Welpe knurrt Kinder an und andere Probleme

  • Ihr habt hier ja keinen fertigen Familienhund ausgesucht. Er ist ein Baby und wird vielleicht mal ein toller familienfreundlicher Collie. Aber dafür legt ihr jetzt die Grundsteine. Ihr zeigt ihm gerade die Welt. Im Moment lernt er aber leider eher Sachen die das Gegenteil von dem bewirken was ihr gerne haben möchtet. Stellt euch doch mal vor es wäre ein kleines Menschenkind. Es lernt doch auch aus seinen Erfahrungen. Keiner erwartet das es perfekt auf die Welt kommt. Wir bringen Ihnen mit viel Liebe u Geduld bei was es für ein gutes Leben so braucht. Ihr solltet euch dringend ein bisschen Wissen über Hundebabys u Hundeerziehung aneignen. Im Augenblick fahrt ihr die Sache mit Volldampf an die Wand. Hund und Kind kann wirklich eine ganz tolle Sache sein. Aber ihr müsst das managen. Regeln aufstellen u dafür sorgen das das Hundebaby Ruhe bekommt. Das Hundebaby ist KEIN Spielgefährten für die Kinder. Körbchen waren hier auch immer Tabu. Egal ob eigene oder Besuchskinder.

  • Jeder Hund kann beissen. Genau wie jeder Mensch einen anderen schlagen kann. Manche erdulden nur mehr, als andere. Aber das kann man sich doch auch nicht wünschen?

    Das hat auch nichts mit Aggression zu tun, er wird sich nur irgendwann wehren (müssen).


    Ja, kleine Kinder verstehen manches noch nicht, ist ganz normal. Der Welpe versteht aber noch weniger. Auch wenn er es vom Züchter kennt, eure Kinder sind noch immer fremde, euer Zuhause, ihr selbst. Sein ganzes Leben hat sich gerade verändert.


    Würdest du deinen Kindern erlauben so mit einem Baby umzugehen? Es nie in Ruhe zu lassen, rumzutragen, Schnuller wegnehmen, es wecken usw.? Nein, natürlich nicht. Egal ob sie es nun verstehen oder nicht.


    So wie ihr dazulernt können auch Kinder dazulernen und wenn es neue Regeln gibt dann haben die das schnell raus.


    Zwischen Zergeln und Spielis wegnehmen besteht ein Unterschied und deine Kinder sind noch zu jung um das dem Hund beizubringen.

  • Ich finde den Ansatz "Wir holen einen Hund ohne Aggression, damit er sich, egal, was die Kinder machen, nicht wehrt" auf ganz vielen Ebenen schräg und sehr, sehr traurig.

  • Der Züchter hatte selbst 3 kleinere Kinder, das war uns bei der Suche wichtig. Uns wurde garantiert, dass Milow das ab kann und es gewohnt ist. Dort hat er auch viel mit den Kindern gespielt und getobt.

    Hierzu noch:

    Mag sein, dass Milow Kinder und Radau kennt, es bleibt aber ein großer Unterschied: beim Züchter hatte er Hündin und Geschwister, bei denen er Schutz suchen bzw mit denen er respektive kommunizieren konnte. Ich denke nicht, dass der Züchter seine Kinder hat in die Wurfbox krabbeln lassen, oder dass seine Kinder rund um die Uhr einen einzigen Welpen hochgefahren haben.


    Milow hat bei euch nix - keine Familie, keine Bezugsperson, niemand der ihn schützt oder sich in irgendeiner Weise um seine Bedürfnisse nach Ruhe und Geborgenheit kümmert. Er wird stattdessen ständig angegrabbelt, muss ständig um sein Spielzeug und seinen Ruheplatz kämpfen, und muss sich damit zufrieden geben alleine in einer Box liegen zu müssen damit er schlafen kann.


    Mein Hund hat als Welpe beim Schlafen fast in mich reinkriechen wollen. Der wollte Körperwärme und Geborgenheit. Als hat er mindestens auf meinem Schoß gepennt, besser noch in meinem Sweatshirt. Der war richtig knatschig, wenn er irgendwo alleine liegen musste. Und ja, in den ersten Wochen habe ich ihm gerade dieses Bedürfnis so gut erfüllt wie es ging. Pennt er halt auf meinen Füßen während ich arbeite, so what. Irgendwann hat sich das verwachsen, weil er halt gemerkt hat dass ich da bin und auch für ihn da bin. Das ist einfach Vertrauensaufbau.

    Wenn ich daran denke dass dein Kleiner momentan nix davon hat - mich macht das traurig.

  • Du kannst mit deine. Kindern doch sicher reden, ein Verbot muss ja nichts schlechtes sein, muss nicht mit bösen Worten gesprochen werden.

    Erkläre deinen Kindern, dass du das Gefühl hast, dass gerade alles etwas wild läuft.

    Schlag den Mädchen vor euch gemeinsam mit dem Verhalten von Hunden auseinanderzusetzen.

    Macht daraus was gemeinsames.

    Geht in die Bücherei und sucht Bücher aus, Sicht im Internet nach Ideen.

    Vielleicht haben die Mädchen Spaß daran für den Welpen ein Deckchen zu basteln, ein Tagebuch zu führen über die Entwicklung (was hat er erlebt, gefressen, wie lange geschlafen etc)

    Man kann das soooo schön zusammen erleben.

  • Er muss das abkönnen als Familienhund, finden wir zumindest.

    Ich arbeite im Kinderkrankenhaus. Da kommen leider gern mal Hundebisse rein, meistens vom "Familienhund". Ich versteh, dass man die romantische Vorstellung hat, dass Hund und Kinder zusammen gross werden und spielen und alle sind happy.

    Die Realität sieht leider oft anders aus, Kinder verstehen die Warnsignale nicht und zack gibt es einen Biss. Wobei die oft so sind, dass man genau sieht, dass der Hund eher abgeschnappt hat, das Kind aber zb grad in der Sekunde das Gesicht weggedreht hat und die Zähne somit einen Riss verursachen. Mich macht das traurig. Hund kann nix dafür, da ihn niemand geschützt hat, die Kids können nichts dafür, da die Eltern ihnen nicht gesagt haben, dass manche Dinge beim Hund nicht gehen.

    Freunde von mir haben ein Mädel, das ganz verliebt ist in meinen Hund. Sie baut ihm Kissen mit Blumendeko und flötet ihn an. Sie hat Leo mal in die Ecke gedrängt, wir haben es nicht mitbekommen und zack hatte sie seine Zähne in der Hand. Sie hatte nicht mal einen Abdruck, hat aber natürlich geweint vor Schock. Ihr Papa und wir haben ihr dann ganz lieb erklärt, dass der Hund das nicht böse gemeint hat und der Papa hat ihr erklärt, dass der Hund seine Ruhe will. Dann hat sie ihn aus der Ferne angeschmachtet und bewacht, dass keiner ihm zu nahe kommt, denn das mag er nicht. Sie wohnt selbst mit zwei grossen Hunden zusammen, bei denen weiss sie, dass sie das nicht darf.

    Kinder können auch sehr stolz sein, wenn sie ihren Spielpartnern erklären, dass der Hund im Körbchen seine Ruhe haben möchte und sie drauf aufpassen.

    Das mal als Gedankenanstoss...

  • Man muss sich dabei halt auch im klaren sein, dass Kinder in dem Alter kognitiv noch nicht in der Lage sind, Hunde zu lesen. Es ihnen noch nicht möglich ist, sie nicht als Art Spielzeug zu begreifen.


    Vor Grundschulalter und auch noch ne Weile länger, fehlt Kindern in der eigenen Entwicklung noch vieles für einen sicheren Umgang mit Hunden, ohne elterliche Anleitung und Aufsicht. Weil sie selbst noch "Welpen" sind.


    Jetzt, mit 6, kann meine Tochter etwa so ein paar kleine Hundeaufgaben halbwegs zuverlässig übernehm...oh...Mama..

    war da ein Einhorn?...kann ich Süßigke....Du, Leine festhalten bitte!

  • Aber natürlich könnt ihr jetzt noch klare Regeln für den Umgang mit Hunden festlegen.


    Das ist eine Superübung für eure Kinder.

    Sie lernen, dass der Kopf zum Denken da ist und man Situationen beurteilen und sein Verhalten anpassen kann.

    Großer Familienrat. "Papa und ich haben festgestellt, dass es Milow in unserer Familie nicht so gut geht. Wir haben uns dann informiert, was so ein kleiner Hund wirklich braucht und daher werden wir hier feste Regeln einführen.

    Milow braucht einen Ort an den er sich zurück ziehen kann und ganz in Ruhe gelassen wird.

    So wie du X manchmal nicht möchtest, dass Y in dein Zimmer kommt, weil du alleine Playmobil spielen möchtest, so möchte Milow manchmal alleine auf seiner Decke liegen.

    Daher gilt: Milows Decke ist für Menschen tabu.


    Auch sein Spielzeug dürft ihr nicht einfach nehmen. Ihr habt euer Spielzeug, dass Milow nicht haben darf und umgekehrt ist es genauso. Wenn ihr mit Milow spielen möchtet, dann fragt ihr einen von uns Großen und wir zeigen euch wie Milow gerne spielen mag. "


    Usw. usf. Wichtige Lektion für die Kinder: Lebewesen haben Bedürfnisse, auf die man Rücksicht nimmt.

    Theoretisch könntet ihr noch ausführen, was passieren kann wenn Milows Bedürfnisse nicht erfüllt werden (beißen etc.) aber eigentlich müsste die Empathie für das Lebewesen schon ausreichen

  • Auch als Nicht- oder Neuhundehalter weiß man doch, wenn der Hund knurrt, passt ihm wohl etwas nicht. „Nur“ weil es der eigene Hund ist oder ein Welpe, darf man das doch nicht ignorieren oder unterbinden! Na klar, als nächstes wird abgeschnappt oder zugebissen und dann womöglich völlig unvermittelt, weil er die Nase voll hat. Für euch ist das dann „aus heiterem Himmel“…

    Ich finde das total verrückt und unverständlich! Er kann ja schlecht die Tür von seiner Box selbst schließen und so zeigen, dass er Ruhe haben möchte!


    Ich habe selbst zwei Kinder und die wussten, die Ruheplätze unseres Hundes sind tabu! Da wurde auch nicht daneben gespielt oder drum herumgehopst! Genauso beim Futter, da war er in Ruhe zu lassen.

    Klar, die durften mit ihm spielen und auch draußen, wo es passte, die Leine halten und kuscheln, aber es herrschten Regeln!


    Man selbst möchte doch auch mal seine Ruhe, warum sollte euer Milow das nicht dürfen? „Nur“ weil er ein Hund ist, der zu funktionieren hat, wann immer man das will?

    Holt euch doch wirklich mal einen Trainer nach Hause, der euch hier empfohlen wird. Der kann euch bestimmt noch einiges Neues mit auf den Weg geben, sodass ihr zusammen friedlich leben könnt.


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