Podenco aus Spanien zulegen
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Meine Freundin hat seit Jahren Podencos, inzwischen den 4. und bis auf eine, war keiner ihrer Hunde ängstlich. Linda allerdings war anfangs sehr schwierig, denn sie ging nicht raus, d.h. sie machte ihr Geschäft nur im Garten und dann wollte sie wieder ins Haus, ein normales Gassigehen war nicht möglich. Jagdtriebig allerdings war sie nicht , nur war das erste Jahr sehr schwer für Hund und Halter. Mit ganz viel Mühe haben die Mensschen es geschafft, aus Linda einen alltagstauglichen Hund zu machen. Man weiß aber auch nicht, wo und wie sie vorher gelebt hat.
Die anderen drei waren/sind völlig unkompliziert, lieb, sehr verschmust, aber zeigen einen großen Jagdtrieb, so dass meine Freundin sehr viel Arbeit in eine Antijagdtraining gesteckt hat, was sich allerdings bezahlt machte. Alle ihre Podis liefen frei
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Mein Podenco-Mix war, unter Vorbehalt, nach einer Weile ableinbar. Wohnte halt die ersten 20min eines Spazierganges im Gebüsch.
In meinen Augen rettet man sie nicht unbedingt. Abgesehen von der - zu einem großen Teil, aber nicht nur, schauerlichen Haltung, dem Nutztierstellenwert und dem gnadenlosen Aussortieren, machen Podencos in Spanien, was Podencos machen wollen. Und zwar das:
[media]https://youtu.be/HiC46k4psP8[/media]
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Danke noch mal für das Feedback. Hat mich doch etwas wach gerüttelt.
Nur kurz: retten will ich natürlich die misshandelten und nicht die 'jagdmaschinen'.
Aber ja, vielleicht sollte ich mir mal Gedanken über eine andere Rasse machen.
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retten will ich natürlich die misshandelten und nicht die 'jagdmaschinen'.
meistens sind die nicht misshandelt, sondern ausgemusterte Jadgmaschinen. So kenne ich das jedenfalls.
Spontan würde ich sagen: schau dich im Tierheim vor Ort um. Oder wenns ne Rasse sein soll vielleicht Dalmatiner? Keine Ahnung warum, kommt mir bei dir spontan in den Sinn.
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Danke noch mal für das Feedback. Hat mich doch etwas wach gerüttelt.
Nur kurz: retten will ich natürlich die misshandelten und nicht die 'jagdmaschinen'.
Aber ja, vielleicht sollte ich mir mal Gedanken über eine andere Rasse machen.
Ich sage nicht: Auf keinen Fall Podenco.
Vorallem Andaluz, Canario und Ibicenco würd ich fast unbesehen einpacken. Bisher kenn ich die alle, sofern eben nicht ängstlich/depriviert, als sehr offene, nette, schmusige, amüsante Hunde. Ich könnt mir wieder einen vorstellen.
Aber wie bei allen Hundetypen ist man idealerweise der Typ Mensch für den Typ Hund. Wie exakt sich das Zusammenleben letztlich gestalten würde, kann man vorab nicht sagen, aber es gibt halt so grobe Tendenzen.
Aktuell hab ich bei 3 Windhunden 2, die nicht ableinbar sind, aus unterschiedlichen Gründen, bei einem ist es klar sein Jagdverhalten. Find ich gar nicht so prickelnd. (Nicht das jagen. Wär es erlaubt, dürften meine Hunde das auch. Das ist der einzige Grund, warum sie existieren und es is leider ziemlich geil, zu sehen, was diese Hunde können, wenn sie dürfen). Ein Leben an der Leine, Freilauf maximal auf nem Gelände mit Zaun drumrum. Meine persönliche Sicht der Dinge: dafür, dass ein Hund dann so leben muss, ist ihn 4000 Kilometer ankarren lassen schon schräg.
Aaaber, man kann sehr wohl auch andere Dinge mit ihnen machen. Entgegen aller Gerüchte sind sie sehr wohl erziehbar. Aber halt keine Schäferhunde, sondern sehr eigenständige Jäger, die weitestgehend ohne den Menschen jagen, also auch nicht so eng zusammen arbeiten wie Hunde, die für die Jagd mit Gewehr eingesetzt werden und dafür auch Ausbildung bekommen. Sonderlich ausgebildet werden Podencos nicht. Ev bisschen auf Pfiffe oder lebende Beute in die Hand apportieren trainiert, aber im großen und Ganzen steckt hinter dieser Form der Jagd relativ wenig Menschenbeteiligung. Zusammenarbeit muss man sich also erst mal erarbeiten und ist dabei unterschiedlich erfolgreich, auch hundabhängig.
Die Horrorstories über Podencos sind Blödsinn. Die alle nur freilaufend, kein Jagdtrieb und null Problemo Geschichten auch. Die Wahrheit liegt für die meisten in der Mitte.
Es sind sehr ursprüngliche Jagdhunde, die explizit, wie die reinen Hetzhunde auch, vorallem die letzten Sequenzen der Jagd zeigen. Sie sind sehr schnell, wenngleich auch deutlich langsamer als Galgos. Sie sind sprunggewaltig, geländegängig und eigenständiger, als wir in einer modernen Welt es gern von Hunden hätten.
Je nach Podencorasse sind das schon auch mal halbe, dürre Kälber. (Ein 75cm Ibicenco etwa ist ne Menge Hund, auch wenn er vielleicht "nur" 27kg wiegt)
Wenn man Podencos mag, mag man idealerweise auch das jagen an ihnen bzw sich damit auseinander zu setzen, wie man ihnen geben kann, was sie hier nicht haben können oder was sie alternativ haben können. Die halbe Stunde im Mäuseloch stecken ist da womöglich befriedigender - für den Hund, während Mensch daneben Frust schiebt, als die Radtour, die den Menschen erfreut, aber der Hund hat nix davon.
Podencos sind wohl auch so ein bisschen "Immer wieder" oder "Nie mehr wieder!" Hunde, je nach dem wie man selber lebt und was man von Hund erwartet. (,-Und vom Hund. Mir zeigt ein Galgo grad meine Grenzen. Und es ist nicht der "Galgos machen sowas nicht" bissige)
Mein "Podenco" oder "Galgo", je nach Sichtweise, war - wahrscheinlich - Podenco Andaluz mit Galgo Espanol und ev noch was anderem. Ein sehr lustiger Hund. Ich erkenne ihn in vielen Andaluz und Canarios wieder. Ein wahnsinnig netter Hund.
Ein Hund, der abgegeben wurde, weil er u.a. mit Leichtigkeit über den 1,70 Zaun hopste und Nachbars Hühner killte, der von Brücken springen wollte um Motorboote zu fangen, der gefühlte 90% seiner Wachzeit in einem Gebüsch steckte und die restlichen 10 Prozent über Zäune sprang um ins Gebüsch dahinter zu gelangen und sonst lief er im Höllentempo Kreise, was natürlich nicht überall geht. 45km/h aufwärts braucht auch dementsprechend Platz.
Podenco im Umfeld nahm man meistens wahr als: irgendjemand sucht gerade einen Hund. Wenn man was großohriges, oft braunes 3km weiter im einem Fuchsbau stecken fand, war das meistens der Podenco, der weiter vorn gesucht wurde. Gefühlt waren sehr viele Podencos nicht gut vermittelt und die Besitzer am Dauersuchen oder gegen den Hund arbeiten und ihn verfluchen. Und bei anderen lief alles glatt und sie würdem am liebsten Podencos stapeln. Es sind tolle Hunde. Sie passen (analog zu allen anderen Hundetypen) nicht überall hin.
Ob man Podencos fürs Podenco sein schätzt, oder nur auf sie kommt, weil es sie wie Sand am Meer in der Vermittlung gibt und "Hund ist doch Hund", muss man letztlich selber wissen. Bzw ob sie einem lägen, oder nicht.
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Ich würde mich an Deiner Stelle erstmal regional im Tierschutz umgucken, ob eins der Tierheime ggf. eine Kooperation mit einem spanischen Tierheim oder Tierschutzverein hat. Unser regionales Tierheim hat über eine solche Kooperation auch immer wieder mal Podencos und Podencomixe im Angebot. Da kann man die Hunde schonmal kennenlernen. Und für etwaige Notsituationen hat man eine Anlaufstelle vorort.
Ansonsten gibts zum Import ein Positionspapier des Deutschen Tierschutzbunds, das (sehr komprimiert) ein paar grobe Hinweise liefert, worauf man beim Verein achten sollte:
Tierschutzbund.de - Hunde aus dem Ausland übernehmen
Den Charakter muss man mögen, aber das ist ja letztlich bei allen Hunden so Ich kenne hier ein paar Podencos, allerdings keinen, der ableinbar wäre. Hier ist recht viel Wild unterwegs. Und die gehen nicht nur auf Sicht.
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Aber ja, vielleicht sollte ich mir mal Gedanken über eine andere Rasse machen.
Ich hatte vor einer Weile einen Podencomix aus Spanien, er war auf der Straße zur Welt gekommen und mit 12 Wochen circa eingefangen und ins Shelter gebracht worden. Er wurde hierher importiert, und als sich die Vorbesitzerin wegen ihm etwas gebrochen hat, haben mein Mann und ich (ich mit Hunden aufgewachsen und schon eigenen Hund gehabt, dachte mir, kann ja nicht so schwer sein ) den Hund von ihr übernommen.
Dieser Hund war ein wunderschönes Tier, super intelligent, hat sofort Dinge verknüpft - auch was er gar nicht verknüpfen sollte - , und war natürlich ein Jäger ohne Ende.
Er konnte klettern, d.h. ein 1,20 hoher Zaun war für ihn kein Hindernis. Regelmäßig habe ich ihn eingesammelt, weil er das Loch erwischt hatte und in den Nachbargärten die Hasenställe abgecheckt hat.
Er hat irgendwann gemerkt, dass er nur mit Karacho so richtig in die kurze Leine donnern muss, wenn ich gerade abgelenkt bin (zb beim Kacke aufheben oder beim Plausch mit einem anderen HH) und dann kann er mit wehender Leine auf Nimmerwiedersehen abhauen.Was ich diesen Hund gesucht habe und mich selbst verflucht habe...
Dieser Hund hat uns so dermaßen graue Haare gekostet, dass wir ihn abgegeben haben, als sich Nachwuchs eingestellt hat. Bei den nachfolgenden Besitzern hatte er noch zweimal Jagderfolg und bekam sogar gerichtlich angeordnete Auflagen und landete dann zunächst im Tierheim. Danach wurde er von meinem Mann nochmal gesehen, da war er in einer Stadt unterwegs. Vielleicht genau das richtige für ihn, urban zu leben ohne die ständigen Wildgerüche.
Vielleicht sind sie wirklich tolle Hunde, im Haus war er aufmerksam, gehorsam, freundlich zu Mensch und Tier, aber draußen... Da wurde nur gestöbert, gezogen und gejagt. Ich war nur noch das lästige Anhängsel am Ende der Leine und quasi unsichtbar, Teamarbeit mit mir, will to please, nichts, nada, niente. Eigentlich hätte er besser auf die Straße in der spanischen Pampa gehört anstatt nach Deutschland, wo er seinen Trieb nie wirklich ausleben konnte.
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Es gibt sonst auch einen Haufen anderer Rassen und Mixe aus dem Tierschutz die ein neues Zuhause suchen und vielleicht besser passen.
Vielleicht magst du mal überlegen, was du dir wünschst? Was für ein Typ Mensch du selber bist? Was du dem Hund bieten möchtest? Hundesport? Was darf der Hund nicht mitbringen, mit was kannst du nicht leben?
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Ich würde mich von dem Gedanken lösen, dass du den Hund „rettest“. Das schafft nur falsche Erwartungen. Der Hund hat keine Ahnung davon, dass er „gerettet“ wurde. Er wird auch nicht dankbar sein oder so.
Ansonsten wurde ja schon einiges zu Podencos gesagt. Ich würde noch ergänzen, dass es keine durchgezüchteten Rassehunde sind, es gibt also durchaus auch starke individuelle Unterschiede (und eben auch die verschiedenen regionalen Variationen, die sich auch nochmal unterscheiden). Grundsätzlich finde ich, dass Podencos oft unterschätzt werden. Ja, sie haben einen starken Jagdtrieb und sie sind keine Border Collies. Man kann sie aber natürlich trotzdem erziehen. Meiner ist zum Beispiel sehr kooperativ, steht bei Wildsichtung schon lange nicht mehr kreischend in der Leine, darf je nach Situation auch mal frei laufen. Wir tricksen, machen Hundesport und trainieren gerade für die BH. So ist aber bei weitem nicht jeder Podi. Trotzdem kann (und sollte) man natürlich mit ihnen arbeiten.
Im Haus sind sie meistens eher ruhig, draußen dann voll in ihrem Element und ihre Aufmerksamkeit muss man sich dann mitunter hart erarbeiten. Entspanntes Schlendern mit freilaufendem Hund gibt es mit Podencos eher nicht. Nervös oder ängstlich ist meiner gar nicht, eher das Gegenteil. Ziemlich draufgängerisch und durchsetzungsstark. Aber da gibt es eben auch Unterschiede.
Einen Podenco muss man schon Wollen und man muss auch bereit sein, ihm so gut wie möglich Ersatz für seine Jagdleidenschaft zu bieten. Ich wollte eigentlich auch Carnicross mit meinem machen, da hat er aber keine Lust drauf. Einfach nur als nette Sofahund halten, finde ich unfair.
Am besten lernt ihr mal ein paar kenne. Vielleicht gibt es einen Windhundauslauf bei euch in der Nähe? Apropos, eine eingezäuntes Freilaufmöglichkeit finde ich auch wichtig in der Nähe zu haben, falls ihr euch für einen Podi entscheidet.
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Nur kurz: retten will ich natürlich die misshandelten und nicht die 'jagdmaschinen'.
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Warum um Himmelswillen willst du es dir als Hundeanfänger unbedingt schwer machen? Warum muss es ein traumatisierter misshandelter Hund sein und nicht ein netter unkomplizierter Hund, der auch mit dem Leben in eurem Umfeld klar kommt?
Gut gemeint, ist nicht immer gut gemacht.
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