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Hallo ihr Lieben,
ich habe schon öfter sowas gelesen und ich weiß dass das ein sehr schwieriges Thema ist. Ich kenne Hunde, wir hatten früher schon eine Mischlingshündin und später eine Jagdterrierhündin. Beide waren bis zu ihrem
Tod bei uns.
Nun habe ich vor drei Tagen meinen 13 Wochen alten Welpen Maro aus dem Tierheim geholt. Es war alles perfekt vorbereitet, er benimmt sich wirklich super und gibt sich Mühe. Aber ich habe seit der Abholung ein ständig ungutes Gefühl, mir ist richtig schlecht, ich esse kaum, übergebe mich und kann nachts nicht schlafen, obwohl Maro von 23 bis 6/7 Uhr durchschläft ohne dabei irgendwo hinzupullern. An ihm liegt es gar nicht. Ich bin aber zumeist genervt, frage mich warum ich das jetzt getan habe. Ich war vorhin spazieren und musste einfach weinen. Ich fühle mich so verdammt unwohl.
So unwohl, dass ich sogar schon über eine Rückgabe nachdenke. Ich glaube ich schaffe das einfach nicht.
Ja aller Anfang ist schwer. Ich weiß wie viel Arbeit ein Welpe bedeutet. Ich wusste auch vorher dass es so werden wird. Selbst jetzt wenn er seelenruhig in seinem Bett liegt und leise vor sich hin schnarcht sitze ich hier und könnte einfach nur weinen.
War das bei euch auch so? Wird es besser? Ich bin wirklich am Ende.
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Hallo,
für mich hört sich das nach einem Musterwelpen an. Freu dich an ihm! Diese Zeit kommt nie wieder. Es ist doch die schönste Lebensphase des Hundes. Leider geht sie viel zu schnell vorbei. Es sind keine acht Wochen mehr, dann hast du bereits einen Junghund.
Für mich ist dieser Welpenblues das Äquivalent zum Baby Blues. Hol dir Hilfe oder versuch dich dem Welpen zuliebe zusammenzureißen bis es vorbei geht. Normalerweise tut es das nämlich.
Und nein, bei mir war es noch nie so. Ich hatte bisher insgesamt drei Hunde von Welpe an.
Alles Gute für euch beide. Das wird schon!
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Ist OT Aber: Ich habe in deiner Vorstellung gelesen, welch Abenteuerlichen Mix du da hast. Bitte ich möchte unbedingt ein Welpenfoto sehen.
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Liebe Charlotte
Willkommen im Forum (und in der Welpenwelt )!
Als ich mir meinen Kleinen holte, dachte ich ja auch, dass mich nichts schocken würde, dass ich das alles mit Leichtigkeit (!) hinkriegen würde und dass ich die Idylle meines Lebens hätte. Tja, auch bei mir hat sich das dann aber ein wenig anders ergeben (aber lange nicht so stark wie bei dir jetzt). Ich kam aber auch an meine Grenzen und war zeitweise auch überfordert. Und das, obwohl ich sicher einen pflegeleichten Welpen hatte…
Mir hat geholfen, dass ich mich austauschen konnte und auch Leute in meinem Umfeld hatte, die mich im Umgang mit Finley gesehen haben. Deren Feedback hat mir auch gut getan. Feedback im Sinne von „Das machst du gut so!“ oder „Probier‘s doch mal nach Art XY.“ Wie du siehst: ganz profane Sachen… Ich brauchte keine Detailanalyse, sondern einfach ab und zu, dass mir jemand sagte, dass ich‘s gut mach. Das ist eigentlich schon ganz erstaunlich, dass ich so darauf angewiesen war, da ich ja auch mit Hunden gross geworden bin und die auch erzogen habe… Aber naja. Beim ersten eigenen Hund scheint wohl alles ein wenig anders zu sein. Mach dich also nicht verrückt! Such den Austausch mit anderen, wenn dir das hilft oder nimm Kontakt mit einem Hundetrainer auf, der dir vielleicht im Umgang mit dem Hund noch das ein oder andere zeigen kann, damit DU für dich selbst sicherer wirst.
Und von wegen genervt sein: Schau mal auf euren Alltag. Wo sind so die Momente, wo du sagen kannst „Hey, das funktioniert ja schon richtig gut!“? (Für mich wäre das zum Beispiel das das „nicht in die Wohnung pullern“ gewesen…. ) Wo hast du dich zuletzt einfach nur im Glücklich sein verloren, dass er nun bei dir ist? Vielleicht auf dem letzten Spaziergang, als er ganz neugierig etwas erkundete? Oder seinen Blick, wenn er auf sein Leckerchen wartet? Irgendwas wird‘s doch bestimmt geben und aus diesen Momenten kannst du unglaublich viel Kraft schöpfen.
Die Anfangszeit mit Welpen wird von Halter zu Halter sehr unterschiedlich wahrgenommen. Bei den einen läuft‘s, als wär das Ganze ein Klacks und bei den anderen brauchts ein wenig länger bis sich ein Gefühl der Routine einstellt. Ganz wichtig: Zieh Kraft aus den vielen positiven Momenten, die es ganz bestimmt bei euch gibt (denn deiner Beschreibung zufolge ist er ja wirklich ein Schätzchen).
Übrigens: auch das Forum kann dir in vielen Dingen ganz wichtige Informationen liefern. Bevor du also verzweifelst, wirf doch mal einen Blick in die zahlreichen Threads. Mir hat das auch sehr geholfen. Also: Kopf hoch, zusammenreissen und den Maro einmal richtig durchknuddeln. Das wird schon werden!
Alles Gute euch beiden!
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Ist OT Aber: Ich habe in deiner Vorstellung gelesen, welch Abenteuerlichen Mix du da hast. Bitte ich möchte unbedingt ein Welpenfoto sehen.
Hey, wenn ich nur wüsste wie man hier Fotos einfügt. Dann gerne. 😅🙈
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Hallo zusammen,
ich würde hier gerne einmal meine Erfahrungen und Tipps & Tricks zum Thema Welpenblues reinschreiben. Wieso? Ganz einfach weil ich genau deswegen auf dieses Forum gekommen bin, mich angemeldet habe und hunderte von Seiten und Beiträgen gelesen habe um es besser zu verstehen.
Vielleicht sucht jemand im Internet nach dem Welpenblues weil er/sie gerade selber mittendrin steckt und kommt dann auf meinen Beitrag und vielleicht kann ich so ein wenig helfen.
Kurz zu meiner Geschichte. Ich habe mir mit meinem Partner vor 9 Wochen den kleinen Benji geholt, ein traumhafter reinrassiger Rauhaardackel.
Ich bin mit Hunden aufgewachsen, habe jedoch selber nie einen groß gezogen.
Dann als wir beim Züchter waren, habe ich den kleinen gesehen und mich verliebt. Diese Augen! Auch bei der Fahrt zurück fühlte ich pures Glück mit dem kleinen Mann in meinem Schoß.
Doch plötzlich kam der Alltag und das Gefühl von Leere, das Gefühl von einer riesigen Verantwortung und der Frage:"Was hast du nur getan?"
Ich kann im Homeoffice arbeiten und war somit mit dem Kleinen den ganzen Tag alleine zuhause.
Ein 8 Wochen alter Welpe der dich Schritt auf Tritt verfolgt, der auf dich angewiesen ist, weint und jede Menge Unsinn macht. Ein Hund der eben noch erzogen werden muss und zu dem du erst noch eine Bindung aufbinden muss.
Natürlich war (ist) er unglaublich süß und toll anzusehen und jeder sagt dir wie toll es ist und wie niedlich er aussieht. Niemand sagt dir jedoch dass du eben nicht eine Bindung von der ersten Sekunde hast, dass es viel Arbeit ist und verdammt wenig Schlaf.
Der Schlafentzug hat mich mürbe gemacht und nur noch emotionaler bis zum großen Breakdown.
Ich habe geweint, viel. Ich habe mich gefragt ob ich dem Hund alles bieten kann, ob er es besser woanders hätte, ob ich eigentlich bescheuert bin, wie ich das alles schaffen will.
Was tun? Ich habe erstmal im Stillen gelitten. Das war für mich absolut falsch. Ich habe dann angefangen im Internet zu recherchieren und dann das erste Mal vom Welpenblues gelesen. Einige sehr interessant Artikel und auch ein paar Forenbeiträge oder ganze Threads.
So bin ich dann auch in dieses Forum gekommen (so wie du vielleicht gerade auch). Ich habe aufmunterndes gelesen und ganz viel gemeines und fieses.
Ich habe gelesen dass es schnell besser wird und man sich Zeit geben soll, aber wenn man in diesem Moment sich in dem Blues befindet, denkt man nur dass dies niemals so einfach weg geht und die Person wohl einfach Glück hatte. Man liest Menschen die sagen man soll den Hund abgeben weil man zu emotional oder sogar schwach ist. Man zweifelt an sich.
Doch was ist mit mir passiert? Was kann ich mit dir oder euch teilen?
ES WIRD BESSER.
Das wichtigste ist sich Hilfe zu holen. Ich habe meinen Partner gebeten sich mehr um den Kleinen zu kümmern.
So habe ich ein paar Stunden Ruhe gehabt oder Schlaf und habe realisiert dass mein Leben eben nicht vorbei ist.
Ich wette du hast auch Freunde und Familie die dich gerne unterstützen wollen.
Ich habe nicht mein Leben nur dem Hund angepasst, sondern eben den Hund integriert und gemerkt, dass dies wunderbar funktioniert.
Ich habe meinen Arzt gefragt ob alles bei mir normal und/oder okay ist.
Habe keine Angst nach Hilfe zu fragen! Das zeigt nur wie stark du bist und wie wichtig der Hund dir ist.
Habe Geduld. Es wird besser. Der Hund schläft plötzlich durch. Du gewöhnst dich an vieles. Du verliebst dich jeden Tag ein wenig mehr. Du lernst ihn kennen und er dich. Ihr gehört plötzlich zusammen.
Heute würde ich den kleinen niemals abgeben wollen. Ich kann es mir nicht mehr vorstellen.
Wieso ich das sage?
Es ist nicht so lange her bei mir. Es hat etwa 2-3 Wochen gedauert bis ich wieder auf dem Damm war. Ja solange kann es sein dass man dadurch muss. Aber dann plötzlich, hatte eben doch jeder Recht der gesagt hat dass es besser wird.
Das kannst du auch schaffen. Die Belohnung ist einen besten Freund zu bekommen der einfach nur treu ist.
Mein Tipp an dich der gerade vielleicht durch diese schwere Phase geht:
Habe Geduld, bau eine Beziehung auf, frag nach Hilfe, gib dir Zeit und Raum und nimm Abstand.
Du schaffst das!
Ich kann hier natürlich nur von mir sprechen aber ich glaube dass wir nicht die einzigen sind die so gefühlt haben und nun ganz vernarrt in unsere kleinen Stinker sind.
Ich hoffe das war okay das hier zu posten :)
Ich hatte dazu mal was im Welpen Thread geschrieben und mal hier zitiert. Ich kann dich voll und ganz verstehen, gerade da es bei mir nicht anders war. Vielleicht hilft dir meine Erfahrung ein wenig!
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Bist du alleine und hast du jemanden, der dich unterstützt?
Jemanden mit dem du reden kannst?
Wenn es möglich ist, solltest du zeitweise jemand anderem die Betreuung überlassen, damit du mal Luft holen kannst.
Ansonsten ist es wahnsinnig schwer hier im Forum einzuschätzen, wie schlimm es ist - aber wenn du wirklich am ende bist, wie du schreibst, ja, dann würde ich dringend über Rückgabe nachdenken. Denn je eher der Hund neu vermittelt werden kann, umso besser.
Von daher würde ich unbedingt mit dem TS-Verein, von dem du den Hund hast, reden. Es kann sein, dass in dem Moment, in dem du weisst, dass du nicht weitermachen musst, eine Last von dir abfällt und plötzlich alles gut ist.
In jedem Falle: Reden hilft, Optionen eröffnen hilft. Das kann auch eine Tierpension oder ein Hundesitter sein. Alles was das Gefühl lindert, in der Falle zu sitzen, nichts ändern zu können. Kontrollverlust.
sobald dir wirklich klar ist, dass du selbst Kontrolle hast, wirds besser. Und die hast du! Du kannst den Hund abgeben, du kannst dir Unterstützung suchen und den Hund zeitweise betreuen lassen. Du kannst dir auch Gleichgesinnte suchen und gemeinsam mit anderen Leuten und jungen Hunden spaß haben und dich austauschen.
Sollte dich die Situation ernsthaft in psychische Probleme stürzen, würde ich den Hund erst recht abgeben. Denn dann musst du dich erst mal dringend um dich selbst kümmern. Eine solche Reaktion ist nicht gesund. Das ist keine Schande, aber ein Alarmsignal.
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Bist du alleine und hast du jemanden, der dich unterstützt?
Jemanden mit dem du reden kannst?
Vielleicht kurz etwas zu mir: Ich bin 22 Jahre alt, wohne sozusagen bei meinen Eltern aber mit eigener Wohnung und Zugang zum Garten. Natürlich mussten sie zustimmen, da er nun mal mit hier leben wird aber sie unterstützen mich eben auch nur im Notfall. Und das sollte nicht die Regel sein.
Ich habe schon viel mit Freunden geredet, auch Freunden die selber in dem Alter sind und Hunde haben. Diese sind aber immer zu zweit.
Natürlich könnte man Maro in den Hundekindergarten oder Ähnliches geben, aber das ist ja auch nicht „Sinn und Zweck“ der Sache.
Meine Eltern wissen dass es immer mein größter Wunsch war so einen kleinen Wurm zu haben. Und ich trage meine psychischen Probleme auch gar nicht über ihn aus, weil er dafür einfach nichts kann. Ich gehe natürlich trotzdem mit ihm raus, nehme ihn mit. Kümmere mich. Aber es erfüllt mich einfach irgendwie nicht… Er hatte viele Interessenten im Tierheim, weil er so ein Hübscher ist und ich denke auch dass es sehr schnell gehen wird dass er eine neue Familie findet.
Ich war eben bei einem kleinen Dorffußballspiel mit einer Freundin. Hatte ihn natürlich dabei und er hat sich super benommen. War zweimal zwischendurch weg damit er sich lösen kann. Es passt alles super aber kaum komme ich nach Hause und er schläft, laufen mir wieder die Tränen.
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Eigentlich siehst du es ja selbst, denn du schilderst es sehr deutlich: Nicht beim Welpen liegt das Problem, sondern bei deinen tiefer sitzenden psychischen Problemen, die er triggert. Also müßtest du dir an dieser Ecke schleunigst Hilfe holen - ob du währenddessen einen Hund halten kannst und magst, kann dir kein Forum beantworten. Höchstens ein guter Psychologe - und dafür, dass du so eine Hilfe bald findest, drück ich dir echt die Daumen!
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Klar, jeder sagt dass man den Kopf nicht nach drei Tagen in den Sand stecken soll. Jeder sagt auch dass es vorbei geht, aber jeder davon war nie allein. Sie hatten mindestens einen Partner der ihnen dann eben abends oder wenn nötig dann die Betreuung übernommen haben. Das geht bei mir nicht.
Maro ist wirklich ein Schatz. Sehr ruhig, gelassen und vor allem gelehrig! Innerhalb von den drei Tagen kann er jetzt schon Sitz und ist soweit stubenrein. Er schläft nachts durch (an die 7h) und ich kann ihn ohne Sorge auch alleine auf dem Grundstück laufen lassen. Er entfernt sich nie weit und kommt auf Ruf zurück. Fährt super mit Auto und versteht wenn es „Nein“ heißt. Er ist jetzt 13 Wochen alt und wiegt seine 16kg. An ihm liegt es bestimmt nicht, sondern an mir.
Der Heulkrampf, das Übergeben, die Unruhe und das ständig schlechte Gefühl kommt nicht von ihm, es kommt von mir. Und ich kann es mir tatsächlich nicht erklären. Ich will auch nicht dass ich mich jetzt hier wochenlang „quäle“. Er bindet sich ja auch an mich und so wird eine Trennung für ihn noch viel schlimmer. Er kommt sowieso schon aus einer Sicherstellung aufgrund schlechter Haltung. Er hat es verdient ein schönes Zuhause zu haben (was er hier hat) aber auch vor allem eine Bezugsperson, die keine Zweifel hat (was er eben hier leider auch hat, mich).
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