Fremdeinkreuzungen/Outcrossing in der Hundezucht

  • Verkauft kriegt man die Welpen bestimmt an irgendwen.

    Aber nur weil die Fehlfarben weggehen wie warme Semmeln, weil die Leute gern was "Spezielles" haben wollen, heißt es nicht, dass das auch Käufer sind, die sich in Aufzucht, Ausstellung, Zuchtvorbereitung und Zucht auch engagieren werden.


    "Anders" verkauft sich immer gut. Sieht man ja bei den blauen Labis, Zwerghuskies und was es da noch so alles gibt. Nur ist das eben nicht die Käuferschaft, die man für die Fortführung solcher Zuchtprojekte braucht.

  • Verkauft kriegt man die Welpen bestimmt an irgendwen.

    Aber nur weil die Fehlfarben weggehen wie warme Semmeln, weil die Leute gern was "Spezielles" haben wollen, heißt es nicht, dass das auch Käufer sind, die sich in Aufzucht, Ausstellung, Zuchtvorbereitung und Zucht auch engagieren werden.


    "Anders" verkauft sich immer gut. Sieht man ja bei den blauen Labis, Zwerghuskies und was es da noch so alles gibt. Nur ist das eben nicht die Käuferschaft, die man für die Fortführung solcher Zuchtprojekte braucht.

    Das trifft aber generell auf die meisten Welpenkäufer zu ganz unabhängig ob das normale oder Outrosswelpen sind.

    Und ich glaube bei den Spitzen ging es den Käufern nicht um eine besondere Farbe, sondern um einen Hund der nicht komplett inngezüchtet ist, so wäre es bei mir auch.

  • Dann frag mal die Züchter hier im Forum, wie "leicht" es ist, Käufer zu finden, wenn man sagt Welpe X geht nur an Aussteller/Sportler/Züchter.

    Zu glauben, dass einem die Leute die Tür einrennen und mit den Gelscheinen wedeln und man sich nur den richtigen aussuchen muss, weil man selber ja der "gute" Züchter ist, der sich um die Zukunft der Rasse sorgt, ist reichlich naiv. Der überwiegende Großteil der Welpenkäufer interessiert sich nicht für AKV oder ICO, geschweige denn für Genpools, Allelverlust und Co. Die wollen nen netten Hund, gern noch etwas zum Vorzeigen, was vielleicht nicht jeder hat und gut.

    Und mit den verbleibenden Enthusiasten, die sich weitergehend interessieren, kann man ein solches Projekt nur schwer erfolgreich durchziehen

  • Es ist so, wie Helfstyna sagt. Einen Welpen aus Outcross kaufen, hat nix mit Rasseverbesserung zu tun und ist auch nicht schwer. Wir hatten über 200 Anfragen bei beiden Würfen, (Corona und allgemeiner Rasseboom), 95% der Leute wollten nur einen gut gezogenen Hund vom Züchter mit Bällebad, die haben nicht mal nach dem Vater gefragt und sowas wie Exterieur oder ähnliches war denen völlig wumpe. Die fanden die Mutter toll und die finden unsere Aufzucht toll und das reicht in der Regel ja auch bei einem Begleithund.


    Es seid denn, man ist bereit, damit weiter zu züchten oder einen Deckrüden zu stellen, dann wird es schwer mit den Käufern.


    Verkauft bekommt man "besondere" Farben zb sehr sehr gut, ich hätte da auch insbesondere zur Coronazeit einen mittleren 4stelligen Betrag nehmen können für Sable Pudel. Hab ich aber erstens nicht (weil seriöse Käufer den Trend auch einfach nicht mitmachen) und zweitens war ich persönlich traurig, dass für die Weiterzucht nur ein einziger Hund über blieb und da muss man ja auch erstmal schauen, ob der in 1, 2 Jahren auch geeignet ist. Da ich beispielsweise einen Rüden behalten wollte, war für mich nichts dabei... Und aus unserer ersten Verpaarung bleibt Stand jetzt gar nichts dabei bzw. wir gehen es dann jetzt erst evtl an, dass ein Rüde ganz vielleicht doch zuchttauglich werden könnte (mit Auflagen). Und wer nimmt einen Deckrüden, der nirgendwo gezeigt werden darf und der nicht die ganz korrekte Zeichnung und Farbe hat und der auch nur bestimmte Hündinnen mit verschärften Auflagen decken kann? Wie erfährt man überhaupt, dass es den gibt?

    Ganz davon zu schweigen, dass die Outcrosswürfe recht heterogen sind und man als Züchter dann das Risiko auf sich nimmt, dass der eigene Wurf da auch wieder Fehler aufweist. Wie unattraktiv ist das denn?


    Ich hatte zB eine Anfrage auf Empfehlung 3iber überaus bekannten Richterin und Hundesportlerin und hab mich wahnsinnig drüber gefreut. Nur leider aus einem Land, wo meine Rasse nicht anerkannt ist. Würde ich dorthin einen Welpen verkaufen, wäre er in eine andere Rasse umgeschrieben worden und damit sowieso für die Pudelzucht verloren. Dann platziert man den Hund dort natürlich doch nicht, sondern dort, wo man sicher sein kann, dass es ein Pudel bleibt. Solche Anfragen fallen dann beispielsweise auch raus, egal wie engagiert die Züchter sind.

  • Ich glaube schon, dass es in vielen Fällen reichlich Interessenten geben würde und das es darin nicht liegt.

    Es ist doch schon schwer die Welpenkäufer davon zu überzeugen den Hund mit einem Jahr auf HD röntgen zu lassen.

    Und das obwohl wir Züchter den Besitzern das Röntgen und die Auswertung bezahlt haben.

    Geschweige denn den Hund zur Zuchtbeurteilung vorzustellen.

    Hündinnen bekommt man über den normalen Verkauf kaum in die Zucht. Da hofft man dann auf schon bestehende Züchterkollegen wenn man selber keine weitere Hündin halten kann.

    Rüdenbesitzer sind eher bereit dazu. Da sehen viele wohl auch schnell verdientes Geld im Hintergrund.

    Aber wenn es dann ernst wird, der Hund seine Zuchtzulassung hat und sich Hündinnen anmelden geht es schon los: "Ach nein, an dem Tag ist Fußball, wir fahren die Oma besuchen, wir sind soim Stress...."


    Hält man sich als Züchter dann mehrere Hunde halten die Leute dich für einen schlechten Züchter der nur Kohle scheffeln will, deine Zucht kann nichts taugen.

    Ich hatte bis zu 8 Bergers gleichzeitig. Davon waren 3 Hündinnen und ein Rüde aktiv in der Zucht. 3 weitere Hunde waren "die Zukunft" und warteten auf ihre Zuchtzulassung/Prüfungen. hund Nummer 8 hatte sein 7. Lebensjahr vollendet und war somit aus der Zucht.


    Wie die ersten Berger aus den eingekreuzten Pyrenäenhunden fielen war es nicht einfach interessierte Menschen zu finden damit einem die Hunde nicht verloren gingen.

  • Im Grunde bestätigt das doch nur die Lage.

    Es ist soooo schwierig Outcross zu machen (sei es die uninteressierten und unengagierten Käufer, die eingefahrenen Rasseklubs, die sowieso genauso kranken anderen Rassen etc. pp , daher lässt man eben alle beim alten.

    (Komisch aber, dass es Rassen gibt, wo es klappt.)



    Und so wird es bei den meisten Rassen wohl auch noch lange bleiben, wie es ist. Krampfhafte Bemühungen den Ahnenverlust etwas zu reduzieren. Hoffen, immer mehr Dispositionen testen zu können, um sie dann "rauszuzüchten" (und andere dabei vielleicht wieder rein.)


    Gibt ja auch immer noch viele halbwegs gesunde Rassehunde und wenn nicht, hat man halt ein Montagsmodell erwischt.

    Pech!

    Und klar, Pech kann man gesundheitlich gesehen beim Mix auch haben und dazu weiß man auch überhaupt nicht was man sich ins Haus holt und unterstützt noch womöglich einen Vermehrer.


    OT: Mir gefällt inzwischen beim Mix, dass ich nicht genau, weiß was ich kriege und ich die Einmaligkeit feiere, die ich dort deutlicher erleben, als nach 30 Jahre mit Rassehunde. Ist aber mein ganz persönliches Ding und muss man nicht verstehen und teilen.

  • Beim X-er ist ja ueblich.

    So wenn man jetzt ins Ausland schaut, dann sieht man, dass das nicht alles so fein/sauber/... ist. Da deckt der Vater seine Tochter, es werden Geschwister verpaart, man laesst den Sohn auf dessen Mutter, usw.

    Es gibt dort ebenso popular sire wie bei der FCI-Zucht.

    Die Hunde sind teilweise blutjung wenn sie loslegen mit decken/belegt werden (oder wirlich alt, wenn sie noch aktiv sind. Wobei alte Rueden nicht so das Thema sind)

    Was da als Welpe nicht taugt, kommt weg oder wird an einen dummen Kaeufer verkauft.


    Wenn man sich dann noch anschaut, was alles produziert um auf den Zug X-er aufzuspringen, dann wird zumindest mir echt schlecht..



    Aber hey...immerhin gibt's ein offenes Zuchtbuch :mute:



    Klar, sind da nicht alle so. Aber dieses 'Jaaaaaaa...offene Zuchtbuecher sind DIE Loesung! Dadurch wird alles besser!' (wie man es oft hoerrt) ist mEn einfach nur absolut naiv.

  • Beim X-er ist ja ueblich.

    So wenn man jetzt ins Ausland schaut, dann sieht man, dass das nicht alles so fein/sauber/... ist. Da deckt der Vater seine Tochter, es werden Geschwister verpaart, man laesst den Sohn auf dessen Mutter, usw.

    Das sind jetzt aber keine Beispiele für ein offenes Zuchtbuch! :thinking_face:

  • feenzauber

    Für Einmaligkeit und Überraschungsei-Faktor braucht aber niemand Hunde vermehren.


    Da kannst du dir einen beliebigen Auslandstierschutzhund aussuchen, da hast du den maximalen Multi-Mix mit Ahnen die den kostensparensten Test bestanden haben: sich in widrigen Umständen durchschlagen bis zur Fortpflanzung.

  • feenzauber

    Für Einmaligkeit und Überraschungsei-Faktor braucht aber niemand Hunde vermehren.


    Da kannst du dir einen beliebigen Auslandstierschutzhund aussuchen, da hast du den maximalen Multi-Mix mit Ahnen die den kostensparensten Test bestanden haben: sich in widrigen Umständen durchschlagen bis zur Fortpflanzung.

    Habe ich ja jetzt auch. Siehe mein Profilbild: Mirtilla aus Sardinien :smiling_face_with_heart_eyes:

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