Warum verkaufen Züchter nicht an Außenhaltung?

  • Welpen sind halt verschieden. Ich kenne einige Leute die geklagt haben, dass der Welpe im Wohnzimmer geheult hat, manche mussten sogar vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer auswandern und ein paar Nächte dort schlafen, damit er sich gewöhnt.


    Außer natürlich hier halten alle ihre Welpen im Schlafzimmer oder im Bett, dann ist es vielleicht anders.

    Wie sonst hört man denn wenn der Welpe nachts raus muss? Vollkommen unabhängig vom heulen kenne ich niemanden der am Anfang nicht beim Welpen geschlafen hat. Entweder der Welpe durfte mit ins Schlafzimmer oder gerade wenn das generell eher nicht gewünscht war, haben die Leute am Anfang mit dem Welpen im Wohnzimmer übernachtet. Zum einen um diesem hilflosen kleinen Wesen gerade auch nachts Kontakt zur Bezugsperson zu ermöglichen und zum anderen wirklich auch wegen der Stubenreinheit. Die die ins Wohnzimmer gezogen sind für die erste Zeit haben das zumindest gemacht bis Welpi nachts durchschlafen konnte.

  • manche mussten sogar vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer auswandern und ein paar Nächte dort schlafen

    Also ich habe nun einen vergleichsweise "robusten" Stil der Hundehaltung im Gegensatz zu vielen, die ich so kenne, aber dass man am Anfang beim Welpen im Wohnzimmer schläft war kein "sogar" sondern eine absolute Selbstverständlichkeit.

  • Meine Hunde sind ja nun einsatzbedingt auch draussen.

    Allerdings haben die eine soziale Struktur innerhalb der Hundegruppe und sie haben die enge Bindung an ihre Schützlinge, die Rinder. Und mich haben sie auch noch - viele Stunden am Tag.


    Als ich sie als Welpen geholt habe, habe ich SELBSTVERSTÄNDLICH die ersten 14 Nächte (+/-) bei ihnen draussen geschlafen. Im Stroh. Einen Kangal rechts im Arm, einen links. So kleine Dinger in einer völlig neuen Welt. Die lässt man doch nicht allein nachts. Mit solch simplen Sachen kann man sich mehr an Bindung erschlafenarbeiten, als mit Tonnen von Leckerlis und Dutzidutzi. Damit gibt man ihnen Sicherheit und Urvertrauen.

  • Kona hatte sich nach etwa 2 Wochen an die Situation gewöhnt und nicht mehr nachts gejault.

    Und es ist angeblich nichts schief gelaufen - der Hund ist "einfach so" durchgedreht ... :verzweifelt:


    Zum Einzug direkt schwer traumatisiert. Der Hund tut mir leid.


    Keiner meiner Welpen oder Hunde musste jemals jammern aus Angst.

  • Deine Frage hast du dir hier selbst beantwortet - was du über die "Haltung" deines Hundes und deine eigene Haltung zum Hund ausführst, schreckt jeden Züchter ab.


    Es liegt nicht an deiner Außenhaltung, es liegt an DIR und DEINER Haltung, dass dir kein seriöser Züchter einen Welpen geben will.


    Damit ist deine Frage beantwortet. Diese Antwort willst du nicht hören, aber die Züchter geben dir durch ihre Ablehnung das gleiche Feedback.



    Was du daraus machst - einen vernünftigen Umgang mit deiner Kona finden und damit eigentlich mehr als genug zu tun zu haben, oder die gleichen Fehler bei einem neuen Vermehrerhund zu machen, bleibt dir überlassen.


    Im Sinne aller Welpen hoffe ich, du entscheidest dich für Variante 1.

  • Als mein erster Hund aus dem TS eingezogen ist, hat der selig neben mir in seinem Körbchen gepennt. Ohne Heulen.


    Als der zweite Hund aus dem TS eingezogen ist, hat der sich noch in der ersten Nacht zu mir ins Bett gekuschelt und durchgeschlafen. Ohne Heulen.


    Als die 9-monatige Schäferhündin aus fragwürdiger Haltung (ähnlich wie bei dir übrigens... ahem) hier eingezogen ist, hat die sich erst auf die Decke im Wohnzimmer gelegt und kam dann mitten in der Nacht zu mir aufs Sofa. Ich hab gar nicht bemerkt, dass die sich regelrecht zwischen meinen Rücken und die Sofalehne gequetscht hat. Die hat drei Wochen lang nachts förmlich an mir geklebt, weil sie als Welpe auch einfach nur in den Garten geschmissen und ihr der extrem wichtige Sozialkontakt entzogen wurde.

    Die hat geheult, wenn sie alleine bleiben musste - weil sie Angst hatte, dass man ihr wieder dieses Kontaktliegen, das Kuscheln, das gemeinsame Dösen am Nachmittag entzieht!


    Als der dritte Hund aus dem TS hier eingezogen ist, hat der freiwillig die ersten drei Nächte im Bad verbracht - weil die Hündin Angst vor mir hatte.

    Nach zwei Wochen hat sie dann die Höhle im Wohnzimmer entdeckt und da geschlafen.

    Nach drei Monaten hat sie das Körbchen im Schlafzimmer angenommen und fortan bei mir und meinem Rüden gepennt.


    Als der vierte Hund aus dem TS eingezogen ist, hat sie sich - wie auch die anderen Hunde davor - den Schlafplatz freiwillig aussuchen können. Sie hat die ersten Wochen einfach nur auf dem Boden geschlafen - bei mir und den anderen zwei Hunden im Zimmer.

    Ein paar Monate später hat sie dann eine Zeit lang auch bei uns im Bett geschlafen. Jetzt aber schläft sie am liebsten in ihrem gemütlichen Körbchen im Flur - weiß aber auch, dass sie jederzeit zu uns kommen und auf dem Sofa oder bei uns im Bett nächtigen kann, wenn ihr danach ist.



    Keiner dieser Hunde hat nachts jemals geheult, weil er alleine schlafen musste. Meine Hunde hatten von Tag 1 an die Wahl, in welchem Raum und auf welchem Platz sie schlafen.

    Der rumänische Schäferhund-HSH-Mix liegt eng an mich gekuschelt im Bett und kriecht nachts manchmal unter die Decke, weil er das Extrabisschen Körperkontakt dann einfach braucht wie die Luft zum Atmen.

    Der polnische Schäferhund-Dackel-Mix liegt eingerollt in ihrer Kuschelecke unterm Schreibtisch. Oder manchmal auf dem Sofa. Und wenn es gewittert oder heftig stürmt, dann klettert sie zu mir und dem Rüden ins Bett - weil sie dann die körperliche Nähe und die Versicherung braucht "Dir kann wirklich nichts passieren".

    Und der große, imposante Schäferhundmix aus Italien? Die pennt alle paar Wochen mal bei uns im Bett, wenn die Knochen besonders bös zwicken. Oder weil sie zu faul ist, um sich zum Schlafen noch mal umzubetten.


    Du siehst, liebe TE: nicht nur Chihuahuas schlafen bei Herrchen und Frauchen im Bett. Auch die großen pösen Schäferhund(mischlinge) tun das. ;)

  • Labrador hat ein eher größeres Vögelchen und hat auch nie dem Zuhause nachgetrauert, genauso wie auch sonst keiner der hier einzog. Kein Jammern und auch sonst nichts. Labrador durfte aber auch ins Bett, selbst als sie mir gegenüber auffällig wurde (wegen Schmerzen), aus dem Bett ist sie nie geflogen. Und ihr hat das sehr gut getan und es hat uns beide ein Stück weit getragen zu der Zeit.


    Ist jetzt keine Aussenhaltung, aber auch da kenne ich es eigentlich nur so, dass der Besitzer mit dem Schlafsack da einzog die ersten 14 Tage. Das war früher auch schon so, genauso wie ich es nur so kenne das ein Hund der dann mehr braucht auch mit ins Haus darf, halt nicht in alle Räume. Kann es sein das dir niemand gezeigt hat, wie man so eine Aussenhaltung eigentlich gestaltet?


    Dann zum Schaden. Ich kann auch nichts für die Ausgangslage, ich kann aber was für das Ergebnis. Geh einfach mal in dich und frage dich, ob das dein bestes war und ob dein bestes auch gereicht hat, um Kona nicht ausflippen zu lassen.


    Und frage dich was dein Umfeld so alles verpasst hat und ob das wirklich das richtige für den Sport ist. Bei uns hätte sich kein vernünftiger Trainer für den Sport gefunden, bis der Hund soweit ist. Mein Labrador hat sogar fürs Mantrailing eine Absage gekriegt, bis sie soweit ist. Und ich habe den Rat bekommen das Dummytraining gar nicht erst zu versuchen, weil es mit ihr nicht machbar wäre. Und beides ist völlig richtig so gewesen. Sie war damals nicht so weit und wir hätten mehr kaputt gemacht als das es uns irgendwie voran gebracht hätte.


    Ansonsten auch von mir. Lass dir am besten einen Bericht vom Tierarzt, Trainer und Ausbilder geben, schreibe so ehrlich wie möglich einen Bericht über die Zeit bisher und geh damit zu einer Verhaltenstierärztin und bitte um eine Einschätzung. Ich glaube das würde Kona und dir jetzt am besten helfen.


    Der zweite Welpe, niemals. Ein stabiler erwachsener Zweithund, wenn Kona soweit ist. Aber auch das kann die VT mit dir einschätzen und dich da gut beraten dabei.

  • Mir tut das so weh zu lesen.

    Und das man es dann nicht mal merkt. So wenig Empathie für ein anderes Lebewesen.

    Respekt an alle, die hier ihr bestes geben sachliche Tipps rauszuhauen.


    Ich verstehe inzwischen, warum der Ton im DF manchmal rauer wird. Wenn man sich solche Geschichten immer und immer wieder anhören muss…puh. Danke also an alle die hier so ihre Freizeit opfern 🍀

  • Welpen sind halt verschieden. Ich kenne einige Leute die geklagt haben, dass der Welpe im Wohnzimmer geheult hat, manche mussten sogar vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer auswandern und ein paar Nächte dort schlafen, damit er sich gewöhnt.


    Außer natürlich hier halten alle ihre Welpen im Schlafzimmer oder im Bett, dann ist es vielleicht anders.

    Frag dich mal warum das so ist, und warum sich einige Menschen die erste Zeit über zu ihrem Welpen legen.

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