Welpe knurrt Kinder an und andere Probleme

  • Den Kindern zu verbieten mit Milow zu spielen wollen wir auf keinen Fall. Die Drei sollen fröhlich miteinander aufwachsen, ein Spielverbot wäre da grausam, besonders für die Mädchen.

    Aber der Hund ist doch kein Spielzeug oder dient der Bespaßung eurer Kinder.

    Ja, er knurrt nur, wenn die Mädchen ihm was wegnehmen, aber das kann ich ihnen ja nicht verbieten und wie gesagt, Milow hat nicht zu knurren wegen sowas, das muss er von Anfang an lernen.

    Warum er nicht zu Knurren. Ganz ehrlich, die Mädels haben ihm nichts wegzunehmen.


    Ihr habt da ein Baby, das muss erstmal richtig ankommen, euch kennenlernen, braucht Ruhe und, in eurem Fall, auch Schutz.

  • wenn die Mädchen ihm was wegnehmen, aber das kann ich ihnen ja nicht verbieten und wie gesagt, Milow hat nicht zu knurren wegen sowas, das muss er von Anfang an lernen. Die Kinder spielen oft mit ihren Spielsachen und Milow wirft sich dazwischen und nimmt ihnen etwas ab und läuft damit durch die Gegend. Die Kinder finden das natürlich lustig und sehen es als Spielaufforderung und versuchen ihn zu fangen und es ihm abzunehmen.

    Berücksichtige auch, dass der Welpe in dem Alter sehr weiche Knochen und Gelenke hat. Ein körperliches Gerangel oder Spielen mit 5-Jährigen Kindern ist unverhältnismäßig und durch die Kinder oft auch unkoordiniert. Es sollten ihm nicht irgendwelche Spielsachen aus dem Fang gerissen werden. Der Hund hat Milchzähne.

    Euer Hund wird auch noch in die Zahnung kommen, da heißt es auch noch einmal Rücksicht nehmen.


    Ansonsten dürfen sie immer zu ihm. Sie liegen z.B. gerne zu dritt im Körbchen. Er muss das abkönnen als Familienhund, finden wir zumindest.

    Kinder haben aber in dem Körbchen nichts zu suchen. Er kann doch nicht für immer in seiner Box bleiben. Nach der Box hat er im Körbchen "klippo". Das könnt Ihr den drei Kindern jetzt schon beibringen und so habt ihr es später leichter, wenn ihr Milow beibringen wollt auf Kommando ins Körbchen zu gehen oder irgendwo in den Urlaub fahrt und sein Körbchen mitnehmt.


    Den Kindern zu verbieten mit Milow zu spielen wollen wir auf keinen Fall. Die Drei sollen fröhlich miteinander aufwachsen, ein Spielverbot wäre da grausam, besonders für die Mädchen.

    Hier sind ganz viele Hundehalter mit Hunden aufgewachsen und haben trotz (oder gerade durch) gelegentlicher Kontaktsperren ein herzliches und liebevolles Verhältnis zum Familienhund aufgebaut. Und vor allem auch gelernt haben, dass Tiere nicht ausschließlich zur eigenen Unterhaltung und Bespaßung dienen sondern eben auch Bedürfnisse haben. (Ich selbst durfte unsere Welpen mit 5 Jahren sogar nur streicheln und besuchen wenn ein Erwachsener dabei war und hochheben schonmal gar nicht. Fand ich natürlich erst einmal doof, aber wurde mir verständlich erklärt und konnte ich dann akzeptieren)

  • Und ich frage mich wieso Züchter so allergisch reagieren wenn ich ihnen sage ich habe ein kleines Kind... :wallbash:


    Kinder haben in dem Körbchen vom Hund nichts verloren. Man muss Kindern Grenzen setzen. Dem Hund setzt ihr sie doch auch?

    Und nein, ein Welpe muss nicht 20h/Tag schlafen sondern ruhen. Das ist ein Unterschied. Wenn ihr einen entspannten Hund wollt, dann lasst ihn so viel wie möglich Zeit zum ausruhen und Reize verarbeiten...

  • Ei, ei, ei der arme Welpe :verzweifelt:


    Ihr habt euch doch bewußt für ihn entschieden, bewußt als Familienhund zu euch geholt, dann geht auch bewußter mit ihm um! Einfach davon auszugehen, dass er als Welpe alles ertragen muss ist nicht fair! Woher soll er das alles wissen?


    Der Kleine ist drüber und kann sich nicht anders als mit bellen & knurren gegen euch wehren, ich verstehe ihn total.


    Gönnt ihm Ruhe, Rückzugsmöglichkeiten, gebt ihm Sicherheit -ihr nicht eure Kids!- und macht bitte euren Kindern klar, dass sie ihm nichts wegzunehmen haben, klare Regeln für alle Familienmitglieder!


    Ihr müsst regeln und vermitteln, nicht die Kids.

  • Wir werden ab Freitag eine ähnliche Konstellation haben: ein Welpe und drei Kinder (2,5 Jahre, 7 und 9 Jahre). Ich habe mir im Vorfeld viele Gedanken gemacht und bin der Meinung, die ersten Wochen/Monate ist viel Management angesagt. Denn natürlich interessieren sich alle füreinander, aber es müssen auch alle die Spielregeln lernen.

    Und Sicherheit geht vor.

    Klar wird es auch mir mal so gehen, dass die Kinder mal übergriffig sind (weil sie im Spiel vergessen, dass wir vereinbart haben, dass dem Hund kein Spieli weggenommen wird oder ähnliches), aber wenn der Hund dann knurrt, ist das ganz klar meine Schuld und weder seine noch die der Kinder.


    Ich bin durchaus der Meinung, dass unser Familienhund die Kinder und den damit verbundenen Trubel "abkönnen" muss. Aber nicht vom ersten Tag. Der muss das lernen dürfen!

  • Ist schon etliche Jahre her, da haben Freunde von mir einen Border Collie übernommen. Der ist genau so aufgewachsen, wie Ihr es gerade bei Euch schildert.


    Er wurde dann wegen Beißvorfällen abgegeben, blieb beim neuen Besitzer gerade mal zwei Wochen und landete dann bei meinen Freunden. Die ihn mit Hilfe eines hervorragenden Trainers und eines wirklich engen Trainingsprogramms so weit hinbekommen haben, dass er sich größtenteils gut hat führen lassen, wenn zwischen ihm und Aufregern ein guter Abstand aufgebaut war und der nur noch in Ausnahmesituationen getackert hat. Aber getackert hat er, beide haben mehrere Narben durch ihn davon getragen.


    Dieser Hund hatte anfangs schlichtweg gar kein Nervenkostüm. Und weil er gelernt hat, dass seine Grenzen nicht beachtet werden, war seine Reaktion auf alles an Zuviel an Belastung richtig hysterisch um sich zu beißen. Nach vorne, wenn er die Gelegenheit hatte (in Richtung andere Hunde, für ihn bedrohlich wirkende Menschen, Mobiles beim Radfahrer angefangen). Wenn nach vorne nicht geht, hat er sich rumgedreht und ist den Menschen am anderen Ende der Leine angegangen. Es hat lange gedauert, bis diese Attacken sich gelegt haben, er konnte sich nur sehr schwer von alleine abreagieren. Dazu kamen Zwangsstereotypien.


    Ihr habt einen Hund einer hoch reaktiven äußerst feinnervigen Rasse. Der dazu selektiert ist, auf kleinste Reize blitzschnell und durchsetzungsstark zu reagieren. Diese Hunde müssen in jungen Jahren vor allem eins lernen: Ruhe. Nerven zu behalten, Impulse runterzuschrauben, wenn sie nicht gefragt sind, Reize zu filtern. Dazu braucht es einen vernünftigen geschützten Rahmen, innerhalb dessen er behutsam und souverän an neue Reize herangeführt wird.


    Und diesem Hund setzt Ihr einem turbulenten Familienleben aus, erwartet jetzt Dinge von ihm, die er schlicht noch nicht leisten kann und verwehrt ihm die dringend notwendige Ruhe. Schlaf ist in diesem Alter unglaublich wichtig, nur im Schlaf können Sinneseindrücke verarbeitet, Lernerfahrungen generiert und organisch die dafür nötigen neuronalen Verknüpfungen aufgebaut werden. Und nur in Ruhe lernt der Körper, ein funktionales hormonelles Gleichgewicht zu bilden.


    Stellt Euch einen Migränegeplagten vor, neben dem gerade eine Scottish Pipes and Drums Band aufspielt, dann habt Ihr ein Bild, was sensorische Überlastung einem Geschöpf antut.


    Ich hoffe eigentlich aus tiefstem Herzen, dass das nicht echt ist. Falls doch: Bitte zieht die Notbremse an und geht sofort zu einem Trainer mit Ahnung von Hütehunden.

  • Ich möchte hier gerne noch einmal ziemlich deutlich etwas loswerden, ich sehe nämlich wenn ihr so weiter macht in spätestens einem halben Jahr den nächsten Thread "Milow hat das Kind gebissen"! Und das meine ich nicht böse, aber ernst!


    Meine Tochter ist mit Hund aufgewachsen, der Hund war schon bei mir als sie geboren wurde. Niemals hatte das Kind etwas an den Sachen oder den Ruheplätzen des Hundes verloren (meine Hündin war unsicher mit Tendenz nach vorne und hätte auch geschnappt. Das wäre nicht ihre Schuld gewesen sondern meine!).


    Auch hier ist vor einiger Zeit ein Welpe eingezogen, der ist jetzt fast 7 Monate alt. Meine Tochter ist mittlerweile fast 6 und braucht heute auch noch ab und zu eine Erinnerung an die Regeln, obwohl sie sie seit Geburt an kennt. Wenn Kinder spielen und wild sind gerät sowas halt mal in Vergessenheit: Hier gilt ohne wenn und aber: Niemals wird dem Hund einfach etwas weggenommen, er wird unter keinen Umständen auf seinem Platz gestört, angefasst oder angesprochen. Wenn er frisst oder irgend etwas zum Kauen hat wird er in Ruhe gelassen (bekommt er nur auf seinem Kissen), es gibt kein Spielen mit dem Hund ohne mich, wilde Zerr- und Rennspiele sowieso nie, ausser vielleicht mal auf dem Spaziergang nebeneinander über die Wiese flitzen. Kinderspielzeug ist für Hundi tabu und umgekehrt.


    Ich möchte Euch wirklich dringend ans Herz legen, diese Regeln auch bei Euch zu etablieren.


    Trotz (oder gerade wegen) dieser "Einschränkungen" sind Hund und Kind hier ein tolles Team. Es gibt so viele Dinge, die Kinder mit Hunden (unter Anleitung) machen können. Meine Tochter versteckt mal den Dummy, verstreut Futter und lässt ihn suchen, kuschelt mit ihm und die beiden liegen regelmäßig zusammen auf dem Sofa und gucken Lassie :smiling_face_with_hearts: ...


    Und vor Allem möchte ich Euch ans Herz legen: Euer Welpe braucht Ruhe! Dringend! Er wird sonst wirklich krank auf Dauer. Lasst ihn erstmal ankommen, Kinderbesuch muss noch nicht sein (das ist selbst hier noch jedes mal ganz aufregend für Teddy). Schafft Vertrauen, er muss sich sicher fühlen, dass ihr auf seine Bedürfnisse Rücksicht nehmt! Ein Hund ist verdammt noch mal nicht dazu da , Kinder zu bespaßen, das macht mich echt sauer.


    Mein Hund ist mein Hobby, unser Familienmitglied aber sicher nicht dazu da, damit meinem Kind nicht langweilig ist.

  • Ich habe 4,5 Jahre alte Zwillinge und hier ist der Hundeeinzug so in 1-2 Jahren geplant.


    Die beiden dürften nie ins Hundekörbchen, den Hund unnötig hochpushen etc.


    Mein Hund - meine Regeln gilt dann auch für meine Kinder. Und selbst die, welche ohne Hund aufgewachsen sind, wissen, dass Hunde und gerade Hundebabies viel Ruhe brauchen.


    Euer Welpe muss gar nichts abkönnen - er hat ein Recht auf behütetes liebevolles Aufwachsen und das Erlernen von Strukturen. So, wie Ihr es gerade macht, lässt er später das Knurren und beißt gleich.

  • Den Kindern zu verbieten mit Milow zu spielen wollen wir auf keinen Fall. Die Drei sollen fröhlich miteinander aufwachsen, ein Spielverbot wäre da grausam, besonders für die Mädchen.

    Grausam wird es vermutlich werden, wenn der Welpe erwachsen wird und den Mädchen selbst erklärt, dass er seine Ruhe haben will.

    Ich selbst hatte einen solchen Hund, der vorher sehr ähnlich mit Kindern aufgewachsen ist, und dann zugebissen hat. Ebenso Nachbarn, die so dachten, wie Du es tust. Da hat der Hund dann auch irgendwann den Sohn ins Gesicht gebissen, weil die Kinder sein Knurren ignoriert haben und die Erwachsenen der Meinung waren, der Hund müsse das abkönnen.


    Die Bedürfnisse eines Lebewesens lassen sich nicht dauerhaft ignorieren. Früher oder später fliegt Euch das um die Ohren.

    Sucht Euch einen Trainer, der Euch erklärt, wie ein Zusammenleben aussehen kann und überlegt dann, ob das Ergebnis Euren Vorstellungen entspricht. Wenn Ihr alles so weiterlaufen lasst, kann das im wahrsten Wortsinn für Eure Kinder übel ins Auge gehen.

  • Ihr schadet dem Hund gerade ganz gewaltig.

    Überreizung ist nicht nur unangenehm, sondern für das Gehirn

    und das Nervensystem extrem schädlich in der Entwicklung! Wenn ihr so weitermacht, wird der Hund vielleicht lebenslang darunter leiden, weil sein Nervensystem nicht runterfahren kann. Die Verknüpfungen die im Welpenalter fehlen sind nicht nachzuholen.

    Und euren Kindern bringt ihr bei, dass sie keine Rücksicht auf andere nehmen brauchen und auch nicht deren Grenzen respektieren. Der Hund wird zum Kinderhasser, fängt möglicherweise an zu schnappen. Ich sehe da wirklich nur Nachteile für alle Beteiligten.

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