Warum verkaufen Züchter nicht an Außenhaltung?

  • Ich stehe der Außenhaltung gar nicht mal so richtig kritisch gegenüber.


    Unter den richtigen Bedingungen und der passenden Rasse.


    Meist sind das dann echte Hofhunde. Die sind Nachts im Zwinger als Wachhund, bzw. weil sie aufgrund ihres dichten Fells auch gar nicht in das beheizte Haus wollen. Tagsüber spielt sich da allerdings das Leben des Besitzer auch überwiegend draussen ab. Sprich der Hund ist dann halt bei der Stall- und Hofarbeit dabei.

    Der soll auch gar nicht groß mit dem Menschen zusammenarbeiten.


    Mit der richtigen Rasse, finde ich, klappt das oft auch ganz gut. Und die Hunde wirken sehr ausgeglichen und zufrieden.


    Was selten funktioniert, und dies wird der Grund sein, warum Schäferhund Züchter ungern in Aussenhaltung abgeben, sind Privatleute mit Zwingeranlage.

    Da wird zwar immer beteuert wie viel Zeit man mit dem Hund verbringt, aber letztendlich sind es, wenn man richtig, richtig engagiert ist vielleicht drei, vier Stunden am Tag. Das bedeutet die restlichen 20 Std ist der Hund alleine.

    Und ein Schäferhund ist ja doch eine Rasse welche eng mit dem Menschen zusammenarbeiten soll, also keine sehr eigenständige Rasse, wie oben genannte Hofhunde. Heißt der wartet auf die Ansprache.

    Da hat sich einfach das Verhältnis zum Hund in den letzten Jahren gewandelt.

    Auch in Schäferhund Kreisen wird der Hund inzwischen als Sozialpartner gesehen. Der eben darunter leidet, wenn er zu lange alleine bleiben muss.


    Wenn du auch dauerhaft draussen leben würdest, bekämst du bestimmt einen Hund. Es geht dabei ja nicht darum, das der Hund das körperlich nicht kann. Sondern rein um die Zeit die er bei seinem Menschen verbringen darf. Und die ist nun mal, meist deutlich geringer (Winter, schlechtes Wetter etc) als man sich gern einredet.

  • Tagsüber spielt sich da allerdings das Leben des Besitzer auch überwiegend draussen ab. Sprich der Hund ist dann halt bei der Stall- und Hofarbeit dabei.

    Ist finde ich auch eine ganz ganz andere Ausgangslage, als Mitlauf-Hund auf einem landwirtschaftlichen Betrieb oder so.

  • Sie muss nicht wachen, wurde auch nicht als Alarmanlage angeschafft. Sie macht es einfach gerne, was eine positive Komponente der Außenhaltung ist.


    Von mir aus könnte sie im Haus leben, aber mein Mann kommt aus einer Kultur in der Hunde nichts im Haus verloren haben und der einzige Kompromiss um mir die Hundehaltung trotzdem zu ermöglichen war eben die Außenhaltung. Daran ist auch nichts zu rütteln, da wird nicht diskutiert, das ist eben so.

  • fliegevogel

    Darum habe ich das thematisiert, dass eben Aussenhaltung nicht gleich Aussenhaltung ist.

    Und der Nicht -Hofbesitzer sich da gern in die eigene Tasche lügt, wie viel Zeit er mit seinem Hund verbringt. Gerade wenn das Wetter schlecht ist.

    Und Schäferhunde genau NICHT zu den Rassen gehören, welche für eine reine Aussenhaltung passen.

  • Sie muss nicht wachen, wurde auch nicht als Alarmanlage angeschafft. Sie macht es einfach gerne, was eine positive Komponente der Außenhaltung ist.


    Von mir aus könnte sie im Haus leben, aber mein Mann kommt aus einer Kultur in der Hunde nichts im Haus verloren haben und der einzige Kompromiss um mir die Hundehaltung trotzdem zu ermöglichen war eben die Außenhaltung. Daran ist auch nichts zu rütteln, da wird nicht diskutiert, das ist eben so.

    Dann wirst du aber auch damit leben müssen, dass dir die Schäferzüchter sagen werden, dass sie keinen Hund dafür haben. Das ist eben so. (Und sie haben meiner Meinung nach Recht. Die Bedürfnisse des Hundes ändern sich nicht wegen der Kultur.)

  • Ich kenne schon ein paar (Gebrauchshunde)Züchter, die ihre Hunde in reine Außenhaltung vermitteln würden. Von denen würde ich aber auch keinen Hund haben wollen - nicht deswegen jedoch.

    Umgekehrt legen die Züchter, die für mich in Frage kämen alle wert auf viel Familienanschluss.

    Ich bin nicht grundsätzlich gegen Außenhaltung, aber wenn man keine Landwirtschaft hat wo man wirklich den ganzen Tag auf dem Hof ist, kommen die Sozialkontakte spätestens in den kalten Monaten einfach zu kurz.

    Hab neulich ein ganz nettes Gespräch mit einem Schäferhundezüchter gehabt, der seine Einstellung diesbezüglich auch völlig geändert hat. Hat hat erkannt, nach ü 30 Jahren Hundehaltung, -sport und -zucht, dass seine Hunde nur richtig zufrieden und entspannt sind, wenn sie bei ihrem "Rudel" sein können

  • Daran ist auch nichts zu rütteln, da wird nicht diskutiert, das ist eben so.

    Das wird auch der Züchter sagen, wenn er den Hund nicht in solche Zustände verkaufen möchte :klugscheisser:


    Warum bist du dir so sicher, dass das Problem deines Hundes nicht an der Haltung liegt? Hunde leben nunmal normalerweise im Rudel oder mit ihren Sozialpartnern. Ich würde wettern, dass auch der Schlaf tiefer und erholsamer ist, wenn der Hund nicht ganz auf Sich gestellt ist. Im Rudel passt ja auch immer jemand auf, die anderen können dann entspannen. Dein Hund entspannt wahrscheinlich nie so richtig, ist immer auf der Hut. Das kann auch aggressiv machen.

  • Darf dein Schäferhund denn wenigstens ab und zu, zu dir ins Haus rein? Arbeitest du von Zuhause aus oder fährst du zur Arbeit und sie bleibt dann auch mehrere Stunden alleine? Wenn sie nie rein darf und du den ganzen Tag auf Arbeit bist, finde ich das wirklich nicht schön für den Hund!


    Meine Schwiegereltern haben einen HSH der das Grundstück bewacht. Das heißt er ist auch den ganzen Tag draußen und hat seinen großen Zwinger. Aber die sind auch in Rente und immer Zuhause... Sie sind viel draußen im Hof, machen Gartenarbeit oder anderes. Der Hund darf auch mal rein kommen wenn er will, macht es sich bequem vor dem Kamin zusammen mit seinen Menschen... und geht dann eben wieder raus um zu bewachen. Meine Schwiegereltern haben auch eine Alarmanlage. Sie haben eine Mauer und Stacheldraht. Das reicht aber alles nicht. Denn sie sind nicht im sicheren Deutschland. Das Land ist im Krieg, viele kriminelle Menschen haben Leute mit Haus und Geld im Visier und es gibt keine Polizei die helfen wird. Nur Korruption.


    In so einem Land verstehe ich, dass man alles für seinen Schutz macht! Aber in Deutschland? Ne das verstehe ich nicht. Wenn was ist, kommt die Polizei. Wenn dein Hund einen Einbrecher verletzt, kriegst du Schwierigkeiten. Also wozu soll der Hund draußen leben? Ja vielleicht ist er damit zufrieden. Aber er wäre definitiv glücklicher mit dir zusammenzusein. Und du sagst ja selbst, in den kalten Jahreszeiten ist man weniger draußen. Ist an sich ok... Aber in dieser Konstilation schade.


    Züchter schauen sich ihr Baby an und fragen sich, soll mein Baby die meiste Zeit alleine verbringen? Dieses kleine Wesen, dass am liebsten auf mir eingeschläft und immer mit uns sein möchte?


    Nein, natürlich nicht.

  • Ungeachtet der Frage, warum die vorhandene Hündin "auf einmal" ausgerastet ist und nun einen "Schaden" hat- angenommen, die angefragten Züchter produzieren nicht nur Hunde, sondern stecken viel Zeit, Geld und hoffentlich auch Liebe in die Welpenaufzucht, kann ich schon gut nachvollziehen, dass "reine Außenhaltung / v.a. im Kontakt mit Deiner Hündin, die Du ja selbst eher kritisch beschreibst, nicht so gut ankommt. Wenn man verschiedene Interessenten hat, wird man die Stelle mit Familienanschluss+ Sport in der Regel vorziehen. Dass das für Dich schade ist, verstehe ich schon, aber auch, wenn die Art der Haltung der Kompromiss von Euch beiden Menschen ist, was die Hundehaltung betrifft, ist diese Art der Haltung für den Hund eben auch nicht das nonplusultra, dafür aber alles, was er im Leben hat. Er kannsich ja nunmal nicht eben mit seiner Familie ins Kino verabreden.

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