Fremdeinkreuzungen/Outcrossing in der Hundezucht
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Würde man die Rassehundzucht gesundheitlich (vielleicht auch wesensmäßig?) verbessern können, wenn man Fremdrassen-Einkreuzungen zulässt bzw. die Zuchtbücher öffnet
Ich habe hier ja nun schon zwei Fälle genannt, wo dies eben nicht der Fall ist, insbesondere wenn beide Rassen da auch ihr Päckchen einbringen.
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Hi
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Letztendlich steht es jedem frei sich entsprechend zu engagieren, Züchter zu werden, neue Regelungen "durchzuboxen", den RZV seiner Rasse beizutreten, sich für Outcross einzusetzen - die FCI steht dem nicht im Wege.
Die FCI ist dafür gar nicht der richtige Ansprechpartner, sondern das standardangebende Land und dort der Rasseverband.
Aus eigener Erfahrung und weil ich seit einigen Jahren dort involviert bin (andere schon 10, 20, 30 Jahre) und mit Züchtern aus der ganzen FCI für dieselbe Sache einstehe: das ist nicht so einfach, wie du das hier locker flockig erzählst.
Das kostet enorm viel Zeit, enorm viel Geld und ist unglaublich frustrierend, wenn sich da quer gestellt wird. Und wenn man sich auf den Kopf stellt, wenn der Klub sagt Nein, dann Nein.
Es gibt ja auch tolle positive Beispiele. Nach über 50 Jahren Kampf dafür wurden bei den Riesenschnauzern beispielsweise dieses Jahr die schwarz-Silber (schwarz loh) offiziell anerkannt und in den Standard eingeschrieben. Der Prozess an sich dauerte 5 Jahre, der Kampf dafür 10x so lange. Und weil es der standardangebende Verband ist gilt das eben für die gesamte FCI.
Das ist aber auch dem seit einigen Jahren wissenschaftlich offenen und extrem fortschrittlichen Vorstand zuzuschreiben. Und was meinst du, wie auf diesen geschimpft wird...
Anders wird es aber nicht gehen
Irgendwer wird sich einsetzen müssen. Und je mehr desto besser.
So, und wenn die Kämpfer für den RS schwarz-Silber das nicht aufgenommen hätten, dann gäbe es den heute immer noch nicht.
Und ansonsten muss man eben andere Wege finden, wenn man Begleithunde nach seinen Vorstellungen haben möchte.
Und wenn einem der RZV nicht passt oder da gar nichts zu machen ist, dann gibt es auch dort Alternativen.
Ich bin nun aber auch sehr froh drum, dass von "außen" nochmal weniger Änderungen möglich sind, und Vereine da machen können wie die Mitglieder es für richtig halten.
Sich als RZV für Gesundheit einzusetzen führt ja nicht immer zu Applaus. Machmal wird einem dann auch öffentlich direkt nachgesagt, dass die Rasse deshalb krank sein muss.
Das ist aber einfach die Realität. Wenn es keiner macht, dann wird es halt weitergehen wie aktuell.
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Na, das Problem mit "Mischlingszucht" ist ja nicht, dass die Hunde, die da produziert werden, automatisch "schlecht" sind, sondern dass es dort eigentlich kein Kontrollorgan gibt, dass ein Mindestmaß an Rahmenbedingungen garantiert.
Sprich Alter und Anzahl von Belegungen, räumliche Vorraussetzungen (Wurfraum, Auslauf, Licht etc.), es gibt keine Wurfabnahmen und kein Mindestmaß an gesundheitlichen Untersuchungen bei Elterntieren und Welpen. Bedeutet, man muss dem Verkäufer hier einfach blind glauben. Insgesamt sehe ich hier also schon ein größeres Risiko - sowohl was später mal Größe/Wesen/Phänotyp des Hundes angeht, aber auch ganz klar gesundheitlich. Und man unterstützt mit seinem Kauf womöglich noch jemanden, der einfach Geld mit den Hunden verdienen will - und zwar mit möglichst wenig Aufwand. Da muss man sich die Frage stellen, ob man das unterstützen will.
Moralisch gesehen, geht es hier eigentlich eher um einen gewissen Schutz aller Beteiligten und nicht nur um das "Endprodukt". Deswegen kann man auch nicht einfach blind einen Mischling empfehlen.
Das große Problem der Rassehundezucht und der Verbände ist in meinen Augen einfach eine gewisse Betriebsblindheit, die sich mit der Zeit einstellt. Denn die Vereine sind ja nicht irgendwelche "ausgelagerten Instanzen, die objektiv auf das Zuchtgeschehen gucken", sondern sie leben und bestehen ja aus Züchtern, die eben diese Rasse züchten. Das sind also Züchter, Richter, Zuchtwarte ... und wenn man eine gewisse Zeit in dieser Blase steckt, dann kann man schon mal schnell das Wesentliche aus den Augen verlieren oder entwickelt eine recht einseitige Sicht auf die Rasse. Die Zielsetzung der allermeisten "Begleithunde" liegt bei den Züchtern ja doch in der Optik. Würfe sollen möglichst typgerecht und homogen sein. Genau DAS ist für die meisten Vereinszüchter DAS Qualitätsmerkmal. Einen möglichst - dem Rassestandard entsprechenden Hund - zu züchten. Und wenn dann die Rahmenbedinungen bei den Vereinen dafür noch ungünstig sind (keine Begrenzung von Decksprüngen bei Rüden, Trend zu Übertypisierung und besondere Zielsetzung zum Showtyp, geschlossene Zuchtbücher), dann kann es durch genetische Verarmung schnell zur Aufkonzentration schädlicher Defektgene kommen.
In meinen Augen muss sich die Rassehundezucht auf lange Sicht von diesem extrem radikalen "Einheitstyp" lösen. Sowohl im Wesen, als auch in der Optik muss mehr Varianz erlaubt sein - meiner Meinung nach.
So lange Züchter aber schon Stressflecken entwickeln, wenn es z.B. nur um Haartyp (KH und LH z.B. beim Collie oder Border Collie) geht, was dazu führt, dass man Rassen komplett trennt oder aktiv Maßnahmen ergreift, um die Zucht mancher Varianten im eigenen Club aktiv zu verhindern ("weil das ist ja kein Border Collie!") - so lange kann ich ehrlich gesagt nur noch resigniert den Kopf schütteln und mich fragen, wo das alles hinführen wird.
Nö. Bei Rassehunden ist nicht alles Gold was glänzt.
Bei Mischlingen allerdings auch nicht.
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Anders wird es aber nicht gehen
Irgendwer wird sich einsetzen müssen. Und je mehr desto besser.
Natürlich, trotzdem ist es nicht so entspannt und locker wie du sagst. Das ist viel Connecting, viel Schreiben, Übersetzer engagieren und bezahlen und Klagen kosten verdammt viel Geld. Ich glaube, du hast da ein bisschen wenig Einblick, um das wirklich einschätzen zu können, was alles dahinter steht und wie aufreibend das alles ist.
Und am meisten nerven die Leute, die es einfach einen Dreck interessiert, weil die ihre 4, 5 Hündinnen reihum immer wieder mit denselben Rüden belegen, alle Hunde in den Verkauf gehen und und dies auch in der Dissidenz genauso tun würden.
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Anders wird es aber nicht gehen
Irgendwer wird sich einsetzen müssen. Und je mehr desto besser.
Natürlich, trotzdem ist es nicht so entspannt und locker wie du sagst. Das ist viel Connecting, viel Schreiben, Übersetzer engagieren und bezahlen und Klagen kosten verdammt viel Geld.
Und am meisten nerven die Leute, die es einfach einen Dreck interessiert, weil die ihre 4, 5 Hündinnen reihum immer wieder mit denselben Rüden belegen, alle Hunde in den Verkauf gehen und und dies auch in der Dissidenz genauso tun würden.
Ich hab auch nicht geschrieben, dass das grundsätzlich entspannt ist.
Das ist das ganze Thema aber nunmal nicht.
Selbst, wenn ich einen RZV habe der nicht völlig dicht macht bei solchen Themen, sondern Fortschrittlich ist, mache ich nicht mal eben eine Einkreuzung.
Dazu gehört auch enorm viel Arbeit, Wissen und Kosten. Damit ich nichts Verschlimmbessere. "Mal eben die Zuchtbücher öffnen" ist auch kein einfacher Prozess.
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Aber genau darum geht es mir doch. Das ist alles schnell dahingeschrieben. Zuchtbücher öffnen, Einkreuzen, Gesundheit, Wesen, Leistung.
Irgendwer muss es aber machen und ich finde es unfair, dass den Züchtern und Vereinen alleine vorzuschreiben, weil man selbst entsprechend kaufen will.
Das muss alles organisiert werden und kostet Ressourcen, wenn es vernünftig sein soll.
Auch, wenn man keinen RZV hat, der das eh alles nicht will.
Und sei es in einem Verein der das alles will, aber Mitglieder braucht, die dann bei einer WB, Prüfung oder ZS Kaffee und Kuchen machen
Selbst bei völlig fortschrittlichen Vereinen braucht man Leute, die sich enagieren wollen und dahingehend Ressourcen zur Verfügung stellen, sonst kann man das schlicht nicht realisieren und es bleibt bei vielen Worten, aber wenig Taten.
Und wenn man mal schaut, wie sehr die Nachfrage in dem Bereich wächst, dann ist klar, dass es auch Leute geben muss, die sich engagieren. Und eben nicht bloß kaufen wollen.
Ich gehe nun aber nicht vom Negativbeispiel schlechthin aus, wo man der völlige Einzelkämpfer wäre. Sondern mal davon, dass es in Vereinen nicht nur Leute gibt die es eh nen Dreck interessiert.
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Ist es nicht auch so das es keine DCM Früherkennung gibt bis jetzt?
Es ist die Frage, wie man Früherkennung definiert.
Es gibt keinen Gentest, wenn du das meinst, aber man kann diagnostizieren, bevor Symptome erkennbar sind.
weil man selbst entsprechend kaufen will.
Und daran happert es aber oft ganz gewaltig!
Man muss sich nur mal umschauen. Alle schreien nach Änderungen, nach gesünder, nach besser, nach weniger übertypisert, nach... was weiß ich noch alles.
Aber gekauft wird von der überwiegenden Mehrheit dann doch dort wo es schnell geht, billig ist und alles so aussieht, wie man es gewohnt ist.
Und selbst wenn man es schafft, die Welpen an die Käuferschaft zu bringen, geht ein Aufschrei los, wenn die Züchter Forderungen stellen, in Sachen Gesundheitsuntersuchungen, Ausstellungen und Zuchtrechten an den verkauften Welpen.
Nur bringt es halt nix, wenn man Outcrosswelpen produziert und diese dann für die weitere Zucht sofort wieder verloren sind.
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Nur bringt es halt nix, wenn man Outcrosswelpen produziert und diese dann für die weitere Zucht sofort wieder verloren sind.
Oder wenn beim Outcross so viel Ausschuss ist wegen angeblichen Mängeln wie falsche Farbe (wo man drauf testen und so verpaaren kann, dass in nächster Generation wieder das Gewollte raus kommt), dass schwer was für die Zucht über bleibt.
Und ja, man muss unbedingt Leute finden, die einen bei der Sache unterstützen, da einen Welpen her nehmen und dann auch entsprechend weitermachen.
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weil man selbst entsprechend kaufen will.
Und daran happert es aber oft ganz gewaltig!
Man muss sich nur mal umschauen. Alle schreien nach Änderungen, nach gesünder, nach besser, nach weniger übertypisert, nach... was weiß ich noch alles.
Aber gekauft wird von der überwiegenden Mehrheit dann doch dort wo es schnell geht, billig ist und alles so aussieht, wie man es gewohnt ist.
Und selbst wenn man es schafft, die Welpen an die Käuferschaft zu bringen, geht ein Aufschrei los, wenn die Züchter Forderungen stellen, in Sachen Gesundheitsuntersuchungen, Ausstellungen und Zuchtrechten an den verkauften Welpen.
Nur bringt es halt nix, wenn man Outcrosswelpen produziert und diese dann für die weitere Zucht sofort wieder verloren sind.
Jo, deshalb bringts auch nicht zu sagen, dass man die Anforderungen erhöhen will.
Wenn letztendlich doch wieder gekauft wird was man kennt.
Oder man keine Lust hat sich dann auch einzubringen und mit dem Hund alles zu absolvieren, ihn zur Zucht zur Verfügung zu stellen.
Aber für mich ist das eh ein wunder Punkt. In der Realität sieht man das so häufig. Dieses gejammere, dass die Hunde immer kränker werden. Und dann kommt der nächste Hund vom Vermehrer mit vielen Wort aber keinerlei Taten.
Und Leistung, darüber müsste man selektieren! Ganz knallhart! Aber selbst ausbilden? Nee, darauf hat man keine Lust.
Schon das Fordern im kleinen. Was man nicht alles muss, was man nicht alles will. Aber Zeit und Lust - die hat dann kaum einer wenn es ernst wird.
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Nur bringt es halt nix, wenn man Outcrosswelpen produziert und diese dann für die weitere Zucht sofort wieder verloren sind.
Oder wenn beim Outcross so viel Ausschuss ist wegen angeblichen Mängeln wie falsche Farbe (wo man drauf testen und so verpaaren kann, dass in nächster Generation wieder das Gewollte raus kommt), dass schwer was für die Zucht über bleibt.
Und ja, man muss unbedingt Leute finden, die einen bei der Sache unterstützen, da einen Welpen her nehmen und dann auch entsprechend weitermachen.
Ich glaube schon, dass es in vielen Fällen reichlich Interessenten geben würde und das es darin nicht liegt.
Bei den Großspitzen kenne ich Züchter, denen die Welpen aus Farbkreuzungen aus den Händen gerissen wurden.
Leider tat sich der Verein später mit den "Fehlfarben" weiterhin schwer.......
Auch ich hätte, einen Welpen aus Outcrossing bei meinen Rassen mit Begeisterung sofort genommen.
Gibt aber keine! Pech!
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