kleinen. Lieber in der Zeit einen schönen, ruhigen Spaziergang im Wald etc. machen (altersentsprechend). Einen Welpenkurs finde ich ungeeignet zur Entstressung.

  • Hundeentwicklung läuft einfach so wahnsinnig schnell, in den ersten Monaten, daher kann auch so schnell was schief laufen, das langfristige Auswirkungen hat. Auf das Verhalten und die Gesundheit vom Hund.

    Der Welpe von heute ist nicht der Welpe in 2 Wochen nicht der in 5 Wochen. Einerseits gottseidank - man hat die richtig anstrengende Zeit dafür auch sehr schnell durch, aber es sind trotzdem Monate.

    Viel Energie frisst ja das Stubenreinheitstraining - grad wenn man Kinder hat, die man eben selbst noch nicht richtig allein lassen kann (Doch, ich hab Tochterkind allein gelassen, wenn Hund raus musste, aber da war sie schon 5 und kannte das, dass ich 10min weg bin und sie notfalls Oma anrufen, mich anrufen, beim Nachbarn klopfen kann und ich exakt die 150 Meter vorm Haus abmarschiere). Bevor man morgens erst mal selber wieder Kaffee trinken kann und nicht halb im Pyjama nach draußen wanken muss, können, je nach Hund, auch Monate vergehen. Stubenrein heißt erstmal nur, dass der Hund sich bemerkbar macht, wenn er muss, aber nicht, dass er bereits 3,4,5 Stunden oder mehr einhalten kann. Ist wie bei Kindern. Blase richtig kontrollieren geht erst ab einem bestimmten Alter. Bei uns war es irgendwann immerhin so weit, dass ich wusste: Immer wenn ich mir denke "Der Hund wird jetzt gleich mal pinkeln müssen" hätte ich mich bereits vor 2 Minuten fertig machen müssen. Sag das mal dem Topf am Herd, dem Kind, das sich grad angehauen hat, dem...also ich hab vermutlich mehr geputzt, als nötig gewesen wäre, wenn ich freier agieren hätt können und es hat doch relativ lang gedauert, bis nix mehr rein ging.


    Nochmal zur Entwicklung und dem Alter.

    Das mit Welpen brauchen 20h Schlaf als Faustregel halt ich für zu kurz gegriffen, zu streng ausgelegt, nicht zuletzt, weil es eben drauf ankommt, wie alt der Hund ist.


    Milow ist 10 Wochen alt - ja, da sollten sie - unterbrochen von regelmäßigen kurzen Aktivitätsphasen - fast noch dauerschlafen. Das tut er aber nicht - und das ist tatsächlich kritisch, wenn dieses Schlafdefizit in der weiteren Entwicklung immer mitgeschleppt wird. Die Hirnentwicklung und Reizverarbeitung verläuft nicht ideal, Stresshormone, die nie richtig abgebaut werden können, wabern im Körper, ein früh überforderter Welpe trägt bleibende Folgen in unterschiedlichem Ausmaß davon

    Hunde werden eher Beißbabys, denn Schreibabies.



    In den nächsten Wochen wird Welpe von sich aus aktiver. Kräftiger. Schwerer. Immer ein bisschen mehr eigenes Programm brauchen, wechselnde Aktivitätsphasen haben, dafür weniger Schlaf als als ganz junger Welpe (allerdings immer noch sehr viel, im Vergleich zu Menschen) brauchen.


    Er wird mehr probieren, wo man überall reinbeißen kann, was man annagen kann (dabei ist Kinderspielzeug übrigens recht beliebt als Auslöser von Tierarztrechnungen. Dinge verschlucken, die den Darm verstopfen o.ä.), wird sich ausprobieren, was man darf und was nicht. Und braucht dazu Anleitung.


    Es kann also noch viel "schlimmer" werden als jetzt, nächste Woche, übernächste, in nem Monat oder zwei habt ihr kein so Komplettbaby mehr daheim.

    Je nach Charakter und Stress/Schlafmangel den der Hund hat, fängt das beißen, anspringen, Sachen klauen, Sachen fressen erst richtig an.

    Da mit schreien und Gewalt dazwischen gehen, macht die Dinge schlimmer. Ruhig bleiben, Humor behalten und dem Hund Alternativen anbieten und ihn in die Richtung lenken, die man will, aufmerksam bleiben - ist anstrengend.


    Bzgl Kinder noch. Du schreibst, ihr habt viel Kinderbesuch. Das ist einerseits toll. Aber. Nichts, wo man Hunde einfach mitten rein werfen kann. (Ich würde meiner eigenen Tochter nicht erlauben, sich in Haushalten aufzuhalten, in denen Hunde mitten durch Kinder wuseln oder immer im Geschehen dabei sind). Das wird auch der Besuch nicht lange lustig finden, wenn da in sehr absehbarer Zeit ein relativ großer Hund immer mit Kindern "spielt". Als Lernerfahrung und zum Ruhe finden ist das für Hunde auch unlustig. Und es ist einfach....hochgradig riskant für Kinder und ungut für Hunde.


    Mir käme kein Besuchskind an den Hund, koordiniert kurz streicheln lassen: ja, danach ist ne Tür zwischen Kindern und Hunden. Eine Horde 2 - 6 jähriger in der Wohnung und mittendrin hüpft Hund rum: das ist Bis einer weint -Special Edition Deluxe. Und es werden 36899 Dinge passieren, die kein Hund immer ertragen können muss. (Das sind schon so Kleinigkeiten aus Menschensicht, wie Hund wird umarmt. Völlig schräg für Hunde).

  • Jetzt gerade liegt er im Welpenauflauf

    Bitte nicht, ich bin sicher es gibt noch andere Lösungen :lol: :lol:


    Sehr süß der Kleine und top, dass du anfängst umzudenken!


    Ich kann deine Gedankengänge und Zweifel verstehen, habe es bei meiner Schwester mitbekommen, die wurde mit 18 das erste mal Mutter und überall hat man sich das Maul zerrissen. Gib da nichts drauf, du kannst es nie jedem Recht machen.

  • Einen Welpenkurs finde ich ungeeignet zur Entstressung.

    Eigentlich sollte so ein Kurs in erster Linie dazu dienen den Menschen anzuleiten und ihm an die Hand zu geben, was hier fehlt - wie man das Zusammenleben hundgerecht gestaltet. Außerdem kann man dort Menschen mit anderen Welpen finden, mit denen man sich verabreden kann, damit der Welpe mit Seinesgleichen spielen kann.

  • Jetzt gerade liegt er im Welpenauflauf

    Bitte nicht, ich bin sicher es gibt noch andere Lösungen :lol: :lol:

    Ach herrjeh, beim dritten Mal lesen habe ich es auch gesehen... :rolling_on_the_floor_laughing:


    Ja, im Ernst, natürlich ist er ein süsses Kerlchen (wie alle Welpen), schön, dass Du anfängst, Dich anders zu organisieren und merkst, was alles falsch läuft.


    Ich habe noch überlegt, ob es evtl. eine Möglichkeit gäbe, dass Du Hilfe bei den Kindern bekommst, damit Du Dir Zeit freischaufeln kannst für den Welpen, z.B. ein Mädchen aus der Nachbarschaft, das mal stundenweise zu Deinen Kindern schaut?

    Ich meine damit nicht, dass sie woanders hingehen sollen, sondern einfach, dass jemand mal 2 Stunden im Haus ist und sich um die Kinder kümmert, sie beschäftigt und damit Druck von Dir wegnimmt.

    Du hättest dann Zeit, Deinen Fokus auf den Welpen zu richten und Dich in Ruhe um ihn zu kümmern (Kuschelzeit, kleine Tricks lernen, ein paar Minuten alleine mit ihm draussen sein).

  • Je nach dem wo in HH ihr wohnt: ich habe einen sehr guten Trainer im Nord-östlichen Umland von HH.


    Ich selbst fahre immer 1h pro weg extra dort hin, weil da einfach alles passt für Hund und Halter.

  • Als Merle einzog,war ich auch viel alleine mit meinen Kindern. Ich hab immer die Zeit zum üben genutzt,wenn der Vater dann abends zuhause war.Dann bin ich alleine mit ihr raus. Tagsüber eben mit den Kindern.Sie lag gerne unten im Kinderwagen,wenn es zuviel wurde..bei euch ist das ja eher nicht möglich :-)

    Wir haben damals auch einige Fehler gemacht und sie ist auch gerne hinter den Kindern her gerannt.Das gab so einige kaputte Kleidung. Heute sehe ich vieles anders und da wir gerade auch auf einen Collie Welpen warten habe ich mir da auch viele Gedanken gemacht.

    Jetzt ist der jüngste 7 aber völlig desinteressiert an Tieren.Ganz selten streichelt er Hund oder Katze mal.

    Ich bereite die Kinder aber auch schon seit Monaten auf den Welpen vor.Damit sie ein wenig eine Vorstellung davon bekommen.Unvorbereitet geht es bei uns nicht.

    Ich freue mich total auf das neue Abenteuer Welpe und ganz sicher wird es auch hier Momente der Verzweiflung geben,aber das gehört vermutlich auch ein wenig dazu. Mal eben so läuft das nicht nebenher.Man muss Zeit investieren.

  • Einen Welpenkurs finde ich ungeeignet zur Entstressung.

    Eigentlich sollte so ein Kurs in erster Linie dazu dienen den Menschen anzuleiten und ihm an die Hand zu geben, was hier fehlt - wie man das Zusammenleben hundgerecht gestaltet. Außerdem kann man dort Menschen mit anderen Welpen finden, mit denen man sich verabreden kann, damit der Welpe mit Seinesgleichen spielen kann.

    Schon klar! Hat halt alles Vor- und Nachteile. Muss letztlich jeder für sich abwägen.

  • Aber so Sachen wie von Misshandlung sprechen finde ich sehr ungerecht und auch einfach falsch.

    Nein, das ist nicht falsch. Es ist hart, aber es ist genau richtig! Was du deinem Welpen(!) abverlangst (und deinen Kinder nicht!) ist respektlos, egoistisch und fernab von artgerecht.


    Wenn du mit deinem Haushalt und den Kindern so überfordert bist, dass es für die bedürfnisgerechte Aufzucht eines Welpen nicht mehr reicht, dann gib ihn schnellstmöglich in kompetentere Hände. Das wäre dem Hund gegenüber nur fair.

  • Oder vielleicht finde ich einen Welpenkurs der Samstags stattfindet. Das wäre dann so meine Milow Zeit. Oder denkt ihr das wäre ihm wieder zu viel?

    Ich persönlich würde das nach hinten schieben, bis der Alltag Routine hat und Ruhe reinkommt, sonst ist es nur wieder ein zusätzlicher Input für den Kleinen. Lieber in der Zeit einen schönen, ruhigen Spaziergang im Wald etc. machen (altersentsprechend). Einen Welpenkurs finde ich ungeeignet zur Entstressung.

    Ich glaube in dem Fall ist ein Welpenkurs genau das richtige wenn er gut aufgebaut ist. Der kleine Kerl darf mal abseits von allem anderen mit seinsegleichen spielen bzw. in Kontakt mit anderen Hunde treten und Frauchen kann sich wertvolle Tipps holen. Ich fand die Welpenstunde immer total toll da man sich untereinander austauschen konnte und gemerkt hat, dass jeder grad Probleme hat und man nicht alleine ist. Ich war kein Ersthundehalter hatte aber die Welpen/Junghundphase meines erwachsenen Hundes einfach vergessen/verdrängt.


    Ein Trainer der dann noch darauf achtet das alles ordentlich abläuft und einem wertvolle Infos mit auf den Weg gibt macht die Sache noch besser. Man kommt aus dem (anstrengenden) Alltag raus, findet Gleichgesinnte und tut dem Hund (wenns ne richtige HS ist) noch was gutes. Hund und Mensch sind danach zufrieden, erlerntes Wissen wird weitergegeben und davon profitiert auch der Rest der Familie.


    Unser Verein bietet ab und an Kindertage an, dort lernen Kids spielerisch den richtigen Umgang mit Hunden (was darf ich was darf ich nicht/warum verhält sich der Hund so oder so etc.). Vielleicht gibt es sowas auch bei euch in der Gegend sodass auch die Kinder schon möglichst früh miteingebunden werden und lernen dürfen wie man sich mit Hund verhält. Kinder und Eltern waren danach immer schwer begeistert.

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